Zu verallgemeinert mal wieder.Diese Angst vor der Abhängigkeit ist aus meiner Sicht ein sehr großes Thema in spirituellen Kreisen. Angstbesetzt nicht nur bei Klienten sondern auch bei Schamanen und schamanisch Praktizierenden. Ich denke, dass das teils überzogene Verhalten mancher Behandler auf genau diese Angst zurückzuführen ist.
Welche Ängste hast du konkret bei Behandlern wahrgenommen und wie hast du darauf reagiert ?
Ich meine, wenn ein Behandler durch die Wüste wandert und dort einem Menschen begegnet, der am Verdursten ist, dann ist es wahr wenn er ihm sagt "Du musst etwas trinken so du überleben möchtest". Nur hilft es demjenigen der dem Verdursten nahe ist nicht, weil er zum einen nicht weiß wo sich die nächste Wasserstelle befindet und zum anderen so geschwächt ist, dass er sich nicht auf die Suche machen könnte. Anstatt also nun dem Verdurstenden zu helfen indem gezeigt wird wie er sich auf den Beinen halten kann bis er das Wasserloch findet, bleiben viele Behandler bei dem Satz und legen dann die Verantwortung ab. Der Verdurstende wird sich so aber nicht eigenverantwortlich auf den Weg zur Wasserstelle machen können, sondern dem Behandler notgedrungen nachschreien und um Hilfe betteln. Vielen gefällt das freilich nicht und sie wenden sich ab, weil der Verdurstende ja nun eigentlich weiß was zu tun ist.
Und oft ist es eher andersherum. Da hat ein Hilfebedürftiger Durst und du sagst ihm, hier ist ein Glas Wasser. Wasser mag ich nicht ! Gut, dann ist hier ein Glas Saft. Da vertrag ich die Säure nicht. Okay, dann nimm halt einen Milchshake. Kuhmilchallergie !
Oft wird gerade das abgelehnt was am meisten helfen könnte.
Manche wollen nur Energie um in ihren alten Prozessen bleiben zu können.
Ich erwähnte bereits, dass ich bei einem guten Schamanen die Extraktion machen ließ. Er konnte mir nicht mit dem Schatten helfen und kommunizierte das auch deutlich. Er gab mir jedoch Techniken an die Hand, die es mir ermöglichen den Schatten, durch extrem starke Schutzwälle, zu isolieren. Das ermöglichte mir wiederum mich auf den Weg zu machen, dem Schamanen dankbar dafür zu sein und ihn in der Wüste stehen zu lassen, ohne ihm nachzugeifern. Ein anstrengender Weg, weil der Schatten selbst Schwachstellen im Schutzwall generiert, die immer wieder nachgebessert werden müssen, aber auch das ist zu bewerkstelligen. Nur auf Dauer ist es eben kein Zustand.
Und doch hast du immer noch keine Lösung. Weder von deinem eigenen Schamanen, den du idealisierst trotz des Mangels an spezifischer Kompetenz.
Auch hier hast du nicht gefunden was du gesucht hast weil du zu eingleisig denkst und als Hilfesuchender nicht genug gesunde Demut aufweist.
???Wie gesagt, ein Unterschied.
Hast du selbst die persönliche Erfahrung der Abhängigkeit gemacht oder ist es das übliche "Mein Schamane ist der Beste weil ich ihm schliesslich schon so viel Geld gezahlt habe ?Zudem habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass viele Gefahr laufen sich eher von "Mitstreitern" abhängig zu machen (d.h. Bekannten aus Trommelkreisen etc.) die ihre Grenzen nicht kennen, als von einem erfahrenen und guten Schamanen. Dies soll aber andernorts diskutiert werden, so es erwünscht ist.
Das klingt mir zu elitär.
Alle anderen in der Szene sind Stümper- oft gehört.
Die echten Schamanen gehen also nicht in Trommelkreise und wer gesellig und gratis sein Können austauscht, der kann nichts wert sein ?