Probleme mit "Stiefkind"

virginia

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18. November 2003
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Hallo!

Ich habe ein Problem, dass mich schon sehr lange belastet und ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ich das Gefühl habe etwas unternehmen zu müssen.
Ich bin seit 4 1/2 Jahren mit meinem Partner zusammen, der ein Kind aus einer "Affäre" hat. Ich wusste von Anfang an über dieses Kind bescheid, jedoch hätte ich mir nie gedacht, dass ich solche Probleme damit haben könnte.
Ich habe enorme Probleme das Kind meines Partner zu akzeptieren! Anfangs waren das extreme Eifersuchtsgefühle für die ich mich sehr geschämt habe, weil ich ja vom Kopf her weiss, dass der Kleine nichts dafür kann das er da ist. Natürlich war die Situation zuerst total neu und ich weiss schon, dass solche Gefühl auch "normal" sind, aber ich dachte immer die Zeit wird mir helfen mit der Situation klar zu kommen, und das Kind als Familienmitglied zu akzeptieren und anzunehmen. Mittlerweile sind über 4 Jahren vergangen und es ist für mich schlimmer denn je. Mein Partner leidet natürlich auch sehr unter der Situation, weil er immer das Gefühl hat sich zwischen mir und seinem Sohn zereissen zu müssen.

Wenn der Kleine (7 Jahre) bei uns ist, bin ich ein anderer Mensch. Ich habe solche Agressionen(die ich aber natürlich mit Gewalt zu unterdrücken versuche), auf die Situation und natürlich auch auf das Kind das mir ganz schlecht wird. Ich will aber niemanden verletzen, weil ich mir sehr wohl bewusst bin, wie falsch ich mich verhalte und ziehe mich total zurück. Ich bin in diesen Tagen zwar da, aber nur körperlich.
Es quält mich der Gedanke, warum gerade DER Mann den ich so sehr liebe, den ich nächstes Jahr heiraten möchte, nicht "FREI" ist. Warum nicht ICH diejenige sein kann, mit der er ein Kind hat, warum dieser "Zauber" ein Kind zu bekommen schon so vorbelastet ist, indem da schon ein Kind ist.
Er äussert das auch häufig indem er sagt, er glaubt ich hätte ein Problem mit Kindern und er ist sich gar nicht sicher ob ich mit einem eigenen glücklich wäre.
Er hat zwar grundsätzlich kein "Problem" damit wenn wir ein eigenes bekommen würden, aber ein unbedingter Wunsch von ihm ist es nicht. ER HAT JA SCHON EINES!!!!!!

Fakt ist, dass ich im Moment nicht weiter weiss und bei dem Gedanken, dass er sich wünscht dass wir mal zusammen auf Urlaub fahren, mir das Kotzen kommt!!!!
Viele von euch werden wahrscheinlich jetzt ganz entrüstet den Kopf schütteln und denken, "wie kann man nur so sein, was kann das arme Kind dafür"! Ich bin nicht glücklich mit meinen Gefühlen und Gedanken, aber ich kann sie nicht abstellen!

Darum versuche ich für mich eine Lösung zu finden. Ich möchte meinen Partner nicht verlieren. ER ist für mich mein Seelenpartner und ich liebe ihn überalles.

Meine Frage ist nun, ob mich eine Familienaufstellung in dieser Beziehung weiterbringen könnte. Ich habe schon Erfahrung damit, bin mir nur unsicher ob auch es auch für diese Familiensituation was bringen könnte.

Ich wäre für Beitrage sehr sehr dankbar!! Ich weiss das ich mich falsch verhalte und würde so gerne etwas an der Situation ändern.

:danke:
Viriginia :cry2:
 
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....Unsicher ob sich beim Familienstellen etwas lösen wird, da das Kind ja nicht mein leibliches ist.......

Unsicher was ich überhaupt unternehmen soll, um den Knopf aufzulösen.....ich renne dauernd mit dem KOpf gegen die Wand......

LG Virgínia
 
....Unsicher ob sich beim Familienstellen etwas lösen wird, da das Kind ja nicht mein leibliches ist.......Unsicher was ich überhaupt unternehmen soll, um den Knopf aufzulösen.....ich renne dauernd mit dem Kopf gegen die Wand......
Nicht "etwas wird sich lösen" - sondern Du kannst etwas (er)lösen, in Dir. Diese massiven Gefühle spielen sich ja in Dir ab und machen Dich unfrei. Es klingt so, wie wenn Du Deinen Freund sehr vereinnahmen wolltest und möglicherweise überhaupt zu Eifersucht und "Besitzstreben" in der Beziehung tendierst. Das wäre von vornherein eine schwere Hypothek für eine dauerhafte und befriedigende Beziehung. Freiheit und Liebe verbinden zu können : sowohl selbst frei bleiben zu können (auch von dem Zwang, eigene Vorstellungen durchsetzen zu müssen) - als auch den Mann frei sein zu lassen - das wäre ein schönes Ziel, oder ?

Gawyrd
 
Es klingt so, wie wenn Du Deinen Freund sehr vereinnahmen wolltest und möglicherweise überhaupt zu Eifersucht und "Besitzstreben" in der Beziehung tendierst.
Gawyrd


Ich bin grundsätzlich überhaupt kein eifersüchtiger und einnehmender Mensch. Im Gegenteil, ich selbst bin sehr freiheitsliebend und gestehe das auch meinem Partner zu. Ich habe eher mit dem Jungen an sich ein Problem....es ist so schwierig zu beschreiben.....
Ich kann irgendwie auch nicht zwanglos mit ihm umgehen, wenn er da ist ziehe ich mich total zurück, fühle mich unglücklich bin genervt von der Situation und frage mich warum eigentlich?!

LG Virginia
 
Hallo Virginia!

Erst mal Hut ab vor Deiner Offenheit "in eigener Sache". Und zu Deiner eigentlichen Frage: Ich kann mir gut vorstellen, dass Dir eine Aufstellung etwas bringt. Du formulierst ein klares Anliegen, ich habe den Eindruck, dass Du einen Lösungsweg gehen willst... und vor allem scheint es sich um eine Situation zu handeln, in der es eh primär um Deine eigenen Anteile an der schwierigen Beziehungslage mit dem Sohn Deines Partners geht. In Summe: Gute Karten für eine Aufstellung.

Was die Unsicherheit anlangt, dass das ja nicht "Dein" Kind ist und dass das womöglich dann nicht von der Lösung umfasst sein könnte - wenn Du selbst durch die Aufstellung eine gelöstere Beziehung zu dem Jungen (und auch zur Elternschaft, die Deinen Freund und seine Ex verbindet, auch wenn Du das noch als "Affäre" abtust) gewinnst ... meinst Du nicht, dass Deine eigene, zu gewinnende "neue Sicht" das Wesentliche ist, um ein gutes Miteinander aufzubauen?

Auch angesichts Deiner geplanten Eheschließung erscheint mir eine Aufstellung sinnvoll - wär's nicht schöner, mit einem gelösten Thema im Hintergrund die Ringe zu tauschen? Wie steht denn Dein Partner dazu, dass Du auf diese Weise dazu beitragen willst, eine bessere Beziehung zu seinem Sohn anzustreben? Es gäbe ja auch die Möglichkeit, das mit ihm gemeinsam aufzustellen...

Alles Liebe,
Jake
 
Ich bin grundsätzlich überhaupt kein eifersüchtiger und einnehmender Mensch. Im Gegenteil, ich selbst bin sehr freiheitsliebend und gestehe das auch meinem Partner zu. Ich habe eher mit dem Jungen an sich ein Problem....es ist so schwierig zu beschreiben.....Ich kann irgendwie auch nicht zwanglos mit ihm umgehen, wenn er da ist ziehe ich mich total zurück, fühle mich unglücklich bin genervt von der Situation und frage mich warum eigentlich?!
Ach ja - wenn Dir das von Dir her fremd ist, dann kann das mit dem "Kraftfeld" Deines Freundes (und seinem Umfeld) zusammenhängen. Dazu würde passen, dass er nicht so heiß auf ein Kind mit Dir ist - die Schwierigkeit, Liebe zu teilen ? Wenn Du sehr sensibel bist, kann es auch sein, dass Du die Gefühle von der Mutter und/oder dem Kind übernimmst und als eigene erlebst.

Wie Jake bereits gesagt hat : es ist sicher gut, bereits jetzt erkennbare Problempunkte der Ehe bereits im Vorhinein zu verstehen und zumindest bei sich selbst zu lösen. (Es wäre natürlich optimal, das gemeinsam mit Deinem Freund zu machen.)

Gawyrd
 
Erstmal vielen Dank für eure Beiträge!!!!

Jake, du sprichst mir aus der Seele! Es wäre für mich eine unheimliche Erleichterung, wenn sich für MICH die Sicht der Dinge so ändern könnten, dass ich eine gelöstere Beziehung zu dem Jungen aufbauen könnte. Es geht mir gar nicht darum die perfekte "Stiefmama" zu sein, sondern nur darum "normal" und "entspannt" mit dem Kleinen umzugehen. Und das ist im Moment halt das Hauptproblem, wenn er da ist , bin ich angespannt wie eine Gitarrensaite und kämpfe wie wild gegen meine negativen Gefühle an!!!

Und es ist natürlich auch ein Thema für die Hochzeit nächstes Jahr! Es macht mich jetzt schon der Gedanke ganz krank, dass der Junge dabei ist!!
Genau aus diesem Grund möchte ich unbedingt etwas "lösen" und ich weiss, dass ich es sein muss die diesen Schritt geht. Meinem Partner habe ich bezgl. einer Familienaufstellung noch nichts gesagt, was ich aber bestimmt noch tun werden. Ich weiss noch nicht ob ich möchte, dass er dabei ist und wir das gemeinsam machen. Es ist mir sehr unangenehm vor ihm bezgl. meiner Gefühle wegen seinem Kind so offen zu sein. Er weiss zwar bescheid und wir haben auch schon sehr offen darüber gesprochen, aber trotz allem bin ich mit meinem Aussagen natürlich "vorsichtiger", weil ich ihn ja nicht verletzen möchte.

Ich denke wirklich das mir die Aufstellung etwas bringen könnte! Bis jetzt wollte ich mich partout nicht mit dem Problem auseinander setzten. Es ist als ob ich dauern versuchen wollte, mit Gewalt an einer unüberwindbaren Mauer vorbeizukommen.
Es scheint eine Lernaufgabe meines Lebens zu sein, um die ich nicht drum herum komme. Aber das haben Lernaufgaben wohl so an sich!

Alles Liebe
Virginia
 
Hi Virginia!

Ich kenne das, was du hier beschreibst eigentlich ganz gut.

Mein Partner hat 2 Kinder, mit seiner Ex, die er jede Woche sieht und manchmal sind sie über Nacht hier.

Der ältere, ist 4, mit dem komm ich eigentlich ganz gut zu recht, das liegt wohl daran, der er der offenere der beiden ist, fröhlich, neugierig und lustig, der kleine dagegen ist verbissen, stur und dem liegt auch nichts daran zu kuscheln, zumindest nicht mit mir :)

wir sind zwar erst ein Jahr zusammen, anfangs dacht ich das wird nie was mit uns, aber da war ich schuld, hab mich zurückgezogen wenns gekommen sind, nur das nötigste geredet, weil ich sehr unsicher war, das spürten sie.

Vielleicht tust dir leichter wenn du mit dem Kind selbstständig was machst, mit ihm am Spielplatz vielleicht, mal ohne den Partner, das ihr euch annähern könnt..

Auf jeden Fall finde ich es sehr toll von dir das du deine Ängste aussprichst und dir im klaren darüber bist worans liegt

Wünsche euch dreien alles Gute und hoffe das du dir in Zukunft bald leichter tust mit dem Kleinen :)

lg zimtstern
 
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Hallo

Ich höre hier nicht nur ein Problem heraus, das mit dem Kind, sondern mehrere. Das ist auch ein Vorwurf zu hören, über die Vergangenheit deines Freundes, und das dazu gehören des Kindes auch auf der Hochzeit.

Ich kann dir nur raten, mach etwas, löse die Probleme bevor du heiratest, denn so wird die Ehe nichts. Wenn dann noch ein eigenes Kind kommt ist das Drama groß, und hier leidest nicht nur du, sondern dein Partner, aber vorallem die Kinder.

Bist du Einzelkind?

Alles liebe Pia
 
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