Physikalische Welt = Virtuelle Welt

Ich hebe diese Aussage von Dir nochmal heraus, weil sie sehr gut zeigt, worauf meine vorherigen Fragen abzielen. Denn die Aussage besagt, dass Aufmerksamkeit keineswegs aus sich selbst heraus existiert, sondern Bedingungen hat: ein Kommunikationsverlangen (in ihr), eine Auffassung von ihr (wenn man sie versteht) und jemanden, der diese Auffassung hat.
Nun, du kannst es auch gerne anders formulieren, aber dann musst du erklären, wie etwas ohne den geringsten Zweck zu erfüllen, vorhanden sein sollte.

Kennst du ein Universum, in dem es zwar einen Beobachter gibt, aber nichts, was er beobachten könnte?

Und kennst du ein Universum, in dem es zwar etwas gibt, aber niemanden, der es bemerken könnte?
 
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Das Verhältnis verstehe ich als eine natürliche unverzichtbare Notwendigkeit.
Die Umsetzung des fundamental zugrunde liegenden Kommunikationsverlangens von Aufmerksamkeit mündet in der Vielfalt der Lebensformen und deren kommunikativer Ausdrucksmittel.

Also sind es ganz klar zwei Faktoren: die Aufmerksamkeit und das ihr innewohnende Ausdrucksverlangen. Somit existiert Aufmerksamkeit nicht aus sich selbst heraus, sie hat noch ein weiteres Merkmal, nämlich ihren Umsetzungswillen. Fehlte ihr dieser Wille, wäre sie nicht als die "schöpferische" (?) Aufmerksamkeit zu verstehen, von der Du sprichst. Ich erinnere an Deine Definition von Aufmerksamkeit als die grundlegende Bedingung, Inhalte wahrzunehmen aus einem fundamentalen Kommunikationsverlangen.



Das erklärt sich wie folgt:
Bevor es zu einem Inhalt kommt, muss es etwas geben, dass ihn zustande bringt.

D.h. Aufmerksamkeit bringt Inhalte hervor, nicht, dass bereits vorhandene Inhalte von ihr lediglich erfasst werden, somit gibst Du der Aufmerksamkeits Schöpfungskraft und daran schließt sich die Frage nach der Natur dieser Schöpfungskraft an, die auf keinen Fall Aufmerksamkeit sein kann, sondern, wie das Wort schon sagt, Kraft sein muss.


Aufmerksamkeit als ein Behältnis zu verstehen, dem die Begriffe ”voll“ und ”leer“ zugeordnet werden, halte ich nicht für geschickt. Sie beinhaltet überhaupt nichts, außer sich selbst.

Ich halte das auch nicht für eine gute Begrifflichkeit, Aufmerksamkeit als voll und leer anzusehen, das tue ich auch nicht, sondern ich beschäftige mich momentan mit der Frage, ob Aufmerksamkeit, so wie Du sagst, unabhängig, d.h. ohne jede Bedingung existiert, bzw. ob Du das so verstehst - und wende ein, dass sie von Faktoren abhängt, etwa einem Umsetzungswillen oder einer inneren Kraft, die sie dazu bringt, sich auszurichten. Ich selbst sehe Aufmerksamkeit nicht als universale schöpferische Kraft, sondern als - recht geschickten - Beschreibungsversuch oder begriffliches Konstrukt, um die "Phänomenwelt" zu erklären.
 
Also sind es ganz klar zwei Faktoren: die Aufmerksamkeit und das ihr innewohnende Ausdrucksverlangen. Somit existiert Aufmerksamkeit nicht aus sich selbst heraus, sie hat noch ein weiteres Merkmal, nämlich ihren Umsetzungswillen. Fehlte ihr dieser Wille, wäre sie nicht als die "schöpferische" (?) Aufmerksamkeit zu verstehen, von der Du sprichst.
Das ist jetzt Wortspielerei. :)

Du wirst mir keine Aufmerksamkeit nennen oder zeigen können, die nicht kommunikativ ist.
Selbst das berühmte Nichtstun ist der Ausdruck "Ich kommunziere gerade nicht."

D.h. Aufmerksamkeit bringt Inhalte hervor, nicht, dass bereits vorhandene Inhalte von ihr lediglich erfasst werden, somit gibst Du der Aufmerksamkeits Schöpfungskraft und daran schließt sich die Frage nach der Natur dieser Schöpfungskraft an, die auf keinen Fall Aufmerksamkeit sein kann, sondern, wie das Wort schon sagt, Kraft sein muss.
Jede Kraft ist eine bestimmte Intensität von Aufmerksamkeit.
Es gibt keine Kräfte, ohne Aufmerksamkeit, das heißt, ohne dass bemerkt wird, wer auf was eine Kraft ausübt.
 
Nun, du kannst es auch gerne anders formulieren, aber dann musst du erklären, wie etwas ohne den geringsten Zweck zu erfüllen, vorhanden sein sollte.

Kennst du ein Universum, in dem es zwar einen Beobachter gibt, aber nichts, was er beobachten könnte?

Und kennst du ein Universum, in dem es zwar etwas gibt, aber niemanden, der es bemerken könnte?

Neben der Aufmerksamkeit und ihrer inneren Bestrebung, sich auszudrücken, also einer Dynamik, einer Kraft, die erst ihre Ausrichtung erlaubt nennst Du nun noch einen Zweck, dem sie dient. Es gibt also drei Faktoren:

1. Aufmerksamkeit (schlechthin)
2. Eine innere Kraft in der Aufmerksamkeit, die etwas bewirken will
3. Eine Richtung oder einen Sinn, warum die Aufmerksamkeit etwas bewirken will.

Somit existiert Aufmerksamkeit nicht substanziell aus sich selbst heraus sondern hängt von mindestens 2 weiteren Faktoren ab, deren Natur noch zu klären wäre: Willen, Sinn.
 
Neben der Aufmerksamkeit und ihrer inneren Bestrebung, sich auszudrücken, also einer Dynamik, einer Kraft, die erst ihre Ausrichtung erlaubt nennst Du nun noch einen Zweck, dem sie dient. Es gibt also drei Faktoren:

1. Aufmerksamkeit (schlechthin)
2. Eine innere Kraft in der Aufmerksamkeit, die etwas bewirken will
3. Eine Richtung oder einen Sinn, warum die Aufmerksamkeit etwas bewirken will.

Somit existiert Aufmerksamkeit nicht substanziell aus sich selbst heraus sondern hängt von mindestens 2 weiteren Faktoren ab, deren Natur noch zu klären wäre: Willen, Sinn.
Das kann nicht zutreffen.

Begründung:

Der Wille benötigt etwas, worauf er angewendet werden kann, sprich vorhandene Möglichkeiten.
Und Sinn ist gleichbedeutend mit gegenseitiger Erklärung, die einen zufriedenstellt.
Der Sinn bezieht sich ebenfalls auf etwas bereits Vorhandenes und ist das Bezeugen im Sinne von "Ja, so ist es".

Beides sind Folgewirkungen.

Ohne Aufmerksamkeit gibt es weder einen Willen noch einen Sinn für irgendwas.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du wirst mir keine Aufmerksamkeit nennen oder zeigen können, die nicht kommunikativ ist.

Das Sehen einer Blume vielleicht? Einfach nur Sehen. Wo ist da der kommunikative Aspekt?
Jetzt wirst Du sicher einwenden: ohne Aufmerksamkeit, kann man keine Blume sehen, also hat Aufmerksamkeit ihr inneres Bestreben umgesetzt, eine Blume erscheinen zu lasssen und so genau diesen Zweck, nämlich "Erscheinen einer Blume" erfüllt. Einverstanden, doch selbst wenn Aufmerksamkeit dazu nötig wäre, worin bestünde dann der kommunikative Aspekt dieses bloßen Sehens, was hat die Aufmerksamkeit damit im Sinn? Hat sie etwa so etwas wie ein Blumenausdrucksverlangen - einfach so? "Einfach so" wiederum wäre ja gerade kein Sinn.

Kommunikation ist Ausdruck eines Bezugsverhältnisses zwischen Zwei. Hier aber gibt es nur eins: Sehen einer Blume. Blume und Sehen sind gemeinsam, da kommuniziert meiner Meinung nach nichts. GEdanklich kann man es hinterher aufteilen: da das Sehen, dort die Blume, in Wahrheit tauchen sie aber gemeinsam auf. Etwas anderes ist es, wenn das Sehen der Blume einen Zweck erfüllen würde, etwa, dass ich sie sehe und darum pflücken kann, um sie meiner Geliebten zu schenken. Dies ist aber in meinem Beispiel nicht der Fall, da ist lediglich Sehen mit dem Inhalt Blume.
 
Das Sehen einer Blume vielleicht? Einfach nur Sehen. Wo ist da der kommunikative Aspekt?
Die Blume kommuniziert dir Folgendes:

"Mein Körper wird von Tieren gefressen, und wandelt sich in einen Tierkörper um. Du frisst den Tierkörper. Oder vielleicht auch mich direkt in einem Salat.
Wenn du ein Steak auf deinem Teller liegen hast, dann sagst du "Das bin NICHT ich, das ist ein Steak". Gleiches sagst du bei einem Salat "Das bin NICHT ich. Das ist ein Salat".
Wenn du es jedoch zerkaut, genossen, herunterschluckt und verdaut hast, dann änderst du plötzlich deine Überzeugung und sagst solche Sätze wie: "Das sind meine Arme, meine Beine, meine Organe."

Das alles teilt dir eine Blume mit, ganz ohne Worte, doch du erfreust dich allenfalls an ihrer vorübergehenden Schönheit.
Höre mal etwas genauer hin, was Blumen so sagen. Es lohnt sich. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Blume kommuniziert dir Folgendes:

"Mein Körper wird von Tieren gefressen. Du frisst den Tierkörper. Oder vielleicht auch mich direkt in einem Salat.
Wenn du ein Steak auf deinem Teller liegen hast, dann sagst du "Das bin NICHT ich, das ist ein Steak". Gleiches bei einem Salat "Das bin nicht ich. Das ist ein Salat".
Wenn du es jedoch zerkaut, genossen, herunterschluckt und verdaut hast, dann änderst du plötzlich deine Überzeugung und sagst solche Sätze wie: "Das sind meine Arme, meine Beine, meine Organe."

Das alles teilt dir eine Blume mit, ganz ohne Worte, doch du erfreust dich allenfalls an ihrer vorübergehenden Schönheit.
Höre mal etwas genauer hin, was Blumen so sagen. Es lohnt sich. :)

Hier ist das Sehen Deiner Ausführungen über die Geschichte, die mir die Blume erzählt, das ist alles - weiterhin sehe ich nicht, wie dieses Sehen erzeugt wird, woher es kommt, was es bezweckt. Das Sehen Deiner Ausführungen ist für mich genau wie das Sehen einer schönen Blume. ;-)) (smiley geht grade nicht)
 
Hier ist das Sehen Deiner Ausführungen über die Geschichte, die mir die Blume erzählt, das ist alles - weiterhin sehe ich nicht, wie dieses Sehen erzeugt wird, woher es kommt, was es bezweckt. Das Sehen Deiner Ausführungen ist für mich genau wie das Sehen einer schönen Blume. ;-)) (smiley geht grade nicht)
Die Fähigkeit des Sehens beinhaltet nichts Zusätzliches.
Sie ist auch nicht aus Teilen, die keine solche Fähigkeit sind, zusammengebastelt.
Sie besteht einzig und allein aus einer bestimmten Intensität/Qualität an Aufmerksamkeit, die wir Sehen nennen.
Sie ist stets pur und unverdorben.
 
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Die Fähigkeit des Sehens beinhaltet nichts Zusätzliches.
Sie ist auch nicht aus Teilen, die keine solche Fähigkeit sind, zusammengebastelt.
Sie besteht einzig und allein aus einer bestimmten Intensität/Qualität an Aufmerksamkeit, die wir Sehen nennen.
Sie ist stets pur und unverdorben.

Stimme voll zu und freue mich:)
 
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