Nachbar gestorben - bin untröstlich

grüß dich, @Kleine Wölfin Moonlight

ich hätte eine praktische Idee für dich, also etwas, was du tun kannst.
gerade dieses nicht wissen, was man tun soll und worauf zu achten ist,
das setzt einem ja in solchen Situationen zu und wirft im Nachhinein
auch noch Gedanken auf, ob man richtig reagiert hat oder nicht. weißt
du noch, der Erste Hilfe Kurs beim Führerschein? die meisten Leute
machen den einmal, und dann haben sie damit nie wieder was zu tun.
über die vielen Jahre vergißt man aber ganz viel. man kann so einen
Kurs auch auf eigenen Wunsch hin jederzeit machen. einfach googeln,
wo das in deiner Gegend möglich ist. dann fühlst du dich gewappnet.
 
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@Yogurette Ich habe keinen Führerschein dementsprechend auch keinen 1. Hilfekurs. Aber tatsächlich habe ich direkt danach daran gedacht. In diesem Fall hätte es wahrscheinlich nichts genützt. Aber vielleicht in einer anderen Situation.
 
Liebe @Kleine Wölfin Moonlight du hast alles richtig gemacht. Es ist einfach der Schock. Gerade wenn man einen Menschen verliert zu dem man einen guten Kontakt hatte, dann trifft es einem noch tiefer.

Das leben ist manchmal einfach beschxxxxx. Wie gut, dass es Nachbarn wie dich gibt.

Du hast alles getan was getan werden musste, so darfst du nun zum Alltag übergehen.

Pass gut auf dich auf.
 
Also zunächst mal: Das ältere Pärchen war immer gut versorgt. Rund um die Uhr. Sohn, Pflegedienst, Enkel, andere Verwandte. Also das kann ich zumindest sagen. Doch das Problem ist und war... Die beiden Leutchen sind so unglaublich stur. Sie hatten beide Hörgeräte. Nutzen diese aber so gut wie nie. Ich nehme mal an, dass so eine Notversorgung immer bestand. Ganz sicher!

Sie sind alt, stur und haben ihr hohes Alter einfach ignorieren wollen.

Ganz liebe, herzliche Menschen, die uns vor 5 Jahren beim Einzug ein unglaubliches Wohlgefühl vermittelt haben. Aber eben stur.

Ich habe wirklich gar keine Ahnung, wie der Unfall passiert ist. Wenn er einfach so gestorben wäre, hätte ich auch getrauert. Aber ihr könnt euch dieses Bild nicht vorstellen, was ich da in meinem Kopf nicht mehr los werde. Blut bis zur Decke. Und es ist total egal, wer nun wie schuld oder nicht schuld hat. Da ist ein ganz lieber, mir lieber Mensch, auf grausame Weise gestorben. Und ich muss halt damit klar kommen, dass ich nicht hätte helfen können... Wahrscheinlich nicht.

Ja, ich habe mein Möglichstes getan. Aber es ist doch normal, dass das nicht an einem vorüber geht. Nicht einfach so.

@lumen Ich bin vom Typ her extrem sensibel. Immer schon. Und ich nehme viel auf, was meine Umwelt so fühlt. Schmerz ist ein sehr extremes Gefühl. Freude auch. Liebe sowieso. Für diese Gefühlsübertragungen war ich immer sehr geöffnet. Und bei Menschen, die ich mag und liebe, noch viel mehr. Kein Syndrom, sondern einfach ich. Klar, dass ich immer versuche, dann auch zu helfen.

Aber das ist ein komplett anderes Thema. Kann man irgendwann mal woanders drüber schreiben.

Fakt ist... Ich wünsche diesem lieben Menschen eine gute Reise und den Angehörigen eine heilsame Verarbeitungszeit. Und die schlimmen Bilder verblassen vielleicht irgendwann. Es gibt ja genug schöne Bilder von ihm, an die ich mich immer gerne erinnern werde.

Wenn es dich zu sehr mitnimmt, überlege ob du vielleicht mit einer Seelsorge oä drüber reden magst.
Ich kann mir vorstellen, so Bilder verfolgen einen ne Weile.
 
Wenn es dich zu sehr mitnimmt, überlege ob du vielleicht mit einer Seelsorge oä drüber reden magst.
Ich kann mir vorstellen, so Bilder verfolgen einen ne Weile.

Ich denke, ich werde das auch so verarbeiten. Für mich selbst. Nur nicht gleich sofort. Das geht nicht so schnell, ist ja gerade erst passiert.
 
Ich denke, ich werde das auch so verarbeiten. Für mich selbst. Nur nicht gleich sofort. Das geht nicht so schnell, ist ja gerade erst passiert.
Es dauert eine Weile.
Wichtig ist halt es nicht zu verdrängen. Wenn du daran denken musst, denk daran.
Wenn es dich beschäftigt, beschäftige dich damit.(was du ja hier auch richtigerweise tust)
Wäre gut wenn es möglich ist, mit ihr darüber zu reden. Also jetzt nicht zwangsmässig. Sie mal besuchen, mit ihr reden. Das sie taub ist, also schlecht hört, ist kein wirkliches Hinderniss, vllt kannst du sie ja überreden, dass Hörgerät zu benutzen. Einen Zuhörer könnte sie auch gebrauchen. Im Prinzip habt ihr ja ein gemeinsames Erlebnis.
Jetzt nicht ein Gespräch indem es nicht direkt um die Sache geht. Einfach mal versuchen ein normales Gespräch zu führen und sehen was sich daraus ergibt.
Beileidsbekundung könnte ein Anfang sein.


Ist alles alles als Vorschlag zu sehen
 
Ich denke, ich werde das auch so verarbeiten. Für mich selbst. Nur nicht gleich sofort. Das geht nicht so schnell, ist ja gerade erst passiert.
Wir sind es nicht mehr gewohnt, Sterben (welcher Art auch immer) zu erleben.
Für die Hinterbliebenden ist ein plötzlicher Tod eines Angehörigen ein Trauma - für den, der gestorben ist, kann es ein Geschenk gewesen sein, nicht lange gelitten zu haben.
Wenn jemand lange leidet, können sich die Angehörigen auf das Ende einstellen - aber für den Leidenden ist es eine Tortur.
 
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, man ist so verletzlich als Betroffener. Meine Freundin hat damals richtig gehandelt. Sie hat nicht gesagt, willst du zum essen kommen, sie hat einfach gesagt, das Essen steht auf dem Tisch und du kommst jetzt mit.
Ich würde dir raten, wenn alles vorüber ist, dann ist man ganz schön alleine, lade sie zum Kaffee ein, bringe ihr mal ein Stück Kuchen, sei einfach da oder wenn möglich, gehe mal mit ihr spazieren.
Als meine Nachbarin gestorben ist, sie war fast eine Freundin, habe ich ihrem Mann auch oft vom selbstgebackenen Kuchen was gebracht oder wenn ich zuviel gekocht habe, eine Portion davon. Er war so dankbar. Er ist inzwischen 86 und bekommt zu seinem Geburtstag eine Flasche Wein und zu Weihnachten Kekse. Dieses Ritual werde ich beibehalten solange er lebt.
 
Guten Morgen!
Du, das habe ich auch schon vorher gemacht. Nur raus kann sie nicht. Dafür ist sie zu gebrechlich und ich würde sie mit meiner eigenen Vorerkrankung auch nicht gehalten bekommen. Aber alles andere ist selbstverständlich. Das macht man doch schon aus Sympathie.
 
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Guten Morgen!
Du, das habe ich auch schon vorher gemacht. Nur raus kann sie nicht. Dafür ist sie zu gebrechlich und ich würde sie mit meiner eigenen Vorerkrankung auch nicht gehalten bekommen. Aber alles andere ist selbstverständlich. Das macht man doch schon aus Sympathie.
Vielleicht stirbt sie ihm auch hinterher....falls sie nicht ohne ihn kann/will.
 
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