Meikel3000
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 19. Oktober 2016
- Beiträge
- 9.418
Weitere Überlegungen zum virtuellen Charakter unserer Welt
Betrachtungen zum Elektromagnetischen Spektrum
Ich sitze nahe am Schwimmbecken im Freibad. Und jemand springt hinein. Doch sie ist nicht besonders hübsch, so dass ich an etwas anderes denken kann. Ich denke an die Wellen und wie sie die Wasseroberfläche formen. Und wenn viele Menschen ins Becken springen, dann ist da eine große Bewegtheit von all diesen Wellen. Und ich stelle mir vor, dass zusätzlich in all diesen Wellen etwas Bestimmtes ist, das alles mitbekommt, was sich in dem bewegten Wasser abspielt. Vielleicht irgendein Insekt mit ausreichender Klugheit, das in irgendeiner Ecke des Beckens sitzt und das nur von den vielen Wellen gestört wird. Und das bei all dieser unüberschaubaren Vielfalt von bewegten Wellen und den natürlichen Regularien, wie die Wellen aufeinandertreffen, in der Lage ist, selektieren zu können, wer, wann und wo genau ins Becken gesprungen ist.
Genau das passiert, wenn ich meine Umgebung betrachte.
Das Licht, das von überall um mich herum reflektiert wird, erreicht mich ebenfalls als Wellen. Genau wie die Wasserwellen in dem Schwimmbecken. Nur mit dem Unterschied, dass man sagen kann, die Wasserwellen treffen lediglich aus nur einer flachen Ebene auf mich, während die Lichtwellen von allen möglichen Richtungen kommen.
Und jetzt habe ich dieses im Durchschnitt 2,3 Zentimeter großes schwarze Loch, genannt Auge, in das all diese übereinander gelagerten Lichtwellen eindringen.Sie kommen nicht nur direkt von vorne aus einer bestimmten Richtung, sondern aus allen möglichen Richtungen, aus denen sie in das Auge einfallen können. Und je weiter dieser Bereich zu den Seiten ist, umso weiter bewege ich meine Augen dorthin, um den Sichtbereich zu erweitern. Eine ganz wundervolle Methode, um herausfinden, was genau es ist, worauf ich da schaue. Bei den Lichtwellen ist das wesentlich einfacher, als bei den Wasserwellen. Für das angenommene Insekt hingegen wäre es sehr viel schwieriger, aus den Wasserwellen zu schließen, von wem genau sie gekommen sind.
Und das ist eine interessante Überlegung. Denn während ich mich beispielsweise in einer Gruppe von Menschen befinde, sagen wir auf einer Party in meinem Haus, und ich meinen Gesprächspartner direkt anschaue, der mir etwa 2 Meter gegenüber sitzt, kann sich zugleich jemand rechts und links neben mir befinden, die sich ebenfalls direkt anschauen.
Die Lichtwellen zwischen den beiden links und rechts neben mir stehenden Leuten kreuzen genau und mitten durch jene Lichtwellen, die sich zwischen mir und meinem Gegenüber bewegen. Und dann sind da noch die Lichtwellen, die von oben von der Zimmerdecke kommen, vom Fußboden, von schräg oben, von schräg unten, von allen nur möglichen Richtungen. Ein unglaubliches Wirrwarr an Lichtwellen, ähnlich wie das unglaubliche Wirrwarr der von Wasserwellen bewegten Oberfläche des Schwimmbeckens. Ein komplettes Netzwerk.
Es ist einfach, mir vorzustellen, es würden abgeschossene Pfeile sein, die sich zwischen mir und meinem Gesprächspartner hin und her bewegen, wie auch zwischen den beiden Gesprächspartnern rechts und links neben mir. Aber das wäre nicht das, was tatsächlich passiert. Es ist vielmehr das schwankende und wabernde Elektromagnetische Feld. Er erinnert an kochendes Wasser, in dem alles durcheinander sprudelt.
Und in einer Kombination von Bewegungen dessen, was da sprudelt, sorgfältigst ausgearbeitet und höchst kompliziert angeordnet, in einer Weise, die es ermöglicht, meinen gegenüberstehen Gesprächspartner exakt erkennen zu können und dies zur selben Zeit vollkommen ungestört und unbeeinflusst von den Lichtwellen, die zwischen den anderen beiden Gesprächspartnern hin und her ausgetauscht werden, - ist das in Wahrheit ein enormes, ja, geradezu chaotisches Durcheinander von Wellen, das uns in dem Raum umgibt, und von dem wir sagen, das Licht gehe von einem Ding zum Anderen.
Doch die meisten Räume haben kein solches 2,3 Zentimeter großes, schwarzes Loch, genannt Auge, das an dem Licht interessiert wäre. Doch das Licht ist da und die Lichtwellen treffen auf dieses und jenes, werden reflektiert und bilden dasselbe chaotische Durcheinander. Doch mit unserem Auge können wir es sortieren.
Und bei all diesen Abläufen gibt es Lichtwellen unterschiedlichster Länge, sowohl ganz kurze Wellen wie auch ganz lange, die viel weiter schwappen. Manche Tiere, wie bestimmte Insekten, nutzen nur die ganz kurzen Wellen mit ihren Augen. Wobei der Unterschied zwischen kurzen und langen Wellen nicht größer als der etwa 100.000ste Teil eines Zentimeters beträgt.
Doch was ist mit längeren Wellen, die eine größere Länge zwischen ihrem Wellental und dem Wellenberg haben? Solche Wellen repräsentieren Wärme. Wir können sie fühlen, aber unsere Augen können sie nicht sehen. Die kürzeren Wellen sind blau, die längeren Wellen sind rot. Die roten nennen wir Infrarot, das ist die Wärme. Viele Schlangenarten zum Beispiel, wie die Grubenotter, können mit ihren Augen die Wärme ihrer Beutetiere in großen Entfernungen sehen. Sie sehen diese längeren Wellen, die von Mäusen ausgehen und können sie detektieren.
Und während der Party in meinem Haus, befinden sich nicht nur all diese unterschiedlichen Wellenlängen von Licht, damit wir uns alle anschauen können, sondern auch Informationen von Radio Moskau, die gerade im selben Moment gesendet werden, wie auch die reflektierten Lichtwellen von jemandem, der sich gerade in Peru befindet. All diese Radiowellen, die lediglich längere Wellen sind, von sämtlichen Radio- und TV-Sendern auf der ganzen Welt, befinden sich in meinem Raum, in dem die Party stattfindet. Wie auch die Radarwellen der Flugzeuge, die sich zwischen ihnen und den Radarstationen hin und her bewegen, um herauszufinden, wo sie sich gerade befinden. Zuzüglich die Wellen der Röntgenstrahlen, die Wellen der kosmischen Strahlung, die Wellen der Gammastrahlung, die Wellen der Ultra-Violett-Strahlung, und, und, und …
All das sind exakt dieselben Arten von Wellen, nur eben kürzer oder länger. Es handelt sich um exakt Dasselbe, was da so unterschiedlich schwingt. Ein Feld, ein elektromagnetisches Feld, das diese enorme Vielfalt von Informationen beinhaltet, und das tatsächlich und wirklich da ist. In jedem einzelnen Moment.
Wen diese Tatsache nicht überzeugt, der nehme ein Kabel und befestige es an einer Lautsprecherbox. Mit dem Kabel werden die Elektronen durch das Elektromagnetische Feld gepresst, hin und her, vor und zurück, und auf die richtige Wellenlänge gepresst hört man plötzlich Radio Moskau.
So viel zu den Überlegungen.
Alle Gäste in meinem Haus während der Party wissen um diese Tatsachen. Doch während der Party wird man über die wahnsinnige Komplexität der uns umgebenden Wellen nicht nachdenken. Doch manchmal tue ich das, nachdem die Gäste gegangen sind. Und dann frage ich mich, wie es möglich sein kann, dass ich in diesem unüberschaubaren Durcheinander an Wellen mein Frau erkennen kann. Oder die leer getrunkenen Gläser auf dem Tisch. Oder den Tisch als solchen. Wie geraten all diese Dinge in ein Feld, das aus nichts anderem als aus Schwingungen unterschiedlicher Frequenzen besteht?
Ist hier noch jemand, der erklären kann, warum das keine virtuelle Welt sein sollte, obwohl all die sichtbaren und fühlbaren Dinge und Wirkungen doch nur zustande kommen, weil (virtuelle) Informationen umgewandelt werden?
Anm.:
Inspired by Richard F. Feynman
Betrachtungen zum Elektromagnetischen Spektrum
Ich sitze nahe am Schwimmbecken im Freibad. Und jemand springt hinein. Doch sie ist nicht besonders hübsch, so dass ich an etwas anderes denken kann. Ich denke an die Wellen und wie sie die Wasseroberfläche formen. Und wenn viele Menschen ins Becken springen, dann ist da eine große Bewegtheit von all diesen Wellen. Und ich stelle mir vor, dass zusätzlich in all diesen Wellen etwas Bestimmtes ist, das alles mitbekommt, was sich in dem bewegten Wasser abspielt. Vielleicht irgendein Insekt mit ausreichender Klugheit, das in irgendeiner Ecke des Beckens sitzt und das nur von den vielen Wellen gestört wird. Und das bei all dieser unüberschaubaren Vielfalt von bewegten Wellen und den natürlichen Regularien, wie die Wellen aufeinandertreffen, in der Lage ist, selektieren zu können, wer, wann und wo genau ins Becken gesprungen ist.
Genau das passiert, wenn ich meine Umgebung betrachte.
Das Licht, das von überall um mich herum reflektiert wird, erreicht mich ebenfalls als Wellen. Genau wie die Wasserwellen in dem Schwimmbecken. Nur mit dem Unterschied, dass man sagen kann, die Wasserwellen treffen lediglich aus nur einer flachen Ebene auf mich, während die Lichtwellen von allen möglichen Richtungen kommen.
Und jetzt habe ich dieses im Durchschnitt 2,3 Zentimeter großes schwarze Loch, genannt Auge, in das all diese übereinander gelagerten Lichtwellen eindringen.Sie kommen nicht nur direkt von vorne aus einer bestimmten Richtung, sondern aus allen möglichen Richtungen, aus denen sie in das Auge einfallen können. Und je weiter dieser Bereich zu den Seiten ist, umso weiter bewege ich meine Augen dorthin, um den Sichtbereich zu erweitern. Eine ganz wundervolle Methode, um herausfinden, was genau es ist, worauf ich da schaue. Bei den Lichtwellen ist das wesentlich einfacher, als bei den Wasserwellen. Für das angenommene Insekt hingegen wäre es sehr viel schwieriger, aus den Wasserwellen zu schließen, von wem genau sie gekommen sind.
Und das ist eine interessante Überlegung. Denn während ich mich beispielsweise in einer Gruppe von Menschen befinde, sagen wir auf einer Party in meinem Haus, und ich meinen Gesprächspartner direkt anschaue, der mir etwa 2 Meter gegenüber sitzt, kann sich zugleich jemand rechts und links neben mir befinden, die sich ebenfalls direkt anschauen.
Die Lichtwellen zwischen den beiden links und rechts neben mir stehenden Leuten kreuzen genau und mitten durch jene Lichtwellen, die sich zwischen mir und meinem Gegenüber bewegen. Und dann sind da noch die Lichtwellen, die von oben von der Zimmerdecke kommen, vom Fußboden, von schräg oben, von schräg unten, von allen nur möglichen Richtungen. Ein unglaubliches Wirrwarr an Lichtwellen, ähnlich wie das unglaubliche Wirrwarr der von Wasserwellen bewegten Oberfläche des Schwimmbeckens. Ein komplettes Netzwerk.
Es ist einfach, mir vorzustellen, es würden abgeschossene Pfeile sein, die sich zwischen mir und meinem Gesprächspartner hin und her bewegen, wie auch zwischen den beiden Gesprächspartnern rechts und links neben mir. Aber das wäre nicht das, was tatsächlich passiert. Es ist vielmehr das schwankende und wabernde Elektromagnetische Feld. Er erinnert an kochendes Wasser, in dem alles durcheinander sprudelt.
Und in einer Kombination von Bewegungen dessen, was da sprudelt, sorgfältigst ausgearbeitet und höchst kompliziert angeordnet, in einer Weise, die es ermöglicht, meinen gegenüberstehen Gesprächspartner exakt erkennen zu können und dies zur selben Zeit vollkommen ungestört und unbeeinflusst von den Lichtwellen, die zwischen den anderen beiden Gesprächspartnern hin und her ausgetauscht werden, - ist das in Wahrheit ein enormes, ja, geradezu chaotisches Durcheinander von Wellen, das uns in dem Raum umgibt, und von dem wir sagen, das Licht gehe von einem Ding zum Anderen.
Doch die meisten Räume haben kein solches 2,3 Zentimeter großes, schwarzes Loch, genannt Auge, das an dem Licht interessiert wäre. Doch das Licht ist da und die Lichtwellen treffen auf dieses und jenes, werden reflektiert und bilden dasselbe chaotische Durcheinander. Doch mit unserem Auge können wir es sortieren.
Und bei all diesen Abläufen gibt es Lichtwellen unterschiedlichster Länge, sowohl ganz kurze Wellen wie auch ganz lange, die viel weiter schwappen. Manche Tiere, wie bestimmte Insekten, nutzen nur die ganz kurzen Wellen mit ihren Augen. Wobei der Unterschied zwischen kurzen und langen Wellen nicht größer als der etwa 100.000ste Teil eines Zentimeters beträgt.
Doch was ist mit längeren Wellen, die eine größere Länge zwischen ihrem Wellental und dem Wellenberg haben? Solche Wellen repräsentieren Wärme. Wir können sie fühlen, aber unsere Augen können sie nicht sehen. Die kürzeren Wellen sind blau, die längeren Wellen sind rot. Die roten nennen wir Infrarot, das ist die Wärme. Viele Schlangenarten zum Beispiel, wie die Grubenotter, können mit ihren Augen die Wärme ihrer Beutetiere in großen Entfernungen sehen. Sie sehen diese längeren Wellen, die von Mäusen ausgehen und können sie detektieren.
Und während der Party in meinem Haus, befinden sich nicht nur all diese unterschiedlichen Wellenlängen von Licht, damit wir uns alle anschauen können, sondern auch Informationen von Radio Moskau, die gerade im selben Moment gesendet werden, wie auch die reflektierten Lichtwellen von jemandem, der sich gerade in Peru befindet. All diese Radiowellen, die lediglich längere Wellen sind, von sämtlichen Radio- und TV-Sendern auf der ganzen Welt, befinden sich in meinem Raum, in dem die Party stattfindet. Wie auch die Radarwellen der Flugzeuge, die sich zwischen ihnen und den Radarstationen hin und her bewegen, um herauszufinden, wo sie sich gerade befinden. Zuzüglich die Wellen der Röntgenstrahlen, die Wellen der kosmischen Strahlung, die Wellen der Gammastrahlung, die Wellen der Ultra-Violett-Strahlung, und, und, und …
All das sind exakt dieselben Arten von Wellen, nur eben kürzer oder länger. Es handelt sich um exakt Dasselbe, was da so unterschiedlich schwingt. Ein Feld, ein elektromagnetisches Feld, das diese enorme Vielfalt von Informationen beinhaltet, und das tatsächlich und wirklich da ist. In jedem einzelnen Moment.
Wen diese Tatsache nicht überzeugt, der nehme ein Kabel und befestige es an einer Lautsprecherbox. Mit dem Kabel werden die Elektronen durch das Elektromagnetische Feld gepresst, hin und her, vor und zurück, und auf die richtige Wellenlänge gepresst hört man plötzlich Radio Moskau.
So viel zu den Überlegungen.
Alle Gäste in meinem Haus während der Party wissen um diese Tatsachen. Doch während der Party wird man über die wahnsinnige Komplexität der uns umgebenden Wellen nicht nachdenken. Doch manchmal tue ich das, nachdem die Gäste gegangen sind. Und dann frage ich mich, wie es möglich sein kann, dass ich in diesem unüberschaubaren Durcheinander an Wellen mein Frau erkennen kann. Oder die leer getrunkenen Gläser auf dem Tisch. Oder den Tisch als solchen. Wie geraten all diese Dinge in ein Feld, das aus nichts anderem als aus Schwingungen unterschiedlicher Frequenzen besteht?
Ist hier noch jemand, der erklären kann, warum das keine virtuelle Welt sein sollte, obwohl all die sichtbaren und fühlbaren Dinge und Wirkungen doch nur zustande kommen, weil (virtuelle) Informationen umgewandelt werden?
Anm.:
Inspired by Richard F. Feynman
Zuletzt bearbeitet: