Negative Gefühle positiv sehen

Ich nutze mal diesen thread weil der Titel passt.
Ich befinde mich im Umbruch. Keine Antidepressiva mehr, Tochter ist ausgezogen, Wechseljahre und das bringt so einiges zum Vorschein bei mir.
Manchmal erfassen mich Gefühle und Emotionen die ich an mir nicht kannte. Einerseits eine schmerzvolle Einsamkeit voller Verzweiflung und Tränen und dann eine Wut und leider auch Missgunst.
Ich war immer ein zurückhaltender und gutmütiger Mensch. Ich war genügsam und nun holt mich das ein als ob ich was unterdrückt hätte.
Ein Beispiel : auf Arbeit ist eine Kollegin, jünger als ich, die jetzt zu Kur fährt weil sie sich belastet fühlt. Ich war nie zur Kur weil ich mich das bei unserem Personalmangel nicht getraut habe. Meine Bedingungen als junge Mutter waren viel schlechter und ich hatte nicht umsonst eine Erschöpfung.
Ein Teil von mir sagt ganz vernünftig : sie macht das richtig. Nur weil du zu feige warst muss sie nicht genauso leiden. Aber trotzdem habe ich eine Wut in mir.und auch Neid. Ich gebe es jetzt einfach mal zu.
Und dafür schäme ich mich. Ich will so nicht sein.
Allerdings will ich negative Gefühle auch nicht mehr unterdrücken.

Wie gehe ich damit um?

Ich merke auch, dass ich ziemlich unzufrieden bin. Ich habe das Gefühl mein Leben verplempert zu haben weil ich zu selten auf mich geschaut habe.
Ich wusste immer genau was die anderen wollen. :(

Dass du die Missgunst erkannt und benannt hast, Hut ab!
Die meisten Menschen fühlen so, hinterfragen sich aber nicht, nur die anderen, und machen die anderen für die eigene Misere schuldig.
Du hast deine Emotionen klar erwähnt...und durch die Benennung hast du sie schon mal klar abgegrenzt und dadurch kannst du dich ihrer entledigen.
Geh zu einem Arzt für die Depression und Melancholie, als eine Stütze für die Anfangszeit der Wechseljahre.
Denk, nein - fühle, was du dir gerne wünschen würdest, damit es dir gut geht...sieh alle Filme an, für die du nie Zeit gehabt hast, verwöhn dich mit allem, das du dir wegen der anderen versagt hast. Auch kleine Sachen sind wichtig: Filme, Musik, wenn du spazieren gehen willst, geh - auch wenn es 3 Uhr in der Früh ist :)
Hör auf, vernünftig zu sein, sieh zu dir selbst, du bist die einzige die weiss, was dich glücklich und zufrieden macht, und dadurch wirst du Menschen anziehen, die es gut mit dir meinen...mach dir deinen eigenen Wirbel im Wasser, zieh an, was zu dir passt

Sieh dies als Anfang des Lebens an, wo du genau weisst, was du willst - und es auch bekommst :)
 
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Geh zu einem Arzt für die Depression und Melancholie, als eine Stütze für die Anfangszeit der Wechseljahre.
Für Depressionen einen Arzt oder HP aufsuchen, ist sicherlich richtig.
Aber für Melancholie braucht es m.M.n. keinen Arzt. Manche Menschen sind mit dieser Schwermut auf diese Erde gekommen, die bringt kein Medikament mal einfach so weg. Und warum muss immer mit Medi's gegen ein Gefühl, was tief in der Seele liegt, angegangen werden? Jeden Tag glücklich und zufrieden rumhopsen ist ja wohl auch nicht das A und O.
Ich hatte mal irgenwo gelesen, daß Wechseljahre so ähnlich ablaufen vom Auf und Ab wie die Pubertät in jungen Jahren. Da wurden wir auch nicht zu Ärzten geschickt, oder?
Melancholie ist für mich eine Perle, die mir zeigt, was in mir alles verborgen ist. Und vielleicht gar nicht soo hinaus will. Weil's innendrin besser aufgehoben ist.:)
 
Und warum muss immer mit Medi's gegen ein Gefühl, was tief in der Seele liegt, angegangen werden?

Natürlich, Medikamente heilen nicht alles.
Manchmal tut es einfach gut, die Wut, die Angst, die Melancholie, die Ohnmacht des Lebens, rauszulassen, zu Schreien, zu Weinen... nur genügt das (meistens) nicht für eine tiefere Qual ...
Und deshalb finde ich es gut, dass man sich auf mehrere "Krücken" stützen kann, die man für sich selber aussucht.
(da ja, was für den einen eine Stütze ist, für den anderen eine Last sein kann) :)

eden Tag glücklich und zufrieden rumhopsen ist ja wohl auch nicht das A und O.

Ähhhmm, doch :barefoot:

Man kann glücklich sein und rumhopsen, man kann auch einfach nur glücklich sein, wenn einem das Rumhopsen nicht gut tut (Wirbelsäule, Knie, Gelenke...) ;)
 
Ich nutze mal diesen thread weil der Titel passt.
Ich befinde mich im Umbruch. Keine Antidepressiva mehr, Tochter ist ausgezogen, Wechseljahre und das bringt so einiges zum Vorschein bei mir.
Manchmal erfassen mich Gefühle und Emotionen die ich an mir nicht kannte. Einerseits eine schmerzvolle Einsamkeit voller Verzweiflung und Tränen und dann eine Wut und leider auch Missgunst.
Ich war immer ein zurückhaltender und gutmütiger Mensch. Ich war genügsam und nun holt mich das ein als ob ich was unterdrückt hätte.
Ein Beispiel : auf Arbeit ist eine Kollegin, jünger als ich, die jetzt zu Kur fährt weil sie sich belastet fühlt. Ich war nie zur Kur weil ich mich das bei unserem Personalmangel nicht getraut habe. Meine Bedingungen als junge Mutter waren viel schlechter und ich hatte nicht umsonst eine Erschöpfung.
Ein Teil von mir sagt ganz vernünftig : sie macht das richtig. Nur weil du zu feige warst muss sie nicht genauso leiden. Aber trotzdem habe ich eine Wut in mir.und auch Neid. Ich gebe es jetzt einfach mal zu.
Und dafür schäme ich mich. Ich will so nicht sein.
Allerdings will ich negative Gefühle auch nicht mehr unterdrücken.

Wie gehe ich damit um?

Ich merke auch, dass ich ziemlich unzufrieden bin. Ich habe das Gefühl mein Leben verplempert zu haben weil ich zu selten auf mich geschaut habe.
Ich wusste immer genau was die anderen wollen. :(

Eigentlich, denke ich mal, bist du gar nicht auf die Frau wütent, sondern du siehst primär "deinen Verlust"
weil du dir so einiges im Leben nicht getraut hast. Du hast alles so gut gemacht wie du konntest, und was dir
dazu noch fehlt, holst du jetzt nach.

Dennoch kenne ich das, als das letzte Kind das Haus verlassen hat, bin ich in ein tiefes Loch gefallen,
für eine lange Zeit konnte ich mit mir, nichts anfangen, so geprägt war ich auf den Rythmus mit Kindern.
Und die Wechseljahre waren mit Depressionen verbunden. Habe ja auch zwei Kinder allein großgezogen, harte Nummer.
Langsam habe ich dann angefangen, mich zurück zu erobern, neu zu sehen. Und nun im Alter, schaue ich da auch milder hin.

Was steht denn nun im Wege, auch eine REHA zu beantragen, trau dich einfach mal, ich weiß aus Erfahrung,
dass es einem wieder aufbaut, wenn man nur von Last umgeben ist.
 
Ich nutze mal diesen thread weil der Titel passt.
Ich befinde mich im Umbruch. Keine Antidepressiva mehr, Tochter ist ausgezogen, Wechseljahre und das bringt so einiges zum Vorschein bei mir.
Manchmal erfassen mich Gefühle und Emotionen die ich an mir nicht kannte. Einerseits eine schmerzvolle Einsamkeit voller Verzweiflung und Tränen und dann eine Wut und leider auch Missgunst.
Ich war immer ein zurückhaltender und gutmütiger Mensch. Ich war genügsam und nun holt mich das ein als ob ich was unterdrückt hätte.
Ein Beispiel : auf Arbeit ist eine Kollegin, jünger als ich, die jetzt zu Kur fährt weil sie sich belastet fühlt. Ich war nie zur Kur weil ich mich das bei unserem Personalmangel nicht getraut habe. Meine Bedingungen als junge Mutter waren viel schlechter und ich hatte nicht umsonst eine Erschöpfung.
Ein Teil von mir sagt ganz vernünftig : sie macht das richtig. Nur weil du zu feige warst muss sie nicht genauso leiden. Aber trotzdem habe ich eine Wut in mir.und auch Neid. Ich gebe es jetzt einfach mal zu.
Und dafür schäme ich mich. Ich will so nicht sein.
Allerdings will ich negative Gefühle auch nicht mehr unterdrücken.

Wie gehe ich damit um?

Ich merke auch, dass ich ziemlich unzufrieden bin. Ich habe das Gefühl mein Leben verplempert zu haben weil ich zu selten auf mich geschaut habe.
Ich wusste immer genau was die anderen wollen. :(

Depressionen haben generell viel mit unterdrückter und nicht eingestandener Wut zu tun, insofern würde ich es im Grunde als Fortschritt betrachten, dass du diese Gefühle nur wahrnimmst und sie dir eingestehst. Ich denke, dass du auch ein Ventil brauchst, was immer das in deinem Fall ist, wildes Abtanzen, im Wald schreien oder einfach besonders energisches Putzen. :D Die Emotionen müssen jedenfalls raus, aber natürlich nicht so, dass es irgendwen oder dir schadet, meine Ventile sind Tanzen und laut dazu singen und Kickboxen (ich kicke aber nur in die Luft und niemanden nieder ;)).
Eine Freundin von mir hat sich zuhause so einen Sandsack montiert, in den sie boxt, das alles hilft mehr, als man meinen möchte.

Und ich denke, dass du dir für dich genau die Punkte heraussuchen solltest, wo du bisher immer gutmütig und (zu) bescheiden agiert hast und schaust, wo du was ändern kannst. Sei es, dass du nach der Kollegin eine Kur für dich beantragst oder sonst etwas für dich tust, was du bisher immer lieber aufgeschoben hast, weil du meintest, es wäre der Zeitpunkt falsch oder würde dir nicht wirklich zugestehen.

Ich glaube, dass du im Grunde eine Phase des Aufarbeitens und genauer auf dich horchen erlebst, die in Summe sehr hilfreich dafür sein kann, dass es dir besser geht, mit dir und in deinem Leben. Du bekommst gerade den Bezug zu deinen Emotionen und die sind nicht immer nur nett oder bequem, aber es ist sehr wichtig, sie überhaupt mal zu spüren und zuzulassen.
 
Es gibt grundsätzlich verschiedene Techniken und Methode, um mit belastenden Gefühlen umzugehen. Die Auswahl hängt auch davon ab, wie stark dich etwas belastet und ob eine traumatische Erfahrung zu Grunde liegt.

Ich versuch mal ein Beispiel, welches Therapeuten oft kennen. Die quälenden Szenen im Kopf, seinen Patienten tot aufzufinden mit allem drum und dran einer solchen Situationen.

Jemand, der bereits in der Kindheit mit belastende Erlebnissen konfrontiert worden ist, reagiert auf diese Vorstellung ganz anders, als jemand, der so ein Szenario noch gar nie hesehen hat oder bisher jede solche Situation sauber verarbeitet hat.

Da reichen unter Umständen ein paar Worte, eine Notiz, oder ein nahender Termin, um alte Erfahrungen zu triggern und eine Art „Trauma-Film“ zu starten.

Um gegebenenfalls aus dieser Mühle (oder Film) zu kommen, eignen sich z.B. energetische Methoden wie EFT oder geistiges heilen, je nach persönlicher Vorlieben.

Gute Erholung. :)

Ist EFT emotionally focused therapy?
 
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Für Depressionen einen Arzt oder HP aufsuchen, ist sicherlich richtig.
Aber für Melancholie braucht es m.M.n. keinen Arzt. Manche Menschen sind mit dieser Schwermut auf diese Erde gekommen, die bringt kein Medikament mal einfach so weg. Und warum muss immer mit Medi's gegen ein Gefühl, was tief in der Seele liegt, angegangen werden? Jeden Tag glücklich und zufrieden rumhopsen ist ja wohl auch nicht das A und O.
Ich hatte mal irgenwo gelesen, daß Wechseljahre so ähnlich ablaufen vom Auf und Ab wie die Pubertät in jungen Jahren. Da wurden wir auch nicht zu Ärzten geschickt, oder?
Melancholie ist für mich eine Perle, die mir zeigt, was in mir alles verborgen ist. Und vielleicht gar nicht soo hinaus will. Weil's innendrin besser aufgehoben ist.:)
dein letzter Satz gefällt mir wirklich sehr , manches ist im inneren besser aufgehoben und viele Träume taugen wirklich nur zum Träumen, sind gelebt garnicht mehr traumhaft und ohne Schmerz kein Glück ohne Schatten kein Licht, für mich gehört die Melancholie zum Leben und auch zum Glücklichsein
 
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