Ich bin eine zeitlang zu den Treffen gegangen. Es ging immer in erster Linie darum, die Pfingsterlebnisse in sich zu erfahren. Da wurde dann in "Sprachen" geredet, was heißt, die haben dann vor sich hingebrabbelt und es ging darum in Trance zu fallen mit Zuckungen etc. Für mich war das ein Wettbewerb darum, wer am besten "abtreten" konnte, wer am besten aus der Alltagstrance in eine andere Trance übertreten konnte.
LGInti
Ja (auch
@*Eva* ), wurde dort als Kind auch mal umgeschubst quasi, damit das dann auch ins Bild passt (war die Sekte, siehe auch unten).
Mutter hatte sich ja zu denen (Pfingstler) bekehrt als ich sehr klein war (eigentlich war sie katholisch zuvor, aber nicht so ernsthaft), hieß dann "Wiedergeburt". Und durften dann als Kinder immer mit (sonst ging sie mit uns nirgendwo hin eigentlich, bzw. halt nur Sachen die ihr selbst gefallen haben). Da meine Mutter sich schnell mit Pastoren (oder Leuten in einer Gemeinde) verkracht hat jeweils, war ich auch deshalb (natürlich fiel es mir auch generell schwer) nie so wirklich integriert da.
Wenigstens eine davon ging und geht als Sekte durch. Meine Mutter war da zuerst beliebt, auch weil sie sehr gut darin ist neue Leute zu "bekehren" und anzuschleppen, aber hat sich eben geweigert meinen Vater zu heiraten (hat sie auch später nie gemacht), und das kam nicht gut an. Die Gruppe hat dann später ein Dorf hier im Saarland unter Kontrolle gebracht.
Ja, in dem Fall war es gut, dass meine Mutter aneckt. Dass ich da nicht lange war.
Später wurde sie etwas weniger radikal und ich war dann selbst noch mit meinem Bruder in einer protestantischen Freikirche, habe da allerdings schon nicht mehr an Jesus geglaubt. Bin eben gegangen weil meine Mutter das wollte. Die waren aber ok soweit. Nichts schräges...
Natürlich will sie mich immer noch in christliche Gemeinden schleppen. Einmal war ich nochmal mit (zu nett von mir) vor einigen Jahren (glaube Weihnachten), und da hat man (sie selbst und die Gemeinde) sich dann natürlich gar nicht an ihr vorheriges Versprechen gehalten, mich da einfach sitzen zu lassen. Nein, sollte nach vorne, für mich beten lassen usw. Leute unterschätzen mich da vielleicht, weil ich "sozialphobisch" bin, aber habe da bei nichts wirklich mitgemacht, und gesagt, dass mich das nicht interessiert, auch alles so nicht abgemacht war usw. Ich bin nicht schüchtern in dem Sinne (habe mich auch schon öfter offen mit ihr vor Leuten gestritten), Konfrontationen fallen mir leichter als enges Zusammensein.
Danke, tschüß...
Durfte die dann noch per Telefon mehrmals abwimmeln.
Aber kann meine Mutter vergessen, ich werde kein Christ mehr. Und gehe auch in keine einzige Gemeinde mehr mit ihr, schon weil ich ihr nicht trauen kann.
Übrigens durfte ich nicht in den schulischen Religionsunterricht, weil die angeblich auch falsch waren. Einige Zeit glaubte meine Mutter wohl, dass auch normale Katholiken und Protestanten nicht in den Himmel kommen. Denke sie ist da nicht mehr so extrem jetzt.
Mit meiner Oma (eigentlich Großtante, aber hatte meine Mutter aufgezogen) war ich als Kind auch in katholischen Kirchen. Gottesdienst in Pfingstgemeinden ist schon sehr anders. Da gibt es schon mal (angeblich) Livewunder (Leute kommen generell nach vorne zum Pastor auch), die von dir erwähnte Zungensprache, oft verbunden mit Leuten die auf den Boden "fallen". Musik ist amerikanische christliche Musik (meistens wohl, keine Ahnung mehr, ist auch alles länger her).