Sägespäne

Weltuntergang. Die Föten erinnern sich. Wie oft schon sollte die Welt untergehen. Wahrsager haben es voraus gesagt. Schließlich ist es nicht eingetroffen. Pessimisten. Schwarzseher. Weltenverschwörer. Nur weil es ständig negative Meldungen gab, hieß das nicht, dass alles schlecht ist. Es gab viel mehr Gutes in der Welt. Aber das Gute wurde nie oder nur selten erwähnt. Die Welt ist gut. Auch gut. Nicht nur böse.

Es kann doch nicht sein, dass sich die Quelle selbst zerstört. Das ist unmöglich. Aber sie kann Welten verschwinden lassen, um sie wieder neu zu erfinden. Das tut sie gerade. Wir sind die Nutznießer. Mitgestalter, wenn man so will. Weil wir begriffen haben, dass wir nichts sind.

Ich erinnere mich an „Herz, wir sind zu klein“ und an „Wenn du dich der Quelle der Kraft ergibst, führt sie dich genauso wie dich dein Ego geführt hat, nur mit dem Unterschied, dass du dich nicht mehr fragst, was für dich dabei heraus springt“. Mein Gott, wie groß wir sein könnten, wenn wir uns endlich ergeben würden. Aber wollen wir das? Sind wir wirklich dazu bereit?

Wie viel Glück all die Religionen und Religionsgemeinschaften, Sekten und Verführer, versprochen haben. Lebensweisheiten. Lebensberater. Therapeuten. Ich weiß, was dich glücklich macht! Diese und jene Zaubersprüche heilen dich in der nächsten Sekunde. Wir können fliegen, wenn wir euch all unser Hab und Gut geben. Durch einen Tritt in den Arsch, wenn wir nichts zu mehr an Hab und Gut zu geben haben. Abzocker! Und ja nicht selber denken! Das wäre erst mal Blasphemie und schließlich würde es so was von unglücklich machen. Nur das, was wir versprechen, wird auch gehalten. Oh ja! Und wie es gehalten wurde! Festgehalten mit beiden Händen und nie wieder los gelassen.

Aber die Quelle ist keine Religion. Sie ist Tatsache. Sagen die Föten. Ich bin mir da noch immer nicht sicher. Dass aber etwas existiert, das irgendetwas erschaffen oder besser gesagt, durch das etwas entstanden ist, kann ich mir sehr gut vorstellen. Man nennt mich wissenschaftlicher Denker, obwohl ich von Wissenschaft keine Ahnung habe. Ein wenig vielleicht, weil ich darüber gelesen und nur wenig davon verstanden habe. Und Denker? Das vielleicht. Aber es ist ein unnützes Denken, das im täglichen Leben nichts bringt. Da zählen die Taten und die vielen Hürden, die es stündlich zu überwinden gilt. Da hilft kein Denken an die Quelle der Kraft oder an den ständigen Begleiter, der dann ja doch gegangen ist. Nun ja, er ist noch hier, aber irgendwie verborgener als früher. Und wer weiß, vielleicht ist er es, diese Stimme, die mich manchmal so unvorbereitet, wie aus dem Nichts ermahnt?

Es ist wahr. Manchmal tauchen Gedanken auf, die mich selbst überraschen. Es ist nichts Besonderes. Es gehört sogar zum täglichen Leben, wie etwa einmal als ich nach dem Einkauf das Geschäft verließ. „Milch!“ Da war er plötzlich. Der Gedanke. Wie aus dem Nichts. Die Speicherung im Gehirn hat sich gelöst und mich alarmiert. Ich habe vergessen, Milch zu kaufen. Ich wäre nach Hause gegangen, wenn nicht plötzlich dieser Gedanke vom Gehirn ins Bewusstsein eingeschossen kam, ich wieder ins Geschäft trabte und Milch kaufte. Vom Gehirn? Ja, vom Gehirn, denn alles andere wäre Humbug.


Deshalb nennt man mich wissenschaftlichen Denker, weil ich nicht wirklich an irgendwelche Geister oder Dämonen, die sich als Engel tarnen, glauben kann. Ich möchte es. Aber ich kann nicht und habe auch nicht diese klare, dementsprechende Erfahrung. Einerseits könnte ich die Erfahrung haben, aber man kann Dinge aus so vielen unterschiedlichen Perspektiven betrachten und für mich erscheint eben immer nur die wissenschaftliche Denkweise am plausibelsten. Und doch ist meine Welt bunt. Sie geht nicht unter. Das lasse ich nicht zu.

Weltuntergang. Die Föten erinnern sich. Manchmal gab es schon Erinnerungen, die man hier wieder einbetten könnte. Oder etwa nicht?

Natürlich gäbe es andere Beispiele, jene der anderen Föten, die starr behaupten, Geister gesehen zu haben. Gesehen! Mit menschlichen Augen! Es sind nur wenige, die bei genauerer Befragung bei ihrer Behauptung bleiben. Nach und nach geben sie zu, es seien nur Schatten gewesen, die sie zu nichts anderem zuordnen konnten als zu Geister. Und ja, es könnte natürlich auch etwas anderes gewesen sein. Etwas logisch Erklärbares.

Aber es gibt Föten, die dabei bleiben und sich erinnern, andere Augen gehabt zu haben. Tierische Augen. Tierische Augen sehen oft mehr als menschliche Augen. Manchmal kommt die Erinnerung zurück. Man erinnert sich in Menschengestalt an die Tiergestalt. An irgendeine Tiergestalt. Und an den Zauber, der einen umgab. Die Welt war ein Wunder. All die Lichter und das Dunkle dahinter. Überall waren Geister verborgen. Auf jedem kleinen Grashalm tummelte sich eine kleine Elfe. Für menschliche Augen unsichtbar, solange sie sich nicht erinnern konnten, einst tierisch gewesen zu sein.

Vielleicht wäre es diesmal nicht so gefährlich, Tiergestalt anzunehmen. Sich als Tier wahrzunehmen. Vielleicht sind die Menschen oder menschenähnlichen Wesen diesmal nicht so grausam, nicht so überheblich, nicht so anmaßend gegenüber anderen Kreaturen.

Das wäre auch so ein Thema. Wir wird das neue Volk? Wird es Regenten haben? Wird es Regenten brauchen? Dann wäre wieder alles beim Alten. Wie viele glanzvolle Errungenschaften gab es in der Geschichte der Menschheit, die sich ohnehin nur durch Kriege auszeichnete? Und welch hohe Preise zahlte das kleine Volk? Diktatur. Kommunismus. Demokratie. Alles dasselbe, wobei man bei letzterer vielleicht doch noch seine Meinung kund tun kann, ohne gleich an die Wand gestellt zu werden. Manchmal geschah es öffentlich. Meistens jedoch heimlich. Vor allem unheimlich. Und wie peinlich, wenn es dann doch an die Öffentlichkeit kam! Das an die Wand stellen. Wenn es nur das gewesen wäre. Aber dann kam die Kugel, die nichts verfehlte.

Es geht nur mehr darum, freiwillig zu leben. Das war es, was wir stets missverstanden haben. Der freie Wille hat nicht immer nur etwas mit 'freiwillig' zu tun. Freiwillig teilen. Freiwillig bereit sein, nicht mehr und nicht weniger zu 'sein' als andere. Gleichheit. Aber auch flexibel sein, denn Große brauchen mehr als Kleine.

Zurück zum Tierischen und zur Erinnerung daran. Das fordern die Föten, denn sie beginnen sich tatsächlich zu erinnern und meinen, einer Rückentwicklung anheim gefallen zu sein. Ich wäre ohnehin für Flohbeine. Kein Scherz! Nun weiter mit den Forderungen der Föten:

Tiere waren nur selten derartige Zerstörer wie Menschen. Es gab Schäden, aber die waren nie willentlich getan worden. Der Mensch zerstörte willentlich. Er wusste, was er tat. Da muss er nicht durch Bibelsprüche befreit werden. „Sie wissen nicht, was sie tun“ ist schon lange vorbei. Das mag damals gewesen sein, als sie einen angeblich liebevollen Mann ans Kreuz genagelt haben. Angeblich? Beschimpft denn ein liebevoller Mann andere Menschen? Anders Denkende? Anders Lebende?

In dieser Hinsicht teilen sich die Ansichten der Föten. Um etwas zu verändern, muss man etwas tun, auch wenn es böse ist, da das Böse manchmal Gutes bewirken kann, sagen die einen. Die anderen sind für das Nicht-tun. Man erinnert sich. Oder? Das, was wir ganz tief sinken ließen und doch immer wieder vergessen haben. Ich hole es noch einmal hervor:

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, es ist nicht einfach, die innere Stille und das Nicht-tun zu verstehen, um es auch zu tun. Das Nicht-tun tun. Die innere Stille verinnerlichen. Nicht selber Welten erfinden, auch wenn es manchmal so scheint. Das innere Schweigen. Das Sich-der-Kraft-ergeben. Erst dann kommt das Verstehen. Und schließlich das wahre Tun. Wir verlieren nichts dabei. Immerhin haben wir nie etwas besessen. Wir sind was wir sind. Nichts? Aber die Quelle ist nicht nichts. Lassen wir das mal sinken. Ganz tief. Wirklich tief. Wahrhaftig tief.

Aber es wäre zu einfach, zu sagen, ich tendiere nur hier hin oder nur dort hin. Die Strahlen gehen zu weit auseinander und haben dann weder mit dem einen noch mit dem anderen etwas zu tun. Bevor sie die Quelle verlassen, ist alles einer Meinung, alles eins. Je weiter sie ausstrahlen, um so schwieriger wird es, sie in Zaum zu halten. Es ist schier unmöglich, sie zu bündeln wie einen Laserstrahl. Sie müssen von selbst korrigieren. Sich selbst korrigieren. Auch hierbei ist nichts zu verlieren. Amen. So sei es.

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Forscher, Wissenschaftler, Entdecker – sie alle wurden geehrt und werden es vielleicht wieder. Was aber sind jene wert, die gescheitert sind? Gebührt ihnen keine Ehre? Immerhin haben sie gezeigt, wie es nicht funktioniert und ihre Nachfolger haben daraus gelernt. Und viele haben ihre Aktionen mit dem Leben bezahlt! Aber Ehre gebührt nur jenen, die das zu Ende geführt haben, was andere begonnen haben und daran gescheitert sind. Man müsste auch denen ein Denkmal setzen, um einer neuen und vor allem gerechten Welt den Weg zu ebnen.

Geistig gesehen ist das bereits geschehen. Manche Philosophen sind der Ansicht, dass ein Buch bereits geschrieben ist, wenn nur daran gedacht wurde. Heilige meinen, wenn man daran denkt, die lästige Fliege zu erschlagen und es dann aus Tierliebe doch nicht tut, es bereits getan wurde und man deshalb ruhen Gewissens zuschlagen kann.

Gedanken scheinen mächtig zu sein. Man sollte sie beherrschen können. Vielleicht ist dies die einzige Lektion, welche die Föten lernen sollten, bevor sie aus der Urmutter kriechen. Plappermäuler gab es viele. Ich bin eines davon. Wie oft nehme ich mir vor, erst nachzudenken und dann zu sprechen. Schon das ist schwierig genug. Wie schnell war ich bei einem (Vor)Urteil und plapperte dabei nur Unsinn. Aber das nächste Mal halte ich mein Maul, dachte ich stets. Ebenso dachte ich, dass ich das gar nicht wirklich denke und trotzdem plapperte ich es heraus. Ist vielleicht der Gedanke gar nicht schneller als das Licht? Sind es die Worte, die aus dem Maul zischen wie Blitze. Worte können töten. Auf jeden Fall verletzen sie ungemein. Sogar dann, wenn sich der oder die andere gar nicht mal so wichtig nimmt.

Eine neue Sprache muss her, - meinen die Föten. Eine Sprache, eine Art Kommunikation ohne Worte. Ohne töten oder verletzen. Aber die Wahrheit sagen. Zeigen. Oder was auch immer. Fühlen wäre noch besser. Man fühlt, wie der oder die andere es wirklich meint. Man will nicht mehr töten oder verletzen. Man kann es auch gar nicht mehr in der neuen Welt.

Es ist auch nicht wichtig, ob ein Buch geschrieben, ein Bild gemalt, ein Film gedreht, ein Song aufgenommen wurde oder irgend eine andere Kreativität getan wurde. Wenn einer in den anderen hinein sehen kann, ist das wirklich nicht mehr vonnöten. Wir wissen Bescheid über diesen oder jenen Künstler. Er hat es drauf. Sie ist brillant. Man muss nichts mehr tun, um seine Genialität zu beweisen. Man weiß es einfach, wenn man sich gegenseitig durchleuchtet. Will man das?

Keine kleinen Geheimnisse mehr? Keine Spione mehr, die alles aufdecken? Wer oder was sind wir denn überhaupt, wenn wir uns mit all dem Müll zudecken, in ihm verstecken? Der Müll der Hautfarbe, des Geschlechts, der Nationalität, der Schulbildung, des Berufs, der Religionszugehörigkeit, und und und. Alles nicht artgerecht. Wir verstecken unsere Art.


Scheiß auf die Art, - schreien die Föten laut ohne Stimme. Wieder höre ich ihr Lachen. Die kleinen Wolken sind bereits herab geschwebt und reiben sich zärtlich an den Föten. Jeder hat seine eigene kleine Wolke, mit der er sich zudecken kann, wenn er das will. Welch herrliches Bild! Wenn das so weiter geht, werden sie den Bauch der Urmutter nie verlassen.

Nichtbilder. Wolkenverhangene Himmelswesen. Traumszenen. Irreale Phantasien. Paradoxe Wirklichkeiten. Die Föten im Bauch der Urmutter.

Wer ist 'sie'? Die Urmutter. Die Mutter aller Lebewesen. Die Mutter allen Lebens. Oder der Stoff aus dem die Träume sind.

Sequenzen. Mal springt sie hier hin. Mal dort hin. Nie bleibt sie an ein und derselben Stelle. Nicht mal für den kleinsten Teil einer Sekunde. Einer Nanosekunde. Wobei es bei der Mikrosekunde beginnt. Weiters die Nanosekunde, die Picosekunde und schließlich die allerkleinste bisher, die Femtosekunde. Kleiner als eine Femtosekunde. Weniger als nichts. Zeit und Raum aufgehoben. Das braucht 'sie' alles nicht. Sie hat alles in sich selbst. Ohne Urmutter gäbe es kein Universum. Das wissen aber nur die wenigsten. Falls es überhaupt jemand 'weiß'. Beweisen kann.

Wissen kommt von beweisen. Erst die Fakten auf den Tisch legen, dann können wir weiter reden. Dies hier ist nur eine Geschichte. Eine von vielen. Eine, die es gar nicht mehr geben dürfte. Das letzte Buch ist bereits geschrieben. Aber es geht immer weiter. Endlos. Die unendliche Geschichte. „And I will never leave you, 'till we can say, this world was just a dream...“ Ein geschenkter Song mit wunderbarer Stimme. Das darf ich mir doch einbilden. Vorstellen. Warum auch nicht. Geisterwesen können Geschenke machen. Sie leihen sich einfach etwas aus. Wenn er mich nicht verlässt, wird geschrieben. Endlose Geschichten. Lebendig gemacht. Träumend und atmend in mir.

Und all diese Föten! Sie lachen und scherzen. Umhüllt von Wolken. Schutzengel. Umhüllst du mich oder ich dich? Wie jetzt? Kein Innen. Kein Außen. Kein Raum. Keine Zeit. Lass uns endlich nach Hause gehen. Lass uns sagen, dass diese Welt nur ein Traum war und wir erwacht sind. Endlich wieder eins sind. Und die Föten lachen und scherzen. Es ist schön zu erkennen, dass es ihnen gut geht.

Es sind perfekte Doppelwesen, die sich den Weg nach draußen denken. Die vollkommene Harmonie der Energien. Von jeder gleich viel. Gleichheit mit Individualität. Das Zauberwort wurde gesprochen, aber nichts tut sich. Genau darum geht es. Es tut sich nichts. Es liegt nicht daran, weil die Föten, umhüllt von Wolkenwesen, noch immer zögern, denn sie sind längst draußen im Innen. Haben den Bauch der Urmutter schon lange verlassen und sind dennoch eins mit ihr. Sie fühlen sich einfach sicher. Sind eine glorreiche Symbiose eingegangen. Deshalb die Sicherheit. Und sie haben die Grenze überschritten, die noch nie überschritten wurde.


Die beiden Meinungen gehen nicht mehr auseinander. Es ist egal, ob nie etwas passiert oder alles schon passiert ist. Der Anfang ist immer zugleich auch das Ende. Also fangen wir nie etwas an. Dann kann auch nie etwas enden. Für menschliche Wesen ist das kaum zu verstehen. Man muss es fühlen können. Und nicht einmal das hilft einem weiter, wo es ohnehin kein Weiterkommen mehr gibt. Und du. Du verlass mich nicht, bis wir sagen können, diese Welt war nur ein Traum.


LIVE - run to the water
 
Ich bin nicht ich. Ich bin das Unsichtbare. Das was immer schweigt. Das, was nie verzeiht, weil es nichts zu verzeihen gibt. Das bleibt, weil es immer war.

Teilweise Jimènez und teilweise Vedanta. Aber vor allem Vollendung des Lebewesens. Wir haben es in uns. Der Doppelgänger. Der Schatten. Obwohl zwei verschiedene Begriffe, denke ich, kann auch der Schatten den Weg weisen.

Sei wie du bist. Steh zu dir, auch wenn du ein Arschloch bist. Erkennen ist wichtig. Sich selbst erkennen, um das Dahinter zu spüren. Zuerst sehr subtil, aber dann ist er da. Der wahre Kern. Des Pudels Kern. Luzifer, der Lichtbringer. Das Licht in der Dunkelheit. Das Licht, das den Schatten wirft. Aber lassen wir den Aberglauben beiseite. Denn wenn wir nicht ganz daneben sind, nicht ganz am Anfang (?) stehen, wissen wir schon, was Recht und was Unrecht ist. Dazu sind wir da.

Das Wahre heraus schöpfen. Das Unsichtbare sichtbar machen. Wir sind dabei. Man weiß nicht, ob wir erst am Anfang (?) stehen, aber weit dürften wir noch nicht gekommen sein. Das Plappermaul plappert noch immer. Es kann noch nicht schweigen. Und Zwang bringt uns nirgendwohin. Zuerst zu sich stehen. Dann erst zu sich selbst. Zum wahren Selbst. Das unsichtbare Selbst sichtbar machen.

Die wolkenumarmten Föten lachen. Sie haben es leicht. Sie scheinen es geschafft zu haben. Als Doppelwesen hat man immer einen Begleiter. Sichtbar. Fühlbar. Wirklich. Und wir?

Ohne Anfang. Ohne Ende. Offene Weite. Nichts von heilig. Das, was schon immer war, ist und sein wird. Alles in einem. Die Föten wissen das. Auch wenn sie getrennt von allem erscheinen, sind sie eins und verbunden mit allem. Geist lässt sich nicht teilen. Ein Tröpfchen Geist. Wie Wasser. Ob Geist auch über alles hinweg fließt? Ob Geist genauso hartnäckig jeden Stein höhlt? Aber bitte nicht wieder die Frage, was zuerst da war!

Ich würde so gerne über die neuen Abenteuer der Föten berichten, aber es geht nicht. Sie erleben nichts, worüber man sich Gedanken machen könnte. Und Arima? Natürlich ist er immer da. Da, so lange ich schreibe. Aber dieses 'Da' lässt sich genauso wenig beschreiben wie die nicht erlebten Abenteuer der Föten. Es stimmt, sie waren im Bauch der Urmutter. Aber was ist das? Was ist der Bauch der Urmutter? Und was ist die Urmutter?


Wieder kommt mir das paradoxe Schreiben Kierkegaards in den Sinn. Nicht dies und nicht das. Es lässt sich nichts mehr beschreiben. Es gibt keine Erklärungen mehr. Arima dreht sich elegant und diskret zur Seite. Er klingt so fremd. Als Kim war er mir lieber. Da war dieses 'Da' noch nicht so weit weg. Der freche Junge mit langem Haar in Jeans und Shirt. Ich sehe ihn direkt vor mir. Aber Arima? Obwohl er angeblich seine Form behalten hat, ist er als Doppelwesen nicht mehr der selbe. Kim und Maria. Die Einheit.

Es musste ja so kommen. Man will seine Phantasiewesen nicht unglücklich zurück lassen. Vereint mit der einzigen großen Liebe und eine universelle Aufgabe. Was will man mehr? Er wacht über die Föten und inspiziert ihre Vollkommenheit. Darum geht es ja. Der erste Endkampf war nur eine Vorbereitung. Erst der zweite dient zur Vollkommenheit. Das Ebenbild der Quelle. Hier das materielle. Dort das energetische. Meint man. So ist es aber nicht, denn es gibt keine zwei Welten. Die Quelle hat sich nur offenbart. Für einen Moment, der für uns wie Milliarden Jahrtausende scheint. Ein ganz kleiner Moment nur. Aber wann hat sie sich offenbart? Schon immer! Sie war schon immer vollkommen. Aber wir spielen noch den Film. Das muss immer wieder gesagt, geschrieben werden. Sonst schaffen wir die Vollkommenheit nie. Jetzt lachen nicht nur die Föten.

Ganz so daneben dürften die alten Inder nicht gewesen sein. Sie haben das Spiel der Götter erkannt. Lila. Shivas Tanz. Die Wellen des Meeres. Ohne Meer keine Welle. Aber das Meer kann glatt wie ein Spiegel sein. Es braucht die Wellen nicht. Es muss nicht ständig tanzen. Die Föten lachen und tanzen und mitten unter ihnen vermute ich Arima. Arima als frecher Junge mit langem Haar in Jeans und Shirt. Und natürlich barfuß. Um die Urmutter von Haut zu Haut zu fühlen. Immer.

Der Doppelgänger. Der Vollkommene. Man kann auch die Vollkommene sagen, wenn jemand auf Geschlechtsunterschiede wert legt. Die Quelle weiß, wie der Film ausgeht. Und wir? Der Doppelgänger muss es wissen, denn er ist die Quelle. Atman. Die unsterbliche Seele. Wir sind bereits vollkommen und wissen es nicht, weil wir nach etwas jagen, das es nicht wirklich gibt. In uns hinein hören. Gut lauschen. Und still sein. Alles fahren lassen. Wir verlieren nichts, weil wir alles sind. Nicht haben. Sind!

Es wäre so einfach, wenn es direkt vor unseren Nasen wäre. Aber das ist es nicht. Man muss glauben. Muss. Man muss aber zuerst müssen können. Oder können müssen? Ich wäre eher für wollen. Ich will glauben. Aber es ist gar nicht so wichtig, wie manche meinen. Glaube ist oder ist nicht. Einerlei. Auf das Leben kommt es an. Sehe ich den Vollkommenen in allen und allem? Oder ist es vielmehr so, dass ich in allen den Vollkoffer sehe? Kann ich in allen und allem den/die Vollkommen/e sehen? Will ich es?


Arima meint, die Urmutter kann mir dabei helfen. Sie ist immer da. Direkt unter meinen Füßen. Mutter Erde. Die Mutter aller Energie auf Erden. Nur wenig kommt von außen auf sie zu und wenn, harmonisiert es mit ihr. Das Universum ist nicht so dumm wie wir. Es muss nicht glauben. Es muss nicht wissen. Streichle Urmutters Haar. Berühre es sanft. Die Alten wussten es. Die Ahnen hatten ihre Rituale, um Urmutter zu besänftigen. Baummagie. Grasmagie. Aber nicht das, was ihr glaubt. Man muss sich nicht betäuben, um Urmutter zu spüren, auch wenn alles auf Erde aus und von ihr kommt. Sie ist die Quelle, an die wir uns momentan halten sollten. Müssen. Können. Wollen.

Und die Föten? Was ist mit den Föten? Mittlerweile sind sie entwischt. Verstecken sich oder spielen wieder eines ihrer seltsamen Spiele, die kaum ein Mensch durchblicken kann. Oder meint wirklich jemand, wir sie die einzige Spezies, die über allem steht? Wenn, dann nur, wenn wir vollkommen sind. Vollkommen wie alles andere.


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Sich nicht fragen, was denn für sich heraus springt. Etwas tun, ohne sich etwas zu erwarten. Sich der Kraft ergeben. Aber es ist doch immer ein kleiner Hintergedanke da und wenn es nur dieser ist: „Wie gut fühle ich mich, wenn ich Gutes tue!“ Ich erwarte mir, mich gut zu fühlen. Es ist immer irgendein Gefühl da, das auf mich zurück kommt. Energie? Die dankbare Energie, auch wenn der oder die Beschenkte gar nicht dankbar ist. Es kommt was herüber. Immer. Selbstlos gibt’s nicht. Nicht einmal freiwillige Helfer. Die helfen, weil sie einfach helfen müssen. Sie fühlen sich schlecht, wenn sie nicht helfen. Na ja, ist nur eine Annahme. Geh ich zu sehr von mir selbst aus?

Böses Mädchen! Schon gut, Arima, ich hab's nicht so gemeint.

Aber es ist schon wahr, man sollte nichts verallgemeinern. Vielleicht gibt es das ja doch, sich nichts von seinem Tun zu erwarten. Es wäre zumindest ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Mal keine Händler sein. Mal nicht geben und nehmen. Geben reicht. Es muss nichts genommen werden. Vor allem nichts, was einem nicht gehört. Und wie war das? Uns gehört nichts. Mit nichts sind wir gekommen. Mit nichts werden wir gehen.

Ich erwarte mir, dass ich in den Himmel komme. Quatsch. An so was wie Himmel glaube ich nicht. Oder doch? Kann man's wissen? Ist noch keiner zurück gekommen aus dem so genannten Jenseits. Auch wenn es da diese Geschichten mit den Licht am Ende des Tunnels gibt. Waren diese Leute denn richtig, so ganz richtig, tot? Oder war da nicht doch noch ein Fünkchen Leben in ihnen und ihr Gehirn hat ihnen einiges vorgespielt. Das menschliche Gehirn schafft doch sehr gerne Illusionen. Man glaubt, etwas zu sehen und dann ist es erst nicht da.

Sicher ist auf jeden Fall, dass sich irgendwann mal der Körper nicht mehr bewegt und nicht mehr reagiert. Ausgeschaltet. Keine geisterhaften Bewegungen mehr! Die fünf Sinne senden nicht mehr.

Senden sie oder werden sie gesendet? Huhn oder Ei? Manche sagen, wir schaffen uns die Außenwelt selbst. Andere meinen, die Außenwelt ist da und wird von uns wahrgenommen. Ich bin für das Zweite. Tiere nehmen auch wahr und sind wahrscheinlich noch nie auf die Idee gekommen, sie würden die Welt da draußen selbst erschaffen. Und genau das ist für mich so störend bei all den Religionen und Philosophien. Immer ist der Mensch die absolute Krönung. Warum eigentlich? Wir kamen als letztes.

Ich weiß, das habe ich schon viel zu oft durchdacht, aber der Gedanke, dass uns alles Leben auf Erden und vielleicht darüber hinaus ebenbürtig, wenn nicht überlegen ist, lässt mich nicht los. Wir rackern uns ab. Wozu und wofür? Um genug Geld zum Leben zu haben? Es geht immer nur ums Geld. Nicht mal ein bedingungsloses Grundeinkommen würde helfen, weil es manchen zu wenig ist. Sie brauchen mehr und mehr und mehr. Das ist nicht die Lösung. Es gibt wahrscheinlich auch keine. Wir haben uns in unserem selbst gebauten Labyrinth verlaufen und kommen nie wieder raus. Doch. Irgendwann mal. Wenn uns Bruder Tod auf die Schulter klopft. Das Paradies auf Erden ist nur ein Traum, denn man kann's nicht jedem oder jeder recht machen. Wir sind zu verschieden und haben zu verschiedene Ansprüche. Also müssen wir da durch. Irgendwie. Am besten mit einem Lächeln und sich immer wieder (hypnotisierend) sagt: „Es ist nur ein Spiel. Gottes Spiel.“ So lange, bis man es selbst glaubt, bzw. glauben kann.

Und ob das etwas mit den Föten zu tun hat! Sie werden noch rechtzeitig beweisen, dass es so was wie das Paradies wirklich gibt.


Sich die Welt selbst erschaffen, darunter verstehe ich, wie ich die Welt wahrnehme. Lebt doch jeder in seiner eigenen Welt, wie so oft und gerne gesagt und auch geschrieben wird. Ich nehme die Welt auf meine eigene Art und Weise wahr. So wie jeder und jede andere auch. So wie alle wahrnehmenden Lebewesen. Jede Tierart hat eine eigene Wahrnehmung. Darunter auch welche mit mehr als fünf Sinnen. Jede Pflanzenart hat eine eigene Wahrnehmung. Die eine strebt der Sonne entgegen, die andere hat lieber den Schatten.

Natürlich kann auch Wahrnehmung täuschen. Es gibt da diese Bilder mit optischer Täuschung, die uns ganz klar, im wahrsten Sinne der Worte, vor Augen führen, wie leicht unser Gehirn zu täuschen ist. Immerhin geht alles vom Gehirn aus. Zumindest das meiste. Das Herz ist nur dazu da, um Blut gleichmäßig durch den Körper zu pumpen. Man fühlt nicht mit dem Herzen. Auch dafür ist das Gehirn zuständig.

Die Frage aber ist, wer oder was regt das Gehirn dazu an? Wer oder was ist dafür zuständig, dass neues Leben entsteht? Wer oder was hat dem ersten Dominostein einen Stoß versetzt? Das ist hier die Frage, die mich beschäftigt. Mit – „es gab nie einen Anfang und es wir auch nie ein Ende geben“ – kann ich nichts anfangen. Das entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Natürlich auch das Endlich, denn nach einem Ende muss es auch wieder einen Anfang geben. Es muss was dahinter sein. So gesehen sind wir – bin ich – am Ende der Weisheiten, die es ohnehin nie gegeben hat.

Wir machen uns Bilder im Kopf. Nichts anderes. Wir stellen uns die Welt da draußen vor. Vorstellungskraft ist gleich Wahrnehmung? Oder beides irgendwie gepaart. Mal dieses. Mal jenes. Wie mache ich es? Am besten gar nicht darüber nachdenken und jedes Bild genießen. Es sind nur Bilder. Bilder, die sich immer wieder verändern und schließlich vergehen.

Und was machen die Föten? Sie machen sich bereit. Sie sind rein und unverwundbar. Wie die Quelle. Und immer wieder blicken sie nach draußen, auch wenn es für sie nie wieder ein Draußen geben wird. Auch kein Innen. Wir erinnern uns doch an Kierkegaards wundervolle Worte. Das Paradoxe. Darin liegt unser aller Schlüssel. Nur er sperrt den Raum zur Wirklichkeit auf. Die Föten wissen das.


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Religiös wahnsinnig. Realitätsverlust. Kann alles eintreffen, wenn man es falsch macht. Fanatismus ebenso. Messiassyndrom. Das weniger. Wir wollen nicht dienen. Noch nicht. Obwohl auch das ein Weg wäre, um selbstvergessen zu sein.

Aber das geht doch nicht, vor dem brennenden Haus zu stehen und zu lachen, weil eh nichts passiert ist. Weil eh alles nur Illusion ist. Gottes Spiel. Lila. Um Gottes Willen! Handle! Lösche endlich das Feuer!

Aber so was kann passieren, wenn man alles bloß auf intellektuelle Art auffasst. Der Intellekt spielt einem hier einen Streich. Denken ist nicht erlaubt. Nicht einmal beim Jnana-Yoga. Bhakti-Yoga? Wen oder was liebe ich? Doch immer nur mich selbst. Aber das kann gedanklich nicht erfasst werden. Habe ich doch letztens schon erwähnt.

Handeln ist gefragt. Dies hier ist eine Welt des Handelns und des Handels. Noch! Die Föten stehen erst vor dem Tor in die Freiheit. Wenigstens haben sie den Schlüssel in den nicht vorhandenen Händen.

Mir geht es um intellektuell und spirituell. Der Intellektuelle sieht zu, wie das Haus abbrennt. Es gibt zu viele Häuser. Auf eines mehr oder weniger kommt es nicht an. Der Spirituelle sieht nicht zu. Aber was sieht er? Sieht er überhaupt ein brennendes Haus? Das ist hier die Frage.

So langsam kommt auch beim Hobeln das heraus, was man aus dem Holzklotz schnitzen möchte. Sägespäne sind Abfall. Jetzt ist nur die Frage, ist es auch wirklich Abfall? Ein Holzklotz kann doch was Schönes sein. Selbst die Föten erinnern sich noch daran. Sie sehen, wie die Späne sich wieder an den Klotz klammern. Sich wieder einfügen. Dorthin zurück kehren, woher sie gekommen sind. Sie lassen sich nicht mehr verbiegen, nicht mehr weg kehren. Sie kehren heim.

Das fiel mir nur eben ein. So wie die Geschichte mit den beiden Vögeln: Der eine sitzt ganz oben auf der Spitze des Baumes und beobachtet alles seelenruhig, während der andere jede Frucht genießt, die er findet. Manche süß, manche sauer. Nach einiger Zeit gerät er an eine sehr, sehr bittere Frucht und fühlt sich immens angeekelt. Er blickt hinauf zum anderen Vogel und wünscht sich, er wäre auch so. Aber immer wieder frisst er eine sehr, sehr bittere Frucht, leidet, jammert und sieht immer wieder sehnsüchtig zum anderen Vogel hoch, der wie ein Gott ganz oben am Baumwipfel thront. Plötzlich spürt der Vogel einen Wandel, je näher er dem göttlichen Vogel kommt und scheint sich aufzulösen. Er kommt näher und näher und alles um ihn herum scheint zu verschwinden, als wäre es nie da gewesen. Alles wird prächtiger und schließlich begreift der Vogel den wunderbaren Wandel. Der untere Vogel war nur der Schatten, denn in Wirklichkeit war er immer der obere Vogel.


Es sind schöne Geschichten, die erzählt werden. Die geschrieben wurden. Von ganz weisen Menschen. Von Menschen, die ebenso wie der obere Vogel wissen, dass sie nur Schatten sind. Die aber nicht zusehen, wenn das Haus niederbrennt. Das ist der Unterschied. Selbst die Föten handeln. Wahrscheinlich wird auch der Spirituelle handeln, das Haus löschen und womöglich manche Bewohner des brennenden Hauses retten.

Eine schöne Geschichte wäre auch, wenn sich die Quelle der Kraft endlich verwirklicht hätte. Die perfekte materielle Welt. Kann es so etwas überhaupt geben? Der perfekte Körper. Aber ohne Flohbeine, wie ich angenommen habe. Auch wenn man damit weit springen kann. Weltmeister im Weitsprung. Weltmeister im Laufen. Weltmeister in allem Möglichen. Im Unmöglichen natürlich auch. Brauchen wir nicht mehr. Keine Wettkämpfe mehr. Keine Wetten und schon gar keine Kämpfe.

Natürlich hat sich die Quelle der Kraft bereits verwirklicht. Das nur, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Sie ist bereits perfekt. Im Innen, wie im Außen. Rundherum sowieso. Falls es ein Rundherum gibt. Aber es muss alles geben, um vollkommen perfekt zu sein.

Man kann es nicht allen recht machen. Das war einmal. Heute ist alles recht. Alles nur gut. Alles nur schön. Alles nur die positive Seite. Das Negative lassen wir einfach weg. Aber ohne wäre es nicht vollkommen perfekt. Man braucht beides. Den Ausgleich. Die Harmonie von und in allem.

Aber Moment! Ist es nicht paradox zu sagen, die Quelle der Kraft habe sich bereits perfektioniert? Ich meine – materiell perfektioniert! Sie ist fertig. Der Film ist bereits abgespielt, wie wir gesagt haben.

Die Föten nickend kopflos anerkennend. Dieser Widerspruch. Diese Paradoxie ist doch für einen Menschen nicht zu fassen. Wenn dem so ist, ist der Mensch nicht vollkommen. Nicht perfekt. Dann hat er in der neuen Welt nichts zu suchen. Er würde auch nichts finden. Macht ja nichts. Es war und ist ohnehin der Geist (Seele, Atman), der die perfekte Materie wählt. Ob menschliche Form oder tierische oder pflanzliche oder irgendeine andere Form spielt keine Rolle. Oder besser gesagt – es entwickelt sich alles. Wir entwickeln uns bis zur Vollkommenheit. Und dann? Ende der Durchsage? Nie wieder sterben. Nie wieder geboren werden. Ist es das, was wir wollen?

Die Föten nicken. Sie haben es leicht. Sie verstehen ohne Verstand.

Es lässt sich nicht durchdenken, wenn ich sage, der Film ist bereits fertig, aber wir sind noch immer mitten drin. Irgendwie schon, aber das hat dann nichts mehr mit denken zu tun. Das sind Vermutungen. Also lasst uns mal ohne Gedanken das Spiel zu Ende spielen. Dann sehen wir weiter. Irgendwie. Aber irgendwie vollkommen.

Wir. Wir sind das, was sich materialisiert. Wir sind die Quelle der Kraft im Werden. Mitten im Film, der gar nicht gedreht wurde und dennoch da ist. Das ist der Salto des Denkens, der dem Gehirn den Rest gibt.

Und was bleibt fürs Leben? Die ewige Frage: Warum sind wir da? Warum bin ich da? Wenigstens manche machen sich Gedanken darüber, auch wenn sie wissen, dass sie nie eine Antwort darauf bekommen werden. Den meisten ist es egal. Hauptsache, sie haben Profit. Und anderen wieder ist es so egal, dass sie auf alles scheißen, weil sie das Leben und die Welt scheiße finden. Ja, die gibt es auch und langsam werden diese Scheißer zur Überzahl.


Wen wundert's? Es geht uns allen noch immer viel zu gut. Wegen der paar Obdachlosen und der wenigen Familien, deren Kids sich kein Smartphone leisten können? „Ist doch egal. Einen Kollateralschaden gibt es immer“, sagt der große, starke Mann und putzt sich den Schulterpolster ab.

Deshalb solltet ihr gekämpft haben, ihr Föten da im drinneren Draußen. Darum, dass es allen, wirklich allen Lebewesen gut geht. Dass nie wieder einer hungern und dürsten muss. Dass nie wieder einen leiden und sterben muss. Habt ihr das? Wenn, dann ist für euch der Film, der nie gedreht wurde, abgespult. Dann seid ihr die einzige, die wissen, wer der Mörder ist.

„Murder of one“ - singen sie mit seiner süßen Stimme und „Es gibt einen Vogel, der in dir nistet, der unter deiner Haut schläft. Wenn du deine Flügel ausbreitest, um zu reden, wünschte ich, du würdest mich hinein lassen.“ Die Bedeutung, die nur ich verstehe – ich die Schreiberin. Nicht Rednerin. Um zu schreiben. Er war ein Rockstar. Der absolute Superstar. Und jetzt will er mir weismachen, dass es so was wie einen zweiten Endkampf gab (gibt?), um zu beantworten, warum wir hier sind. Warum ich hier bin. Behalte deine Songs, Kim (Arima). Ich will sie nicht. Ich will echte Antworten, die nur in mir sein können. Aber so tief versteckt hätte ich sie nie erwartet. So tief, dass ich sie nicht finden kann.

Die Antworten sind da, aber sie sind unverständlich. Es fehlt der Glaube. Der Glaube, dass alles in Wirklichkeit reine und unverwundbare Energie ist und wir uns nur als Form und Farbe und Festigkeit und Leichtigkeit wahrnehmen. Wir sind keine Menschen! Wir nehmen uns nur als Menschen wahr. Und die Perfektion der Quelle der Kraft hat alles in sich. Auch den Menschen, so unwahrscheinlich es klingt. Sie hat bereits alles in sich. Alles und nichts.

Und verdammt noch mal, wozu sind denn die Föten noch immer da?!


Counting Crows - murder of one
 
@Serenade

bitte kannst du mir das mit den Foeten irgenwie erklaeren?
das waere sehr lieb, damit ich deine Poesie besser verstehe...
ich lese sehr gerne hier

Danke Ali:blume:

Die Föten sind die Ungeborenen, die darauf warten, aus der Urmutter heraus eine neue Welt zu erschaffen. Die Föten gehen auch zurück auf meine letzte Geschichte "Im Westen nichts Neues", was irgendwie eine Fortsetzung davon ist.

Danke für dein Interesse :)
 
Die Föten zeigen die intellektuelle und spirituelle Entwicklung an. Solange sie schlüpfen, bist du nicht bereit für die Vollkommenheit. Am weitesten entwickelt sind jene, die gar nicht darüber nachdenken, die einfach dahinleben, als gäbe es kein Morgen, die tanzen, als wären sie ganz für sich, die lachen und Grimassen schneiden, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welchen Eindruck sie bei anderen machen.

Es sind die Gottlosen, die am weitesten kommen, die am weitesten sind. Jene, die Gott die Zunge zeigen, den Mittelfinger unter die Nase halten. Dem Gott spotten, den es ohnehin nicht gibt. Als würden die Menschen einen eigenen Menschengott brauchen. Das war jetzt keine Blasphemie. Das war die Überheblichkeit des Menschengeschlechtes.

Und wo stehe ich? Bei den Plappermäulern, bei den Arschkriechern, weil sie um des Seelenheils Willen nie anecken wollen; bei den Duckmäusern, bei den Angsthasen, bei den Unschlüssigen. Ja, ja, urteile nur recht streng über dich. Das braucht die Seele, um endlich nach oben zu schwimmen. Raus aus dem ewigen Brackwasser. Frische Luft, die nicht zu kalt und auch nicht zu heiß ist. Nicht schon wieder das Mittelmaß! Damit kommst du nicht weiter. Entweder oder! Kompromisslos!

Sich verbiegen? Wozu eigentlich? Man ist, was man isst. Oder so. Zu viel Zucker. Zu viel Süßes. Vielleicht auch zu viel Fett, denn der Käse vom Bauernmarkt schmeckt ja so gut. Und der Cholesterinspiegel steigt und steigt. Da helfen auch keine Tabletten mehr. Irgendwann macht's „bumm“ und man liegt da. Wird's einem leid tun, weil man nicht auf die Nahrung geachtet hat oder denkt man vielmehr: diesen Genuss habe ich mir doch verdient? Genau! Leben, als gäbe es kein Morgen. Das geht wenigstens schon. Den Rest schaffen wir auch noch. Wenn nicht in diesem, dann im nächsten Leben.

Wie ist das nun, Arima? Sind wir noch immer zu klein, Herz? Sind wir Sünder, die sich vor eventuellen Göttern in Acht nehmen müssen. Rachegötter gäbe es genug. Swami sagt, wir sind groß und jeder für sich ist ein Gott. Wir sind göttlich. Gottgleich.

Gottgleich ist aber nicht gleich Gott. Nicht in dieser Hülle. Nicht in diesem Hasenkostüm. Donnie lässt wieder grüßen. Aber wen wir ganz vergessen haben, aber immer wieder an ihn gedacht haben, ist Freund Carlos (Castaneda). Er ist noch immer irgendwie die Überoberguru für mich. Wir sind weder dies noch das. Wir sind wahrnehmende Wesen. Wir sind Montagepunkte, die, wenn sie am Adler (am Tod) vorbei kommen, alles sein können. Das gesamte Spektrum der Wahrnehmung. Dann sind wir nicht mehr klein, Herz. Dann sind wir alles.


Dies alles können wir noch in diesem Leben sein. Wenn! Wenn nur das Wenn nicht wäre. Man muss dafür so viel tun. Du, Arima – du, Kim – du hast nie etwas von „wenn“ erwähnt. „Lass dich mit dem Strom fließen. Nur wer sich treiben lässt, geht nicht unter.“ Deine wunderbaren Worte für ein überfaules Wesen wie mich.

Aber die Idee der Vollkommenheit ist ähnlich wie die von Freund Carlos. Wir können alles sein. „Wir sind alles“, waren deine Worte. Und: „Du musst es nur wahrnehmen.“ Kommt Zeit, kommt Rat. Und alles zu seiner Zeit. Wie in meinem letzten Buch (Im Westen nichts Neues), als Paolo erkannte, dass man nichts tun muss, außer bereit zu sein. Das kann man nicht lernen. Man kann es nur sein oder nicht sein.

Jetzt nicken die Föten und tollen auf einer Blumenwiese herum, auf einem Hügel, der sich im Sonnenschein unter blauem Himmel erhebt. Heute wollen wir glücklich sein. Wenigstens heute.

Wie sieht es aus, wenn die Föten Hand in Hand über eine Blumenwiese tollen und laut lachen, obwohl sie körperlos, ohne Sinne im Nichts etwas nicht tun? Man weiß es. Genauso. Man weiß, was man einst getan hat. Weiß man wie? Wie sehe ich? Was geht da vor sich in und vor den Augen, im und vor dem Gehirn? Klar wissen die Eingeweihten Bescheid. Man hat es auch in der Schule gelernt. Dieses unnötige Wissen. Besser wäre, sich einzuprägen, was man alles gesehen hat, was man alles gerochen hat, was man alles gehört hat, was man alles berührt hat. All das Schöne und vielleicht auch das Hässliche, das man später so lieb gewonnen hat. All die herrlichen und nicht so herrlichen Düfte der Welt. All die wundervollen Töne der Musik, des Gesangs der Menschen und der Vögel. Und all die Zärtlichkeiten, die man verteilt und empfangen hat. All das einprägen und nie wieder vergessen. Dann ist die neue Welt in Ordnung.

Sie muss nie wieder fest und vergänglich sein. Sie muss nur erinnert werden. Vorurteilslos erinnert werden. Denn auch das Hässliche und das Böse haben Berechtigung. Wir sind das alles. Wir sind schön und hässlich. Wir sind gut und böse. Wir sind leise und laut. Warum ich die Stimmen vergessen habe? Habe ich nicht, da ich den Gesang erwähnt habe. Sprache ist in der neuen Welt nicht nötig. In der neuen Welt sind wir und alles andere offene Bücher. Darin darf gelesen werden. Stundenlang, obwohl es keine Zeit mehr gibt. Zeit- und raumlos. Rein und unverwundbar. Als wäre nie etwas gewesen. War etwas? Ja, da war so ein herrlicher Gesang und so sanfte Klänge. Diese Stimme, diese Stimme vergesse ich sicher nie: „And I will never leave you, 'till we can say, this world was just a dream...“

Wie steht es mit dem Geschmack? Der Totenschädel, der den Weg zum Meeresstrand bewacht, wo im Meer die Einhörner gefangen sind, erinnert sich, wie Wein schmeckt. Das letzte Einhorn, vom Zauberer in einen verwundbaren Menschen, in ein Mädchen verwandelt, kann doch noch entkommen und seine Art retten, weil sich der Totenschädel erinnert. Wie schön doch Erinnerungen sind. Besonders wenn man alt ist.


Wie viele Sinne haben Menschen? Der sechste ist angeblich Quatsch. Und doch gibt es mehr als fünf. Wir müssen aufhören, uns selbst in Schubläden zu sperren. Sonst erkennen wir nie, wer oder was wir wirklich sind. Immerhin sollten wir lernen, wie man in sich selbst, wie auch in andere, lesen kann. Das ist eine der wichtigsten Lektionen. Sagen zumindest die Föten.

Die Ungeborenen. Hatten wir doch schon mal. Ja, ich erinnere mich. Man wird nicht mehr geboren. Man ist einfach. Das ist die neue Welt, die gar keine Welt ist. Sie ist einfach. Man wird auch nicht mehr sterben, denn man ist endlich im Leben angekommen. Wir lassen einfach gewisse Zeitalter aus, die eh nichts bringen. Gleich zum ewigen Leben, als noch tausende Welten zugrunde zu richten, wie Menschen das üblicherweise tun.

Ich war schon immer allen Zeiten voraus. Sogar das Wassermannzeitalter wurde übersprungen. Es war nicht das, was sich alle davon erwartet haben. Joshua kam auch nicht zurück, obwohl er es versprochen hat und wir alle ihn so missverstanden haben. „Ich und mein Vater sind eins“, war das größte aller Missverständnisse. Und jeder will es richtig deuten. Wer will denn wirklich wissen, was dieser kleine Jude einst gesagt haben will? Kann denn jetzt schon jemand in allen wie in einem Buch lesen, um das so genau zu wissen? „Kehrt vor eurer eigenen Tür“, ist schon eher verständlich. Kümmert euch nicht um das, was andere sagen und tun. Sagt und tut selbst nach eigenem reinen Gewissen. Oder setzt euch einfach an ein Flussufer, seht dem Fluss zu, wie er dahin fließt und das so lange, bis ihr selbst der Fluss seid. „Ich und der Fluss sind eins“, genauso ist es, Joshua.


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Es gibt da noch diese Erwartungshaltung. Man soll sich nichts erwarten. Niemals. Und der Spruch: Willst du Gott zum Lachen bringen, mach Pläne. Alles Unsinn? Man muss sich mit den wahren Kräften verbünden. Der Bund zwischen Gott und Mensch ist längst gebrochen, auch wenn es noch vereinzelt Menschen gibt, die von einem Himmel zum anderen wandern. Sie sind zu wenig. Es ist vorbei. Wir brauchen etwas Neues. Etwas, das uns sagt, dass wir ja doch wer sind und nicht nur ein winziges Teilchen eines Ganzen. Wir arbeiten gerne für das Ganze, wenn es denn Sinn macht. Und schon sind wir beim nächsten Thema: Sinn machen. Ein ähnliches Phänomen wie die Erwartungshaltung.

Wir? Ja, klar, auf der Erde war bis jetzt der Mensch die Spitze der Evolution. Er war der Bestimmer. Der Ansager. Das sagt aber noch nichts aus. Der Geburtskanal ist teilweise noch gesperrt. Wie Reparaturarbeiten auf der Autobahn und das ständige Zuspätkommen. Man weiß nicht, zu welcher Zeit man geboren wird. Noch nicht, auch wenn es heißt, wir können uns alles aussuchen. Das ist nur teilweise wahr. Gewisse Wünsche werden immer berücksichtigt. Erst wenn du wunschlos glücklich bist, hast du es geschafft. Weder Gold noch Freude. Materie und Geist unterschiedslos. Das ist die wahre Erwartungshaltung. Man soll sich nichts erwarten und alles und nichts macht Sinn.

Die Sinnsuche. Der Sinn des Lebens. Ganz dunkel leuchtet es auf. Der grüne Drache färbt sich bereits schwarz. Er ist der einzige, auf dem ich fliegen möchte. Und er lebt. Ewig. Er kennt keine Zeit. Den Raum braucht er zum fliegen. Und den hat er.

Kann es sein, dass alle unsere Körperteile eine Funktion des Denkens haben? Nun, nicht direkt denken, aber so, dass jedes Teilchen irgendwie ein Ich darstellt. Vielleicht erscheint es mir deshalb so, dass so viele Ichs in mir sind. Sie sind nicht in mir. Sie sind Ich. Das große Ich ist der gesamte Körper. Alle anderen Körperteile, samt Innereien, sind kleine Ichs, die das große Ich ausmachen. Auch wenn das Quatsch ist, es gibt sie, diese vielen Ichs. Zumindest sind es Gedanken, die sich ständig widersprechen. Einer sagt ja, der andere nein, wieder einer meint, es könnte ja sein und noch einer ist strikt dagegen. So geht das endlos weiter, bis das große Ich endlich beschließt, nichts zu wissen. Das ergibt keinen gemeinsamen Nenner.

Wir mögen unser Gehirn, sagt ein Ich. Wahrscheinlich ist es eh das Gehirn-ich selbst. Es ist so wunderbar logisch und ganz ohne Firlefanz. Nieder mit diesen Annahmen, diesem Pseudowissen. Hast ja keine Beweise. Selbst erlebt hast es auch nie. Du kannst es dir also nur vorstellen. Und genau das sagt nichts aus. Also vergiss den ganzen Scheiß und stell dich auf die Seite der beweisbaren Wissenschaften.

Auch wenn das wieder das gängige Gelaber zwischen Gehirn und Herz ist, sagen wir mal, das Herz-ich meldet sich dagegen und meint, dass es da etwas sehr Subtiles gibt, das immer öfter durchdringt, aber durch die Herrschaft des Gehirn-ichs gehemmt wird. Da ist etwas, das sich nicht greifen lässt, solange nicht losgelassen wird. Sich von allem lösen. Leer werden. Auch von dem zweiten Leben, das zum Buch geworden ist. Das war das Subtile. Die Verbindung nach oben oder unten, was ja keinen Unterschied macht. Die Welten unten sind nicht böse und die Welten oben sind nicht gut. Sie sind einfach nur anders. Aber all das zählt nicht mehr. Hinter sich lassen oder auch vor sich, denn die Zukunft ist noch immer unsichtbar, nicht wahrnehmbar. Noch nicht! Auch die Zeit ist ein großes Ganzes. Erkenne! Man muss nicht wirklich etwas aufgeben, denn selbst der große Mahatma sagte einst, man muss nur den Besitzer aufgeben. Dann ist alles lösbar und wird mehr und mehr zu einer wirklichen Welt. Zu einer Welt, in die man gerne hinein geboren wird.


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Die vielen Ichs des Körpers sind greifbar und gleichzeitig wesenlos. Das darf nie wieder vergessen werden. Die Evolution schritt langsam voran, aber noch immer schnell genug, wenn man bedenkt, dass der Mensch fünf Minuten vor zwölf in Erscheinung getreten ist. In Erscheinung! Bloß bildhaft!Und doch spielte er sich stark und fest auf und machte die Erde, wie sich selbst, fünf Minuten vor zwölf. Ausrotten war angesagt. Ausrotten und alles vergiften.

Es war stets die Frage da, ob es wohl ähnlich intelligente Wesen im schier endlosen Universum gibt. Wenn, dann waren sie ihrer Zeit voraus und haben sich schon lange selbst ausgelöscht. Die Ursache? Vielleicht doch das Gehirn und seine hoch gepriesene Intelligenz, die man doch ganz anders nützen hätte können. Also nichts gegen Intelligenz und Logik. Phantasie? Sie stößt genauso an ihre Grenzen wie Logik. Also keine Unterschiede.

Andererseits nehmen wir alles viel zu ernst. Viel zu wichtig. Die Spezies Mensch ist nicht wichtiger als die Spezies irgendeines Tieres oder irgendeiner Pflanze. Über die Elemente steht die Spezies Mensch schon gar nicht. Erde, Wasser, Feuer und Luft brachte sie ja doch nie unter Kontrolle und genauso erging es ihr mit Tieren und Pflanzen. Es schien nur so, als hätte sie, die Spezies Mensch, die Oberhand. In Wirklichkeit waren es die Mäuse. Scherz à la Douglas Adams? Es könnte doch sein, denn so genau wissen wir es noch immer nicht.

Das Licht am Ende des Tunnels blendet. Ich wende mich dem anderen Ende zu, das ein Anfang sein soll. Es wird sich nicht viel verändern. Vielleicht nur die Bilder, die diesmal nicht so starr verharren und sich dennoch nicht verändern. A ist gleich B, wenn man das Papier zusammenfaltet, um ein so genannten Wurmloch im Universum darzustellen. Auch wenn A anders aussieht als B ist A gleich B. Unterschiedslos. Alles Bilder des Einen. Der Beamer der Welten. Alle Augen auf den Beamer! Alle Augen auf sich selbst. Das Auge sieht alles. Nur nicht sich selbst. Vielleicht wäre das mal ein Anfang. Ein großes A, das sich in Richtung B bewegt. Auf geht’s!


Ameisen und Bienen haben es längst heraus. Der, die, das Einzelne zählt nie. Was uns stark macht ist die Gemeinschaft. Man sieht es auch an den Herdentieren. Und doch kann keiner mit dem anderen so wirklich. Streit ist stets vorprogrammiert. Hierarchien. Um die geht es vorwiegend. Jeder will an die Spitze. Einzelgänger haben es schwer. Individualität ist ebenso gefragt. Es wäre möglich, beides in Einklang zu bringen. Dur und Moll in einem Klang. Aus schwarz und weiß wird nicht grau. Das wäre zu üblich. Gestreift oder kariert wäre eine Option. Schwarze Punkte auf weißem Untergrund. Umgekehrt ginge natürlich auch. Punkte sind in Wirklichkeit Kreise. Der Kreislauf des Lebens.

Der Sinn des Lebens ist die Zusammenlegung von allem. Große Speicherplätze sind gefragt. Den meisten genügt die „Akasha-Chronik“. Das Gedächtnis des Universums. Also hat das Universum auch ein Gehirn, in dem alles gespeichert wird. Von Anfang bis zum Ende. Von A bis B. Es muss doch den kürzesten Weg geben, um all den Qualen auszuweichen.

Es spielt keine Rolle, in welche Richtung ich mich wende. Das Licht am Ende des Tunnels oder die Dunkelheit am Ende des Tunnels. Meist ist mir die Dunkelheit lieber. Sie ist sanft zu den Augen. Man muss aber auch alles berücksichtigen. Da hat sich die Evolution leichter getan. Und wieder die Worte: Wir sind zu klein, Herz. Wir sind nicht die Spitze von allem. Auch wenn wir ein Gehirn haben und Augen, die geblendet werden können. Es muss so sein. Augen brauchen Licht, aber niemals zu viel davon. Augen müssen sehen können, aber niemals zu viel vom Leben. Das Leben kann grausam sein. Aber auch das macht Sinn. Und wenn geht, ein wenig kürzer, bitte, und ein wenig weniger.


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