Reich gegen Arm

Werbung:
Für mich wird aus dem Artikel leider nicht ersichtlich wie Woods sich das genau vorstellt und ich vermisse konkrete Lösungsansätze über die dann diskutiert werden müsste.Wie ist etwas zu bewerkstelligen und ist dies überhaupt sinnvoll in dieser Form etc. Gerade Punkt 1, wenn von Sphärentrennung gesprochen wird, wie ist das umsetzbar und warum ist es so relevant?

Ganz einfach. So lange es "Parallelgruppierungen" gibt, die alle ihre eigenen Interessen verfolgen, anstatt synchron alle die Interessen des Staates, so lange wird es Probleme geben. Dazu gehört natürlich auch die Familienplanung. Heute investieren wir ungeheuer viel Geld (= Leistung) darin, Familen zu fördern, anstatt dass sich auch die Familienplanung von sich aus nach den Bedürfnissen des Staates richtet.
An sich kein schlechter Ansatz. Aber leider auch wieder ein idealisierter Ansatz, der mit einer korrupten Politikerschicht nicht zu realisieren ist.

2. und 3. sind genauso idealisiert. 2. bedeutet letztendlich, dass sich jeder Bürger bewusst sein müsste, was seine Handlungen im Markt bewirken. Wie wir aber in der Praxis sehen, gibt es eine dumbe Mehrheit die lieber mit "Geiz ist geil" oder aus Bequemlichkeit die eigenen Arbeitsplätze ins Ausland verschiebt, als die Arbeitsplätze im eigenen Land zu fördern.

3. kann nie funktionieren. Das beginnt bei Verbrechen und endet bei so simplen Dingen wie Steuer zahlen. Jeder Mensch ist sich selber der Nächste, und wird immer schauen, dass er sein, und nur sein gutes Leben absichert. Sobald aber Ausgaben zu abstrakt werden, werden sie von den meisten Leuten nicht mehr verstanden und als nicht notwendig eingestuft.
Es würde weiters erfordern, dass alle Menschen eine Persönlichkeit haben und klare Vorstellungen haben was realisierbar ist und was nicht. Das setzt sehr viel Bildung und analytische Fähigkeiten und das Auseinandersetzen mit den Themen voraus, das 80% der Menschen nicht haben.
 
Ganz einfach. So lange es "Parallelgruppierungen" gibt, die alle ihre eigenen Interessen verfolgen, anstatt synchron alle die Interessen des Staates, so lange wird es Probleme geben. Dazu gehört natürlich auch die Familienplanung. Heute investieren wir ungeheuer viel Geld (= Leistung) darin, Familen zu fördern, anstatt dass sich auch die Familienplanung von sich aus nach den Bedürfnissen des Staates richtet.
An sich kein schlechter Ansatz. Aber leider auch wieder ein idealisierter Ansatz, der mit einer korrupten Politikerschicht nicht zu realisieren ist.

2. und 3. sind genauso idealisiert. 2. bedeutet letztendlich, dass sich jeder Bürger bewusst sein müsste, was seine Handlungen im Markt bewirken. Wie wir aber in der Praxis sehen, gibt es eine dumbe Mehrheit die lieber mit "Geiz ist geil" oder aus Bequemlichkeit die eigenen Arbeitsplätze ins Ausland verschiebt, als die Arbeitsplätze im eigenen Land zu fördern.

3. kann nie funktionieren. Das beginnt bei Verbrechen und endet bei so simplen Dingen wie Steuer zahlen. Jeder Mensch ist sich selber der Nächste, und wird immer schauen, dass er sein, und nur sein gutes Leben absichert. Sobald aber Ausgaben zu abstrakt werden, werden sie von den meisten Leuten nicht mehr verstanden und als nicht notwendig eingestuft.
Es würde weiters erfordern, dass alle Menschen eine Persönlichkeit haben und klare Vorstellungen haben was realisierbar ist und was nicht. Das setzt sehr viel Bildung und analytische Fähigkeiten und das Auseinandersetzen mit den Themen voraus, das 80% der Menschen nicht haben.

Systeme sind von Menschen gemacht und können auch verändert werden und sie unterliegen auch ständiger Veränderung, durch die Epochen. Im Grunde genommen sind das alles geistige Konzepte und Konstrukte, nach denen wir uns ausrichten. Wie die konkreten Lösungsansätze von Woods aussehen, kann ich nicht beantworten, würde mich aber auch interessieren!

Der Staat als Gebilde hat keine Berechtigung ohne Bürger und sollte somit im Interesse der Bürger handeln und nicht umgekehrt. Warum sollte sich Familienplanung nach Bedürfnissen des Staates richteten...dann sind wir aber doch aber auch ganz schnell in einem totalitären Regime gelandet.
 
Soweit zur Theorie. Aus dem Artikel:
  1. Aufhebung der Sphärentrennung von Politik, Wirtschaft (Produktion) und privatem Haushalt (Reproduktion). Die gesellschaftliche Re/produktion wird stattdessen als Gesamtprozess gestaltet.
  2. Die Menschen konkurrieren nicht miteinander, wenn es ums Überleben oder die allgemein übliche gesellschaftliche Teilhabe geht. Das heißt auch (aber nicht nur), dass niemand auf den Markt angewiesen ist, um die eigene Existenz zu sichern. Denn es gibt keine bedeutenden Märkte ohne Konkurrenz, wohl aber Konkurrenz ohne Markt.
  3. Niemand muss sich den Vorgaben anderer unterwerfen, sondern die Menschen begegnen sich auf Augenhöhe. Wichtig ist dies nicht nur zur Abgrenzung von kapitalistischen Firmen, in denen die Lohnabhängigen den Vorgaben des Managements folgen müssen, sondern auch um einen Rückfall in persönliche Abhängigkeitsverhältnisse – wie sie für den Feudalismus und viele andere vorkapitalistische Gesellschaften charakteristisch waren – zu vermeiden.
Für mich wird aus dem Artikel leider nicht ersichtlich wie Woods sich das genau vorstellt und ich vermisse konkrete Lösungsansätze über die dann diskutiert werden müsste.Wie ist etwas zu bewerkstelligen und ist dies überhaupt sinnvoll in dieser Form etc. Gerade Punkt 1, wenn von Sphärentrennung gesprochen wird, wie ist das umsetzbar und warum ist es so relevant?

Ich denke nicht, dass es der Anspruch von Woods ist, konkrete Lösungsansätze und fertige Konstrukte zu liefern. Sie umschreibt Rahmenbedingungen, unter welchen Vorgaben der Kapitalismus überhaupt nur überwunden werden könnte, dieser Notwendigkeit der Umkehrung als solcher mag ich übrigens komplett zustimmen. Ob es konkrete Lösungen geben kann ohne totalitäre Eingriffe in das Menschheitsgeschen, also mit im Ergebnis Leid, Opfern und vielem mehr, mag man bezweifeln.

Zum Punkt Sphärentrennung zitiere ich noch einmal:

Relevant ist hier insbesondere die Trennung der politischen von der wirtschaftlichen Sphäre; die Notwendigkeit, auf dem Markt gegen andere zu konkurrieren, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern; und schließlich die Entstehung einer Klasse von eigentumslosen Proletarier_innen, die nur ihre Arbeitskraft zu verkaufen haben und deshalb gezwungen sind, sich den Befehlen eines Kapitalisten, der ihnen Lohn verspricht, zu unterwerfen. Wo diese Bedingungen herrschen, ist damit zu rechnen, dass sich die kapitalistische Logik – oder etwas ihr sehr Ähnliches – immer wieder reproduzieren wird. Gesellschaftliche Prozesse haben nur dann eine Chance, zur Basis einer besseren, postkapitalistischen Produktions- und Lebensweise zu werden, wenn sie diese Bedingungen überwinden.

http://keimform.de/2014/wie-der-kapitalismus-entstand/

Diese Beschreibung ist recht klar, allem voran müsste dem Lobbyismus komplett Einhalt geboten werden, eine andere Art der "Säkularisierung", nicht als restriktive Trennung von Religion und Staat, sondern als Trennung von Politik und Wirtschaft(sinteressen).

 
Diese Beschreibung ist recht klar, allem voran müsste dem Lobbyismus komplett Einhalt geboten werden, eine andere Art der "Säkularisierung", nicht als restriktive Trennung von Religion und Staat, sondern als Trennung von Politik und Wirtschaft(sinteressen).

D´accord!

Dann bitte, lies noch mal genau nach, das nämlich ist genau der Punkt bei Woods, der mich verwirrt hat. Sie argumentiert nämlich genau in die entgegengesetzte Richtung und spricht von "Aufhebung der Sphärentrennung von Politik, Wirtschaft" und dein o.g. Zitat bezieht sich auf "die spezifischen Bedingungen der kapitalistischen Entwicklung" nach Woods.
 
D´accord!

Dann bitte, lies noch mal genau nach, das nämlich ist genau der Punkt bei Woods, der mich verwirrt hat. Sie argumentiert nämlich genau in die entgegengesetzte Richtung und spricht von "Aufhebung der Sphärentrennung von Politik, Wirtschaft" und dein o.g. Zitat bezieht sich auf "die spezifischen Bedingungen der kapitalistischen Entwicklung" nach Woods.

Stimmt, ist doch nicht so klar. Da muss ich noch einmal länger drüber nachdenken und wiederholt lesen, denn dann widerspricht sie sich da etwas oder ich verstehe es grad nicht.
 
Systeme sind von Menschen gemacht und können auch verändert werden und sie unterliegen auch ständiger Veränderung, durch die Epochen. Im Grunde genommen sind das alles geistige Konzepte und Konstrukte, nach denen wir uns ausrichten. Wie die konkreten Lösungsansätze von Woods aussehen, kann ich nicht beantworten, würde mich aber auch interessieren!

Eben nicht, der Ansatz ist falsch. Systeme sind nicht von Menschen gemacht, sondern sie sind so entstanden, wie sie sind, weil der Mensch so ist, wie er ist. Ein völlig anderer Zugang.

Andere Menschen zu übervorteilen - eines der Kennzeichen des Kapitialismus (Akkumulation von Kapital über das Lebensnotwendige hinaus, reich werden wollen) - ist primär eine Folge der Anonymität. Die wiederum durch die grossen Gemeinschaften in Städten entsteht. Wo einfach das direkte Feedback fehlt, wenn jemand andere Menschen übervorteilt.

Der Staat als Gebilde hat keine Berechtigung ohne Bürger und sollte somit im Interesse der Bürger handeln und nicht umgekehrt. Warum sollte sich Familienplanung nach Bedürfnissen des Staates richteten...dann sind wir aber doch aber auch ganz schnell in einem totalitären Regime gelandet.

Völlig d'accord. Auch die Familienplanung muss in Summe eine Entscheidung des Staates sein ... denn die notwendige/mögliche Geburtenrate ist ebenso von Faktoren der Gemeinschaft abhängig (Ressourcen, soziale Aspekte). Wobei hier eben Staat eine demokratische Entscheidung des Volkes ist ... und nicht wie in China ein diktatorische Entscheidung der Regierung.

Missbrauchen kann man diese Macht immer ... leider haben wir halt in Europa keine Regierung, die wirklich für ihr Volk arbeitet (nicht mal die Schweizer ... die bescheisst ihr Volk auch, weil sie gerne in der EU wäre = Vorteile für die Industrie und die Banken).
 
Werbung:
Eben nicht, der Ansatz ist falsch. Systeme sind nicht von Menschen gemacht, sondern sie sind so entstanden, wie sie sind, weil der Mensch so ist, wie er ist. Ein völlig anderer Zugang.

Wenn Woods von Reproduktion spricht, dann denke ich meint sie höchst wahrscheinlich die Reproduktion der gegebenen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, innerhalb eines Systems.Natürlich prägen Systeme Menschen, die innerhalb dieses Systems agieren und sind vom Menschen gemachte geistige Konstrukte-von wem denn sonst? Dein Ansatz ist:Sie entwickeln sich aus sich selbst heraus und spiegeln die "Natur des Menschen" wieder?Verstehe ich das richtig?Dann stell dir einfach vor, du wärst in einer anderen Kultur geboren, sagen wir als Mädchen in Indien in der Kaste der Unberührbaren.Würde das dann auch deine Natur widerspiegeln, oder wärst du ein Opfer der Umstände?Mein Ansatz ist: Die Paradigmen innerhalb eines Systems prägen den Menschen und formen seine sog. Natur. Aber diese Paradigmen kann man ja ändern.

Andere Menschen zu übervorteilen - eines der Kennzeichen des Kapitialismus (Akkumulation von Kapital über das Lebensnotwendige hinaus, reich werden wollen) - ist primär eine Folge der Anonymität. Die wiederum durch die grossen Gemeinschaften in Städten entsteht. Wo einfach das direkte Feedback fehlt, wenn jemand andere Menschen übervorteilt.

Übervorteilung ist ja keine neue Erfindung und findet auch in ländlichen Gegenden statt...siehe auch Feudalismus.
 
Zurück
Oben