Nicht geschafft

Danke, Fiory!

Du hast da schon recht und es gut erkannt. Ich glaub auch nicht, daß es nur an den Demütigungen liegt, ich fühl mich auch so, als würde ich nur für andere leben, weil andere es wollen und für das, was andere wollen.

Bin ja sehr krank zur Welt gekommen und wäre gestorben, wenn andere nicht was anderes gewollt hätten. Meine Mutter hat mir erzählt, daß sie das gefühlt hat, wie ich ein Baby war, daß ich eigentlich sterben wollte, ich hab aufgehört zu essen und bin dann künstlich ernährt worden.
Also hab ich weitergelebt für meine Familie, und dann hab ich ein schlechtes Gewissen gehabt, weil sich ja alle so viele Sorgen gemacht haben um mich in den ersten Jahren, dann musste ich meinen Bruder beschützen, weil unser Opa gewalttätig war, von dem hat unsere Mutter das nämlich gehabt. Ich hab alle unterhalten und ablenken und froh machen müssen.
Nach dem Auszug mit 20 hab ich dann zwei Jahre für mich gehabt und dann ist mein Bruder krank geworden und ich hab wieder 12 Jahre für einen anderen gelebt, damit der sich nichts antut und der ganzen Familie nichts antut, mein Bruder hat durch die Drogen Psychosen bekommen und war extrem aggressiv und hat gesagt, er bringt alle um, er hat auch immer eine Axt mit gehabt und eine Gaspistole.
Und jetzt seit drei Jahren bau ich mir ein Leben auf und versuch, aus meinem Burnout rauszukommen, aber ich bin noch immer so müde und meine Mutter nervt, am Samstag wollte sie, daß ich komme, aber ich wollte nicht und sie hat versucht, mir Schuldgefühle zu machen, daß der Hund traurig ist, aber mir hat der Rücken so weh getan, ohne wäre ich eh wieder eingeknickt.

Ich bin sowas von müde.
Ja, mich gibt es nicht. In der Schule war das aber praktisch, bin kaum dran genommen worden, weil ich so unsichtbar war.
Es ist meine Aufgabe, für andere da zu sein und zu nutzen, ich will ja auch, daß es anderen gut geht und sie nicht traurig sein müssen, wenigstens ihnen soll es gut gehen, und es verlassen sich auch alle auf mich.
Und ich bin sowas von wütend.

Liebe Loop

Bei Deinen Zeilen musste ich jetzt richtig durchatmen, weil es wirklich sehr viele Parallelen zu mir und meinem Leben gibt. Ich hoffe für Dich, dass Du nun wie ich mit 37 langsam zu Dir kommst und Deine eigenen Bedürfnisse erkennst. Ich kann zwar die emotionale Erpressung, in der Du steckst, nachvollziehen aus eigener Erfahrung, aber ich stellte fest, dass dieser Druck immer größer und beengender wird und sich verschlimmert, wenn man keinen Gegendruck gibt. Es wird einfach nicht gesehen und geschätzt, wenn Du nicht für Dich selbst einstehst. Du tust Deiner Familie keinen Gefallen, wenn Du immer klein beigibst und Dich in ihre Erpressungen fügst. Damit förderst Du ihr Verhalten, da es ja offensichtlich funktioniert. Du "verziehst" sie wie Kinder, die zu Tyrannen werden, weil sie nie Gegendruck erhalten.

Aus diesem Grund drehte ich mit der Zeit den Spieß um. Da man so sehr von mir abhängig wurde, war das möglich, denn man wollte mich ja nicht verlieren. Also erzwang ich mehr Vernunft, weil ich sonst einfach nicht mehr mitmachte. Obwohl ich kein cholerischer Mensch bin, schrie ich auf einmal zurück aus taktischen Gründen, hängte zum Beispiel den Telefonhörer auf und rief nicht zurück. Das half, mir Respekt zu verschaffen. Dadurch hat sich vieles geändert. Hol Dir Hilfe, es ist leichter, wenn Du jemanden vorschieben kannst, und suche Dir auch behördliche Hilfe, mit denen Du gegebenenfalls drohen kannst. Das wirkt Wunder.

Weise Deinen Bruder in die Klinik ein. Das kannst Du als Schwester evtl. einleiten. Er braucht professionelle Hilfe. Was wenn er wirklich mal jemanden umbringt? Kannst Du das verantworten? Wenn er professionelle Betreuung erhält, wird es ihm später besser gehen nach dem ersten Schock. Ich kenne eine Frau aus D, sie und ihr Mann sind krank, beide haben Betreuung, gerichtlich verordnet. Sie fühlt sich sehr entlastet dadurch und hat nun endlich Zeit fürs Malen.
 
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Einen Job und einen Freund haben.


Jobs und Freund sind ein Kommen und ein Gehen ... glaub einer alten Frau ... :X3:

Aber das mit dem Job kann ich verstehen. Aber nicht irgendeinen, sondern einer, der dir Spass macht und dir liegt. Jedenfalls wirst du feststellen, dass dann auf den Fuß das nächste "Schaffenmüssen" folgt - usw. usf.

Einen Freund braucht man nicht unbedingt um "es geschafft" zu haben - find ich. Ein Freund ist keine Trophäe.

:o
Zippe
 
Liebe Loop

Bei Deinen Zeilen musste ich jetzt richtig durchatmen, weil es wirklich sehr viele Parallelen zu mir und meinem Leben gibt. Ich hoffe für Dich, dass Du nun wie ich mit 37 langsam zu Dir kommst und Deine eigenen Bedürfnisse erkennst. Ich kann zwar die emotionale Erpressung, in der Du steckst, nachvollziehen aus eigener Erfahrung, aber ich stellte fest, dass dieser Druck immer größer und beengender wird und sich verschlimmert, wenn man keinen Gegendruck gibt. Es wird einfach nicht gesehen und geschätzt, wenn Du nicht für Dich selbst einstehst. Du tust Deiner Familie keinen Gefallen, wenn Du immer klein beigibst und Dich in ihre Erpressungen fügst. Damit förderst Du ihr Verhalten, da es ja offensichtlich funktioniert. Du "verziehst" sie wie Kinder, die zu Tyrannen werden, weil sie nie Gegendruck erhalten.

Aus diesem Grund drehte ich mit der Zeit den Spieß um. Da man so sehr von mir abhängig wurde, war das möglich, denn man wollte mich ja nicht verlieren. Also erzwang ich mehr Vernunft, weil ich sonst einfach nicht mehr mitmachte. Obwohl ich kein cholerischer Mensch bin, schrie ich auf einmal zurück aus taktischen Gründen, hängte zum Beispiel den Telefonhörer auf und rief nicht zurück. Das half, mir Respekt zu verschaffen. Dadurch hat sich vieles geändert. Hol Dir Hilfe, es ist leichter, wenn Du jemanden vorschieben kannst, und suche Dir auch behördliche Hilfe, mit denen Du gegebenenfalls drohen kannst. Das wirkt Wunder.

Weise Deinen Bruder in die Klinik ein. Das kannst Du als Schwester evtl. einleiten. Er braucht professionelle Hilfe. Was wenn er wirklich mal jemanden umbringt? Kannst Du das verantworten? Wenn er professionelle Betreuung erhält, wird es ihm später besser gehen nach dem ersten Schock. Ich kenne eine Frau aus D, sie und ihr Mann sind krank, beide haben Betreuung, gerichtlich verordnet. Sie fühlt sich sehr entlastet dadurch und hat nun endlich Zeit fürs Malen.

Mein Bruder ist in Behandlung, seit er keine Drogen mehr nimmt, ist er auch nicht mehr so heftig, diese schlimme Zeit waren die 8 Jahre, wo ich zwischen 22 und 30 war.

Ich hab eh mit Mühe und Not einen Tag in der Woche durchgesetzt, wo beide mich nicht anrufen dürfen, vielleicht krieg ich ja noch einen zweiten hin. o_O

Bei meinem Bruder hab ich viel geschafft, voriges Jahr war wieder mal so eine Situation, wo ich gedacht habe, er tut sich was an, und ich konnte mich damit abfinden, hab mit seiner Freundin geredet, die mit den Nerven am Ende war, konnte ihr leider nur sagen, daß ich ganz genau weiß, wie es ihr geht und daß sie mich immer anrufen kann.
Jetzt bleibt halt noch meine Mutter. :barefoot:
 
Vor mir hat eh keiner Angst, ich bin nur 1,56m groß, das hat eher was von einem Zwergenaufstand. :X3:

Ich hab eher Angst vor der Wut von anderen, daß die auf mich wütend werden, wenn ich es wage, ihnen meine Wut zu zeigen, so wie mein Bruder und meine Mutter. Mein Bruder hat immer gedroht, er bringt sich um oder die Familie und mich, er bringt den Hund um und die Vögel und ich muß zusehen, danach bringt er mich um. Bei meiner Mutter hab ich als Kind immer befürchtet, sie erschlägt mich, und irgendwie hab ich es auch gehofft, damit es endlich vorbei ist.

Du erklärst dir selbst immer wieder, wieso du es nicht geschafft hast. Die Vergangenheit aber kannst du nicht ändern. Wenn du dahin schaust, wirst du vllt. das Gefühl haben, es nie zu schaffen.
Du kannst auch nicht ändern, dass du 1,56 m gross bist. Aber... exakt diese Grösse erinnert mich an eine Kieferorthopädin. Du glaubst nicht, wieeeviel Respekt ich vor dieser Person hatte :D
 
Ich hab eh mit Mühe und Not einen Tag in der Woche durchgesetzt, wo beide mich nicht anrufen dürfen, vielleicht krieg ich ja noch einen zweiten hin.

Ich hab das auch gemacht, 1-2 Tage pro Woche waren meine Tabu-Tage, konnte ich allerdings nicht für immer durchsetzen wegen den Kindern, die wollten unbedingt zu mir und litten wirklich, wenn ich weg war. Da gab ich es wieder auf. Aber mittlerweile sind sie groß und nun bin ich froh, wenn ich sie erreiche. :)

Die Erwachsenen sind da weniger verständig ...
 
Ich hab es nicht geschafft.
Zu traurig.
Zu ängstlich.
Zu verkrampft.
Nicht stark genug.
Nicht leicht genug.
Nicht sicher genug.
Nicht selbstbewusst genug.
Ewiger Kampf.
Versagt.


Was ist los? :rolleyes:
Der Fragensteller ist ahnungslos. :confused:
Die traurige ist glücklos.
Die ängstliche ist mutlos.
Die verkrampfte ist hilflos.
Die nicht starke ist kraftlos.
Die nicht leichte ist freudlos.
Die unsichere ist mutlos.
Die nicht selbstbewusste ist machtlos.
Die ewig kämpfende ist kraftlos.
Die Versagerin ist trostlos, freudlos.

Das Mitleid und Selbstmitleid ist zwecklos!

Ein ;-) ist kostenlos. :)

LG
 
Ich hab das auch gemacht, 1-2 Tage pro Woche waren meine Tabu-Tage, konnte ich allerdings nicht für immer durchsetzen wegen den Kindern, die wollten unbedingt zu mir und litten wirklich, wenn ich weg war. Da gab ich es wieder auf. Aber mittlerweile sind sie groß und nun bin ich froh, wenn ich sie erreiche. :)

Die Erwachsenen sind da weniger verständig ...

Ich hab einen Anrufbeantworter. :)
 
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Wichtig ist es, sich nicht in solche neuen Beziehungen hineinzulocken, den Strickmuster rechtzeitig zu erkennen @Loop. Meist funktioniert er mit Mitgefühl heischen und gleichzeitig mit Gaben von kleinen Geschenken, oder Aufmerksamkeiten.
Gestriges Interview mit Natascha Kampusch fand ich interessant, sie zog Resümee aus den Jahren in der Freiheit und meinte, sinngemäß, sie müsse auf sich Acht geben. Mißbrauch ist das gemeinsame Thema von Euch, denke ich:

http://tvthek.orf.at/program/Thema/1319/20-Jahre-Thema-Die-Jubilaeumsshow/9440506
 
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