mystik: verschmelzung oder begegnung?

@triximaus

ich kann dir gut folgen und sehe das bis zu einem gewissen grad auch so.
was mir allerdings meine erfahrung und auch meine kirche lehrt: dass was
wir vorschnell "verschmelzung" nennen, ist auch nix anderes als begegnung.
wenn du tatsächlich verschmilzt, würde deine person vergehen und nicht
mehr sein. und in gewissem sinn stimmt das auch, aber nicht im sinne eines
"verlöschen" der person. die person (d.h. das GANZE, was der mensch ist)
tritt ins göttliche ein. und das genaze leben ist nix weiter als ein kommuni-
zieren zwischen ICH-DU. das ist kein dualismus - das hast du, wenn ich so
sagen darf, auch so erkannt. es handelt sich dabei um nichts anderes als um:
LIEBE. und von nix anderem spreche ich, wenn ich "begegnung" sage. von LIEBE.


liebe grüsse,

pilger
 
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Wenn der Tropfen sich mit dem Meer verbindet, verbindet sich das Meer gleichzeitig mit dem Tropfen... und dieses Erleben geschieht natürlich auf der spirituellen Ebene. Durch dieses innere Erleben wird eine Schleuse geöffnet, die aus dem kleinen ich das ICH BIN erfahrbar macht.
Was dann geschieht, lässt sich leichter mit der Sonne und ihrer Strahlung vergleichen. Das Individuum schöpft aus der vollen Sonne, ist ihr vollkommen verbunden, aber stellt in der Welt einfach einen Strahl dar...

Mag etwas vom Thema abweichen, aber mich hat im Nachhinein noch beschäftigt, warum ich die Bilder von Wasser und Feuer intuitiv gewählt hatte... und konnte dadurch noch besser in die Eigenschaften dieser Elemente gucken. Wasser, als aufnehmendes, weibliches Element, Feuer, als abgebendes, männliches Element. Und in beiden "Rollen" können wir uns wiederfinden, je nach dem, welche Perspektive eingenommen wird: Als Tropfen, der sich vom "All" absorbieren lässt und als Strahl, der sich von dort nach außen bewegt. (Ah, Feuer und Wasser müssten also spirituell gesehen im Innersten identisch sein, ui, sehr gewagt...)

Übrigens würde ich die Unio Mystica nun nicht unbedingt mit Begegnung gleichsetzen. Liebe allerdings verstehe ich auch zunächst als Begegnung, als grundsätzliche Offenheit wahrzunehmen. (Ganzheitlich) erkennendes "Sehen" würde ich als Liebe bezeichnen. Doch als Mensch werde ich nur erkennen können, was in mir selbst vorhanden ist. Und was wir im Bewusstwerdungsprozess erleben, ist ja eine zunehmend umfassendere Wahrnehmungsfähigkeit. Was wieder einleuchtend erscheinen lässt, dass wir uns auf die Komplettverbundenheit zubewegen. Also verbunden im spirituellen Sinn, bzw. Sein. Dass die irdische Handlungsebene letztlich Spiegel ist, hatten wir ja schon im Thread oben...

soweit mal...
K.S.
 
Also was ist die Gemeinsamkeit von Feuer und Wasser?
Sie sind jeweils in sich verbunden.
(Also nicht getrennte Einzelteile beieinander)

Hallo Saraswati

die Gemeinsamkeit von Feuer und Wasser ist die Reinigung.
Im Sinne von >Phönix aus der Asche<.

Es ist die Verbindung des Lichtstrahls Feuer, (Geist/Liebe), mit dem Wasser (Bewußtsein/Materie). Die in der Vereinigung dessen, reinigt und Erneuerung erschafft.

:liebe1:
 
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im neognostischen raum werden die begriffe "mystik", "unio mystica" und
"gotteserfahrung" oft als "verschmelzung" mit dem göttlichen interpretiert,
auch wenn etwa christliche meister wie tauler, seuse und natürlich eckehart
rezipiert werden, welche die vereinigung als "begegnung mit dem göttlichen
DU" aussagen.

"verschmelzung oder begegnung"? was meint ihr?

handelt es sich hier wirklich bloss um ein semantisches problem?
oder wird hier etwas qualitativ völlig anderes ausgesagt?

liebe grüsse,

pilger

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www.spiritualitaet.org

forum für christliche spiritualität und interreligiösen dialog

Die Wahrnehmung in der Begegnung ändert sich nach der Verschmelzung, den Zerfall der Gegensätze in uns.
Sie ändert sich darin, sich nicht getrennt von allen zu sehen, seine Zugehörigkeit im Kosmos, oder das Beispiel vom Tropfen im Meer, als Ganzheitserfahrung erfahren,
So kann ich in allen was ist Gott/Göttin bewußt erkennen.

:liebe1:
 
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