Ich bin hier nicht das Thema !
Richtig. Aber Du bemängelst das Verhalten einiger Menschen, und da wäre schon passend, was Du Deiner Ansicht nach richtiger machst. Und ebenso spannend wäre, ob Du über oder mit diesen besagten Menschen Dich austauschen willst - also wen Du erreichen willst.
Joey schrieb:
Wie sähe Deiner Ansicht nach eine solche ehrliche Auseinandersetzung aus?
Unaufgeregt, ohne Emotionen und vor allem ohne politische Ideologie.
Und vor allem ohne den Anspruch einer Prämisse, mit Hilfe der Attribute der Emotionen und oder der politischen Ideologie, eine bessere - wenn nicht sogar eine perfekte Gesellschaft erschaffen zu wollen.
Weil SO kann das niemals was werden.
Unaufgeregt, kann man gerne versuchen. Aber "ohne Emotion" ist schlicht unmöglich. Denn "ohne Emotion" wäre jegliche Diskussion darüber, wie der Zustand ist, wie er zu bewerten ist etc. zwecklos. Die Emotion ist ja gerade, dass der aktuelle Zustand der Gesellschaft entweder veränderungsbedürftig oder absolut ok ist. Das ist sozusagen die Grundlage der Diskussion.
Ich will da nochmal den Vorfall heranziehen, von dem eine ehemalige Kollegin berichtet hat: Sie ging mit ihrem Mann, der im Senegal geboren und aufgewachsen ist, bummeln, und dabei wurde ihr einmal das Wort "Rassenschande" zugeraunt. So ein Bericht löst in mir deutlich negative Emotionen aus. Und ich folge gerne einer politischen Ideologie, die NICHT so ein Verhalten beinhaltet. Es ist diese Emotion, die dazu führt, dass ich mich an Diskussionen zu diesem Thema beteilige.
Es sind Erfahrungen, Emotionen, Ideologien und Wünsche, die bei JEDEM Teilnehmer dieser - mitunter polarisierten - Diskussion eben bewirken, dass er/sie teilnimmt. Es sind nicht weniger Emotionen und Ideologie im Spiel, wenn jemand unbedingt drauf hinweisen will, dass ja auch gegen Weiße rassistisch gehetzt würde oder dass Ausländer ja soviele Straftaten begehen würden o.ä.
Aus meiner objektiven Wahrnehmung herraus (...)
Tippfehler oder Selbstüberschätzung?
Es kann doch, auch von Intellektuellen, nicht wirlich objektiv erwartet werden, dass Gesellschaften welche über Jahrhunderte kulturell homogen waren innerhalb von 50 oder 60 Jahren ein totales multikulturelles, multiethnisches und diverses Verständnis nachfolgen.
Das ist gesellschaftliches Wunschdenken von Intellektuellen.
Da pack ich mir doch manchmal echt an den Kopf was die Intellektuellen von der Gesamtgesellschaft erwarten !
Ja, es ist ein Wunsch - ein meiner Ansicht nach guter Wunsch. Ohne diesen Wunsch hätte ich viele Menschen nicht kennen-gelernt, die ich hoch schätze. Und ohne einen solchen Wunsch hättest Du womöglich Deine Frau nicht kennenlernen können. Dieser Wunsch ist eine Emotion und auch eine Ideologie - ja - aber ich werde ihn nicht aufgeben, nur, weil einige sich davon überfordert fühlen mögen.