Schweigen lernen und aushalten

Elfenkind62

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Mir fällt es deutlich schwer, hier die passenden Worte zu finden. Ich schreib mal drauf los in der Hoffnung, dass es verständlich rüber kommt. :schmoll:

Ich möchte gern in Gesellschaft eines Anderen entspannt schweigen können und mich dabei wohlfühlen.
Bis jetzt läuft die Situation immer so ab:

In Gesellschaft vieler Menschen bzw. in Menschenmassen kann ich mich völlig entspannt "ruhig" verhalten und das Zuhören oder Nichtstun genießen. Ich schaue zu, beobachte und genieße den Augenblick.

Sitze ich im Kaffee an einem Tisch allein und Jemand gesellt sich dazu, geht es auch fast problemlos. Manchmal spüre ich eine leichte Anspannung, die vergeht jedoch wieder.
Setze ich mich zu Jemanden an den Tisch spüre ich oft nach wenigen Minuten ein stärker werdendes Unbehagen. Eine innere Unruhe entsteht und die Anspannung wächst.

Das ist leider nicht nur bei "Fremden" so.
Bin ich mit meiner Tochter unterwegs, gibt es immer viel zu bereden und auszutauschen. Ist dann alles gesagt und es kehrt Schweigen ein, beginnt sich das Muster zu wiederholen. Ich frage mich dann, ob ihr meine Gesellschaft noch angenehm ist und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Sie kennt meine Gefühle dazu und ich liebe meine Tochter. Ich weiß echt nicht weiter!!!!

Ich fange dann an, zu "labern". Das bedeutet, ich fülle die Stille mit Worten. Was mir gerade durch den Kopf geht. Ich habe das Glück, dass meine Tochter ein großer Engel ist und damit umgehen kann. :) Sie weist mich auch manchmal darauf hin, was ich gut finde.
Ich halte dann für einige Minuten den Mund. Doch das Gefühl von Hilflosigkeit und Unsicherheit breitet sich dann wieder aus.

Je mehr Menschen um mich herum sind, desto leichter fällt es mir zu schweigen.

Wie kann ich dieses Verhalten aufdröseln???
 
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vielleicht solltest du dich vorerst einmal entscheiden, bevor du ein Problem daraus machst:

Bis jetzt läuft die Situation immer so ab:

In Gesellschaft vieler Menschen bzw. in Menschenmassen kann ich mich völlig entspannt "ruhig" verhalten und das Zuhören oder Nichtstun genießen. Ich schaue zu, beobachte und genieße den Augenblick.


Ich rede sehr viel und bringe mich gern in Gespräche ein.

dein Verhalten ist scheinbar tagesabhängig....:rolleyes:
 
alles hat seine zeit
wie es da so schön heisst
manche reden gern und manche schweigen lieber...ist auch ein wenig temperamentsbezogen...meine ich mal so..
in die stille gehen
das kann man für sich selbst lernen..
 
Laut Osho ist der Redende wie die Sonne. Leuchte im Antlitz der Anderen, gibt auch viel von sich Preis und verbrennt dabei. Jedoch wer schweigt und zuhören kann, verhält sich wie der Mond. Er leuchtet durch die Anderen, verbrennt dabei nicht. :)

Das Reden ist was natürliches, es gibt Ideen und ist Initiator für Neues (am Anfang war das Wort). Auch entstehen im Gespräch neue Erkenntnisse.

Die Frage ist für mich vielmehr. Besteht ein Gleichgewicht zwischen den Gesprächspartner. Und können die Anwesenden auch zuhören. Oder bereiten sie, während jemand spricht, in ihrem Kopf den nächsten Satz schon vor.
 
Setze ich mich zu Jemanden an den Tisch spüre ich oft nach wenigen Minuten ein stärker werdendes Unbehagen. Eine innere Unruhe entsteht und die Anspannung wächst.


Du kommst an diesem Punkt mit etwas in dir selbst in Kontakt, das sich für dich unangenehm anfühlt. Du kannst, wenn du allein bist, diesem Thema einmal nachfühlen und Raum geben. Dadurch könnte sich etwas in dir befreien/lösen...
 
Du kommst an diesem Punkt mit etwas in dir selbst in Kontakt, das sich für dich unangenehm anfühlt. Du kannst, wenn du allein bist, diesem Thema einmal nachfühlen und Raum geben. Dadurch könnte sich etwas in dir befreien/lösen...

Oder, und, sowohl als auch :)

Vielleicht entsteht die Unruhe, weil Schweigen nicht angesagt ist :). Das sich das Gegenüber sonst doof vorkommt. Und bei Kinder kann man/frau getrost mal schweigend zuhören und Fragen mit Gegenfragen so kontern, dass sie selber die Antwort geben müssen.
 
Vielleicht entsteht die Unruhe, weil Schweigen nicht angesagt ist . Das sich das Gegenüber sonst doof vorkommt. Und bei Kinder kann man/frau getrost mal schweigend zuhören und Fragen mit Gegenfragen so kontern, dass sie selber die Antwort geben müssen.

Ja das stimmt. Und wenn Schweigen nicht angesagt ist, ich aber trotzdem nix zum Reden weiß, dann geht dem ja eine 'Blockade' voraus, und aufgrund dieser Blockade entsteht das unangenehme Gefühl. Und diese Blockade kann man sich anschauen.....was ist das eigentlich....das unsicher ist, obs jetzt was zum Reden gibt oder nicht.Was fühlt sich da gerade unsicher. Das ist ja eine Art Unbewusstheit. Und die kann man sich bewusst machen; dann entsteht auch hier ein angenehmes Gefühl/Bewusstheit..
 
Ja das stimmt. Und wenn Schweigen nicht angesagt ist, ich aber trotzdem nix zum Reden weiß, dann geht dem ja eine 'Blockade' voraus, und aufgrund dieser Blockade entsteht das unangenehme Gefühl. Und diese Blockade kann man sich anschauen.....was ist das eigentlich....das unsicher ist, obs jetzt was zum Reden gibt oder nicht.Was fühlt sich da gerade unsicher. Das ist ja eine Art Unbewusstheit. Und die kann man sich bewusst machen; dann entsteht auch hier ein angenehmes Gefühl/Bewusstheit..

Du bist gut. :)

Immer tiefer und weiter, bravo.
 
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Mir fällt es deutlich schwer, hier die passenden Worte zu finden. Ich schreib mal drauf los in der Hoffnung, dass es verständlich rüber kommt. :schmoll:

Ich möchte gern in Gesellschaft eines Anderen entspannt schweigen können und mich dabei wohlfühlen.
Bis jetzt läuft die Situation immer so ab:

In Gesellschaft vieler Menschen bzw. in Menschenmassen kann ich mich völlig entspannt "ruhig" verhalten und das Zuhören oder Nichtstun genießen. Ich schaue zu, beobachte und genieße den Augenblick.

Sitze ich im Kaffee an einem Tisch allein und Jemand gesellt sich dazu, geht es auch fast problemlos. Manchmal spüre ich eine leichte Anspannung, die vergeht jedoch wieder.
Setze ich mich zu Jemanden an den Tisch spüre ich oft nach wenigen Minuten ein stärker werdendes Unbehagen. Eine innere Unruhe entsteht und die Anspannung wächst.

Das ist leider nicht nur bei "Fremden" so.
Bin ich mit meiner Tochter unterwegs, gibt es immer viel zu bereden und auszutauschen. Ist dann alles gesagt und es kehrt Schweigen ein, beginnt sich das Muster zu wiederholen. Ich frage mich dann, ob ihr meine Gesellschaft noch angenehm ist und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Sie kennt meine Gefühle dazu und ich liebe meine Tochter. Ich weiß echt nicht weiter!!!!

Ich fange dann an, zu "labern". Das bedeutet, ich fülle die Stille mit Worten. Was mir gerade durch den Kopf geht. Ich habe das Glück, dass meine Tochter ein großer Engel ist und damit umgehen kann. :) Sie weist mich auch manchmal darauf hin, was ich gut finde.
Ich halte dann für einige Minuten den Mund. Doch das Gefühl von Hilflosigkeit und Unsicherheit breitet sich dann wieder aus.

Je mehr Menschen um mich herum sind, desto leichter fällt es mir zu schweigen.

Wie kann ich dieses Verhalten aufdröseln???

Das kenn ich auch. Aber nur bei Fremden, bei meiner Mutter zB hab ich kein Problem mit Schweigen.
Es nervt einfach an weil die Leute größtenteils nur langweiligen pseudo-lustig-interessanten Bullshit von sich geben, und ich die Stille sehr schätze.
Aber wenn man dann zu ruhig ist kommen auch dumme Kommentare in der Art "Man, du bist aber ruhig" oder sowas, was dann auch annervt.
 
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