Opfergaben in der heutigen Zeit

east of the sun

Sehr aktives Mitglied
Registriert
27. Januar 2005
Beiträge
28.645
Ort
wo die Sonne aufgeht bin ich zuhause.
Hallo, ich bin nicht wirklich gläubig und auch nicht besonders gebildet was Religion angeht.
Aber ich habe eine Frage die mich beschäftigt. Ich glaube nicht an Gott, aber wenn es mir schlecht geht oder ich Angst habe bete ich das einzige Gebet was ich kenne: das Vaterunser. Nun fiel mir ein, dass es früher üblich war Opfergaben zu leisten. Es gibt ja das berühmte Opferlamm. Die alten Germanen haben auch ihren Göttern geopfert. Die Vietnamesen bei uns opfern noch heute Lebensmittel an einem Altar.

Kann es sein, dass im Christentum das Opfern keine Rolle mehr spielt weil Jesus für die Menschen gestorben ist?
Oder unterliegt das alles dem natürlichen Geben und Nehmen dieser Welt?
Also wenn ich Heilung möchte muss ich mich von etwas verabschieden, z.B. einer Gewohnheit.

Wie seht ihr das?
 
Werbung:
Oder unterliegt das alles dem natürlichen Geben und Nehmen dieser Welt?

denke schon ja.

Dieses Opfern als Ausgleich gibt es immer noch überall, nicht als Opfergaben, aber z.B. wenn ein Kind etwas schlimmes angestellt hat, dann verlangt das einen Ausgleich, es wird eine Strafe bekommen um wieder auszugleichen was es angestellt hat und dann fühlt es sich wieder gut, oder frei.

Allerdings kann man heutzutage auch beobachten, dass dieser Ausgleich nicht mehr geschaffen wird, oder jemand nicht erwischt wird, dann schafft ein Gesetztes mässiger Ausgleich wieder dafür, man sagt dann manchmal:"Gott straft oft sofort." :D

Ich halte Gott nicht für ein strafendes Wesen, aber es kann gut sein, dass er die Gesetzte geschaffen hat, in die wir hineingeboren sind und diese halte ich für ausgleichend.
 
Bei den Christen bittet der Ortsansässige Pfarrer die Gemeinde um ein Opfer in Form einer Geldspende.
Meiner Bekannten wurde dazu noch vor 30 Jahren erzählt, sie müsste das Geld geben, um später in den Himmel eingelassen zu werden :rolleyes:
Kerzen können in dem Sinne auch geopfert werden mit einer Fürbitte. Weihrauch ist ebenso Opfergabe, wie, frische Blumen für die Gräber.

Und natürlich, das ändern von Gewohnheiten kann einen tiefgreifenden Effekt haben.

Das Opfer an die Hausgeister, wobei Brownies da kein direktes "Opfer" , keine direkte Gabe wünschen,
wird stets gern angenommen und Ihr Dank, sei dir gewiss, auch, wenn du keinen Wunsch äußerst.

Greets
Will
 
Hallo, ich bin nicht wirklich gläubig und auch nicht besonders gebildet was Religion angeht.
Aber ich habe eine Frage die mich beschäftigt. Ich glaube nicht an Gott, aber wenn es mir schlecht geht oder ich Angst habe bete ich das einzige Gebet was ich kenne: das Vaterunser. Nun fiel mir ein, dass es früher üblich war Opfergaben zu leisten. Es gibt ja das berühmte Opferlamm. Die alten Germanen haben auch ihren Göttern geopfert. Die Vietnamesen bei uns opfern noch heute Lebensmittel an einem Altar.

Kann es sein, dass im Christentum das Opfern keine Rolle mehr spielt weil Jesus für die Menschen gestorben ist?
Oder unterliegt das alles dem natürlichen Geben und Nehmen dieser Welt?
Also wenn ich Heilung möchte muss ich mich von etwas verabschieden, z.B. einer Gewohnheit.

Wie seht ihr das?
Ne, das gab es schon noch. "Jeden Zehnten" zahlte man früher, vor der Einführung der Steuern, an Gott. Das war fest geschriebenes Gesetz.
Bei uns ist Kirche und Staat getrennt. Der Staat erhebt sogar mehr als 1/10 an Steuern. Was bleibt da für Gott?
Die Evangelen zahlen sogar freiwillig Kirchensteuer, wird direkt vom Lohn / Gehalt abgerechnet.
Die Katholiken zahlen keine solche Steuer. Deshalb wohl fallen ihre *Spenden* im Klingelbeutel höher aus.

Freiwillige Opfergaben sind heute, streng religiös betrachtet Spenden an die jeweilige Kirche.
 
In einem Artikel (Zeitschrift Gehirn und Geist oder Scientific American Spezial, bin mir nicht mehr sicher) las ich einmal einen Artikel, der die Parallelen zwischen einer Psychotherapie und den modernen spirituellen Methoden aufzeigte.
Tenor war, dass es bei allem in erster Linie um Heilung geht, dass in der Spiritualität "Erwachen" als Ziel formuliert ist, im religiösen Kontext ist es die "Erlösung" und im psychologischen Kontext ist es das "Erwachsen sein", Verantwortung übernehmen.
Der Weg zu den Zielen "Erlösung", "Erwachsen sein" und "Erwachen" geht immer über eine Bewußtwerdung, was in einem selbst los ist, sowie um ein Umdenken im Weltbild, dazu das eigene Verhalten sich selbst und anderen gegenüber einschließend.

Ist das Opfer im religiösen Kontext noch ein Tier oder ein Schmuckstück, so wäre es in der Psychologie ein Loslassen von etwas, was der eigenen Heilung im Weg steht. Die von Dir erwähnten "schlechten Gewohnheiten" zähle ich dazu.

In dem Heilungsprogramm für Alkoholiker können die zwölf Schritte nur dann durchlaufen werden, wenn man irgendeine höhere Macht anerkennt. Es ist gleich, wie man das formuliert, Hauptsache ist wohl meiner Meinung nach, in jedem Kontext, dass man den Gedanken loslassen muss, dass man selbst, allein, als Mensch tatsächlich die Kontrolle über das Leben anderer oder das Universum hätte und anerkennt, dass es noch die Natur und andere Menschen gibt.

Je nach innerer Überzeugung und Glauben funktionieren daher Rituale wie zum Beispiel, dass man etwas "gibt" für andere und anderes, es funktioniert auch jede Tradition und jedes Symbol und jedes Wort, wenn man den Inhalt nachempfinden kann.
In dem Vaterunser steckt meiner Erfahrung nach eine jahrhundertealte Tradition, dass die darin gesammelte Wirkkraft (auf jeder Ebene, psychologisch und spirituell) immer funktioniert, ganz gleich, in welchem Kontext man ist.

Alles Liebe :)

Eva
 
Hallo, ich bin nicht wirklich gläubig und auch nicht besonders gebildet was Religion angeht.
Aber ich habe eine Frage die mich beschäftigt. Ich glaube nicht an Gott, aber wenn es mir schlecht geht oder ich Angst habe bete ich das einzige Gebet was ich kenne: das Vaterunser. Nun fiel mir ein, dass es früher üblich war Opfergaben zu leisten. Es gibt ja das berühmte Opferlamm. Die alten Germanen haben auch ihren Göttern geopfert. Die Vietnamesen bei uns opfern noch heute Lebensmittel an einem Altar.

Kann es sein, dass im Christentum das Opfern keine Rolle mehr spielt weil Jesus für die Menschen gestorben ist?
Oder unterliegt das alles dem natürlichen Geben und Nehmen dieser Welt?
Also wenn ich Heilung möchte muss ich mich von etwas verabschieden, z.B. einer Gewohnheit.

Wie seht ihr das?
Ich wäre vorsichtig mit dem letzten Satz. Du musst Dich von nichts verabschieden. Sobald Du irgendeine Form von moralischen Druck spürst oder einen Zwang ist es verkehrt. Ich kann mich oft ganz gut von etwas verabschieden, indem ich es auf die Spitze treibe, es intensiviere bis mir schlecht wird oder keine Lust mehr habe. Auch Sätze von wegen „Energieausgleich“ halte ich für fragwürdig. Das passiert ganz von allein, da muss man nichts machen. Wenn Du ein ganz natürliches Bedürfnis hast, ohne jeglichen Druck, etwas zu tun, zu spenden, was auch immer— dann ist es richtig, beispielsweise aus Freundschaft oder Wertschätzung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
Zurück
Oben