probleme mit großkind, kann ich für ihn in eine Familienaufstellung gehen?

ichbinichbinich

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im schönsten Haus im Burgenland
Mein Sohn, den ich in diese Ehe mitgebracht habe, zuckt zurzeit völlig aus, er wird im Sommer elf, und er ist nervlich ziemlich angespannt.
Es schaut nach beginnender Pubertät aus, und irgendwie hab ich das Gefühl ich steh an. er schreit, er schimpft, wenn er irgendwas in der Schule nicht schafft, kleinigkeiten bringen in in raison.
Dazu kommt, dass am Samstag sein Vater heiratet, und er eingeladen ist.
Sein Vater sieht er max. viermal im JAhr. Er sieht ihn auch erst seit er circa vier ist, davor hatte der Vater null interesse gezeigt. Mein Sohn ist dadurch, dass ich lang alleinerziehend war, sehr auf mich fixiert. Jetzt hab ich mir überlegt, ob ich für ihn zu einer Aufstellung gehen könnte.
War selber vor Jahren bei einer, was mir extrem geholfen hat. Was würdet ihr mir raten, er tut mir echt so leid uznd ich hab das Gefühl die sache steckt fest.
 
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Grundsätzlich : Für ein unmündiges Kind können Eltern (die in ehrlicher Sorge sind) eine Aufstellung machen - vorausgesetzt, dass das Kind nicht benützt wird, von eigenen Themen und Schwierigkeiten abzulenken.

LG, Gawyrd
 
Es geht mir darum, dass ich ihn nicht so helfen kann, er tut mir leid.
Leider ist er nicht so kooperativ, dass ich mit ihm zu einer homöopathin gehenkann. Mr ist es in dem alter auch entsprechend gegangen und ich hab mich verlorenund alleine gefühlt. (war aber nicht so früh) denkst du irgendwer macht das zum spaß, wenn es dem kind gut geht??
Sein Vater würde das auf keinen Fall machen.
 
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Liebe Ichbinich ... ,

Die Einschränkung war nicht speziell an Dich gerichtet, sondern wie gesagt grundsätzlicher Natur (da ja auch andere mitlesen). Oh - das gibt es oft, dass Kinder dafür herhalten müssen, um von Problemen der Eltern abzulenken.

Zu Dir und Deiner Frage :

Es erfordert von der Seminarleitung enormes Fingerspitzengefühl, wenn für ein Kind aufgestellt wird. Es ist eine Gradwanderung zwischen tatsächlicher Hilfe und Eindringen in den Freiraum eines Kindes.

Was sicher sinnvoll ist : in der Aufstellung zu schauen, was möglich ist, dass Du und Dein Ex-Partner (der Kindsvater) miteinander wirklich im Reinen seid. (DAS tut Kindern immer gut.) Bei einem Sohn kann es weiters enorm hilfreich sein, wenn die Mutter ihr grundsätzliches Verhältnis zum Männlichen - da hier allfällige Vorwürfe und Ablehnungen den Sohn unmittelbar treffen (gerade auf der unbewussten Ebene) - zu schauen, wie es mit der Achtung und Würdigung des Männlichen (der Männer) aussieht.

Weiters : zu schauen, wie es dem Kind geht und was Du tun (und lassen) könntest, damit es ihm besser geht - auch eventuelle Verstrickungen zu lösen, die aus Deiner Familie kommen. (Eine Parallele zwischen Deiner Kindheit und der Deines Kindes hast Du ohnehin bereits gesehen.)

Was eher nicht sinnvoll und zielführend ist : sich ins Verhältnis zwischen dem Sohn und dem Vater einzumischen.

Alles Liebe,

Gawyrd
.
 
danke gawyrd
Es steht mir auch nicht zu, mich da einzumischen, solange er ihm nicht offensichtlich schadet. (Ich mein, würde er ihn schlagen oder sonstiges, was ja nicht der Fall ist)
Das was mir aber auffällt ist, dass er sehr durcheinander ist, wenn er dort war, was ja natürlich ist, in der Situation.
Wir haben alle unser pinkerl zu tragen, aber ich hab den Eindruck, dass es ihm zurzeit sehr sehr schlecht geht. Er verhält sich sehr eigenartig und wenn ich ihn frag, nachdem er auszuckt ist, was mit ihm los, ist, was ihn so stört, ärgert wie auch immer, findet er keine worte.
So, jetzt muss ich noch jemanden finden, der das macht. Da ich noch drei monate altes baby zuhause habe, kommt ein langew we seminar leider nicht in frage.. kann mir da auch wer weiterhelfen???
 
ich hab den Eindruck, dass es ihm zurzeit sehr sehr schlecht geht. Er verhält sich sehr eigenartig und wenn ich ihn frag, nachdem er auszuckt ist, was mit ihm los, ist, was ihn so stört, ärgert wie auch immer, findet er keine worte.
Das ist leider bei vielen Kindern nach Scheidungen so. Im Grunde kein Wunder - ist doch ihre (Familien)Welt in Trümmern.

Was nach Scheidungen oft wichtig ist : dem Kind ganz klar zu vermitteln, dass es nicht den geringsten Grund zur Scheidung beigetragen hat. Kinder in ihrem kindlich-magischen Denken glauben oft, dass sie schuld (oder zumindest mitschuld) sind.

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Es gibt schon Abendseminare auch. Du müsstest halt sagen, wo ungefähr Du lebst - vielleicht hat jemand einen Tip für Dich.

Gawyrd
 
Ich lebe im Burgenland, nähe eisenstadt und wiener neustadt.
Ich bin nicht geschieden, war mit dem Vater meines großen auch nie liiert, d.h. er ist klar kein scheidungskind, er kennt es gar nicht anders.
Sein Vater hat ihn die ersten fünf jahre ignoriert, und nun, seit fünf jahren regelmäßiger besuch (hab mich nie eingemischt, sie haben sich sehr gern)
Ich bin mir nichtmal sicher, ob die hochzeit seines vater der auslöser ist,(war auch vorher nie verheiratet) ich selbe rhab im sommer geheiratet, und seit kurz davor, fing der zores an.(immer wieder und zurzeit brennt echt der hut, danng ings wieder,, usw..)
 
nun ich denke mal, die beginnende pubertät, die ja nicht
wirklich fröhlich abläuft, da fällt man in zweispälte, zum einen, zum anderen
die familiensituation.
vielleicht fühlt er sich weggedrängt, deine hochzeit und das neue baby,
geben ihm das gefühl, dass er egal geworden ist, dann neigt man
meist zum revoltieren oder wird ganz still.
da würd ich eher, einen jugendtherapeut aufzusuchen, als den bub
in eine familienaufstellung mitzunehmen. hab selbst eine gemacht
und weiß, dass es für so junge menschen, nur noch mehr verwirrung
schaffen könnte.
nun heiratet der vater noch, und er findet seinen platz irgendwie nicht.
ein kind tobt nie ohne grund, da bedarf es viel feingefühl und gemeinsame
kommunikation, er ist letztendlich viel hilfloser als du.
Alice
 
Ich habe auch de Eindruck, dass es die beginnende Pubertät ist usw.
Aber ich halte einfach von div. psychologen sehr wenig, hätte ihn auch nicht mitgenommen, auf eine Aufstellung, sondern wär für ihn hin.
vielleicht bringt es ja was, wenn ich hingehe und die gesamte Familie hinstellen lasse, ob er vielleciht wirklich den eindruck hat, er wäre da aus dem system geplumpst.
So wie es jetzt ist, kann und will ich es nicht stehenlassen, weil ich sehe wie er leidet.
Er ist sicher keiner, der ohne Grund tobt, einfach weil er vom Wesen kein tober ist, also da ist schon mehr im Busch.
 
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Was Du jetzt beschreibst, da wundert es mich nicht : Du hast einen neuen Mann und bekommst anscheinend ein Baby (der Vater eine neue Frau) - dass Dein Sohn VÖLLIG verunsichert ist, ist eigentlich logisch. Die Angst, zurückgestellt zu werden, überall seinen Platz zu verlieren - sozusagen das Schicksal eines (männlichen) Aschenputtels zu erleiden.

Es würde gut tun, die Welt einfach einmal ausführlich mit seinen Augen zu sehen. (Insbesondere : ob er Deinen neuen Mann als Rivalen erlebt oder als Freund, inwieweit er sich von Dir als zurückgesetzt erlebt - auch ohne dass er objektiv gesehen Grund dazu hätte.)

Du darfst nicht vergessen : bei einem "Partnerwechsel" im Tierreich tötet das neue Männchen oft den Nachwuchs des Vorgängers (ohne dass diese vom Weibchen geschützt werden) - und diese archaisch-biologische Ebene wirkt auch in uns (zB. als Angst im Kind : verdrängt und verstoßen zu werden.)

Das Toben kann durchaus auch Testcharakter haben : "Mögen sie mich wirklich - auch dann wenn ich mich von meiner schlechtesten Seite zeige." Vor allem aber zeigt es Verunsicherung und Angst.

Alles was ihm Sicherheit gibt, wäre gut. Alles was ihm vermittelt : Du bist und bleibst wichtig. Dein Platz in der Familie und in meinem Herzen ist sicher. Toll wäre auch, wenn ihn Dein neuer Mann mag und akzeptiert - wenn es da keine zu starke Rivalität gibt. Und natürlich auch, wenn das neue Kind seinen Platz nicht gefährdet und an den Rand drängt !

LG, Gawyrd

PS.: Bei einem guten Homöopathen musst Du ihn nicht mitnehmen - einfach nur die Symptomatik beschreiben und ein gutes Photo mitnehmen (sodass sein Körpertyp sichtbar ist). Die Kugerl oder Tropfen kannst Du ihm dann ins Essen und in ein Getränk geben. (In solchen Ausnahmefällen darf man das.)
 
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