Amant
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Schau in die Natur. Dann stellt sich heraus, dass das Rätsel kein Rätsel ist. Du wirst kein Tier finden, das Mitleid mit anderen Spezies empfindet, und der Mensch ist immer noch ein Tier.
Da stimme ich mit Dir überein.
Nicht falsch verstehen: Ich halte genau so wenig von der Kürschnerei wie du und obwohl ich Fleisch esse, gehöre ich zu denen, die nicht einmal eine Fliege erschlagen können, ohne nachher ein schlechtes Gewissen zu haben. Es gibt - vorsichtig ausgedrückt - kein Schicksal, für das ich einen Tierquäler bemitleiden würde. Ein Mensch, der kein Mitleid für nichtmenschliche Kreaturen empfinden kann, steht in meinen Augen - ebenfalls vorsichtig formuliert - mental auf einer unangenehm niedrigen Stufe (wobei mir bewusst ist, dass man diese Überzeugungen ihrerseits als bösartig einstufen kann).
Auch da stimme ich durchaus zu und natürlich ist dies (letzter Satz) eine Frage der wohldosierten Formulierung, ohne allzu ausfallend dabei zu werden und dieses Phänomen aber dennoch zu benennen. Mir selbst fehlen seit geraumer Zeit die Worte dafür oder anders ausgedrückt, die Worte die mir einfallen, lösen das Rätsel nicht.
Der Punkt ist aber, dass Mitleid mit anderen Spezies nicht die natürliche Norm, sondern eine Abweichung davon ist, die sich erst noch durchsetzen muss. Die Indianerromantik und ihre euroheidnischen Entsprechungen sind reine Propaganda. Der Mensch mit speziesübergreifendem Gewissen lebt nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft - wenn er sich weiter von der Natur emanzipiert.
Da möchte ich jetzt einhaken. Mitleid mit anderes Spezies, also speziesübergreifendes Gewissen mag nicht die Norm sein und muss sich erst noch durchsetzen nach Deiner Beschreibung, wenn sich Mensch von seiner animalischen Natur emanzipieren möchte oder es vielleicht mal wird. Dagegen spricht allerdings, dass selbst das die eigene Spezies betreffende Gewissen offenbar steckenweise eher rudimentär ausgebildet ist, wie man hierbei recht gut beobachten kann:
Oder siehe oben: "Das ist ein musthave, diese Fuchspelzmütze ....."
Es muss also, auch bezugnehmend auf die Beiträge von @Oxymora und @Black_Wolf , noch ein anderes Problem geben, mit dem die Menschheit sich herum plagt.
Ein Tier in freier Wildbahn kann sich indes nicht erlauben, so etwas wie ein Gewissen oder Mitleid zu haben, aber könnte der Mensch mit Großhirnrinde vielleicht .... oder ist die eher hinderlich dabei?
Und was die Tierwelt betrifft:
Jetzt haben US-Forscher noch eine weitere erstaunliche Fähigkeit der Dickhäuter aufgedeckt: Sie empfinden Mitleid und trösten ihre Artgenossen in Zeiten der Angst. Das aber bedeutet, dass sie sich auch in die Gefühle anderer hineinversetzen können. Eine solche Empathie war unter Tieren bisher nur von Menschenaffen, Hunden und einigen Krähenvögeln bekannt.
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/biologie/-/journal_content/56/12054/2975759/Mitfühlende-Dickhäuter/
Kürzlich sah ich einen Film, indem ein Baby Dickhäuter (allerdings in einer Auffangstation nach vorheriger Traumatisierung) sogar einen jungen Mann tröstete, der auf der Wiese saß und Trauer signalisierte, also speziesübergreifend.
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