Neues zu Antidepressiva

Ireland

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Depression ist ja nicht gerade förderlich in Bezug auf die natürliche Selektion, und sollte daher nicht (oft) vorkommen, da sich Depressive seltener fortpflanzen. Ich selber denke, dass sich moderne Menschen körperlich zu wenig anstrengen. Das hatte sich die Evolution nicht so "gedacht". Und habe auch bei mir immer gesehen, dass Sport klar hilft, selbst wenn meine Situation generell nicht besonders gut ist.

Kann auch sein, dass einige Depressive tatsächlich eine klar organische (biochemische) Ursache für die Depression haben, die sich nicht durch Sport und/oder eine verbesserte Lebenssituation normalisieren lässt, aber man kann schon sagen, dass ich in Bezug auf Medikamente skeptisch bin, vor allem wenn sonst kaum etwas getan wird. Ist dann doch einfach nur so als würde man jemanden unter Drogen setzen (inklusive Nebenwirkungen), der in Wirklichkeit keinen Grund hat glücklicher zu sein.
 
Naja, es ist halt einfacher jemand mit Medikamenten vollzupumpen.
Therapien dauern lange und sind teuer. Ich bin der Meinung dass bei vielen Therapie und ein geregelter Tagesablauf helfen würden.
Klar gibt es auch Krankheitsbilder, bei denen Medikamente nötig sind, aber ich glaube es wird einfach zu schnell zu Medikamenten gegriffen.
 
Naja, es ist halt einfacher jemand mit Medikamenten vollzupumpen.
Therapien dauern lange und sind teuer. Ich bin der Meinung dass bei vielen Therapie und ein geregelter Tagesablauf helfen würden.
Klar gibt es auch Krankheitsbilder, bei denen Medikamente nötig sind, aber ich glaube es wird einfach zu schnell zu Medikamenten gegriffen.

Davon gehe ich auch aus, aber bringt eben Geld...

P.S: Bin auch generell gegen Drogen (inklusive legale wie Alkohol). Mein Skeptizismus ist nicht wirklich esoterischer Natur.
 
Gerade gefunden:
https://www.spektrum.de/news/depres...1798331?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Die "Serotonin- Hypothese" in Sachen Depression ist eigentlich schon ziemlich lange überholt, wird aber leider immer noch angeführt.
Hier wird deutlich, warum Antidepressiva oft nicht/ nicht gut wirken und wie komplex das Thema samt Forschung dazu ist.

Interessanter Artikel. (y)
Ich nehme ja Tianeptin, was erwähnt wird, nach vielen erfolglosen Versuchen mit SSRIs. Das hat bei mir bei der ersten Einnahme gewirkt, ich war sehr überrascht, werde nie vergessen, was für ein Gefühl das war, wie sich die schwarze Decke gehoben hat und ich das Licht wieder sehen konnte.
Von daher weiß ich, daß Antidepressiva helfen können, wenn man irgendwann das richtige findet. Vielleicht ja etwas seltsames wie Tianeptin. Wie ich es bekommen habe, war es noch unbekannter, in Deutschland auch noch nicht zugelassen, nur in Österreich und Frankreich. Der Primar von meinem PSD hat die Wirkungsweise so erklärt, daß es auf andere Gehirnregionen wirkt als SSRI, die wirken auf die Gehirnrinde, Tianeptin auf Regionen, die tiefer im Gehirn liegen, dort hat es dann eine paradoxe Wirkung. Aber es gibt wohl schon neuere Forschung, wie es wirkt und warum es hilft, meine jetzige Ärztin meint, es liegt am Dopamin.

Letztendlich sind Antidepressiva aber nur Starthilfen für Therapien, Sport, Ernährungsumstellung, Hobbys, Lebensumstellung. Das geht in der Depression ja alles nicht. Da ist alles anstrengend und sinnlos.
 
Naja, es ist halt einfacher jemand mit Medikamenten vollzupumpen.
Therapien dauern lange und sind teuer. Ich bin der Meinung dass bei vielen Therapie und ein geregelter Tagesablauf helfen würden.
Klar gibt es auch Krankheitsbilder, bei denen Medikamente nötig sind, aber ich glaube es wird einfach zu schnell zu Medikamenten gegriffen.

Nicht bei einer schweren Depression, da ist man nämlich gar nicht therapiefähig. Hab das selbst erlebt, eine Therapie gemacht, bevor ich ein passendes Medikament hatte, das ist nur leeres rumsitzen. Man kann an nichts arbeiten, man kann nicht denken, nicht fühlen, es ist alles still und schwer. Geregelter Tagesablauf sieht in einer Depression so aus: Gehe ich heute einkaufen oder dusche ich mich? Ist nur Kraft für eines da.
 
Nicht bei einer schweren Depression, da ist man nämlich gar nicht therapiefähig. Hab das selbst erlebt, eine Therapie gemacht, bevor ich ein passendes Medikament hatte, das ist nur leeres rumsitzen. Man kann an nichts arbeiten, man kann nicht denken, nicht fühlen, es ist alles still und schwer. Geregelter Tagesablauf sieht in einer Depression so aus: Gehe ich heute einkaufen oder dusche ich mich? Ist nur Kraft für eines da.

Das mag sein. Wenn man selbst nicht betroffen ist, kann man viel reden ^^
Aber ich denke wenn man sich aufrappelt etwas zu tun, ist es der erste Schritt.
Und Medikamente ohne passende Therapie sind auch nicht sinnvoll.
 
Das mag sein. Wenn man selbst nicht betroffen ist, kann man viel reden ^^
Aber ich denke wenn man sich aufrappelt etwas zu tun, ist es der erste Schritt.
Und Medikamente ohne passende Therapie sind auch nicht sinnvoll.

Eben aufrappeln ist nicht möglich, das weiß man aber nicht, wenn man es nicht kennt. Wenn man im Bad steht, verzweifelt die Zahnbürste ansieht und minutenlang Kraft sammelt, um sich die Zähne putzen zu können. So fängt der Tag an, und es ist ein langer, schwarzer Tag, und nichts macht Freude. Das schönste Wetter, Natur, Freunde, Haustiere, Feiern, Hobbys, nichts kommt an einen ran, und daß man es selber weiß, macht es noch schlimmer. Das Wissen, daß etwas schön ist, aber man es nicht mehr fühlen kann.
 
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Eben aufrappeln ist nicht möglich, das weiß man aber nicht, wenn man es nicht kennt. Wenn man im Bad steht, verzweifelt die Zahnbürste ansieht und minutenlang Kraft sammelt, um sich die Zähne putzen zu können. So fängt der Tag an, und es ist ein langer, schwarzer Tag, und nichts macht Freude. Das schönste Wetter, Natur, Freunde, Haustiere, Feiern, Hobbys, nichts kommt an einen ran, und daß man es selber weiß, macht es noch schlimmer. Das Wissen, daß etwas schön ist, aber man es nicht mehr fühlen kann.
Bräuchtest du ebenso Antidepressivum , wenn du anders aufgewachsen wärst, also ohne Belastungen wie jene, die du hattest?
 
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