Relativierungen

Loop

Dauntless Banana
Registriert
10. Oktober 2008
Beiträge
41.215
Hallo!

Mir ist schon öfter aufgefallen, daß viele Menschen Dinge relativieren, anstatt sie einfach mal stehen lassen zu können. Dabei ist es egal, ob es positive oder negative Dinge sind, gleich werden andere Dinge daneben gestellt und so die einzelne Sache abgeschwächt oder ihr wird gleich ganz die Bedeutung abgesprochen.

Da erzählt zum Beispiel einer, er hat es geschafft, dem Chef die Meinung zu sagen, und schon wird ihm vorgehalten, daß er das bei der Schwiegermutter nicht auch schon getan hat. Oder jemand erzählt, daß sein Hund gestorben ist und schon wird ihm von den vielen anderen Tieren, die jeden Tag sterben, erzählt.

Warum können so viele Menschen nicht die Dinge einfach mal so nehmen, einfach stehen lassen?
Wenn sich jemand über etwas freut, die Freude lassen, wenn jemand wütend ist, ihm die Wut lassen?
Warum nicht jemandem sein Interesse oder sein Wissen oder sein Engagement an etwas lassen, anstatt ihm vorzuwerfen, daß er das alles nicht auch bei anderen Dingen oder Begebenheiten hat?

o_O
 
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Ja, das ist mir auch schon oft aufgefallen und machte mir da meine Gedanken darum. Liegt möglicherweise an der mangelnden Fähigkeit, mit den Gefühlen eines anderen Menschen vorurteilsfrei umgehen zu können (man weiß ja schon oft genug nicht mit den eigenen Gefühlen umzugehen, weil wir das abtrainiert bekommen) und den anderen ständig mit der eigenen Situation, dem eigenen Leben zu vergleichen und in weiterer Folge herabzusetzen: Deine Gefühle sind aus Grund von Bla und Blubb unangebracht. Im Grunde weist dieses Verhalten auf die Baustellen desjenigen, der relativiert, hin.
 
Willst du, dass der Fred leer bleibt? :rolleyes:
Is mir ehrlich gesagt egal, weil das Thema ohnehin für den Poppes ist, und es hierbei um keine Diskussion geht, sondern rein ums rumlabern und ach und weh...
Relativierungen sind A) subjektives Empfinden; B) Stilmittel der Sprache, C) teilweiseauch vernünftig um eben gewisse Punkte oder Gemeinsamkeiten (bzw Unterschiede) aufzuzeigen; D) ist das Wort an SICH bereits eine Relativierung, und damit obsolet.
 
@Loop

kann auch sein, daß der beschriebene Effekt besonders durch Foren gefördert wird.
weil da liest man was, und dann hat man´s gelesen, man hat paar Gedanken dazu,
und irgendwann kommen dann halt auch Gedanken, die das Ganze weiterspinnen,
und einen oder mehrere davon schreibt man dann eben hin.

also man sitzt nicht zusammen und der Eine erzählt "heute hab ich übrigens ....",
und der Andere hört zu und reagiert ganz direkt und läßt´s (wie gewünscht) stehn ..,
sondern das ist praktisch wie ein Zeitraffer. Stunden oder Tage später kommen
Reaktionen, oder sie entstehen aus der (örtlichen) Ferne und dem Wesen Forum an sich.

soll man bloß nen irgendwie passend guckenden Smilie schicken?
irgendwie soll ja was kommen, ist ja eigentlich sogar der Sinn der Sache, nicht?
aber klar, ich weiß schon, was du meinst. es ist wohl mal so und mal so.
 
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Hallo!

Mir ist schon öfter aufgefallen, daß viele Menschen Dinge relativieren, anstatt sie einfach mal stehen lassen zu können. Dabei ist es egal, ob es positive oder negative Dinge sind, gleich werden andere Dinge daneben gestellt und so die einzelne Sache abgeschwächt oder ihr wird gleich ganz die Bedeutung abgesprochen.

Da erzählt zum Beispiel einer, er hat es geschafft, dem Chef die Meinung zu sagen, und schon wird ihm vorgehalten, daß er das bei der Schwiegermutter nicht auch schon getan hat. Oder jemand erzählt, daß sein Hund gestorben ist und schon wird ihm von den vielen anderen Tieren, die jeden Tag sterben, erzählt.

Warum können so viele Menschen nicht die Dinge einfach mal so nehmen, einfach stehen lassen?
Wenn sich jemand über etwas freut, die Freude lassen, wenn jemand wütend ist, ihm die Wut lassen?
Warum nicht jemandem sein Interesse oder sein Wissen oder sein Engagement an etwas lassen, anstatt ihm vorzuwerfen, daß er das alles nicht auch bei anderen Dingen oder Begebenheiten hat?

o_O
Vermutlich gibt es im einzelnen unterschiedliche Gründe.
In der Regel wird es die Intention sein, den anderen (und ggfs. dessen Ansicht) abzuwerten, um sich selbst aufzuwerten (oder auch nur, um seine Ansichten rigoros durchzusetzen und dafür ist so ein Forum ein regelrechtes Paradebeispiel^^).

Das kann eine Art "Grundhaltung" sein oder besonders auf eine Person (eine Personengruppe) bezogen sein.
Da es um subjektiv wahrgenommene Kommunikation geht, ist es unwahrscheinlich schwer, das hernach zu diskutieren. Dazu muß auf beiden Seiten Motivation und Wertschätzung vorhanden sein (und das ist ja gerade nicht der Falll ... ), sonst wird es nur noch schlimmer/ peinlicher/ demütigender/ ärgerlicher/ nerviger.

Nun ist die Frage, was der "hört", dem so relativierend gegenüber getreten wird - für manche wird es ganz normal sein, dass mit ihnen so umgesprungen wird, manche werden irritiert bis verletzt sein, manche steigen sofort aus diesem "Spiel" aus und das wird in der Regel der sinnvollste Weg sein.
:)
 
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