Liebe Moonlight,
wie Du sehen kannst, handelt Dein Hund intuitiv richtig, denn er braucht als Vierbeiner nur die Augen öffnen und befindet sich damit schon in Angriffsposition. Wir als Zweibeiner müssen uns jedoch erst aufrichten, um überhaupt reagieren zu können. Wie alle Lebewesen sind auch wir im Schlaf sehr verletzlich, deshalb ist die Schlafstätte für uns der sensibelste Raum. Es gibt da eine Unzahl an Faktoren, die Einfluss auf den Schlaf haben können, wobei das Gefühl von Wärme und Geborgenheit eine ganz entscheidende Rolle spielt. In Deiner Schilderung werden jedenfalls ein paar Aspekte deutlich, die für einen ausgeglichenen Schlaf nicht gerade förderlich sind:
Das beginnt schon damit, dass Du Dich in Deinem Haus schon zu Beginn nie richtig wohlfühlen konntest. Etwas, das sich dann auch durch die folgenden Ereignisse noch weiter verstärkt hatte. Du schreibst dann auch noch, dass Du das Bett zum Schlafen auswählst, das mit dem kürzeren Weg zu erreichen ist und selbst somit wieder einen Baustein lieferst, der dem Sicherheitsaspekt entgegen steht.
Kalte Wände oder Fenster sind auch so Quellen des Unbehagens, die selbst im Tiefschlaf wahrgenommen werden und nach Veränderung der Schlafposition verlangen. Deinem Schlafzimmer fehlt also nicht nur die seelische Wärme, sondern auch die psychische und dazu kommt noch, dass Du diese Wärme auch nicht in diesem konkreten Bett finden kannst. Als Ausgleich versuchst Du dann diesem Raum durch die Heizung zu erwärmen, was dann anderseits dem wohligen Gefühl des Behagens und der Geborgenheit unter der Bettdecke im Wege steht.
In kleinen Räumen wird auch während der Nacht der Sauerstoffgehalt in der Raumluft abgesenkt, dass dann auch einem ruhigen Schlaf im Wege steht. Lüften und eine geöffnete Schlafzimmertür ist da also angebracht. Damit wird dann auch dem Gedanken vorgebeugt: „Was geschieht hinter der verschlossenen Tür?“
Du solltest bei alledem nie vergessen, dass ein Haus oder eine Wohnung mehr ist als eine Bleibe, sondern den erweiterten Raum Deiner Persönlichkeit darstellt (das Seelenhaus). Manchmal muss man das Seelenhaus entrümpeln, um etwas Neues zu schaffen und so könnte ich mir das auch mit Deinem Schlafzimmer vorstellen.
Eventuell würde zum Beispiel ein Bett mit 140x200 mehr Geborgenheit und Wärme vermitteln als ein überdimensioniertes Doppelbett, bei dem immer noch eine Hälfte von der Vergangenheit beansprucht wird (siehe auch der Gedanke im Beitrag von Johsea). Aus all den Gründen solltest Du auch nicht unbedacht die Ausrichtung Deiner Schlafposition verändern, denn auch dies wird im Unbewussten durch den Orientierungssinn als Veränderung registriert. Aus archaischer Sicht müsstest Du Dich bei Gefahr nach dem Erwachen noch zusätzlich orientieren und so kostbare Zeit verlieren.
Ich würde an Deiner Stelle alles tun, damit dieser Raum endlich einen Wohlfühl-Charakter bekommt.
Bei der Meditation kommt es immer auf die Zielsetzung an und in Deinem Fall würde es eigentlich keine Rolle spielen, ob Du dabei einschläfst, im Gegenteil. Die Meditation würde Dir die Gelegenheit bieten, das Körpergefühl zu verbessern und damit könntest Du auch die unterschiedlichen Schlafpositionen und Übergänge ausloten.
Indem Du auf dem Rücken liegst und die Augen schließt, wird in Deinem Organismus die Botschaft ausgestreut, dass eine Zeit der Ruhe und Entspannung angesagt ist. Deshalb wäre es zunächst klug, die Meditation nicht im Zusammenhang mit dem Schlafprozesse zu stellen, denn der erhöhte Melatoningehalt (Ermüdung) wird diesen Zusammenhang immer wieder herstellen.
Ich würde mich also in einem geeigneten Augenblick an einem Ort hinlegen, an dem Du Dich wohlfühlen kannst und Dich niemand stört – also auch Handy abschalten.
Ich arbeite gerne mit Mudras, deshalb möchte ich Dir zum nächsten Schritt das Ushas anbieten. Lege dazu Deine Hände leicht verschränkt auf den oberen Bauchbereich unterhalb des Herzchakras (Sonnengeflecht/Solarplexus).
(@Merlin)
Alternativ kannst Du auch gleich die Hände seitlich an den Körper mit den Handflächen auf die Unterlage legen, auf der Du liegst. Schließe dann die Augen und verinnerliche Dir zunächst die beiden Botschaften:
1. „Es gibt für mich nichts zu tun und ich muss nichts erreichen, es geschieht alles ohne meinen Einfluss!“
2. „Dinge, die um mich geschehen, sind ohne Bedeutung.“ (Bei störenden Geräuschen während der Meditation wiederholen).
Warte dann einen Augenblick, bis Du in dieser Situation angekommen bist, und nehme Dir dann vor, Deine Aufmerksamkeit auf Deine Innenwelt zu richten. Achte zunächst nur darauf, wie sich mit jedem Atemzug Deine Hände auf deinem Körper heben und senken. Konzentriere Dich aber nicht auf den Atem, sondern auf Deine Handflächen und was Du da spürst. Folge diesem Heben und Senken, bis es sich gleichmäßig und ruhig anfühlt und nur noch Deine verschränkten Hände zu spüren sind. Vergiss dabei Deine beiden Botschaften nicht.
Wenn Du das Gefühl hast weitergehen zu wollen, löse das Usha und lass die Hände seitlich an den Körper gleiten, damit die Handflächen auf der Unterlage liegenbleiben. Wie fühlen sich Deine Hände an, sind sie angespannt, oder fühlst Du dort eine Schwere? Fühle auch die Unterlage, auf der Du liegst und wie sie beschaffen ist. Versuche dann Dir vorzustellen, wie sich Deine Hände auflösen und sich mit dieser Unterlage verbinden. Auch wenn sich dieses Gefühl der Verschmelzung nicht gleich einstellt, lass Dich dadurch nicht entmutigen und gehe zum nächsten Punkt dieser Meditation über.
Versuch dann dieses Verschmelzen von Dir und der Materie auch mit den Armen, der Schulter, dem Rücken usw. bis in den Fuß zu erfahren. Erst wenn sich bei weiteren Meditationen schon bei dem Ushas ein gutes Gefühl einstellt, solltest Du diese Meditation erweitern, in dem Du auf die gleiche Weise auch die anderen Schlafpositionen zu erfahren versuchst.
Im Prinzip ist es so, dass die Rückenlage eigentlich eine Einleitung in den Schlafprozess ist, in der ein Zustand der Ruhe und Entspannung hergestellt werden soll. Erst danach wechselt man während des Schlafes in die unterschiedlichen Positionen. Du solltest nicht vergessen, dass der Schlaf durchschnittlich 8 Stunden dauern sollte und das lässt in eine Haltung nicht durchstehen. Das Unterbewusstsein registriert also ganz genau, wann ein Veränderung der Schlafposition notwendig wird und verändert diese dann auch.
Die störenden Faktoren im Umfeld des Schlafenden lösen also diesen Prozess der Korrektur aus, was dann letztlich zu einem unruhigen und flachen Schlafrhythmus führt. Da dürfte dann auch Dein Problem liegen, denn Du hast ja die Botschaft ausgestreut, auf dem Rücken liegen bleiben zu müssen. Genau diese Botschaft muss aufgelöst werden und das kann nur gelingen, wenn Du auch den Mut zu einem unbewussten Positionswechsel finden kannst. So wie man die Stimmungen aus dem Traum in den Alltag trägt, so trägt man auch die Stimmungen des Alltages mit in den Schlaf.
Sich nicht richtig anvertrauen können und die Angst vor dem Kontrollverlust, dürfte die zentrale Botschaft aus diesem Problem sein (eine Angst vor dem Schlaf an sich).
Merlin