Sägespäne

Buddha ritt auf einem weißen Elefanten. Direkt durch einen Wasserfall, der in einen weiten See stürzte. Es war ein Bild für Götter. Niemand anderer konnte ihn sehen. Und die Götter applaudierten. Sie mussten ihn bei Laune halten, denn nur er erkannte, wie viel Macht die Götter wirklich haben. Man darf sie um nichts bitten. Manche von ihnen mögen angebetet werden. Das hebt ihre Wirklichkeit. Ohne Gebete verschwinden sie wieder im Nichts, aus dem sie gekommen sind. Nur Lebewesen erschaffen aus dem Nichts. Alles andere war schon immer da, ist immer da und wird immer da sein.

Buddhas Lächeln sagt uns alles. Es ist ein Lächeln des Wissens. Man muss gar nicht glauben, wenn man dieses Lächeln sieht. Es wärmt. Es tut einfach gut. Selbst die Föten lieben es.

Und Joshuas Lächeln? Ach, er hat immer laut heraus gelacht. Es war ein angenehmes, lautes Lachen. Ansteckend und voll Freude. Dasselbe wie das von Krishna, der sich ebenso wie Joshua gerne mit Frauen umgab. Das war damals gar nicht so einfach. Nicht für Joshua. Nicht für Krishna. Frauen gehören in die Küche. An den Herd. Angebunden, wenn geht. Krishna und Joshua brachen dieses Gesetz. Mit ihrem angenehmen, lauten, wohlklingenden Lachen. Aber niemand hat dieses einzigartige Lachen in den Schriften erwähnt, obwohl gerade das so wichtig gewesen wäre. Die Föten lieben Menschen, die einfach die Kraft hatten, über das Übliche hinaus zu gehen. Neues zu erkennen, das eigentlich das Uralte war. Denn ganz am Anfang regierten die Frauen. Auf wilden Pferden ritten sie heulend wie Wölfinnen durch die Täler und über die Berge bis zu den Meeren. Auch ein Bild für Götter. Aber dieses Bild mieden die Götter. Stattdessen applaudierten Buddha auf dem weißen Elefant, Joshua und Krishna. Und natürlich die Föten. Ehre, wem Ehre gebührt, sagen sie wortlos und blicken ohne Augen bewundernd auf die schönen Frauen und den wilden Pferden.

Und Mohammed? Der Prophet? Eigentlich der wahre Prophet? Warum werden er und seine Religion hier nie erwähnt? Dasselbe betrifft das Judentum und sein „Auge um Auge – Zahn um Zahn“. Wo bleibt Moses bei all dem? Sind sie nichts für die neue Welt?

Lest Salman Rushdie und sein Buch „Satanische Verse“. Da steht so ziemlich alles drin, was den Indern zu schaffen machte.

Aber die Engel gibt es, - schreien tonlos die Ungeborenen, die ewigen Föten. Im Traum sah ich ihren Planeten, samt ihren Hierarchien. Ganz oben die Obersten (ich weiß, in irgendeiner meiner Schreibereien habe ich sie schon erwähnt), Seraphim, Cherubim und Throne. Dann die Herrschaften, Mächte und Gewalten (was immer das bedeuten mag – laut Wikipedia). Schließlich die Fürsten, Erzengel und (gewöhnliche?) Engel. Glaubt man einigen Schriften, ist es Menschen möglich, in diese Engelwelt aufzusteigen und dort Karriere zu machen, was soviel heißt wie es bis zu den Obersten zu schaffen.

Und dann? - fragen die Föten grinsend.

Dann erzähle ich mal die Geschichte, als Djibril (arabischer Name für Gabriel) auf die Erde zu Mohammed kam und ihm einiges diktierte. Rushdie nannte ihn Gibril. Aber das ist nicht seine Geschichte – das ist meine, um endlich auch Mohammed zu erwähnen. Es gibt ja auch den anderen Islam, der nicht so zwanghaft wirkt, wie jener, den wir zu kennen glauben. Die tanzenden Derwische zum Beispiel. Und die Frage: waren um Mohammed keine Frauen?

Ach, wie schön phantasierte ich als Kind vom Orient, von den Prinzen und ihren Harems, in dem es nur schöne, glückliche Frauen gab. Tausend und eine Nacht träumte ich von den wunderschönen Palästen und der Sonne, die niemals untergeht.

„Hatschi Bratschis Luftballon“ war da eine Ausnahme, denn dieser Bösewicht entführte Kinder. Ist es denn eine Lüge, dass Kinder heiraten müssen? Du lieber Allah, was ist nur aus dieser Religion geworden? Aber ich gebe ja zu, mich hat sie nie wirklich interessiert. Christentum okay – damit wuchs ich auf. Aber dann kamen die hinduistischen Götter samt Krishna und Prinz Siddhartha über mich. Aber alles andere? Da gab ich dann schon Zen oder dem Schamanismus den Vorrang. Schon wegen Freund Carlos. Aber wen interessiert's? Wir sind ja bei der Geschichte, als die Engel noch auf die Erde kamen, der die Föten ohrenlos lauschen möchten.

Aber gibt es überhaupt eine Geschichte? Es passierte ja nichts. Der Erzengel beamte sich auf die Erde, erschien direkt vor Mohammed, der sofort einen Block mit Kuli zückte und den schönen, noch dazu blond gelockten (nur Luzy hat schwarze Locken!) Mann, mit weißen, riesigen Flügeln, interviewte. Nichts anderes passierte damals. Irgend jemand entdeckt den Block und machte daraus eine Religion. Natürlich viele Jahre später, denn Mohammed selbst hätte nie gewollt, dass seinetwegen Kriege geführt, Frauen und Kinder misshandelt werden.

Wir wollen aber keine Religionen mehr, sagen die Föten. Wir wollen etwas, was der Wahrnehmung Flügeln verleiht. Nichts anderes wollen wir. Religionen (zumindest die meisten) engen ein. Sie begrenzen und zeigen den Menschen (und auch anderen Lebewesen) ihre Begrenztheit auf. Philosophie ist nichts anderes. Aber wir sind nur so lange begrenzt, solange wir uns (als Menschen und) als begrenzt wahrnehmen. Wenn wir die Flügeln annehmen, können wir alles sein. Sagen die Föten. Tonlos. Aber voll Inbrunst. Und fliegen mit den Flügeln der Wahrnehmung davon wie einst der Erzengel Gabriel von seiner Engelwelt auf die Erde kam.

Engel nehmen mehr wahr als Menschen. Ihre Bandbreite ist größer. Sozusagen breiter. Das Band der Wahrnehmung. Freund Carlos lässt wieder einmal grüßen. Aber es ist so. Zumindest lässt es sich auf diese Art erklären. Besser als mit Kims Bewusstseins- oder Wahrnehmungsblasen. Blasen sind fest umschlossen. Da gibt’s kein nach außen wandern. Aber die Bänder, an denen der Montagepunkt montiert ist, sprechen eine ganz andere Sprache. Man kann sie der Länge, wie auch der Breite durchwandern. Aber wir wandern nur auf dem Erdboden. Kriechen wie Würmer, anstatt unsere Wahrnehmung zu fördern.

Die Föten kehren wieder zurück. Sie lauschen. Sie möchten endlich die Geschichte hören. Tonlos. Ohne Ohren. Sie möchten wissen, was noch alles passieren kann. Oder besser gesagt: was alles schon passiert ist. Mit der Zeit nehmen sie es nicht mehr so genau. Auch die Raumaufteilung ist eine andere geworden. Irgendwie gekippt, als wäre eine weitere Dimension dazu gekommen.

Der Erzengel war es, der Maria geschwängert hat. Kein Wunder, warum der Jesusknabe schon als Kind ein wenig anders war als andere Kinder. Und der Jesusknabe hat dann wohl auch das blonde Engelshaar geerbt.

Aber das wollen die Föten nicht hören. Ihnen liegt mehr am Interview zwischen Gabriel und Mohammed. Gab es das nur in der Bibel oder ist es auch im Koran verzeichnet, dass man sich kein Bild von Gott machen soll? Sollen oder können? Es ist viel mehr ein Nicht-können. Und wenn, dann blickt euch um. Seht die Erde, den Himmel, die Bäume und Pflanzenarten, die Tiere zur Luft, auf der Erde und im Wasser und all die guten und die bösen Menschen. All das ist Gott. Aber Gott ist viel mehr, denn das Universum ist schier unendlich.

Mach dir kein Bild von mir. Nicht einmal auf diese Art, denn diese Art ist bloß ein schwaches Abbild. Eine Art Kopie, die nichts wert ist. Es wird aber Wert haben, wenn es vollkommen ist. In sich selbst vollkommen.

Man wird mich wegen Blasphemie steinigen, wenn diese Schriften von den „richtigen Wesen“ gelesen werden. Zu Tode verurteilen, wie Salman Rushdie. Aber er lebt noch immer. Hat sich irgendwie durchgewurschelt.

Der Jesusknabe und seine Mutter werden es verkraften. Die beiden sind nicht so nachtragend. Schwieriger wird es bei den Engeln. Sie sinnen gerne auf Rache. Besonders wenn man aufdeckt, was besser zugedeckt bleiben sollte. In ihrer Welt herrscht eine strenge Hierarchie. In Indien wird man bereits lockerer mit den Kasten. Die Unberührbaren lassen sich wieder berühren. Bei den Engeln ist es anders. Die Obersten gestatten es den Untersten nicht einmal einen Blick auf sie zu werfen. „Für eure Augen sind wir viel zu erhaben!“ rufen sie und tragen ihre nicht vorhandenen Nasen noch höher. Ja, genau! Sie sind euch ähnlich, ihr lieben Föten. Auch sie haben keine Form und leben dennoch in einer materiellen Welt. Sie leben und sie werden einst sterben. Aber ihren Tod werden wir Menschen nicht mehr erleben. Sie leben länger, als es uns gibt. Ja, irgendwann werden auch wir von hier verschwinden. Für immer. Und in anderer Form wieder auftauchen. Wenn möglich auf einem breiteren Breitband. Wir, die Montagepunkte. Jetzt lachen die Föten wieder.

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Lassen wir mal die Jesusgeschichte ruhen. Man möchte Maria nicht verunglimpfen. Immerhin war sie eine gute Mutter, die ihren Sohn nie im Stich ließ, wie es einst Kim geschah. „Du hättest Liebe zu geben gehabt. An Reichtum und Sicherheit liegt mir nichts“, sagte er zu seiner Mutter, als sie verzweifelt um seine Liebe kämpfte. Außerdem gibt es schon meine kleine Jesusgeschichte und wie der Jesusknabe zustande kam. Es war einer der lasterhaften Brüder Josefs, der die tief schlafende Maria schwängerte. Es soll derartige Menschen geben, mit denen man alles mögliche anstellen kann, währen sie tief und fest schlafen. Sie wachen nicht auf. Sie wachen erst auf, wenn sie ihr Pensum Schlaf erreicht haben.

Worüber ich mir allerdings Gedanken mache, sind die Engel oder eher die Wesen der Anderen Seite. Jene Wesen in meiner letzten Geschichte „Im Westen nichts Neues“ waren auch Engel. Zumindest kann man sie so nennen. Man kann sie auch anders nennen. Es ändert nichts an ihnen selbst. Sie können jede x-beliebige Gestalt annehmen. Selbst als gewöhnliche Menschen können sie erscheinen. Das betrifft aber auch die dunkleren Wesen, die in den Unterwelten hausen. Auch sie gehören zu den Wesen der Anderen Seite, die jede x-beliebige Gestalt annehmen können.

Hütet euch vor manchen Menschen! - rufen mir gerade die Ungeborenen, die süßen Föten, zu. Es wäre ja zu einfach, würde man das Böse am Äußeren erkennen.

Namen sind ihnen auch egal. Man kann also ihre Art und ihre Persönlichkeit (falls sie eine haben!) nennen, wie man will. Es geht dabei nicht um sie, sondern um uns Menschen. Wir müssen sie benennen, um unterscheiden zu können. Und diesmal ist es wichtig zu unterscheiden, da die Energie, wenn sie sich materialisiert, Einflüsse ausübt. Zum Beispiel ist die Luziferische Energie keineswegs böse. Sie macht auch nicht krank. Weder körperlich noch seelisch. Der schwarze Engel mit den schwarzen Flügeln. Mephan nannte ich ihn in meiner letzten Geschichte. Ein wenig abgeleitet von Mephisto. Aber Energien verändern sich, wenn sie sich materialisieren.

Die Quelle der Kraft verändert sich niemals. Okay. Ich sagte nie etwas anderes. Die Quelle der Kraft ist Perfektion pur. Selbst wenn ich sage, dass alles die Quelle ist, all das, was wir wahrnehmen und selbst sind. Und doch verändern sich die Energie, wenn sie sich materialisieren? Ja klar, denn wir befinden uns in Zeit und Raum, während die Quelle bereits darüber hinaus ist, es immer ist und auch schon immer war. Verstehe das wer will, aber so ist es.

„Hütet euch vor Menschen, die behaupten, dass es so und nur so ist!“ warnt Kim und er hat recht damit, denn die Entwicklungsstufen sind unterschiedlich und jede ist so wichtig wie die andere.

Wie ist das nun mit den Engeln? Sterben sie wirklich? Natürlich stirbt niemand. Aber nach einer gewissen Zeit müssen auch sie sich wieder entmaterialisieren. Wieder ein Pünktchen im unendlichen Nichts werden. Ein klitzekleines Montagepünktchen. Und doch mit einer Bandbreite, die uns Menschen vor Neid erblassen lassen würde, würden wir endlich die wahren Bewegungen begreifen.

Auf der Erde wandern bringt nichts. Klar ist jedes Fleckchen Erde wunderschön. Jeder Land- und Bergstrich hat seine Schönheiten, die bewundert werden müssen oder können. Aber es bringt energetisch nichts, sie alle zu besuchen, obwohl gewisse Kraftplätze einiges ausrichten können. Den Montagpunkt ausrichten. In die richtige Richtung.

Aber wie wandert man energetisch? - fragen die Föten verwirrt. (Ich lass das von nun an weg, dass sie tonlos, ohrenlos usw. artikulieren.) Es geht um geistige (seelische?) Entwicklung. Wir müssen mit den anderen mithalten. Die Erde ist bereit. Sind wir es auch?

Die unteren Welten und die oberen Welten. Das wird so leicht dahin gesagt, als wäre es so einfach. Die da unten und die da oben. Nur – so ist es nicht.


Wieder die leise Stimme im Hintergrund: „Es gilt auch für jene, die – so ist es nicht – sagen!“

Mag ja sein, dass es für manche wirklich genauso ist oder genauso nicht ist. Aber eine strikte Einteilung gibt es nicht. Die Erde kann ein Himmel für manche sein, aber auch eine Hölle. So gesehen kann die Erde durchaus zu den unteren, wie auch zu den oberen Welten zählen.

Die Vorstellung von Welten, in denen man auf Wolken schwebt oder von Welten, in denen es ständig brennt, wäre zu naiv. Selbst dann, wenn es Welten gibt, in denen Einhörner, Drachen, Elfen, Zwerge und andere Märchenfiguren leben.

Im Grunde genommen geht es nur um die Bandbreite und um die Bewegungen auf dieser. Wir sind Montagepunkte. Schrieb Freund Carlos. Montagepunkte, die sich auf Energiebänder bewegen, wodurch Wahrnehmung zustande kommt. Ein Montagepunkt alleine macht noch keinen Sommer. Wie Sterne flirren sie dahin und suchen nach einem passenden Energieband. Auch diese Vorstellung wäre zu naiv. Als ob man reine und unverwundbare Energie sehen könnte!

Es sind alles immer nur Beschreibungen, um sich das Unvorstellbare vorstellen zu können. Denn was passiert, wenn sich unsere Wahrnehmung verändert? Kann sich das jemand bildlich vorstellen? Hierbei hilft die Beschreibung, dass sich der Montagepunkt auf dem Energieband entweder seitlich oder längs bewegt, ungemein. Nichts anderes passiert. Wenn sich der Montagepunkt auch nur einen Millimeter bewegt, verändert sich unsere Wahrnehmung. Bereits wenn wir träumen, passiert das. Sagt Freund Carlos und sagen die Tolteken. Die alten Tolteken. Bestimmte Drogen verhelfen zu anderen Wahrnehmungen. Empfehlenswert? Nicht unbedingt. Nicht mal mit einem fähigen Führer. Warum nicht? Weil sich nichts erzwingen lässt. Schon vergessen? Man muss bereit sein! Und genau das lässt sich nicht erzwingen. Ganz sicher nicht mit Drogen. Dann schon eher durch Meditation. Entweder man ist bereit oder man ist nicht bereit. Erst dann öffnen sich die Flügel der Wahrnehmung und man kann mit dem Vogel der Freiheit davon fliegen.

Wir sollten bei der Wahrheit bleiben. Es gibt keine anderen Welten. Aber es gibt andere Zeiten. Wiedergeburten geschehen gleichzeitig. Dennoch kann keine Zeit an die Ewigkeit herankommen. Ewigkeit hat nichts mit Zeit zu tun. Ewigkeit ist jenseits der Zeit. Auch jenseits aller Räume. Aber ich bleibe dabei: Die Quelle der Kraft ist rein und unverwundbar. Selbst wenn sie ewig und unendlich sein sollte, trifft es die Benennungen rein und unverwundbar besser.


Noch mal: Wir sollten bei der Wahrheit bleiben. Andere Wahrnehmungen zeugen von Geisteskrankheit. Obwohl ich die Welt um mich herum als Irrsinn wahrnehme, sollte ich bedenken, dass ich die Irrsinnige bin. Die Mehrheit ist für Normalität zuständig. Die Minderheit ist jenseits all dessen, was nicht der Norm entspricht. So sagt es das Menschengesetz.

Keine Sorge, man hat mich nicht gezwungen, über Wahrheit zu schreiben. Es ist meine Wahrheit. Meine ganz normale Wahrheit und meine ganz normale Wahrnehmung. Mein Intellekt. Mein Denken.

Jetzt applaudieren die Föten, die sich letztens zurück gezogen haben. Zuviel Fremdes. Schreib über deine eigenen Erfahrungen. So sagen sie. Und applaudieren zur Anfeuerung. Wie gesagt, ich kann an der Welt, wahrheitsgemäß: an der Menschenwelt, nichts Normales feststellen. Die Welt ist in den Händen von Narren. Idioten regieren die Welt und Idioten machen mit. Idioten manipulieren Idioten. Idioten zerstören Idioten.

Das darf nicht vergessen werden: Nichts Wirkliches kann zerstört werden. Nichts Unwirkliches existiert. Können wir jemals diesen Seelenfrieden leben?

Ach, du königliche Mirabai. Deine Liebe zu Krishna enthob dich dieser Welt direkt in den Himmel. Das ist die Wahrheit, wenn sie wahrheitsgemäß verstanden wird. Auch die Menschenwelt kann der Himmel sein. Ich wiederhole mich: Himmel und Hölle sind hier und nicht irgendwo. Was und wo immer dieses „Hier“ sein mag. Aber Mirabai war hier in der Menschenwelt und dennoch im Himmel. In ihrem Himmel. Man mag sie verrückt nennen, weil sie eine Minderheit darstellt. Aber das war sie nicht. Sie lebte ihren Traum. Ob er in Erfüllung ging, nachdem ihr Körper alle Funktionen aufgab, steht nicht zur Frage. Sie lebte ihren Traum bereits auf Erden. In einem funktionstüchtigen Körper. Das ist alles, was zählt. Das ist ihre Wahrheit. Mirabais Wahrheit.

Und meine? Kann ich glauben, ohne Beweise zu haben? Kann ich glauben, ohne zu erleben? Glaube muss gelebt werden. Erst dann kann man ihn erleben. Mirabai schien das gewusst zu haben. Und die Föten nicken anerkennend.


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Lassen wir mal die Jesusgeschichte ruhen. Man möchte Maria nicht verunglimpfen. Immerhin war sie eine gute Mutter, die ihren Sohn nie im Stich ließ, wie es einst Kim geschah. „Du hättest Liebe zu geben gehabt. An Reichtum und Sicherheit liegt mir nichts“, sagte er zu seiner Mutter, als sie verzweifelt um seine Liebe kämpfte. Außerdem gibt es schon meine kleine Jesusgeschichte und wie der Jesusknabe zustande kam. Es war einer der lasterhaften Brüder Josefs, der die tief schlafende Maria schwängerte. Es soll derartige Menschen geben, mit denen man alles mögliche anstellen kann, währen sie tief und fest schlafen. Sie wachen nicht auf. Sie wachen erst auf, wenn sie ihr Pensum Schlaf erreicht haben.

Worüber ich mir allerdings Gedanken mache, sind die Engel oder eher die Wesen der Anderen Seite. Jene Wesen in meiner letzten Geschichte „Im Westen nichts Neues“ waren auch Engel. Zumindest kann man sie so nennen. Man kann sie auch anders nennen. Es ändert nichts an ihnen selbst. Sie können jede x-beliebige Gestalt annehmen. Selbst als gewöhnliche Menschen können sie erscheinen. Das betrifft aber auch die dunkleren Wesen, die in den Unterwelten hausen. Auch sie gehören zu den Wesen der Anderen Seite, die jede x-beliebige Gestalt annehmen können.

Hütet euch vor manchen Menschen! - rufen mir gerade die Ungeborenen, die süßen Föten, zu. Es wäre ja zu einfach, würde man das Böse am Äußeren erkennen.

Namen sind ihnen auch egal. Man kann also ihre Art und ihre Persönlichkeit (falls sie eine haben!) nennen, wie man will. Es geht dabei nicht um sie, sondern um uns Menschen. Wir müssen sie benennen, um unterscheiden zu können. Und diesmal ist es wichtig zu unterscheiden, da die Energie, wenn sie sich materialisiert, Einflüsse ausübt. Zum Beispiel ist die Luziferische Energie keineswegs böse. Sie macht auch nicht krank. Weder körperlich noch seelisch. Der schwarze Engel mit den schwarzen Flügeln. Mephan nannte ich ihn in meiner letzten Geschichte. Ein wenig abgeleitet von Mephisto. Aber Energien verändern sich, wenn sie sich materialisieren.

Die Quelle der Kraft verändert sich niemals. Okay. Ich sagte nie etwas anderes. Die Quelle der Kraft ist Perfektion pur. Selbst wenn ich sage, dass alles die Quelle ist, all das, was wir wahrnehmen und selbst sind. Und doch verändern sich die Energie, wenn sie sich materialisieren? Ja klar, denn wir befinden uns in Zeit und Raum, während die Quelle bereits darüber hinaus ist, es immer ist und auch schon immer war. Verstehe das wer will, aber so ist es.

„Hütet euch vor Menschen, die behaupten, dass es so und nur so ist!“ warnt Kim und er hat recht damit, denn die Entwicklungsstufen sind unterschiedlich und jede ist so wichtig wie die andere.

Wie ist das nun mit den Engeln? Sterben sie wirklich? Natürlich stirbt niemand. Aber nach einer gewissen Zeit müssen auch sie sich wieder entmaterialisieren. Wieder ein Pünktchen im unendlichen Nichts werden. Ein klitzekleines Montagepünktchen. Und doch mit einer Bandbreite, die uns Menschen vor Neid erblassen lassen würde, würden wir endlich die wahren Bewegungen begreifen.

Auf der Erde wandern bringt nichts. Klar ist jedes Fleckchen Erde wunderschön. Jeder Land- und Bergstrich hat seine Schönheiten, die bewundert werden müssen oder können. Aber es bringt energetisch nichts, sie alle zu besuchen, obwohl gewisse Kraftplätze einiges ausrichten können. Den Montagpunkt ausrichten. In die richtige Richtung.

Aber wie wandert man energetisch? - fragen die Föten verwirrt. (Ich lass das von nun an weg, dass sie tonlos, ohrenlos usw. artikulieren.) Es geht um geistige (seelische?) Entwicklung. Wir müssen mit den anderen mithalten. Die Erde ist bereit. Sind wir es auch?

Die unteren Welten und die oberen Welten. Das wird so leicht dahin gesagt, als wäre es so einfach. Die da unten und die da oben. Nur – so ist es nicht.


Wieder die leise Stimme im Hintergrund: „Es gilt auch für jene, die – so ist es nicht – sagen!“

Mag ja sein, dass es für manche wirklich genauso ist oder genauso nicht ist. Aber eine strikte Einteilung gibt es nicht. Die Erde kann ein Himmel für manche sein, aber auch eine Hölle. So gesehen kann die Erde durchaus zu den unteren, wie auch zu den oberen Welten zählen.

Die Vorstellung von Welten, in denen man auf Wolken schwebt oder von Welten, in denen es ständig brennt, wäre zu naiv. Selbst dann, wenn es Welten gibt, in denen Einhörner, Drachen, Elfen, Zwerge und andere Märchenfiguren leben.

Im Grunde genommen geht es nur um die Bandbreite und um die Bewegungen auf dieser. Wir sind Montagepunkte. Schrieb Freund Carlos. Montagepunkte, die sich auf Energiebänder bewegen, wodurch Wahrnehmung zustande kommt. Ein Montagepunkt alleine macht noch keinen Sommer. Wie Sterne flirren sie dahin und suchen nach einem passenden Energieband. Auch diese Vorstellung wäre zu naiv. Als ob man reine und unverwundbare Energie sehen könnte!

Es sind alles immer nur Beschreibungen, um sich das Unvorstellbare vorstellen zu können. Denn was passiert, wenn sich unsere Wahrnehmung verändert? Kann sich das jemand bildlich vorstellen? Hierbei hilft die Beschreibung, dass sich der Montagepunkt auf dem Energieband entweder seitlich oder längs bewegt, ungemein. Nichts anderes passiert. Wenn sich der Montagepunkt auch nur einen Millimeter bewegt, verändert sich unsere Wahrnehmung. Bereits wenn wir träumen, passiert das. Sagt Freund Carlos und sagen die Tolteken. Die alten Tolteken. Bestimmte Drogen verhelfen zu anderen Wahrnehmungen. Empfehlenswert? Nicht unbedingt. Nicht mal mit einem fähigen Führer. Warum nicht? Weil sich nichts erzwingen lässt. Schon vergessen? Man muss bereit sein! Und genau das lässt sich nicht erzwingen. Ganz sicher nicht mit Drogen. Dann schon eher durch Meditation. Entweder man ist bereit oder man ist nicht bereit. Erst dann öffnen sich die Flügel der Wahrnehmung und man kann mit dem Vogel der Freiheit davon fliegen.

Wir sollten bei der Wahrheit bleiben. Es gibt keine anderen Welten. Aber es gibt andere Zeiten. Wiedergeburten geschehen gleichzeitig. Dennoch kann keine Zeit an die Ewigkeit herankommen. Ewigkeit hat nichts mit Zeit zu tun. Ewigkeit ist jenseits der Zeit. Auch jenseits aller Räume. Aber ich bleibe dabei: Die Quelle der Kraft ist rein und unverwundbar. Selbst wenn sie ewig und unendlich sein sollte, trifft es die Benennungen rein und unverwundbar besser.


Noch mal: Wir sollten bei der Wahrheit bleiben. Andere Wahrnehmungen zeugen von Geisteskrankheit. Obwohl ich die Welt um mich herum als Irrsinn wahrnehme, sollte ich bedenken, dass ich die Irrsinnige bin. Die Mehrheit ist für Normalität zuständig. Die Minderheit ist jenseits all dessen, was nicht der Norm entspricht. So sagt es das Menschengesetz.

Keine Sorge, man hat mich nicht gezwungen, über Wahrheit zu schreiben. Es ist meine Wahrheit. Meine ganz normale Wahrheit und meine ganz normale Wahrnehmung. Mein Intellekt. Mein Denken.

Jetzt applaudieren die Föten, die sich letztens zurück gezogen haben. Zuviel Fremdes. Schreib über deine eigenen Erfahrungen. So sagen sie. Und applaudieren zur Anfeuerung. Wie gesagt, ich kann an der Welt, wahrheitsgemäß: an der Menschenwelt, nichts Normales feststellen. Die Welt ist in den Händen von Narren. Idioten regieren die Welt und Idioten machen mit. Idioten manipulieren Idioten. Idioten zerstören Idioten.

Das darf nicht vergessen werden: Nichts Wirkliches kann zerstört werden. Nichts Unwirkliches existiert. Können wir jemals diesen Seelenfrieden leben?

Ach, du königliche Mirabai. Deine Liebe zu Krishna enthob dich dieser Welt direkt in den Himmel. Das ist die Wahrheit, wenn sie wahrheitsgemäß verstanden wird. Auch die Menschenwelt kann der Himmel sein. Ich wiederhole mich: Himmel und Hölle sind hier und nicht irgendwo. Was und wo immer dieses „Hier“ sein mag. Aber Mirabai war hier in der Menschenwelt und dennoch im Himmel. In ihrem Himmel. Man mag sie verrückt nennen, weil sie eine Minderheit darstellt. Aber das war sie nicht. Sie lebte ihren Traum. Ob er in Erfüllung ging, nachdem ihr Körper alle Funktionen aufgab, steht nicht zur Frage. Sie lebte ihren Traum bereits auf Erden. In einem funktionstüchtigen Körper. Das ist alles, was zählt. Das ist ihre Wahrheit. Mirabais Wahrheit.

Und meine? Kann ich glauben, ohne Beweise zu haben? Kann ich glauben, ohne zu erleben? Glaube muss gelebt werden. Erst dann kann man ihn erleben. Mirabai schien das gewusst zu haben. Und die Föten nicken anerkennend.


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irgendo auf dem Urgrund allen Seins
da koennten wir uns nahe sein, liebe Serenade

dort bei den kosmischen Drachen und Sophia die Mutter aller Schoepfung... sie traeumte diese Welt herbei
aber dann kamen die Archons und der trouble begann

und heute?
erkennen wir, dass alles nur getraeumt ist
ein holographisches Universum, eine Computer Simulation.

Wir sind mittendrin und drehen "loops" Endlosschlaufen um zu lernen oder als Opfer von Goettern, die sich selbst nicht einig sind?

Wieder tickt das Uhrwerk clock clock clock... 26.000 Jahre
rufen die Sphynx und die Pyramiden.
Abitur-Matura. Wo ist Jesus? Sollte er nicht wiederkommen? Ist er womoeglich z.Z. in 7 Milliarden wiedergekommen?

Die Reise geht weiter, wir haben schon so einiges hinter uns. Von Gobekli Tepe, ueber Atlantis und Teothihuacan und Saksuhaman. Das Spiel wiederholt sich seit Jahrtausenden und die Global Players sind immer die gleichen geblieben. Spielen sie das grausame Spiel der Dualitaet mit uns, damit wir erwachen....
was sagen die Foeten dazu?

LG Ali
 
Es geht nicht mehr um die beiden Energien, selbst wenn sie existieren sollten. Es geht darum, beide harmonisch zu verbinden. In der Quelle sind sie eins – untrennbar. Wie Gott und die Sohnschaft, wie es so schön im „Kurs in Wundern“ heißt. Und „Der Himmel hat kein Gegenteil“ gleich Kims „Es gibt keine zwei Welten“.

Die beiden Energien waren nie getrennt. Das hat es nie gegeben, dass mal eine die andere übertraf. Mag sein, dass die eine aus der anderen entstanden ist. Aber in absoluter Wahrheit waren sie schon immer eins.

Das soll immer in Erinnerung bleiben. Sagen die Föten.

Und ich wundere mich schon wieder über die Menschenwelt, die an derartigen Meldungen nicht interessiert sind. Die Menschenwelt lacht nur darüber und weiß nicht, dass eigentlich sie der Narr ist. Was ich ja schon erwähnt habe. Und doch ist die Menschenwelt so stolz auf ihre Intelligenz. Oh ja, sie hat Großartiges vollbracht. Imperien aufgebaut. Königreiche erschaffen. Aber all ihr Erschaffen ist nicht von Dauer. Das wäre ja das Wenigste. Was ist schon dauerhaft? Was ewig? Nun gut. Was zählt, ist, dass die Menschenwelt nicht glücklich macht. Selbst jene, die behaupten glücklich zu sein, sind es nicht wirklich. Kinder mögen noch glücklich sein. Im so genannten Hier und Jetzt sein. Nicht daran denken, was noch alles auf sie zukommt. Erwachsene denken an morgen und planen für morgen.

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, sondern auf übermorgen. Die Menschenwelt maßt sich stets etwas an, gibt vor, etwas zu sein, ohne sich bewusst zu sein, dass sie bereits etwas ist. Sie hat den Draht zur natürlichen Ordnung verloren. Das ist das „missing link“, wonach sie noch immer sucht. Erst wenn sie den Draht zur natürlichen Ordnung gefunden hat, ist es möglich, das Ende der Leine zur Quelle zu erhaschen.

Jetzt lachen die Föten.

Ungeboren sein, heißt nicht, eins mit der Quelle zu sein, obwohl natürlich alles und jedes eins mit der Quelle ist. Die Föten zögern noch. Sie wollen alle Geschichten hören. Zu Ende hören. Aber ich kann nicht dafür garantieren, ob diese Geschichte hier jemals zu Ende sein wird.

Und täglich grüßt das Murmeltier. Zumindest fast täglich. Worum geht es heute? Um das „So-sein“ oder einfach nur um das „Sein“.


Aldous Huxley schreibt, Engel würden nichts tun. Sie „sind“ einfach nur. Das „Tun“ ist den Menschen überlassen. Auch Tiere tun etwas. Sie suchen Nahrung, vermehren sich und verteidigen ihr Revier. Pflanzen wachsen, öffnen ihre Blüten und nehmen ebenso Nahrung zu sich. Winde wehen, das Meer ist in Bewegung, die Erde bebt. Die materielle Welt „tut“ also, während die geistige Welt „ist“.

Nun gut. Sagt uns das etwas? Bringt uns das irgendeine besondere Weisheit an diesem neuen Tag? Besser wäre wieder einmal schweigen. Nicht schreiben. Alles mal sinken lassen, auch wenn es schwer fällt. Aber man will sich ja irgendwie mitteilen. Man will dazu gehören. Seinen Senf dazu schmieren.

Die Frage, was mit den Föten geschieht, kann auch noch nicht beantwortet werden. Ich weiß es nicht. Sie wissen es wahrscheinlich auch nicht. Starten sie einen neuen Versuch oder ziehen sie sich von der Urmutter in die Quelle zurück?

Aber wenn du dich mal in die Urmutter begeben hast, in diese riesige Gebärmaschine, kannst du nicht mehr zurück. Du musst raus. Da gibt es kein Duckmäusern. Keine Angst. Mut ist gefragt, wenn man raus muss. Also geht raus und seid einfach nur. Versucht euch im „So-sein“. Werdet Engel. Nehmt die Gestalt der Engel an. Leuchtende Wesen in Menschengestalt mit flaumig weißen Flügeln. So stellt sich klein Maxi das vor. Aber Engel müssen nicht diese Gestalt annehmen. Entweder sie sind Engel oder sie nicht keine Engel. Das hängt noch immer von der Energie ab. Noch ist sie nicht harmonisch vereint. Noch ist sie im Werden. Wie die Föten. Und solange es um das Werden geht, kann es „So-sein“ nicht geben.


Natürlich habe ich nicht vergessen, dass die Quelle, im Gegensatz zu uns und anderen Lebewesen, bereits „fertig“ ist und es immer war und auch immer sein wird, da sie, wie in den Heiligen Schriften stets geschrieben steht, von nichts berührt werden kann. Widerspruch? Mag sein, aber ich sehe es eben so, dass wir erst die Entwicklung durchmachen müssen. Warum auch immer. Oder eben deshalb, weil mir bis jetzt niemand meine Frage „Warum sind wir hier?“ beantworten konnte. Sind wir hier, weil wir was Böses getan haben? Sind wir hier, weil wir tatsächlich aus dem Paradies vertrieben wurden? Oder sind wir gar nicht hier, sondern träumen all dies nur? Oder sind wir gar nicht hier, weil überhaupt nichts passiert ist?

Also gab ich mir selbst die Antwort, indem ich mir sagte, dass wir erst eine bestimmte Entwicklung durchmachen müssen, um mit der Quelle der Kraft auf angemessene Weise „kommunizieren“ zu können, obwohl wir bereits eins mit ihr sind.

Das ist auch nicht so einfach zu verstehen, weil ich als Mensch nur vom Menschen ausgehen kann. Demnach „leben“ wir bloß eine gewisse Bandbreite vollkommen aus. Aber was ist mit anderen Bandbreiten? Mit denen der Tiere oder denen der Pflanzen oder anderen Lebewesen, von denen wir nichts wissen oder zu wissen glauben? Auch sie müssen „ausgelebt“ werden.

Erst wenn alles ausgelebt ist, werden die Föten schlüpfen und den Endspurt starten. Im Kurs steht, wir können Gott nicht erreichen, aber er erreicht uns. Das heißt, kein Gebet, keine Gabe dringt zu Ihm durch, aber Er schickt uns immer wieder irgendwelche Hilfsmittel. Meist erkennen wir sie nicht und halten sie für Fallen. Wir sind nicht demütig genug, um Hilfe anzunehmen. Wir glauben, keine Hilfe nötig zu haben, weil wir ja die Krönung der Schöpfung sind und so viel Wichtiges zu tun haben.

Ja, schon gut, aber ich kann halt nicht anders. Ich muss mich ständig über die Dummheit der Menschheit aufregen, obwohl ich selbst keinen Deut klüger bin. Ganz im Gegenteil! Ich schwimme ebenso und zwar ganz vorne in diesem Sumpf mit und sage mir wie alle anderen: „Hinter mir die Sintflut.“ So ist der Mensch nun mal. Er lebt hier und jetzt und will das Leben nach Möglichkeit genießen und auf nichts verzichten. Er will haben, was er haben kann. Alles im Überfluss.


Die Föten äugen böse zu mir herüber. Liebe ist das Zauberwort – versuchen sie mir zu sagen. Das sagte schon Kim und lebte es wie kaum ein anderer vor. Schon klar, das geschah in meiner Phantasie, aber auch Phantasie beinhaltet etwas Wahres. Es ist vielleicht möglich, dass es irgendwo einen sehr außergewöhnlichen Menschen gibt, der nie etwas zu verzeihen braucht, weil es für ihn nichts zu verzeihen gibt und der alles mit sich, ohne zu klagen, geschehen lässt, weil er anscheinend weiß, dass in allen und allem ein guter Kern steckt. Ein Mensch der Liebe. Ein Mensch, der niemals verurteilt und beurteilt. Ein Mensch, der alles so sein lässt, wie es ist, weil er weiß, dass alles noch in Entwicklung ist und jeder mal ans Ziel kommt, selbst wenn es kein Ziel gibt. Ein Mensch, der aber nicht die Augen zumacht, wenn wo Unrecht geschieht und stets dem Schwächeren zu Hilfe eilt, wenn Hilfe erwünscht ist. Einen Mensch mit derartiger Sensibilität, - kann es ihn geben? Und wenn, dann gib allen einen Teil dieser so besonderen Liebe.


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Und die andere, die dunkle Seite des Lichts? Die dunkle Seite der Sonne lässt sich nicht erkennen, weil es sie gar nicht gibt. Aber diese Dunkelheit, die man im Traum wahrnimmt! Diese ewige Nachtblindheit! Graue Schatten eilen der Wand entlang. Mauerwerk fällt herab. Und schließlich ein Dachziegel und man ist munter. In Sekundenschnelle. Im Bruchteil einer Sekunde. Schließlich will man sich weismachen, dass man hellseherisch geträumt hat, obwohl die Katzenpfote schon viel früher das Gesicht berührte, als der Dachziegel im Traum den Kopf zertrümmerte. Immer diese Brutalitäten. Woher kommen sie? Manche, wenn nicht die meisten Kinder haben sie. Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.

Aber worauf will ich hinaus? Das Gelaber bringt doch nichts. Letztens flehte ich um Liebe und diesmal zeigt sich wieder diese unendliche Dunkelheit, die nichts als Hoffnungslosigkeit verspricht. „Wir sind zu klein, Herz!“ schreit es aus den Tiefen der Hölle. Schließlich war er dort. Mitten im Höllenfeuer. Aber sein Herz war nicht zu klein, auch wenn er so fühlte.

Wir hingegen fühlen uns groß und mächtig. In Wirklichkeit sind wir die Kleinen. Warum? Weil wir uns nicht aufgeben wollen. Weil wir dem wahren Herzen keinen Platz machen. Kein Ich. Keine Persönlichkeit. Aber dann verlieren wir doch alles. Als ob wir etwas gehabt hätten! Wir kamen mit nichts und gehen mit nichts. Dazwischen spielen wir die Arschlöcher. Und können nicht glauben, dass es etwas viel Größeres und vor allem Seligeres gibt als das jämmerliche Ich.

Die Föten sind verzweifelt. Es gibt keine Rettung mehr. Alles nur Träume, die aus Schaum bestehen und sich irgendwann, wenn das Gehirn seine Funktion aufgibt, auflösen. Der Tod mag ja ein umwerfendes Erlebnis sein, wenn man mit genug Phantasie ausgestattet ist. Aber die Phantasie reicht auch nicht ewig. Irgendwann ist Schluss. Aus und finster.

Das hier hat sich längst in „Sägespäne“ verwandelt. Keine dunkle Seite der Sonne und auch keine helle Seite der Sonne. Aber wie immer in meinen Schreibereien haben Benennungen keine Bedeutung. Wie immer man es nennen mag, es ist Schwachsinn. Allgemein. Wie ist es für mich? Es sind Gedanken. Einfach los schreiben. So, wie ich ständig los plappere ohne nachzudenken. Ohne mir bewusst zu sein, was ich von mir gebe.

Aufmerksamkeit! - rufen die Föten flüsternd.


Recht haben sie! Auch damit, dass es in dieser Welt ein ständiges Auf und Ab gibt. Es kann nicht anders sein. Solange das Dualsystem existiert kann es keine Einheit geben. Aber darum drehen sich meine Gedanken heute nicht. Es geht mir eher um das Ich, das dem Göttlichen Platz machen soll. Um welches Ich handelt es sich denn? Und wer oder was ist das Ich, das das Ego-Ich weg scheucht, um dem Göttlichen Platz zu machen? Anfangs zählte ich die verschiedenen Ichs auf, wenn es denn für jeden Körperteil ein Ich gibt. Gibt's nicht – kann's nicht geben. Es ist das, was das Gehirn im Laufe der Zeit entwickelt hat. Es ist das, was für Babys noch nicht vollkommen existiert. Es ist Selbstwahrnehmung.

Könnte man so sagen. Und es lässt sich nicht weg scheuchen. Es lässt dem Göttlichen keinen Platz, weil das Göttliche nicht zu uns durchdringt, bis wir nicht bereit sind. Wir müssen bereit sein, erst dann kann können wir uns bewusst für das Göttliche entscheiden. Jeder Moment unseres Lebens ist eine Herausforderung.

Das Leben fordert uns heraus, uns zu entscheiden. Mach ich bei dem närrischen Weltenspiel mit oder entscheide ich mich für das Göttliche? Setze ich mich dem ständigen Auf und Ab aus oder schwelge ich in ewiger Glückseligkeit, in der es nur die Einheit mit Gott, mit der Quelle, gibt. Das ist die einzige spirituelle Handlung, die Sinn macht. Denke ich. Glaube ich.

Mirabai lässt grüßen. Sie war bereit für ihren Gott, der sich als Krishna offenbarte. Wir haben alle unsere Offenbarungen. Aber irgendwann müssen wir uns bewusst sein, dass es nur Offenbarungen sind. Spiegelungen des/der Einen. Nichts anderes. Auch wir können Spiegelungen des/der Einen werden. Wir sind es auch. Aber erst werden wir uns dieser Tatsache mal bewusst. Dann können wir weiter reden, weiter schreiben. Und nicht immer blindlings dahin quatschen und blöd handeln. Aufmerksamkeit! - schreien die Föten in der Lautstärke einer Superjetturbine. Aufmerksamkeit und sich ihrer bewusst sein. So einfach könnte es sein. So einfach ist es. Amen.

Sie wissen, dass die sichtbare Welt nichts anderes als eine Manifestation des allumfassenden Geistes ist. Sie, die Bodhisattvas und Buddhas, die Götter und Engel und mittlerweile auch die Föten. Die Welt ist nicht gut und nicht böse. Sie ist einfach.


Immer wieder muss es geschrieben und gesprochen werden. Als Mantra. Als Meditation. Bis es sich ins Bewusstsein frisst oder besser gesagt, bis das Gehirn es aus dem Bewusstsein für uns offenlegt.

Das Gehirn empfängt. Aber es lässt nicht alles bewusst werden. Unwichtiges legt es als Erledigtes ab. Das, was wir nicht zum Leben auf Erde brauchen, versteckt es vor uns. Es ist nicht viel, was es versteckt, aber genug, um nicht zu erkennen, dass wir Emanationen der Quelle sind. Es, das Gehirn, ist ja nicht in der Lage alles zu empfangen. Es kriecht der menschlichen Bandbreite entlang und blinzelt manchmal zu der tierischen oder pflanzlichen Bandbreite hinüber, während darüber die gewaltigen Bänder der Elemente toben. So wäre die Welt nicht schön, auch wenn sie energetisch dieses Bild liefern würde. Wir haben es im Film „Matrix“ gesehen. Gar nicht schön. Da machten es die Bildbearbeiter an den Computern viel besser.

Man könnte es noch besser machen, - sagen die Föten und schweben wie die kahlköpfigen Engelsfiguren vom Maler Alessandro Sicioldr über eine Gebirgswelt, in der sich aus den Felsen bald wundervolle, phantastische Bauten entwickeln. Es wird bunter, denn auch der graublaue Himmel erstrahlt (ebenso bald) im hellen Azur unter einer warm scheinenden Sonne und das Meer darunter spielt in sanften Wellen mit kleinen weißen Booten, in denen wunderschöne Wesen sich sonnen. Und den Föten als Engelsfiguren des Malers Alessandro Sicioldr wachsen lange Haare aus den kahlen Köpfen. Ihre Kleidung wird bunt und bunter und die Flügel weiß wie die Boote im Meer. Warum also dieses Bild und nicht gleich ein paradiesisches eines anderen visionären Malers? Ganz einfach, weil noch immer die Vorfreude eines Werdens vorherrscht. Wir sind noch nicht so weit, um zu erkennen, dass wir schon zu Hause sind. Noch lange nicht. Wir sind im Werden. Zumindest empfinden wir es so und genau deshalb sind die kahlköpfigen Engel das Richtige, um in Bälde ihre Verwandlung zu sehen. Trotzdem wissen wir nicht, was nach der Verwandlung passieren wird. Es kann doch nicht immer so weiter gehen. Irgendwann einmal spuckt uns der Strudel der Zeit ohnehin aus. Irgendwann mal.


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Alessandro Sicioldr "Canto della grotta"
 
Schöne neue Welt. Die Welt muss nicht schön sein. Weder dies noch das. Sie muss einfach nur sein. Besser wäre ohne müssen. Sie ist einfach. Wie – darüber brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Ist doch egal, wie sie ist. Wir brauchen keinen neuen Gesprächsstoff. Und wenn wir schon über etwas reden, sollten es alle hören.

Menschenansammlungen werden verboten. Für jede Familie wird nur mehr ein Automobil zugelassen. Geld wird für immer abgeschafft. Wer nicht mindestens 20 Jahre arbeitet, bekommt keine Nahrung, keine Kleidung und kein Dach über den Kopf. Moment, wie soll das gehen? Wie kann gewusst werden, dass 20 Jahre gearbeitet wird? Oder bekommt man erst nach 20 Jahren Arbeit Nahrung, Kleidung und ein Dach über den Kopf? Manches lässt sich nun mal nicht machen. Auch wenn es gut wäre. Aber es soll nicht gut werden. Es soll werden wie es ist und niemand soll sich darüber Gedanken machen, wie es ist.

Was wäre mit der Leuchtenden Welt und den Leuchtenden Wesen? Hat sich ihre Lebensweise denn nicht durchgesetzt? Es waren (sind?) so wundervolle Wesen. Geschaffen aus Liebe und Kunst aller Art. Stundenlang können sie auf dem weichen, wolkenartigen Boden hocken und in sich gehen, wo sie Welten entdecken, wie es sie kaum geben kann. Man denke nur an Thygyrill und seine bunte Stadt, in der jedes Haus sich wie eine Symbiose zu seinem Bewohner anpasste (oder umgekehrt). Warum blieb der Junge nicht in dieser Welt?

Es muss eine Weiterentwicklung geben. Die Natur kann nicht stehen bleiben. Sie eilt mit der Zeit und wir eilen mit, solange die Quelle offen ist. Erst wenn sie sich schließt, kann Ruhe herrschen. Ich wusste schon immer, dass uns die Götter, samt Quelle, verarschen. Sie spielen mit uns. Freier Wille war gestern. Da hilft kein Beten und kein Flehen. Wir sind am Arsch. Wortwörtlich.

Die Föten schütteln ihre kahlen Köpfe, aus denen letztens noch wunderschön dichte Haare sprießten. Heute sehen sie eher wie riesige Vogelwesen mit Menschenköpfe aus. Kahle Menschenköpfe, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen. Aus dem Hals ragen die gewaltigen Flügeln und in der Mitte in schwarzem Tuch verhüllt ein verkümmerter Rumpf ohne Beine. Sie werden nie landen können. Höchstens auf der Schnauze.

Thygyrill hat sich mit seiner irdischen Schwester vereinigt und wurde zum Doppelwesen Sila, das mit anderen Doppelwesen um eine neue Welt kämpft. Arima ist, wie immer, der Anführer dieser seltsamen Truppe. Kim, die eine Seite Arimas, war nie eitel. Ganz im Gegenteil! Seine Schönheit und Ausstrahlung war ihm immer suspekt. Es könnte sehr gut möglich sein, dass er einer der Föten ist. Die anderen Föten wären jene Figuren aus meinem letzten Buch, wie etwa Paolo und sein Gefolge und einige andere mehr, die ich nie erwähnte.

Wie gesagt, das Gehirn schöpft aus dem allumfassenden Bewusstsein (Geist). Man kann nichts erfinden. Es ist immer alles da. Die Frage ist nur: Wo?

Schöne neue Welt. Die Welt muss nicht irgendwo sein. Weder hier noch dort. Diesmal nicken die Föten, während ihre Haare wieder sprießen.

Nichts tun, außer staunen. Das ist es, was wir verloren haben. Einfach nur da sitzen und staunen. Staunen über die Schönheit der Welt. Wenn denn eine da ist. Eine Schönheit. Wir fragen nicht mehr danach, - sagen die Föten, die mal kahlköpfig und mal behaart sind.


Ich versuche unter ihnen, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen, Arima oder Sila zu erkennen. Oder vielleicht die Wesenheiten aus meinem letzten Buch, die ich Mephan, Shiran und Sitira nannte. Sie unterscheiden sich nicht einmal durch Geschlechtsmerkmale.

Dunkle Schwingen, dunkle Rümpfe. Dunkle Vogelwesen, mit bleichen Gesichtern, kreisen im azurblauen Himmel über das Meer und der gebirgigen Landschaft. Manche Felsen entpuppen sich bereits als bizarre Bauten in denen sich menschenähnliche Wesen tummeln. Man kann sie durch große Fenster sehen. Durch große, runde Fenster wie imposante Bullaugen. Sie schieben die Einrichtungen in den Räumen hin und her und können sich nicht entscheiden, wo sie stehen sollen. Vielleicht passt die Couch besser in diese Ecke und der Kasten besser in die andere Ecke? Oder vielleicht doch nicht? Mag sein, dass sie am Fenster am besten steht. Dort, am runden Fenster, wo eben ein dunkles, riesiges Vogelwesen vorbei fliegt.

Es ist eigentlich schnell geschehen. Die Föten haben zwar gezögert, sich dann aber doch recht hurtig dazu entschieden, in diese Welt zu kommen. Es ist im Moment ihre Welt und sie passen auf ihre Welt auf. Wissen die menschenähnlichen Wesen hinter den runden großen Fenstern Bescheid über ihre Beschützer? Und wer oder was war zuerst da? Die Föten oder die Wesen?

Wir sind keine Föten. Wir sind Wegbereiter. Wir schaffen jene Welten, in denen wir dann existieren.

Wegbereiter. Welterneuerer. Eigentlich nichts anderes als Angeber. Wenn ihr meint, Großartiges geschaffen zu haben, irrt ihr euch. Es wäre besser gewesen, tief im Bauch der Urmutter zu bleiben.

Es ist unsere Aufgabe, genau das zu tun, was wir tun. Und denke nicht, dass wir dich verarscht haben. Wir waren immer bereit, dir die Wahrheit zu sagen.

Um dies hier nicht als vollkommen sinnloses Geschreibe ausarten zu lassen, wende ich mich doch lieber an Arima. Falls er da ist. Und falls er mir endlich wieder einmal ein klares Bild liefert. Es wäre erschreckend, falls er einer dieser Vogelwesen wäre.


Warum nicht? Es geht nicht mehr ums Äußere. Das Innere, genauer gesagt, das Wahre ist nun an der Reihe. Wir unterscheiden nicht mehr. Und wir sind auch nicht mehr beleidigt, weil wir uns einfach nicht mehr betroffen fühlen. Oder meint jemand, wenn einer „Arsch“ zu ihm sagt, dass der andere dabei glücklich ist? Das Schimpfwort wendet sich immer gegen ihn selbst. Man sollte den Schimpfer in den Arm nehmen und über den Kopf streicheln. Das ist es, was er braucht. Kein Beleidigtsein oder Gegenschimpfen. Brauchen wir nicht mehr. Wir sind erwachsen. Wir wissen, was wir selbst wert sind. Nämlich nichts. Wir lassen uns fallen, weil wir wissen, dass uns jemand oder etwas immer wieder auffangt. Manchmal aber lässt uns jemand oder etwas auch fallen. Gefallene Engel. Aber immer wieder empor gehoben. Versteht ihr, was ich meine?

Das Auf und Ab hört so lange nicht auf, bis alles unter den Teppich gekehrt ist. Wir brauchen uns nicht entschuldigen, denn wir haben nichts getan. Es war die Quelle in uns. Ein winziger Teil ihres Selbst, obwohl sie niemals geteilt werden kann, brachte uns zum Handeln, zum Denken, zum Reden. Sie ist das Handeln, das Denken, das Reden. Und wir brauchen keine Angst haben. Es ist nichts passiert.


Durch ein imposantes Bullauge sehe ich ein kleines menschenähnliches Mädchen. Es hat nur ein Bein. Das andere Bein ist aus Holz gemacht. Heraußen auf der Wiese, direkt vor dem imposanten Bullauge, pickt eine Henne Würmer aus dem Boden. Sie hat nur ein Bein. Das andere Bein ist aus Holz gemacht. Jemand legt ein Gewehr auf die Henne an und drückt ab. Die Henne fällt um und ist tot. Durch ein imposantes Bullauge sehe ich ein kleines menschenähnliches Mädchen. Es fällt um und ist tot. Symbiose. Wenn der eine stirbt, stirbt auch der andere.

Haben wir denn nicht den Tod besiegt? Ach, es war nur ein Traum. Ein Traum aus längst vergangenen Zeiten. Die Föten beruhigen mich. Die Föten, die längst keine Föten mehr sind. Und doch wirken sie ungeboren auf mich. Ihre vogelähnliche Gestalt. Der Rumpf beinlos, aber dort, wo Beine sein sollten, spreizen sich lange Schwanzfedern. Die kahlen Köpfe. Unterschiedslos. Das Bild. So beeindruckend. Auf mich beeindruckend. Canto della grotta. Von Alessandro Sicioldr. Ein Visionär. Ein Maler mit Visionen. Sie schweben in der Grotte und draußen lebt das Meer und der Himmel und ein Turm, der sich – wie ich vermute – aus einem Felsen entwickelt hat. Ganz oben, auf dem noch unfertigen Turm hockt eine menschliche Gestalt. Sie hat etwas rotes an und trägt anscheinend eine schwarze Mütze. Sie blickt zu den vogelähnlichen Wesen. Zu meinen ehemaligen Föten, die einfach ausgerissen sind und sich ihre eigene Meinung bilden. Sie lassen sich nichts mehr sagen. Nicht mehr zurück halten.

Immer wieder blicke ich auf das Bild. Es ist beeindruckend.

Ist das dort hinten der Mond oder die Sonne? So fahl. So subtil. Ein Vogelwesen blickt mich an. Es dürfte Arima sein. Neben ihm, ganz dicht wie ein zweiter Kopf, lugt das Doppelwesen Paolo und Selma hervor. Ich weiß noch nicht, wie es sich nennt. Und das Vogelwesen in der Mitte, das sich immer wichtig machen will, könnte Sila sein – das Doppelwesen Thygyrill und Manola. Die beiden haben sich ja auch weiterentwickelt, sind Drachenreiter geworden. Oder waren sie einst Drachenreiter und sind erst später zu Thygyrill, dem Sohn auf der Leuchtenden Welt und zu Manola, der Tochter auf der Erde geworden? Man weiß es nicht mehr so genau. In der Vergangenheit ist alles eins. Alles vergangen. Egal wie weit es zurück liegt. Mit der Zukunft ist es ebenso. In ihr kann alles eins sein, auch wenn noch nichts passiert ist. Nur in der Gegenwart hängen wir wie zwischen zwei Stühlen. Im Leben ist es ebenso. Mit den Füßen auf der Erde und mit dem Kopf im Himmel. Gott sei Dank.
 
Diese Schönheit darf nie vergehen und vor allem niemals vergessen werden. Das waren Marias Worte. Deshalb zog sie sich zurück, als das Doppelwesen Arima entstand. Sie wollte Kims Schönheit niemals in Vergessenheit geraten lassen. Er sollte für immer, ewig, unendlich lange Zeit, wie auch Unzeit, diese blendende, unvorstellbare (wenn man ihn noch nie gesehen hat!) Schönheit bleiben. Und jetzt? Seht ihn euch an! Kahlköpfig! Er, der stets eine prachtvolle, lange Mähne trug, um die ihn alle beneideten. Diese Fülle von Haar. Dieser Glanz. Dieses unbeschreiblich schöne Gesicht, mit Augen, in denen man versinken möchte. Vom Körper ganz zu schweigen! Und dann erst diese enorme Ausstrahlung, die ihm immer eigen war.

Weiche Satan! - rief Joshua, als seine Jünger um seinen Körper trauerten, wo sie doch wissen sollten, dass Joshua selbst niemals sterben, sondern am dritten Tage auferstehen wird, um dann irgendwann in den Himmel aufzufahren.

Weiche Eitelkeit! - rief Arima und verwandelte sich in ein glatzköpfiges Etwas, das in dunkle Federn und dunklen Schwingen gehüllt ist.

Irgendwie erinnern sie noch immer an Föten. Das, was in dunklen Federn und Schwingen gehüllt ist, ist noch lange nicht entwickelt. Es steckt verkümmert in diesen dunklen Sack mit Flügeln. Auf eine gewisse Weise unheimlich anzusehen. Das gesamte Bild wirkt unheimlich und doch (für mich) immens anziehend. Ich möchte hinein kriechen, mir ein Boot (die Boote und Bauten sind im Bild noch nicht zu sehen, aber sie sind im Werden) schnappen und auf dem Meer dahin dümpeln. Obwohl sich die Vogelwesen ähnlich sehen (sich wie ein Ei dem anderen gleichen), wirken sie traurig. Bis auf Arima, der aus dem Bild heraus blickt. Er hatte schon immer den Überblick. War seiner Zeit stets voraus. Alle senken den Blick. Bis auf Arima. Und die Gestalt auf dem Turm wirkt irgendwie unbeteiligt. Sie kann die Vogelwesen nicht sehen. Um sie herum herrscht Einsamkeit. Öde. Verloren in sich selbst.


Die Menschenwesen (ist einfacher zu tippen als menschenähnlichen Wesen) in den Gebäuden mit den runden Fenstern tragen auch rote Oberteile, dunkle Hosen und dunkle Hauben. Ihre Füße sind nackt. Ihre Gesichter gleichen ein wenig denen der Vogelwesen. Sie schieben noch immer die Einrichtungen von einem Eck ins andere oder von einer Wand zur anderen. Sie sind dabei sehr aufmerksam, als würden sie etwas ganz, ganz wichtiges erledigen. Es wirkt, als hätten sie gar kein Ziel. Als würde es gleichgültig sein, wo das Möbelstück am besten steht. Als ginge es ihnen nur um das Herumschieben der Möbel. Und das tun sie sehr gewissenhaft, während eines der Vogelwesen sie beobachtet. Es schwebt vor dem großen, runden Fenster und sieht ihnen ebenso gewissenhaft und aufmerksam zu, wie die Menschenwesen drinnen die Möbel herumschieben. Ich kann nicht erkennen, wer es ist, da sie sich zu ähnlich sehen. Nicht einmal, wenn ihnen Haare sprießen, erkenne ich Unterschiede. Es ist eine unbestimmbare Farbe, die mal hell, mal dunkel erscheint. Aber immer erscheint dieselbe Farbe, wenn ihnen allen gleichzeitig die Haare sprießen.

Die Kommunikation ist im Moment unterbrochen. Als ich noch mit den Föten in Kontakt stand, war es einfacher. Jetzt muss ich mich auf meine inneren Bilder verlassen, die mich ja doch so oft getäuscht haben. Es lag am Ego. Eigentlich am Stolz, da ich mir doch so sicher war, eine so tolle Phantasie zu haben.

Lass alles fahren! Dann ist sie ja doch da. Irgendeine Stimme. Irgendein ehemaliger Fötus. Lass alles fahren und klammere dich nicht einmal an Träume! Genau! Der Traum mit der Henne! Das Mädchen und die Henne eine Symbiose. Eine sehr seltsame Symbiose. Die Henne als Krafttier. Das Krafttier Hahn oder Henne weckt die Seele aus dem Schlaf. Wenn es zu eng wird, verhilft es zum Ausbruch. Die Seele will frei sein. Muss frei sein. Erlöst von all dem Gerümpel, den sie herumschleppen müsste. Müsste! Sie tut es ja nicht. Seele ist gleich Atman. Atman ist gleich Brahman. Das Eine.

Und wo bleibt die Henne? Sie wurde erschossen. Also nichts mit frei sein. Die Seele wurde erschossen und gleichzeitig mit ihr das Mädchen. Beide hatten ein Holzbein. Die Angst vor der eigenen Hilflosigkeit. Demut ist etwas anderes. Das darf nicht verwechselt werden. Wir sind demütig vor der großen, mächtigen Kraft, die alles beherrscht, aus der alles hervor gegangen ist und in die alles wieder zurück kehren wird. Aber wir sind nicht hilflos. Immerhin sind wir sie. Wir kommen aus ihr und gehen wieder in sie zurück. Also können wir nicht hilflos sein. Außer wir sind zu stolz. Stolz bringt uns um. Die Eitelkeit ebenso. Arima wusste das. Nur deshalb haben sich die Föten kaum entwickelt.


Die Bauten sind fast fertig. Ein wenig erinnern sie an Thygyrills Stadt. Deshalb schwebt das Doppelwesen Sila so konzentriert in der Mitte des Bildes. Die Stadt dürfte aus ihr hervor gegangen sein. Aber die turmartigen Bauten passen sich hervorragend an die gebirgige Landschaft an. Das Menschenwesen auf dem Turm hat sich zurück gezogen. Es lebt im Turm. Man kann es durch ein rundes Fenster sehen. Hier sind alle Fenster rund. Rund wie Bullaugen. Wenn man vorbei schwebt und hindurch sieht, kann man die Menschenwesen dabei beobachten, wie sie Möbel hin und her schieben.

Es gibt ein Computerspiel, das sich Sokoban nennt. In diesem Spiel sollte man Würfel oder Kisten nacheinander auf vorgesehene Zielfelder schieben. Manchmal gibt es eine Anzahl von Spielzügen oder es geht auf Zeit. Ab und zu werden die Menschenwesen beim Schieben der Möbelstücke etwas schneller, dann wieder langsamer. Es dürfte kein Spiel auf Zeit und auch kein Spiel mit dementsprechend vielen oder wenigen Spielzügen sein. Aber die Menschenwesen sind höchst konzentriert. Genauso konzentriert wie Sila, als sie anscheinend diese Bauten aus den Felsen wachsen ließ. Das war es doch, was in der Dimension gelernt und gelehrt wurde, in die es Paolo und seine Gefolgschaft zog.

Die Dimension über dem Himalaja. Die Wolkenschlösser der Götter, die keine Götter sind. Shangri-La. Ein Mythos wie Atlantis. Vielleicht auch mehr. Gedankenspiele. Phantasie. Wer will sagen, was wirklicher ist?


Aber dort über den Wolken (nicht in den Wolken!) lehren Götter (die keine sind) gewissen Wesen, was Sache ist. Dort bekommen sie den letzten Schliff, wenn sie „recht“ gelebt haben oder viel mehr, wenn sie „bereit“ sind. Man muss bereit sein. Man soll bereit sein, denn müssen geht nicht. Man kann sich nicht zwingen. Zwang ist sich gehen lassen. Sagte schon Freund Carlos und der musste es ja wissen. Auch er war bereit. Das zeigte seine energetische Figuration. Das Doppelwesen. Der Nagual. Da sieht man wieder, man kann nichts erfinden. Es ist immer etwas im Kopf, das auch auf eine andere Art beschrieben werden kann. Aber lassen wir diese Spekulationen beiseite, denn noch immer ist nicht gewiss, welche Funktionen das Gehirn wirklich hat.

Fakt ist, und zwar hier in diesem Geschreibe, dass über den Wolken Dimensionen existieren, die nur dann erreichbar sind, wenn man bereit ist. So steht es hier geschrieben und so bleibt es. Dann wird man weiter sehen. Man wartet. Ob sich irgendetwas tut, außer, dass diese langweiligen Menschenwesen Möbel hin und her schieben. Als ob es nichts anderes zu tun gäbe. Und die Vogelwesen beobachten sie. Es sind mehr geworden. Mehr Menschenwesen und mehr Vogelwesen. Die Vogelwesen beobachten die Menschenwesen genauso konzentriert wie die Menschenwesen die Möbel hin und her schieben. Irgendwie komme ich nicht dahinter, was da wirklich vor sich geht. Ich verstehe nicht, was das soll. Vielleicht geht es gar nicht ums Verstehen. Das, was sich da abspielt, ist ein Koan im Bild. Ein Koan in einem seltsamen, für mich nicht verständlichen Film. Geh darüber hinaus! Verstehen, ach, verstehen ist so unwichtig. Sagte schon Don Juan zu Freund Carlos. Dann klemm dich mal dahinter und löse das Rätsel ohne die Schnur zu lösen, die um das Rätselpaket geschnürt ist.


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Letztens hörte ich innerlich subtil die klagende Stimme: „Was hast du nur aus mir gemacht?“ Schon in den „Gesprächen“ beschwerte sich Kim darüber, dass ich ihn, den einzigartigen Rockstar, zu einem Außerirdischen und zum König des Universums gemacht hatte. Und jetzt? Jetzt hat er sich nicht mehr zu beschweren, denn Maria würde niemals zulassen, dass seine Schönheit vergeht. Sie würde Einspruch erheben. Und zwar lautstark. Sie würde niemals zulassen, dass aus ihrem heißgeliebten Kim ein glatzköpfiges Vogelwesen wird. Ihr selbst wäre es gleich. Maria achtete zwar stets auf ihr Äußeres, um gepflegt zu sein, aber eitel war sie nie. Schminke gebrauchte sie nur selten. Wie sagte sie einmal zu ihrem Spiegelbild? „Ich bin eben eine natürliche Schönheit.“ Und drehte sich vor dem Spiegel, dass der weit schwingender Rock, den sie an hatte, wie zu einem Flamenco tanzte. Eine natürliche Schönheit spanischer Abstammung.

Romanfiguren können sich nicht wehren. Nicht wirklich. Vor allem dann nicht, wenn der Autor nicht ein wenig hellhörig ist und ihnen zuhören kann. Man mag es nicht glauben, aber sie haben auch ein Eigenleben. Dennoch sind manche dazu verdammt, böse zu sein. Vielleicht wollen sie das gar nicht. Vielleicht wollen sie gut sein. Nur können sie nicht, weil da dieser verdammte Autor vor der Schreibmaschine (oder vor dem Computer, Laptop oder gar vor einem Schreibblock?) hockt und tippt und tippt und tippt.

Vielleicht geht es den Vogelwesen ähnlich. Vielleicht wollen sie gar nicht die sein, zu denen ich sie verdammt habe. Es ist auch nicht mein Bild – sozusagen kein Bild, das auf meinem Mist gewachsen ist, sondern das eines wahren Künstlers. Eines Visionärs. Wie also komme ich dazu, dieses Bild derartig zu verfälschen und es für meine Phantasiegestalten zu missbrauchen?

Ach, es ist ja nur für den Hausgebrauch. Und ein wenig Öffentlichkeit dürfte auch nicht schaden. Wir sind nicht so wichtig, dass alles in die ganze Welt hinausposaunt wird. Wäre es so, würden wir schon vorsichtiger sein. Und auf keinen Fall blasphemisch. Wir würden den lieben Gott den lieben Gott sein lassen und auch seinen Engel Gibril, den ich auf auf das Bild des Visionärs bannen würde. Jener links oben im Bild würde passen. Er wirkt erhaben. Erhabener als die anderen. Selbst erhabener als Arima.


Gabriel, der Engel der Verkündung, Reinheit und Spiritualität. Der Name stammt aus dem Hebräischen und bedeutet soviel wie „die Macht Gottes“ oder „meine Kraft ist Gott“. Wie auch immer, man kann es drehen und wenden wie man will, Engelwesen oder wie ich sie nenne, Wesen der Anderen Seite, sind immer nur die Kraft Gottes. Die reine und unverwundbare Energie der Quelle der Kraft. Alles andere (die Wesen Dieser Seite oder die Energie Dieser Seite) hat sich aus dem freien Willen entwickelt. Und der Sündenfall geschah nicht im Paradies, als Adam von Eva die verbotene Frucht entgegen nahm, sondern das Abwenden von der Quelle, um die Vielfalt anzustreben. Wir sind gefallene Engel, die nun diesen Mist, den wir angerichtet haben, ausbaden müssen. Bis zum bitteren Ende. Wir haben nicht wirklich das Glück, unschuldig sagen zu können: „Das wollen wir doch gar nicht, aber der Autor macht das aus uns.“

Ich sollte mich endlich entscheiden. Entscheidungen treffen ist nie einfach. Nicht für mich. Ein Führungsposten? Nie und nimmer! Nicht einmal einen Posten würde ich mir zutrauen. Ich komme aus einer anderen Welt, in der es weder Führung noch Posten gibt. Deshalb die Vorliebe für Anarchie. Für eine gewaltlose Anarchie. Aber das weiß eh jeder meiner Protagonisten. Nur wenige waren je böse oder wurden zu etwas gezwungen. Bis auf Ake und Kim. Ake, der die Menschen in Kims Nähe in seine psychische Gewalt bekam und sie dadurch dazu brachte, Kim zu quälen. Zu Tode zu quälen, was jedoch niemals gelungen ist. Da haben wir es! Böse und doch zu etwas gezwungen. Als ob es keine Widersprüche in meinen Schreibereien geben würde...

Immer wieder zieht es mich zurück zu den Anfangszeiten. Jetzt, wo es scheinbar zu Ende geht und die Geschichte immer bizarrer wird. Am liebsten würde ich wieder beginnen. Ganz am Anfang, als Kim mit seinem Freund in die Herberge kam. Es begann in Wien. Aber nicht in diesem Wien. Nicht in dieser Dimension. Es war die sechste Erddimension, in der alles begann. Die siebente (wer hat gut aufgepasst?) ist die Leuchtende Welt, die Weiterentwicklung der alten Erde. Kim stand unter Verdacht, seine Schwester (sie war nicht wirklich seine Schwester, da Kim adoptiert wurde) im Drogenrausch ermordet zu haben. Hört sich gar nicht gut an. Als wäre er mal ein böser Junge gewesen! Für die Außenwelt war er das auch. Ein drogensüchtiger Strichjunge, der seinen Eltern, die ihn so gnädig als Baby, das ihnen vor die Tür gelegt wurde, aufgenommen und adoptiert haben, derartige Schande machte. Noch dazu, wo der Ziehvater Direktor einer Schule war!

So begann die (unendliche?) Geschichte für mich. Schon in der Herberge in Wien wurde Kim zum Star. Ian, sein Freund, mit dem er nach Wien gekommen war, gründete mit ihm und anderen Insassen eine Band. Schon damals verwirrte Kim mit seiner Ausstrahlung die gesamten Bewohner der Herberge. Auch von außen kamen sie zu den angekündigten Konzerten. Aber noch lange wurde Kim nicht erlöst, obwohl er seine große (noch nicht seine ganze große Liebe Maria!) Liebe, die Musik, erkannt hatte. Seine Stimme, die eine ganz besondere Schwingung hatte, versetzte nicht nur sein Publikum, sondern auch ihn selbst in eine andere Welt.

In den Bücher beginnt die Geschichte anders. Da schreibt Maria Geschichte. Als sie Kim das erste Mal sieht und ihr der Boden unter den Füßen weg gezogen wurde. In den veröffentlichten Büchern wieder ganz anders. Da erwacht Maria in einem Münchner Krankenhaus aus einem zehn Tage langen Koma und erinnert sich an das Leben mit Kim, das zehn Jahre gedauert hat. Sie musste sich entscheiden. Und sie musste dabei an sich selbst glauben.


Für mich ist die Entscheidung nicht so schwerwiegend, wie sie damals für Maria war. Ich sollte mich nur endlich entscheiden, was denn die beiden Energien tatsächlich bedeuten und dass es sich bei den Föten wirklich um Arima und seine Gefolgschaft handelt. Es ist einerlei.

Dennoch – Entscheidungen, so klein und unwichtig sie auch sein sollten, man sollte... Nein, man sollte nicht, denn wir sind nicht wirklich aus ein und demselben Holz geschnitzt. Wir sind zu lange geteilt geworden. So lange geteilt, bis irgendwann einmal nichts mehr von uns übrig ist. Wir haben den Anschluss verloren. Hier in dieser Welt wird es mir bewusst. In der anderen, in meiner Phantasiewelt, ist es ganz anders. Hier kann alles passieren und Widersprüche sind keine Hindernisse. Hier strahlt Gottes Gnade auf uns alle herab und herauf und von allen Seiten. Hier strahlt sie, die Quelle der Kraft. Guten Morgen!


Edvard Grieg "Morgenstimmung"
 
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