neue Wege für George (frei erfunden, lang)

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Marina M.

Guest
neu riecht das Auto in dem George sitzt und sich einen Tee gekocht hat. Es ist klein und sehr behaglich, wie eine kleine Wohnung. Es hat ein kleines Bad mit Toilette, Waschbecken und Spiegel, eine kleine Küche und ein bequemes Bett, in dem auch Zwei schlafen könnten. George wohnt jetzt in seinem Auto, nicht allein, er wohnt dort mit seinem Rottweiler Prinz. Er ist die ganze Woche unterwegs gewesen, aber hier auf diesem Campingplatz will er die nächsten Tage bleiben. Es ist schön hier. Und: gegenüber baut eine Frau gerade ihr Zelt auf. Sie hat ihn schon angelächelt vorhin, als er seinen Stuhl reingeholt hat. Sie ist hübsch, sie gefällt ihm. Und Prinz auch, sie scheint Hunde zu mögen. Prinz mag gerne Frauen, besonders Blonde, er hätte so gerne wieder ein Frauchen. Die Birte ist leider weg. Georges Lebensgefährtin war auf einem esoterischem Seminar und hat dort jemanden kennengelernt, seitdem ist sie ausgezogen zu Hause. Und George kann die Wohnung alleine nicht mehr bezahlen, deswegen hat er sie gekündigt. Zum Glück ist seine Lebensversicherung gerade fällig gewesen, George hatte sich entschlossen einen Campingbus davon zu kaufen. Er war schon immer campingbegeistert und mit seinem Chef hatte er es abgesprochen, es war o.k.. Nur einmal im Monat muß er in die Zentrale fahren zum Meeting. Seinen Anzug hat er im Schrank hängen und seine Lederschuhe auch dabei. Seine ganze Arbeit macht er am Telefon und an seinem Computer. George hatte vorher schon sein Home- Office, es ist für ihn nicht anders zu arbeiten, nur daß sein neuer Arbeitsplatz jetzt mobil ist. Auf der Messe, auf der George den Bus gekauft hat, hatte er vereinbart, daß es eine Veränderung gibt in dem Bus, den Bus kann man jetzt wie ein Büro nutzen. Und wenn die Arbeit beendet ist, hat alles seinen Platz und wird verstaut. Außer das Telefon, das liegt tag und Nacht bereit und ist an. George ist rund um die Uhr erreichbar, das war die Absprache so mit dem Chef, ansonsten wäre es nicht gegangen. Und er muß auch auf Abruf bereit sein, in die Zentrale zu kommen, wenn er gebraucht wird. Er kann dort ganz normal parken, sogar duschen und sich fertig machen, wenn er früh genug da ist. Mit Prinz noch Gassi gehen und in der Mittagspause mit ihm raus gehen. Zum Glück ist Prinz schon ein Senior, als Junior wäre das vielleicht so mit der Arbeit nicht gegangen. Denn es sind etliche Stunden, die George arbeitet, er merkt es manchmal gar nicht wie die Zeit vergeht. Dann stupst Prinz ihn an und erinnert ihn, daß sie raus müssen. Es kommt häufig vor, daß er draußen weiter telefoniert, aber so ist es besser als zu Hause. George fühlt sich sehr frei. In Südfrankreich waren sie auch schon, dort wollen sie demnächst wieder hin, aber so eine weiter Tour geht nur im Urlaub. Nur manchmal fühlt sich George einsam und hat düstere Gedanken. Was ist wenn er älter wird, was ist wenn dieses, was wenn jenes.... und jedes Mal bei düsteren Gedanken kommt Prinz mit seinem Ball und will raus zum Spielen. Birte hat sich immer sehr gekümmert um Prinz, hat ihn als Welpen groß gezogen und hat ihn alleine gelassen, sie beide.
George brüht sich einen neuen Tee über und schaut aus dem Fenster. In dem Augenblick kommt die Frau aus dem bereits aufgebauten Zelt und winkt zu ihm rüber...
 
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