Selbsversuch (6 Monate lange) Alpha1.0

Ich würde ja gegebenenfalls flankierende Maßnahmen einleiten. Zum Beispiel könnte ich mir denken,

- daß es hilfreich sein könnte, die Ernährung ein bisschen im Auge zu behalten. Zucker würde ich reduzieren, gell, denn Zucker macht kribbelig im Hirn und da Männer ja bekanntlich zwischen den Beinen denken überträgt sich das Kribbeln schnell in diesen subpubischen Bereich.

- Fleisch würde ich nur sehr reduziert verzehren. Denn Fleisch macht animanlisch, und die beste animalische Ausdrucksmöglichkeit des Menschen ist wohl der Sex. Also: wenig animalische Nahrung aufnehmen bedeuet weniger animalische Bedürfnisse zu haben.

- die Sexualität vielleicht neu verstehen: Du entscheidest, sexuell enthaltsam zu sein. Nun gut. Aber was ist Sexualität, wo fängt sie an? Wenn ich meine Männlichkeit vernachlässige, dann kann ich nicht als Mann meine Entscheidung durchhalten, enthaltsam zu leben. Dieses Mannsein ist sicherlich der grössere Teil von Sexualität - das Ausleben ist nur ein Kleinerer. Daher ist die Frage, wie Du dein Mannsein in dieser Zeit stärkst. Damit Du die Entscheidung umsetzt.

- Eine tägliche ehrliche Mitschrift anfertigen. Und zusätzlich immer dann, wenn Du dich innerlich damit beschäftigst, daß Du ja masturbieren könntest. (Ich weiß nicht, ob das Forum dafür der richtige Platz ist und ob es in der Rubrik Yoga sein muß - vielleicht paßt es eher unter "Aufgeschrieben". Oder man schreibt mit der Hand in ein Büchlein - dann hat die Hand mit dem Schreiben wenigstens eine Ersatztätigkeit. :D)

- Effektive Ersatzhandlungen definieren und einüben. Überleg mal, was könnte das sein?

- Das Ganze in den spirituellen Bereich heben. Nicht, weil man mal davon gehört hat, es ausprobieren, sondern es studieren. Lies Bücher zum Thema Enthaltsamkeit während dieser Zeit. Durchsuche das Internet. Und: welche Rituale könntest Du durchführen, die Dich in der Enthaltsamkeit stärken? Oder gibt es Übungen, die Dich bewusst machen und Dir dadurch helfen können, Deine Ziele zu erreichen?

- Druckventilübungen finden, z.B. Atemübungen, Kraftübungen, Singen, Sport

- die Genitalien lieben: überleg doch mal, wie Du dem Ausdruck geben kannst ohne zu masturbieren. Siehe oben "Mannsein".

lg
 
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Manche Leute (darunter auch Opti, ein früherer Forumsteilnehmer) haben diese etwas seltsame Vorstellung, wenn sie keinen Sex haben würden und auch nicht masturbieren würden, aber gleichzeitig dauernd über diese Tatsache sprechen, lesen, schreiben, nachdenken und bloggen, dass das dann "enthaltsam" sei. Mir scheint hingegen, das müsste man dann korrekt "geistige Masturbation" nennen.
Wobei das ja nun auf jedes einzelne Thema zutrifft, mit dem sich jemand sehr intensiv beschäftigt.
 
2 Fragen habe ich:

Es ist ja ziemlich außergewöhnlich, sich mit dem Thema Enthaltsamkeit im Selbstversuch zu beschäftigen. Es ist eigentlich komisch, daß bisher diese Entscheidung gar nicht in Frage gestellt wurde hier im Thread. Daher will ich das mal tun in dem Sinne, als daß ich "warum" frage. Warum machst Du das? Der Hintergrund der Warum-Frage ist, daß ich Dir die Motivation vielleicht etwas bewusster machen will. Und natürlich will ich sie auch genauer verstehen.

Du erzählst, daß Deine Motivation für diesen Selbstversuch der vermutete Tatbestand einer Mehrenergie sei. Ist das richtig? Du beschreibst den Vorteil in der Alltagsbewältigung, wenn man mehr Energie hat und sich nicht sexuell verausgabt. Gibt es weitere Gründe?


Außerdem, schreibst Du, gehöre dazu, sich nicht laufend innendrin mit Augen und in Gedanken von den Attraktionen der Umgebung ablenken zu lassen. Da wäre die Frage: Wovon willst Du dich nicht ablenken lassen? Oder anders gefragt: worauf ist denn Deine Aufmerksamkeit/Achtsamkeit ausgerichtet, wenn Du die Sexualität der Umgebung nicht "sehen" willst, obwohl Du hingucken mußt, z.B. bei der hübschen Bächereipraktikantin, bei der Du ein Brötchen kaufst?

:)
 
Das mit Masturbieren und sich selbst dabei lieben, kann ich nicht ganz verstehen. Ich verbinde mit Masturbation nur die Befriedigung der eigenen Instinkte und Begierden. Man tut es zwar für sich, um sich von dem Druck zu befreien, aber ich sehe in Masturbation, im Gegensatz zur Geschlechtsverkehr mit der eigenen Partnerin, nichts gutes. Es dient nur zur Befriedigung der niederen Triebe.
Über deinen letzten Absatz lässt es sich allerdings nachdenken. Dafür Danke:)

Wenn ich also was "für mich" tue, dann ist das ein niederer Trieb?

:confused:
:confused:
:confused:

Na, ob da nicht ne Gehirnwäsche hintersteckt? Wer hat sie Dir verpaßt, Mama? Die Kirche? Ein Buch?
 
Ich liebe ja auch Sex. Ich denke es gibt sehr, sehr wenige Menschen auf der Erde, die Sex nicht lieben. Und diese auch nur weil sie damit psychisches oder körperliches Leid verbinden, so meine Meinung.
Der Grund warum ich enthaltsam leben will ist nicht, weil ich Sex nicht mag, sondern, weil ich meine Persönlichkeit stärken will und meine Grenzen erfahren möchte. Es ist leicht mit etwas aufzuhören, was wir nicht mögen, aber es ist verdammt schwer sich von etwas loszulösen, was man liebt und dazu noch instinktiv veranlagt ist. Diese Hürde ist zu überwinden. Und die Tatsache, dass sehr wenige Menschen das schaffen, inspiriert mich umso mehr.

Nachdem ich mit meinen zwei letzten Versuchen gescheitert bin, fange ich jetzt nochmal an. Ich lebe schon seit zwei Tagen enthaltsam ;D

ja, das ist genauso einfach wie mit dem Rauchen aufhören. Das schaffe ich auch locker 20 mal am Tag.^^

Man sollte die Dinge allerdings nicht so trennen.
Natürlich ist Sex auch ein Teil meiner Persönlichkeit.
Wenn es also nicht so einfach ist enthaltsam zu leben, zeigt sich, dass dieser Teil meiner Persönlichkeit schon recht stark ist. :)

Ich wünsche dir allerdings im Moment keinen Erfolg bei der Enthaltsamkeit, ich sage dir auch warum.
Mit der Energie, die sich dann da anstaut, muss man erstmal umgehen können.
So gesehen kann man das auch recht locker angehen. Je besser ich bin im Umgang mit erhöhter Energie, desto leichter wird die Enthaltsamkeit fallen. Und dann testet man so jedes Jahr mal ohne großen Druck, wie leicht es nun fällt. Heißt ja auch "Test"osteron. :D

In der Bibel gibt es übrigens dazu noch eine interessante Aussage. Enthaltsamkeit wird dort als eine Frucht des Heiligen Geistes beschrieben. Man könnte das mal anders als gewöhnlich moralisierend interpretieren, also nicht so, dass die Enthaltsamen die großen Hechte sind. Sondern dass - falls man generell über ein sehr hohes Level an Energie verfügt - man auch leicht enthaltsam leben kann.

Wer erfüllt ist mit Heiligem Geist, hat ein noch viel höheres Level an Energie als das, was durch einen sechsmonatigen Stau der Sexualenergie entsteht, und kann auch damit gut umgehen.

Eine sehr elegante Alternative zur Kultivierung der eigenen Willensenergie und der Unterdrückung der Sexualenergie durch die Willensenergie geht also über die Erfülltheit mit Heiligem Geist.

Zudem hat diese Variante auch den Vorteil, dass sie keinen Schaden hervorruft, was man von erzwungener Enthaltsamkeit nicht behaupten kann. Wenn du Pech hast, schaffst du es, die sechs Monate so zu leben, und eventuell erwachen dann Kräfte in deiner Persönlichkeit, die du nicht vorher für möglich gehalten hast. So passiert es in der Regel den meisten katholischen Priesterkandidaten mit diversen Paraphilien.
Die sportliche Herausforderung, so lange enthaltsam zu leben, kann also eventuell einen sehr hohen Preis fordern. Diese Dinge sind kein Spielzeug.

Das mindeste, was man als weiteres Ingredienz auf diesem Weg dabei haben sollte, ist eine sehr regelmäßige Meditationspraxis. Damit übt man, mit den hohen Energien gut umzugehen.
 
Eine Geburt wird durch Yoga zum Menschen.....

Begründung: Wenn wir durch das Fühlen in das Denken kommen, sodann hat die Erde eine Chance mit uns zu überleben.
 
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