Ohne SP - Leben nach der Illusion

Ich hätte mir von meinem vermeintlichen SP gewünscht, dass er genauso fühlt wie ich bzw. dies zugibt und dass auch wir beide uns gegenseitig stützen können. Er hat als Kind das gleiche wie ich erlebt und verdrängt auch einiges, weil er damit nicht umgehen kann. Nach eigenen Worten schafft er es so, sein Leben zu meistern... Ich wünsche mir einen regelmäßigeren und klareren Austausch mit ihm...


Da du so süchtig nach dem Kick bist den er dir gibt wirklich eine schlechte Idee.

Ausserdem scheint er ja Probleme auf eine Weise zu lösen die du nicht anstrebst. Was soll das also bringen?

Andere Betroffene von "miese Kindheit" für dieses Redebedürfnis kannst du auch anderswo kennenlernen. Ich kenne das, bei mir ist es auch so, dass mehrere andere Betroffene die Leute sind von denen ich mich verstanden und angenommen fühle so wie ich bin. Ich bin da aber niemandem gegenüber auf einen Seelenpartnertrip gegangen, das sind für mich ganz einfach wertvolle Freundschaften. Ich habe diese über eine Frauenorganisation kennengelernt die ihre Arbeit auf Krisen und Trauma konzentriert und da eine Begegnungseinrichtung betreibt.
 
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Da du so süchtig nach dem Kick bist den er dir gibt wirklich eine schlechte Idee.
Ja und nein. Ich hatte gerade einen ganz anderen Gedanken, nämlich dass das nun erklärt, warum da dieses extreme Sehnsuchtsgefühl ist: es ist die Sehnsucht nach Austausch mit Menschen, die das gleiche durchmachen mussten, weil nur jemand mit ähnlichen Erfahrungen wirklich verstehen kann wie es ist. Das würde dem Heilungsprozess gut tun, die Sehnsucht sagt Dir also was Du brauchst. Sie ist vermutlich nicht an diesen Menschen gebunden, auch wenn es sich für Dich gerade so anfühlt.

Andere Betroffene von "miese Kindheit" für dieses Redebedürfnis kannst du auch anderswo kennenlernen.
Genau, das ist - denke ich - genau der Punkt um den es geht.

@Ciara-Caroline, er hat ja schon gesagt, dass er sich mit dem Thema nicht so intensiv befassen möchte wie Du - zumindest habe ich das aus Deinen Beiträgen heraus gelesen. Wenn er also nicht darüber reden will, ist es vor allem wichtig das zu respektieren. Wenn es bei ihm (noch?) nicht dran ist, dann wäre es übergriffig ihn dazu bringen zu wollen.

Wie @Garfield sagt, es ist möglich andere Menschen zu finden, die nicht nur ähnliche Erfahrungen gemacht haben sondern sich auch mit dem Thema so befassen wie Du es tust. So findest Du den Austausch, den Du brauchst. Wenn Du nicht weißt wo Du anfangen sollst zu suchen, frag mal Deine*n Therapeuten*in, vielleicht gibt es irgendwo gezielte Gruppentherapie. Du könntest auch selbst eine Selbsthilfegruppe gründen.

Wenn Du diese Lücke gefüllt hast, wird sich die Sehnsucht-nach-dem-Nachbarn sehr wahrscheinlich in Luft auflösen und es kann das schöne Miteinander werden, das Du Dir wünschst.
 
Durch ihn erlebe ich real den Trennungsschmerz, den ich als Kind erleben musste. Und was tu ich jetzt damit?

Diesen Schmerz akzeptieren und dann versuchen in die Auflösung zu bringen. Klingt vielleicht einfach gesagt und auch ein wenig hart, ist aber der einzige weg, wenn du denn Heilung erfahren möchtest.
Damals warst du ein Kind und quasi machtlos. Heute bist du erwachsen und hast den Schlüssel zum Erfolg selber in der Hand.

ch hätte mir von meinem vermeintlichen SP gewünscht, dass er genauso fühlt wie ich bzw. dies zugibt und dass auch wir beide uns gegenseitig stützen können
Damit würdest du ihm eine Verantwortung aufwürden, die ihm weder zusteht noch der er gewachsen ist. KEIN Mensch ist für das Seelenwohl eines anderen verantwortlich. Ausgenommen Eltern für ihre Kinder!

Für mich ist es eher so, dass du dir wünscht unbedingt und auf Biegen und Brechen etwas Besonderes für einen Menschen zu sein. Es geht um das Besondere, Außergewöhnliche bei dir. Das hat aber nichts mit einer SP Liebe zu tun.

Außerdem: Wenn er wirklich deine DS ist, dann sieht er jetzt zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch gar nicht so weit, dass er eure Verbindung als das sehen und fühlen kann, was sie vielleicht auch ist.

Du suchst einen zweiten Menschen, der identisch so fühlt und leidet wie du. Dadurch erhoffst du dir "geteiltes Leid ist halbes Leid". Das ist aber komplett destroktiv und würde dich auch nicht vorwärts bringen.

Ich bewundere deinen Mann, der echt zu und hinter dir steht. Und auch wenn ich um all die Problematik, Besonderheit von DS Geschichten weiß, so weiß ich selber allerdings nicht, ob ich mit einem Partner zusammenbleiben könnte, der solche Sehnsucht nach einem anderen Menschen hat.
Genauso würde ich es umgelehrt auch nicht von meinem Partner erwarten.

Eine andere Sache ist es, wenn die Fronten quasi geklärt sind. Ich weiß, da gibt es einen besonderen Menschen in meinem Leben, ich es aber gut sein lassen kann, dass man nicht in einer gelebten Beziehung miteinander ist (OK, die willst du ja auch gar nicht) ich mich aber dennoch ganz bewußt und voll und ganz für meinen realen Partner entscheide - mit aller Konsequenz.
Man darf sich dann zwar erlauben, ein gewisses "stilles" Gefühl in sich zu tragen, aber ausleben sollte ich all die anderen Gefühle mit meinem Partner. Eben dann aber auch, dass ich meine Ängste, Wünsche, Sehnsüchte auch mit ihm teile. Kann ich das aber nicht, dann sollte ich über eine Trennung nachdenken.

Ich finde, du hälst dich zu sehr im Opfertum auf. Sorry, wenn ich das so sage. So lange du dich da befindest wird sich wohl nichts ändern bei dir.

Ich glaube nicht, dass es allen Beteiligten gut tut, dass ihr so engen Kontakt miteinander habe. Jedenfalls nicht aktuell, bevor du für dich nicht geklärter innerlich bist.
 
Hallo,
Stimmt, einen wirklichen Plan habe ich nicht. Wo es hingehen soll und was ich mir wünsche: Ich wünsche mir ein Leben ohne Panik und mit Urvertrauen, so dass ich meinen Kindern und meinem Partner Stütze und Vorbild sein kann. Ich wünsche mir, dass ich nicht mehr so viel Angst davor habe, dass jemand stirbt bzw. den Tod als zum Leben dazugehörig annehmen kann. Ich wünsche mir einen noch stärkeren Glauben, damit ich Vertrauen in die Welt und was danach kommen könnte, gewinne.
Ich hätte mir von meinem vermeintlichen SP gewünscht, dass er genauso fühlt wie ich bzw. dies zugibt und dass auch wir beide uns gegenseitig stützen können. Er hat als Kind das gleiche wie ich erlebt und verdrängt auch einiges, weil er damit nicht umgehen kann. Nach eigenen Worten schafft er es so, sein Leben zu meistern... Ich wünsche mir einen regelmäßigeren und klareren Austausch mit ihm...
LG Ciara

Eine verständliche Emotion, aber wenn es nicht in Erfüllung geht, wahrscheinlich der Hinweis darauf, dass es deine Aufgabe ist, einen eigenen Weg der Bewältigung zu finden, nicht "seinen" zu übernehmen.
Du wirst sehen, dein Weg ist ein anderer und trotzdem genau richtig für dich, weil es eben dein Weg ist.

Verlustängste kann man nur durch Akzeptanz bewältigen, so paradox es klingen mag, wenn du weißt und akzptierst, dass du von einem Tag auf den nächsten dir nahe und wichtige Menschen akzeptieren kannst, dann führst du das Leben mit ihnen bewusster und wertschätzender und bleibst in dem Moment, der Gegenwart, weil du dir bewusst geworden bist, dass das alles ist, was du tatsächlich hast. Immer nur diesen einen jetzt gelebten Moment. Es gibt kein Versprechen für eine Zukunft, für niemanden von uns.
 
ginge mir das sehr nah - verstünde ich es als Zeichen, dass wir an jenem Punkt miteinander gescheitert sind.
Liebe Tagmond,
hast du den Rest überlesen?
„Ich wünsche mir ein Leben ohne Panik und mit Urvertrauen, so dass ich meinen Kindern und meinem Partner Stütze und Vorbild sein kann.“
Meine Familie und mein Partner sind das Wichtigste. Ihnen möchte ich eine Stütze und Vorbild sein, so wie mein Mann mir fast mein ganzes Leben lang schon Stütze ist und zu mir gehalten hat, auch wenn er meine Psyche/meine Seelenproblematik nie verstanden hat und wahrscheinlich auch nie verstehen wird, aber meine Anstrengungen und Maßnahmen, in diesem Punkt weiterzukommen, immer unterstützt/akzeptiert hat und nicht, wie viele Männer das tun, vor so etwas davon gelaufen ist. Das ist in meinen Augen auch schon sehr viel Wert.
Es ist nicht immer möglich, dass der Partner alle Facetten einer Beziehung bedienen kann...wenn es bei dir so ist, dann herzlichen Glückwunsch!
LG Ciara
 
Meine Familie und mein Partner sind das Wichtigste. Ihnen möchte ich eine Stütze und Vorbild sein, so wie mein Mann mir fast mein ganzes Leben lang schon Stütze ist und zu mir gehalten hat,



Ich denke, das ist nicht zielführend. Das kann natürlich am Ende dabei rauskommen wenn du dich selbst gefunden hast. Aber:

Du willst hier nur das Instrument für andere sein. Ergo ist bei dem Ziel keine Identität für dich selbst drin. Du musst erst mal rausfinden wer du bist und was du willst bevor du anfangen kannst erfolgreich altruistisch die Stütze für andere zu sein. Ansonsten bist du nur eine hohle Röhre die sofort umknickt wenn sie Last aufnehmen soll, weil sie einfach keine Substanz hat.

Du kannst die Leere nicht schon wieder mit anderen Menschen füllen. Das funktioniert einfach nicht.
 
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Hallo Ihr Lieben,
zur Info: ich befinde mich in einem Aufarbeitungsprozess früherer Traumata.
Hierhin hat mich tatsächlich die Begegnung mit meinem vermeintlichen SP - den wir ja gemeinsam als definitiv nicht als solchen deklariert hatten- geführt.
Trotz dessen ist er dafür verantwortlich, dass ich mich jetzt endlich mit der Aufarbeitung meiner aufgrund von Frühgeburt und darauf folgenden Operationen und damit verbundenen mehrwöchigen/ mehr/monatigen Trennungen von meinen Eltern (damals durften sie ihre Frühchen nur 1/2 Stunde am Tag durch eine Fensterscheibe sehen) befasse! Heute war ich zum Auftakttreffen Erwachsener ehemaliger Frühchen, was mich sehr berührt hat @SoulCat vielleicht sind wir tatsächlich Sp oder uns beide verbindet auch etwas ! Wie früh und wie schwer bist du denn geboren? Jedenfalls verbindet mich deshalb tatsächlich etwas mit meinem SP! Er ist auch ein solches Exemplar, das sein Leben nur mit Ablenkung/ Überspielen leben kann... irgendwann wird er wohl auch an die Wurzeln gehen müssen.,. aber Auch wenn dieser SP nach den üblichen Kriterien dieses Forums nicht mein SP ist. Also, er ist definitiv keine Liebschaft oder eine Verknalltheit, so wie es mir in den letzten zwei Jahren in diesen Foren immer wieder unterstellt wurde. Daraus wird sich nun eine Selbsthilfegruppe formatieren, der ich sehr gerne beitrete. Ich bin noch ziemlich geflasht von den heute erhaltenen infos, musste mehrmals fast den Raum verlassen ! Aber ich denke, nun ist die Zeit reif, sich damit zu beschäftigen. Auch wenn die Familie inklusive Kinder damit noch mit Unverständnis reagieren.
Nun ist es wohl so weit, auf die Suche nach mir zu gehen, nachdem ich mich 40 Jahre nur mir mit erlernten Hilfsmitteln ‚über Wasser‘ gehalten habe .,. Trotzdem gut, sonst wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Sonst hätte ich mein Leben nicht leben können… und mein SP lebt noch so.. mit erlernten Hilfsmechanismen... vlt. irgendwann auch nicht mehr?! Und dafür ist unsere Begegnung da?!
LG Ciara
 
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