nature&creature photography

Ja, es ist im AdobeRGB-Farbraum angelegt, das ist allerdings auch so gewollt. Wolltest Du empfehlen für die Internet-Aktivitäten Dateien im sRGB-Farbraum anzulegen? Oder eine andere Empfehlung aussprechen?
Das Internet ist für mich das, was man eine graphisch unsichere Umgebung nennt. Daher konvertiere ich alle Bilder, die ich im Web zeige, nach sRGB, und zwar recht aufwendig (Höhen und Tiefenkorrektur plus relativ colorimetrisch), um den Originaleindruck zu erhalten (die durchaus massiven(!) Verluste sind natürlich da, aber man kann sie zu einem gewissen Maß visuell kaschieren).
Bei Printmedien arbeite ich grundsätzlich mit großen Gamuts. AdobeRGB bei JPG ooC (schade, das in Kameras nichts größeres angeboten wird, denn der Sensor kann eigentlich mehr) und BetaRGB bei RAW-Entwicklung. Letzterer hat den Vorteil, alle natürlichen Körperfarben zu umfassen, die bei AdobeRGB durchaus schon beschnitten werden können (manche Blüten- oder Gefiederfarben und in den Tiefen) und auf D50 abgestimmt zu sein. Für spektralreine Selbstleuchter müssen noch größere Gamuts her, z.B. AdobeWide Gamut oder ProPhotoRGB. Beide benutze ich nicht sehr gerne, weil sie 16 Bit TIF erfordern, damit riesige Dateien produzieren und viele Druckereien damit nicht umgehen können.

Microsoft Edge hat übrigens kein volles Farbmanagement sondern nur eine nutzlose Pseudoversion: Bilder werden intern nach sRGB konvertiert (vermutlich perzeptiv mit entsprechenden Verschiebungen der Mitteltöne) und das Monitorprofil nicht berücksichtigt. Steht der Monitor auf sRGB (meistens ist das nur ungefähr), werden die Farben visuell halbwegs genau wiedergegeben, aber ein geschultes Auge sieht die Unterschiede. Ist der Monitor ein Non-sRGB Monitor, dessen Farbwiedergabe über sRGB hinausgeht, funktionierts nicht.

Das war jetzt sehr komprimiert, denn mit diesem Stoff kann man viele DIN A4 seiten füllen.
Übrigens wählt man den Farbraum üblicherweise möglichst halbwegs passend zum Motiv. Bei Pastelltönen kann ein kleinerer Farbraum von Vorteil sein, die Abstufungen werden dann feiner.

LG
Grauer Wolf
 
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@GrauerWolf

Danke für Deine Ausführungen, ich nehme das gerne zu meinen Favoriten. Farbmanagement ist in der Tat eine Wissenschaft für sich, noch etwas stiefmütterlich im Abseits bei mir, daher klopfst Du das grad richtig an. Ob eine so originalgetreue und vorher mit großem Aufwand betriebene Wiedergabe im Netz sein muss, kann man allerdings individuell entscheiden und muss imho in nur wenigen Fällen wirklich sein.

Wie hoch ist der Prozentsatz Deiner Rezipienten, die den Unterschied mit geschultem Auge feststellen können?

In manchen Community z.B. geht es um Spaß an der Freud und die Botschaften, resp. Tierbeobachtungen, nicht um Perfektionismus um jeden Preis. Das hemmt sonst viele, die sich gerne beteiligen würden, sich aber nicht trauen.

So sind die Anforderungen eben unterschiedlich.
 
Wie hoch ist der Prozentsatz Deiner Rezipienten, die den Unterschied mit geschultem Auge feststellen können?
Ich arbeite hauptsächlich mit Profis in dieser Hinsicht, also Redaktionen, Druckereien etc., da muß es genau passen, die sehen das auch. Ohne Farbmanagement auch im DTP-Bereich (CMYK!) geht da nichts.
Privatleute finden meine Bilder i. allg. einfach nur gut, die achten nicht bewußt auf solche Feinheiten.
Die Art, so pingelig zu arbeiten, liegt mir einfach im Blut, obgleich ich sehr wenig Bildbearbeitung mache. Ich bin gewohnt, mit der Kamera auf den Punkt zu arbeiten (also Gestaltung, Licht setzen etc.), um so wenig wie möglich nacharbeiten zu müssen. Bin ich ja aus der Dia-Zeit gewohnt, den Motivumfang zu steuern resp. zu berücksichtigen... ;) RAW nehme ich eigentlich nur dann, wenn's wirklich kritisch ist und ich nicht 98%, sondern 100% rausholen will, für extreme Vergrößerungsfähigkeit etwa...

In manchen Community z.B. geht es um Spaß an der Freud und die Botschaften, resp. Tierbeobachtungen, nicht um Perfektionismus um jeden Preis. Das hemmt sonst viele, die sich gerne beteiligen würden, sich aber nicht trauen.
Ist doch o.k. Ich hab's halt so verinnerlicht, daß ich immer auf's "Maximum" photographiere. Alte Berufskrankheit, die auch in reine Erinnerungsphotographie reinschlägt. Irgend wann kann man gar nicht mehr anders... *lach*

LG
Grauer Wolf
 
Privatleute finden meine Bilder i. allg. einfach nur gut, die achten nicht bewußt auf solche Feinheiten.
Die Art, so pingelig zu arbeiten, liegt mir einfach im Blut, obgleich ich sehr wenig Bildbearbeitung mache. Ich bin gewohnt, mit der Kamera auf den Punkt zu arbeiten (also Gestaltung, Licht setzen etc.), um so wenig wie möglich nacharbeiten zu müssen. Bin ich ja aus der Dia-Zeit gewohnt, den Motivumfang zu steuern resp. zu berücksichtigen... ;) RAW nehme ich eigentlich nur dann, wenn's wirklich kritisch ist und ich nicht 98%, sondern 100% rausholen will, für extreme Vergrößerungsfähigkeit etwa...

Ist doch o.k. Ich hab's halt so verinnerlicht, daß ich immer auf's "Maximum" photographiere. Alte Berufskrankheit, die auch in reine Erinnerungsphotographie reinschlägt. Irgend wann kann man gar nicht mehr anders... *lach*

LG
Grauer Wolf


Kann ich auch wirklich gut nachvollziehen, bin auch oft sehr penibel, lasse aber manches mittlerweile lockerer angehen. :) Was die Fotografie / (Ab)bildende Kunst betrifft, so komme ich aus der Künstlerecke, da liegen die Prioritäten oft ganz anders. Es werden nicht selten aufgetretene Fehler, Artefakte, spontane Umgebungseinflüsse, Spiegelungen etc. im künstlerischen Prozess mit verarbeitet und geschaut, wie sich dies in das Gesamtwerk einbinden lässt. Der Zufall als Gestaltungsmittel und der Rezipient als "sehender Mitgestalter".

Der Photograph, der möglichst alles auf den Punkt fotografiert und so wenig wie nötig nachbearbeitet, ich weiß. Dann gibt es auf der anderen Seite die Bearbeitungskünstler, die krasse Dinge vollbringen, auch das ist eine Wissenschaft für sich.

Alles spannend, jedes für sich.
 
Sehr interessante Galerie (s.o. der Link), das sieht nach einer echten Profession aus.

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(Spuren im Schnee, Jan 16)

Gestern noch eisige Temperaturen, heute ist alles weggetaut. Für die obigen Fußläufer und Flieger ist das allerdings ein wenig entspannender jetzt. Die haben schon ganz schön mit Futtersuche zu tun bei der Eisdecke, die hier völlig verharrscht vorlag. Ich habe natürlich unterstützt, wo es ging. Das war eine gute Gelegenheit die Kolonisten, die Überwinterer aus Osteuropa aus der Nähe kennen zu lernen. Für die Tiere freut es mich allerdings, wenn es jetzt etwas milder ist. :)
 
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Sehr interessante Galerie (s.o. der Link), das sieht nach einer echten Profession aus.

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(Spuren im Schnee, Jan 16)

Gestern noch eisige Temperaturen, heute ist alles weggetaut. Für die obigen Fußläufer und Flieger ist das allerdings ein wenig entspannender jetzt. Die haben schon ganz schön mit Futtersuche zu tun bei der Eisdecke, die hier völlig verharrscht vorlag. Ich habe natürlich unterstützt, wo es ging. Das war eine gute Gelegenheit die Kolonisten, die Überwinterer aus Osteuropa aus der Nähe kennen zu lernen. Für die Tiere freut es mich allerdings, wenn es jetzt etwas milder ist. :)

So Trippel Trappel Bilder habe ich auch viele :)
In getrockneten Wasserpfützen sieht man auch oft diese Abdrücke. Für mich auch Runenfüße ;-)
 
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