Selbstliebe - gesellschaftlich gar nicht erwünscht?

Ich antworte morgen genauer, bin grad im Zug und tu mir schwer mit dem Tippen am Handy. :)
 
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Hallo!


Grad in der Esoterik heißt es oft, Selbstliebe ist wichtig, auch in der Psychologie, es gibt viele Bücher und Ratgeber und Seminare über Selbstliebe und darüber, wie wichtig sie ist. Auch hier im Forum steht das überall und wird Hilfesuchenden empfohlen.
Wenn aber dann wirklich jemand sagt, er liebt sich selbst, wenn er sich tatsächlich gut findet, wird er schräg angeschaut und oft als arrogant bezeichnet.

Ich bin grad in einem Kurs, wo ich an meiner Selbstliebe arbeite, sie ein bißchen verbessern will, und da ist mir das durch die Kommentare von anderen aufgefallen, eigentlich haben viele sogar richtig Angst davor, sich selbst zu lieben, weil das zu gesellschaftlicher Ächtung führen kann.

Eigentlich verrückt. Was kann man da tun? Wie seht Ihr das? o_O
Ich denke man kann nicht einfach etwas tun weil das Wort "Nein" in unserer Gesellschaft nicht toleriert wird.
Sagen wir schon als Kind nein, bekommen wir Ärger und uns wohlwollende Energie wird uns damit entzogen und so bleibt es.

Erst wenn wir nicht mehr auf die Energie anderer angewiesen sind, haben wir die Möglichkeit zu uns selbst zu stehen.

Selbstliebe beinhaltet für mich Liebe zu allen lebenden und fühlenden Wesen.
Ich würde nicht wollen dass sich einer selbst schadet und deswegen will ich mir auch nicht selbst schaden.
Deswegen muss ich Grenzen setzen denn wenn ich nicht für mich und meine Gesundheit sorge wird es kein anderer tun.
 
Wenn ich Selbstliebe lese, frage ich mich immer, wie das gehen soll, irgendwie klingt das so masturbös, spirituell gesehen, versteht sich.
Sich selbst im Andern lieben, das ist doch der Weg.

Niemand kommt zum Vater, denn durch mich.
 
Liebe den Anderen wie Dich selbst heisst es doch, ja? Da ist schon ne Weisheit drin oder sogar mehrere.
Wenn man nicht im Stande ist sich selbst zu lieben, wie will man es dann mit noch mehr Menschleins schaffen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht das auf Seminaren und oder Literatur der Anstoß von Außen sehr wertvoll war.
Das kann ich bestätigen.

Viele Seminare waren sehr wertvoll für mich.
Natürlich war es auch ohne gegangen.
Aber ich hätte ohne Seminare viel länger gebraucht.

Und meist war es auch sonst eine Bereicherung.
Allein die Menschen die ich kennen lernen durfte!
 
Sich Selbst zu lieben und anzunehmen, geht erstmal darüber, seine Schattenseiten anzuerkennen und anzunehmen.
Ja, es geht nichts über Selbst - Ehrlichkeit.
Schon als Kind wusste ich, du kannst die ganze Welt belügen aber niemals dich selbst.
Und wenn man sich selbst durchschaut hat, durchschaut man auch alle Andere.

Und wenn man sich so annehmen kann, kann man auch die Anderen so annehmen wie sie sind.
 
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Ich beschäftige mich auch gerade sehr mit dem Thema.

Selbstliebe hat viele Facetten, es ist bestimmt nicht nur dieses vorm Spiegel stehen und denken "boah, ich bin die Beste und Schönste" oder "tschakka, ich schaffe alles!" (wobei ich da nix schlimm dran finde). Es geht ja auch darum, sich selbst gut zu tun, für sich selbst gut zu sorgen, puncto Gesundheit, physisch wie psychisch oder eventuell zu erkennen, dass man sich ggü. anderen oft zurück stellt, sich selbst und seine Bedürfnisse vernachlässigt, sich selbst nicht wichtig genug ist, von sich nicht glaubt, dieses oder jenes überhaupt verdient zu haben usw.

Ob die Selbstliebe gesellschaftlich gewollt ist, ist eine gute Frage. Ich denke mal, auf eine oberflächliche Weise - all die Selbstdarstellung auf FB, Instagram usw. - ist sie gerade ja sehr gefragt. Und es stimmt, was Seminare, Coaching usw. angeht, wird Selbstliebe geradezu inflationär gepredigt. Aber das sind halt nur Äußerlichkeiten und bei der echten Selbstliebe sollte es drum gehen, dass man im Innern mit sich ins Reine kommt, sich annimmt wie man ist und sich gut/zufrieden mit sich fühlt. Das ist was ganz anderes. Ich denke, dass man dann vielleicht gar nicht so auf den Arroganz-Vorwurf im Außen stößt, weil man niemandem mehr groß was beweisen muss?

Ich bin auch immer sehr drum bemüht, dass das Ganze nicht in Egoismus kippt, aber ich merke doch, je besser ich mich mit mir selbst fühle, desto leichter geht mir vieles von der Hand und ich kann viel freier geben.
 
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