Serenade
Sehr aktives Mitglied
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- 18. März 2007
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Ohne Vergangenheit gäbe es kein Unterscheiden und kein Urteilen. Sagt der Kurs. Sagt auch Sila und sie ist sich dessen sicher. Als sie die Einheit in und mit allem fühlte, war sie sich weder Vergangenheit, noch Zukunft bewusst. Es gab nichts, woran sie sich erinnern hätte können oder sich etwas vorstellen hätte können. Es war alles da. Wunschlos glücklich. Wünsche entstehen in der Zukunft. Vorstellungen entstehen in der Zukunft.
Wie war das mit Freund Carlos und Don Juan? Auch sie waren für das Loslösen der Vergangenheit. Rekapitulation nannten sie es. Geh so weit zurück, wie du dich erinnern kannst – von der letzten Begegnung mit einem Menschen oder Tier oder was auch immer und fühle, als wäre die Begegnung eben jetzt. Sitz aufrecht, aber bequem. Atme von rechts nach links tief ein. Damit holst du jene Energien zurück, die deine sind und die du bei dieser Begegnung vergeudest hast. Dann atme von links nach rechts aus. Damit stoßt du die fremde Energie aus, die du dir bei dieser Begegnung eingefangen hast. Fegeatem nennen sie es. Der Fegeatem hat etwas Magisches. Er wirkt.
Wenn man so ziemlich jede Begegnung – von der letzten bis zu jener, an die man sich gerade noch erinnern kann, ist man seine Vergangenheit (Persönlichkeit) los. Klar, die Rekapitulation hat noch eine andere Bedeutung, als sich nur von der Vergangenheit zu trennen. Sie ist das Double, das man dem Adler in den Rachen wirft, um heil an ihm vorbei und in die Unendlichkeit zu flüchten. Man schlägt dem Tod ein Schnippchen. Könnte man sagen. Wenn es denn hilft.
Demütig wird man auf jeden Fall, weil man während der Rekapitulation sehr gut erkennt, wie dämlich man sich verhalten hat. Welch Arschloch man in gewissen Situationen war. Es wird nicht allzu viel Gutes zum Vorschein kommen, wenn man sich all seiner Vergangenheit bewusst wird. Das Ego ist immer im Vordergrund. Man will das. Man will jenes. Und wehe, wenn es mal nicht so läuft, wie man will.
Ich erinnere mich an eine Textstelle aus einem von Carlos' Büchern oder es könnte auch von einem über ihn gewesen. So genau weiß ich es nicht und ich finde diese Textstelle auch nicht mehr. Kann aber auch sein, dass ich es im Internet gelesen habe. Da gibt es ja genug (angebliche) Interviews mit Carlos. Egal, auf jeden Fall erinnere ich mich, dass er, wie er erzählte, sehr gerne Filme gesehen hat. Ob Kino oder TV war egal. Aber plötzlich fiel ihm auf, dass es den Menschen in den Filmen (und nicht nur in den Filmen!) immer nur um sich selbst geht. Es steht immer das Ego im Vordergrund. Und schließlich wurde bei den meisten Filmen (das dürfte im wahren Leben anders sein) das Ego voll und ganz befriedigt. Der Mann bekommt die Liebe seines Lebens, auch wenn er über gebrochene Herzen geht und der Rächer hat seinen goldenen Schuss gemacht, auch wenn er sich dadurch mit dem Killer auf ein und dieselbe Stufe stellt. Mit seinem Freund Don Juan und dessen Zauberertrupp war es ganz anders. Aber sie waren ja keine Menschen mehr – sie hatten das Menschsein schon lange abgestreift...
„Menschlich, allzu menschlich“, höre ich Arimas Stimme in mir flüstern. Und: „Urteile nicht. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“
Ja, aber wie wird man sich all dessen sonst bewusst?
„Einfach sitzen, nichts denken und abwarten, was passiert, auch wenn nichts passiert. Auf jeden Fall kommt alles wie es kommen muss. Übrigens, das Ego hat keine Macht über die Quelle. Aber die Quelle hat Macht über alles, denn die Quelle ist alles. Auch wenn du tust, was immer du tust. Sie lässt nicht einmal einen Furz auf dein Tun.“
Hab Dank, Arima! Vielen Dank! Es ist immer erfrischend, dein Flüstern zu vernehmen.
Wie war das mit Freund Carlos und Don Juan? Auch sie waren für das Loslösen der Vergangenheit. Rekapitulation nannten sie es. Geh so weit zurück, wie du dich erinnern kannst – von der letzten Begegnung mit einem Menschen oder Tier oder was auch immer und fühle, als wäre die Begegnung eben jetzt. Sitz aufrecht, aber bequem. Atme von rechts nach links tief ein. Damit holst du jene Energien zurück, die deine sind und die du bei dieser Begegnung vergeudest hast. Dann atme von links nach rechts aus. Damit stoßt du die fremde Energie aus, die du dir bei dieser Begegnung eingefangen hast. Fegeatem nennen sie es. Der Fegeatem hat etwas Magisches. Er wirkt.
Wenn man so ziemlich jede Begegnung – von der letzten bis zu jener, an die man sich gerade noch erinnern kann, ist man seine Vergangenheit (Persönlichkeit) los. Klar, die Rekapitulation hat noch eine andere Bedeutung, als sich nur von der Vergangenheit zu trennen. Sie ist das Double, das man dem Adler in den Rachen wirft, um heil an ihm vorbei und in die Unendlichkeit zu flüchten. Man schlägt dem Tod ein Schnippchen. Könnte man sagen. Wenn es denn hilft.
Demütig wird man auf jeden Fall, weil man während der Rekapitulation sehr gut erkennt, wie dämlich man sich verhalten hat. Welch Arschloch man in gewissen Situationen war. Es wird nicht allzu viel Gutes zum Vorschein kommen, wenn man sich all seiner Vergangenheit bewusst wird. Das Ego ist immer im Vordergrund. Man will das. Man will jenes. Und wehe, wenn es mal nicht so läuft, wie man will.
Ich erinnere mich an eine Textstelle aus einem von Carlos' Büchern oder es könnte auch von einem über ihn gewesen. So genau weiß ich es nicht und ich finde diese Textstelle auch nicht mehr. Kann aber auch sein, dass ich es im Internet gelesen habe. Da gibt es ja genug (angebliche) Interviews mit Carlos. Egal, auf jeden Fall erinnere ich mich, dass er, wie er erzählte, sehr gerne Filme gesehen hat. Ob Kino oder TV war egal. Aber plötzlich fiel ihm auf, dass es den Menschen in den Filmen (und nicht nur in den Filmen!) immer nur um sich selbst geht. Es steht immer das Ego im Vordergrund. Und schließlich wurde bei den meisten Filmen (das dürfte im wahren Leben anders sein) das Ego voll und ganz befriedigt. Der Mann bekommt die Liebe seines Lebens, auch wenn er über gebrochene Herzen geht und der Rächer hat seinen goldenen Schuss gemacht, auch wenn er sich dadurch mit dem Killer auf ein und dieselbe Stufe stellt. Mit seinem Freund Don Juan und dessen Zauberertrupp war es ganz anders. Aber sie waren ja keine Menschen mehr – sie hatten das Menschsein schon lange abgestreift...
„Menschlich, allzu menschlich“, höre ich Arimas Stimme in mir flüstern. Und: „Urteile nicht. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“
Ja, aber wie wird man sich all dessen sonst bewusst?
„Einfach sitzen, nichts denken und abwarten, was passiert, auch wenn nichts passiert. Auf jeden Fall kommt alles wie es kommen muss. Übrigens, das Ego hat keine Macht über die Quelle. Aber die Quelle hat Macht über alles, denn die Quelle ist alles. Auch wenn du tust, was immer du tust. Sie lässt nicht einmal einen Furz auf dein Tun.“
Hab Dank, Arima! Vielen Dank! Es ist immer erfrischend, dein Flüstern zu vernehmen.