Paradigmenwechsel und Politik: ein Tabu?

H

Hellequin

Guest
Schon seit ich dieses Forum kenne, fällt mir immer wieder auf, dass selbst die intelligentesten User grundsätzlich nur eine Perspektive ernsthaft einnehmen und sich kaum Abweichungen von der jeweiligen Linie erlauben, sobald es um Politik geht.

Gut und Böse stehen hundertprozentig fest, Widersprüche werden ignoriert, an die Stelle des Argumentes tritt der persönliche Angriff und es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die jeweilige Gegenseite wahlweise verblödet oder bösartig sei.

Warum ist das so? Warum macht man sich so bereitwillig zum Werkzeug irgendeiner politischen Ideologie, wenn man in allen anderen Themenfeldern auf Entwicklung und Eigenständigkeit Wert legt und die Grauzonen nicht angewidert meidet, sondern bevorzugt aufsucht?

Sollte dieser Thread seinerseits für Agitation missbraucht werden, kann er in die Tonne. Mich interessieren hier keine politischen Werturteile, sondern ich will vorrangig wissen, warum hier selbst die Querköpfe fast ausschließlich mit dem Strom schwimmen. Ob Haupt- oder Nebenstrom, ist mir egal.
 
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Schon seit ich dieses Forum kenne, fällt mir immer wieder auf, dass selbst die intelligentesten User grundsätzlich nur eine Perspektive ernsthaft einnehmen und sich kaum Abweichungen von der jeweiligen Linie erlauben, sobald es um Politik geht.
So erlebe ich dich auch.
Warum ist das so? Warum macht man sich so bereitwillig zum Werkzeug irgendeiner politischen Ideologie
Magst du uns erklären warum du das tust ? (Ich nehme dich als Werkzeug der zionistischen Ideologie war)
Dann erklären es vielleicht auch andere...
Schon seit ich dieses Forum kenne, fällt mir immer wieder auf, dass selbst die intelligentesten User
Zählst du dich auch dazu ?
 
Becaus it´s Goddamn Electric! ;)

Ideologie ist Droge! ;)

Sie Konkurrieren um Ihre Süchtlinge!
Aber das sollte doch nicht nur auf politische Ideologien zutreffen, sondern auch auf religiöse, spirituelle, gesundheitliche? Nicht einmal im Unterforum Gesundheit sind die Fronten so gnadenlos verhärtet.

Und vor allem: Niemand, der nichts von Homöopathie hält, glaubt deswegen alles, was Big Pharma verkündet. Diese Bedingungslosigkeit irritiert mich.
 
So erlebe ich dich auch. ... (Ich nehme dich als Werkzeug der zionistischen Ideologie war)
Was zumindest insofern merkwürdig ist, als ich mich heutzutage politisch kaum noch äußere, verglichen mit früheren Jahren. Deine Beiträge lese ich schon länger nicht mehr, da sie gewöhnlich nur wenige Argumente enthalten, aber vor Häme triefen - auch, wenn man dich freundlich anspricht.

Magst du uns erklären warum du das tust?
Aus dem gleichen Grund, aus dem ein ehemaliger Kettenraucher für Rauchverbote eintritt: Ich habe mir eine große Dummheit abgewöhnt und erkenne in denen, die sie stolz an den Tag legen, mein vergangenes Ich, für dessen Verblendung ich mich schäme. Da ich mir dieses Umstands bewusst bin, versuche ich, mich möglichst selten dazu zu äußern. Hinzu kommt allerdings, dass ich generell gerne den Konsens störe, und unpraktischerweise steht ausgerechnet in diesem Fall der Konsens dem entgegen, was ich für richtig halte.

Zählst du dich auch dazu ?
Ja, ich fürchte, ich bin ein Teil der verschwindend geringen Minderheit, die sich selbst für intelligent hält.

Damit wäre das Tu Quoque erledigt, hoffe ich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
War klar, dass du diese Karte ziehst :D
Da ich mir dieses Umstands bewusst bin, versuche ich, mich möglichst selten zu äußern.
Bist du dir auch darüber bewusst, dass du zwischen Selbstüberhöhung und Selbstzweifeln hin und her pendelst ?
Dafür gibt es Gründe.
Ja, ich fürchte, ich bin ein Teil der verschwindend geringen Minderheit, die sich selbst für intelligent hält.
Das ist das Hauptproblem, oder nicht ?
 
Das ist das Hauptproblem, oder nicht?
Nein, das erklärt die allgemeine Verbissenheit nicht. Es betrifft ja auch User, die ansonsten außergewöhnlich offen sind. Oder glaubst du, die Leute halten sich nur dann für intelligent, wenn es um Politik geht?

(Das mit der zionistischen Lobby macht mich wehmütig, denn vor 10 Jahren gab es hier einen User, den ich genau so wahrnahm wie du mich. Kaum hatte ich meine Meinung geändert, verschwand er. Sehr verdächtig, nicht? Shoutout an @Bulldackel!)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nein, das erklärt die allgemeine Verbissenheit nicht.
Ich meinte damit, dass es dein Hauptproblem ist.
Und kann dir nur sagen, dass du nicht besser bist als die, die du anklagst.
Es betrifft ja auch User, die ansonsten außergewöhnlich offen sind.
Ich erlebe dich nicht als generell offen, gerade nicht beim Thema Politik.
Oder glaubst du, die Leute halten sich nur dann für intelligent, wenn es um Politik geht?
Das ist 10x komplexer als du es momentan betrachten kannst, meiner Analyse nach.
 
Schon seit ich dieses Forum kenne, fällt mir immer wieder auf, dass selbst die intelligentesten User grundsätzlich nur eine Perspektive ernsthaft einnehmen und sich kaum Abweichungen von der jeweiligen Linie erlauben, sobald es um Politik geht.

Gut und Böse stehen hundertprozentig fest, Widersprüche werden ignoriert, an die Stelle des Argumentes tritt der persönliche Angriff und es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die jeweilige Gegenseite wahlweise verblödet oder bösartig sei.

Warum ist das so? Warum macht man sich so bereitwillig zum Werkzeug irgendeiner politischen Ideologie, wenn man in allen anderen Themenfeldern auf Entwicklung und Eigenständigkeit Wert legt und die Grauzonen nicht angewidert meidet, sondern bevorzugt aufsucht?

Sollte dieser Thread seinerseits für Agitation missbraucht werden, kann er in die Tonne. Mich interessieren hier keine politischen Werturteile, sondern ich will vorrangig wissen, warum hier selbst die Querköpfe fast ausschließlich mit dem Strom schwimmen. Ob Haupt- oder Nebenstrom, ist mir egal.

Vielleicht ist es auch nicht so, vielleicht zeigen viele nur eine Seite ihrer Sicht, nämlich die, die als angemessen gilt. Alles, was abweicht, wird ja sofort verurteilt und der Mensch gleich mit, ohne nach einem Grund zu fragen. Ein paar Leute von hier kenne ich persönlich und weiß, daß vieles nicht gesagt wird, was Politik betrifft.
 
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Schon seit ich dieses Forum kenne, fällt mir immer wieder auf, dass selbst die intelligentesten User grundsätzlich nur eine Perspektive ernsthaft einnehmen und sich kaum Abweichungen von der jeweiligen Linie erlauben, sobald es um Politik geht.

Gut und Böse stehen hundertprozentig fest, Widersprüche werden ignoriert, an die Stelle des Argumentes tritt der persönliche Angriff und es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die jeweilige Gegenseite wahlweise verblödet oder bösartig sei.

Warum ist das so? Warum macht man sich so bereitwillig zum Werkzeug irgendeiner politischen Ideologie, wenn man in allen anderen Themenfeldern auf Entwicklung und Eigenständigkeit Wert legt und die Grauzonen nicht angewidert meidet, sondern bevorzugt aufsucht?

Sollte dieser Thread seinerseits für Agitation missbraucht werden, kann er in die Tonne. Mich interessieren hier keine politischen Werturteile, sondern ich will vorrangig wissen, warum hier selbst die Querköpfe fast ausschließlich mit dem Strom schwimmen. Ob Haupt- oder Nebenstrom, ist mir egal.

Politische Ansichten sind zumindest bei einigen Themen sehr mit der Frage verbunden wie man selbst gesehen werden möchte. Insofern spielt Eitelkeit m.A.n. eine große Rolle, und damit verbunden dann auch Oberflächlichkeit und ein Mangel an Aufrichtigkeit. So wie viele ihre Fotos mit Filtern ein bisschen aufhübschen, tun das nicht wenige auch mit politischen Ansichten. Allerdings geht es bei physischen Schönheitsidealen mehr darum was gefragt ist. Bei politischen Ansichten vielleicht eher darum was zu Ablehnung führt und das dann einerseits zu vermeiden, gleichzeitig aber auch offensiv gegen andere zu nutzen - als kompensatorisches Werkzeug („Wie kannst Du nur! Ich bin besser…“)

Einen großen Anteil daran haben m.A.n. die Medien, denn viele Themen (Flüchtlinge, Klimawandel, Emanzipation bzw. Gleichstellung der Geschlechter, EU und sogar Finanz-Fragen rund um den Euro etc.) wurden immer weniger thematisch, dafür umso mehr (ver)urteilend und moralisierend behandelt. Das hat zur Verhärtung der Fronten beigetragen, ist zu einem ganz eigenen Problem geworden, da es Vertrauen kostet und wie Druck funktioniert der dann in Gegendruck resultiert.

Wenn Menschen den Eindruck bekommen, dass sie nicht nur aufgrund einer politischen Ansicht thematisch beurteilt sondern als Menschen in ihrem Kern verurteilt werden, führt das zur Verhärtung der Position und macht unzugänglich für Argumente. Denn dann steht nicht mehr nur eine Ansicht auf dem Spiel, sondern moralische Integrität und das ist der Grund warum ich davon ausgehe, dass genau dieses moralisieren und verurteilen sehr viele Menschen nach rechts getrieben hat, u.a. auch deshalb weil es oft unglaubwürdig ist und heuchlerisch erscheint.
 
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