Seelenlose Empathie

W

Wellenspiel

Guest
Es schwebt im Raum, im Räumlichen, malt Muster und zittert wie Spinnennetze im Wind. Und sobald man in Kontakt damit kommt - packt es zu. Es faltet sich, Bewegung kommt in das vermeintlich erstarrte Gebilde, und es schraubt sich gedankenschnell einen Weg direkt ins Herz. Stanzt ein Loch in die Brust, lässt erstmal nur aufkeuchen und den Schmerz einer gewaltsamen Interaktion verspüren. Dann ist es vorbei, so schnell, wie es kam, und etwas anderes breitet sich in mir aus. Es ist wie ein Eindringling im Vitalzyklus, doch weiß es sich anzupassen - oder ich weiß mich dem anzupassen? - und wirkt kaum mehr wie etwas, das sich festkrallt und nicht mehr gehen will. Ja, im Grunde ist es wie ein kollektivgeistiger Symbiont; und vielleicht ist es das sogar.

Liebe Foris, ;)
es geht mir um Schwingungsmuster und eben jene Kommunikation seelischer und geistiger Erfahrung, die darauf aufbaut. Der gemeine Esoteriker würde es vielleicht als die »feinstoffliche Ebene« oder etwas in der Art benennen. Der Raum, oder besser die Räumlichkeit, in der empathisches Geschehen stattfindet, falls man dies so benennen kann/darf.
Vielleicht hat der/die ein oder andere bereits mehr oder minder intensive Erfahrungen in dieser Hinsicht, die den meinen ähnlich sehen.

Ist es möglich, seelenlos empathisch zu sein? Ich habe mir diese Frage bereits mit Ja beantwortet. Und, konträr dazu, seelisch empathielos zu sein? Widerspricht sich da was, oder kann das funktionieren? Das weiß ich (noch) nicht.
Denn, und darum geht es nun teilweise auch, wenn Menschen Empathen sind, woher können sie wissen, ob ihre Gefühle ihrer Seele entstammen oder dem Kontakt, der Interaktion des Geschehens um sie herum? Das ist die Standardfrage, die zu beantworten zwar möglich, aber individuell gar nicht so einfach ist.
Es stellt sich mir die Frage, dies aus purem Eigeninteresse, ob manche Empathen damit leben müssen, aus den Gefühlen ihrer Mitmenschen zu leben, da sie keine eigenen Gefühle besitzen. Oder ob es erlernbar ist für den seelenlosen Empathen, Gefühle zu empfinden, die aus seinem Inneren herausgebildet werden, weil sein Geist es so will. Aber wäre es sinnvoll, quasi künstlich gefühlvoll und mit erlernten Moralvorstellungen seinen Lebensweg zu gehen? Letztere trage ich bereits mein ganzes Leben herum und frage mich immer wieder, grob gesagt, was das eigentlich soll.
Als stetig Wissender, stetig Glaubender, stetig Zweifelnder und stetig Nichtwissender ist es verdammt schwer, in dem ganzen Durcheinander an Gefühl und Gefühllosigkeit der Welt, der Interaktion mit anderen, den Überblick zu wahren, geschweige denn einen Sinn, einen Horizont ausmachen zu können.
Nichts ist wahr und alles ist wahr.

»Diese« Diskussionen und Anschauungen bezüglich Gut und Böse - man findet sie hier im Forum zuhauf, und überall sonst in der Welt ist diese Bewertungshaltung ein tragendes Element gesellschaftlicher Prinzipien - machen nur dann Sinn, wenn Gutes erlernt, Böses erlernt, ja, alles Moralische, Ethische, erlernt und/oder auf einen Nenner gebracht wurde.

Ein seelenloser Empath mag nun vor folgendem Problem stehen:
Wie kann man einen seelisch-interaktiven Symbionten, der die Signatur einer solchen Bewertungshaltung in sich trägt, abweisen, falls man ihn nicht will?
In der Tiefe der Betrachtung lässt sich, zumindest für mich, ein Kampf zwischen Wohlwollen und Abneigung darüber ablesen - dies mag nun entweder erlernt sein, oder, und das wäre überaus erfreulich, ein Indiz dafür sein, dass jener Empath doch über eine Individualseele verfügte.

Das Thema macht mir zu schaffen. :)
Und ich weiß z.B. bloß noch nicht, ob auf erlernte, empathische oder echte Art und Weise.


LG ;):whistle:
 
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Denn, und darum geht es nun teilweise auch, wenn Menschen Empathen sind, woher können sie wissen, ob ihre Gefühle ihrer Seele entstammen oder dem Kontakt, der Interaktion des Geschehens um sie herum?
Es stellt sich mir die Frage, dies aus purem Eigeninteresse, ob manche Empathen damit leben müssen, aus den Gefühlen ihrer Mitmenschen zu leben, da sie keine eigenen Gefühle besitzen.

Ich gebe zu, ich habe nicht alles von deinem Text verstanden und ich bin auch kein Empath (wobei man erst mal definieren müsste was genau ein Empath ist).
Und wenn ich dich richtig verstanden habe denkst du Empathen haben keine eigenen Gefühle?
Wie kommst du darauf? Woher hast du diese Information?
Meine Erfahrung ist eine andere.
 
Es stellt sich mir die Frage, dies aus purem Eigeninteresse, ob manche Empathen damit leben müssen, aus den Gefühlen ihrer Mitmenschen zu leben, da sie keine eigenen Gefühle besitzen. Oder ob es erlernbar ist für den seelenlosen Empathen, Gefühle zu empfinden, die aus seinem Inneren herausgebildet werden, weil sein Geist es so will.

Hallo Arcturin ,
du bringst hier so viel zusammen - Seele, Geist und Gefühle

Niemand ist seelenlos - Empath oder nicht
Empathie ist Einfühlungsvermögen und setzt Gefühle voraus.
Die Grenzen eines Empathen sind dünner als bei anderen - die Gefühle des
Anderen können übertreten.
Gefühle werden meines Erachtens nicht vom Geist gebildet. Sonst wären
Angst etc. mit dem Geist ja leichter zu kontorllieren.

Empathen fühlen ihre eigenen Gefühle und auch die des Gegenübers.
Was andere auch von Zeit zu Zeit tun - die dicke Luft z.B. wenn gestritten
wurde und diese noch im Raum ist.

Unterscheidung ist für den Empathen am leichtesten möglich, wenn er sich
selbst die Frage stellt - bin ich das, der das fühlt - ist das Meins?
In aller Regel kommt dann Klarheit rein.

LG
Urania
 
Unterscheidung ist für den Empathen am leichtesten möglich, wenn er sich
selbst die Frage stellt - bin ich das, der das fühlt - ist das Meins?
In aller Regel kommt dann Klarheit rein.

Genau das ist der Punkt (und die Schwierigkeit)...
Viele Menschen wissen ja nicht mal - oder glauben nicht daran - dass Gefühle "übertragbar" sind und eben nicht immer die eigene Projektion sind, sondern von einem anderen Menschen übernommen/"gesendet" wurden.
Und das führt natürlich zu heillosem Durcheinander im Inneren, weil man nicht weiß was zu einem selbst und was zum Anderen gehört.
 
ach so.....und nicht dass ich es immer könnte - das Unterscheiden :D eher selten sogar.
Aber ich habe eine gute "Lehrerin"
 
Viele Menschen wissen ja nicht mal - oder glauben nicht daran - dass Gefühle "übertragbar" sind und eben nicht immer die eigene Projektion sind, sondern von einem anderen Menschen übernommen/"gesendet" wurden.

Wer damit mal gezielt Erfahrung machen möchte - ein bis zwei Stunden mal
mit einem zutiefst depressiven Menschen verbringen. Danach sieht die Welt
nicht mehr so sonnig aus. Das zieht einen mit runter.
 
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Menschen sind oft sensibler als sie selbst von sich meinen.
Generell flüchtet jeder vor Kummer wie z.B. bei Menschen,
die jemanden durch Tod verloren haben. Das halten die Wenigsten aus.
Die Meisten ziehen sich dann irgendwann zurück.
 
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