Solche Beziehungsmuster, denen über Generationen die Treue gehalten wird, begegnen mir in Aufstellungen auch immer wieder mal. Wenn dann allerdings intensiv nach der "Ursache" dieses Musters geforscht wird, schleicht sich m.E. eine Logik ein, die das Problem eher stabilisiert als löst: nämlich die Annahme (die leicht zur fixen Idee mutiert), wenn ich die Ursache erst kenne, dann kann ich auch das Problem lösen. Das funktioniert weniger oft und weniger leicht, als diese scheinbar logische Annahme nahelegt. Vor allem liegt dann auch der Kurzschluss nahe: Nur wenn ich die Ursache kenne, kann ich das Problem lösen. Das stimmt nur dann, wenn ich mich von einem solchen Glaubenssatz abhängig mache. Da kann ich, während ich verbissen Ursachen suche, über viele weitere Generationen dem Muster treu bleiben.
Wenn ich hingegen - und das kann durchaus in einer Aufstellung in ritueller Form geschehen - einfach das Beziehungsmuster wahrnehme und anerkenne, das bisher geherrscht hat, dann kann ich das einfach dort lassen, wo es bisher seinen Dienst getan hat, und mich davon lösen, statt es zu bekämpfen. "Einfach" ist gut gesagt... ;-)
Alles Liebe,
Jake