Moses: Sohn des Ramses und Anhänger der Aton-Religion?

Die jüdische Zeitrechnung beginnt im Jahr 3761 vor christlicher Zeitrechnung. Daher steht der jüdische Kalender mittlerweile im 6. Jahrtausend.
also viel älter.

die andere Geschichte ist das eigene Aufbrechen des Bewusstseins
Nun ja, wenn man bedenkt, dass sich die jüdische Zeitrechnung auf den Tag der Schöpfung bezieht, kommen mir da bei der Zahl 3761 v. Chr. schon einige Bedenken. Zudem wurde diese Berechnung erst im Babylonischen Exil mit der Überarbeitung der Thora vorgenommen, die dann von Esra 458 v. Chr. für einen neuen Bund mit Gott mitgebracht wurde (Esra 7).

Der Auszug aus Ägypten dürfte sich zum Ende der Regierungszeit Ramses II oder eher dessen Sohn Merenptah ereignet haben (Regierungszeit 1213-1204 v. Chr.). Er ließ in seine 5. Regierungsjahr (1208 v. Chr.) eine Stele zu seinem Rum errichten, auf der auch von einem siegreichen Feldzug in die Levante die Rede ist. Es wird dort erstmals Israel erwähnt, das er ausgelöscht und unterworfen habe. Die dreitausend Jahre von Morgensang sind also durchaus real.


Merlin
 
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Sicherlich könnte Aton für die Vorstellung eines monotheistischen Gott der Israeliten Pate gestanden haben. Aber es standen da auch noch ein paar andere gewichtige Paten an der Wiege. Da wäre der Gott El aus Ugarit, in dessen Einflussgebiet die Hebräer längere Zeit vor der ägyptischen Knechtschaft lebten. Der Einfluss dazu lässt sich jedenfalls nicht leugnen. Fakt dürfte aber sein, dass der Name YHWH des Gottes der Israeliten mit dem Aufenthalt in Ägypten und dem Exodus zusammenhängt.

In den ägyptischen Quellen wird das Nomadenvolk der Schasus erwähnt, die in den Wüstenregionen rund um Ägypten unterwegs waren, die ihren Stammes- und Donnergott YHW verehrten. Dieses Volk geriet auch in ägyptische Gefangenschaft. Man weiß, dass auch die Israeliten in Theben am Aufbau einer Stadt beteiligt waren und damit auch mit den Gedanken zu JHW der Schasus in Berührung kommen konnten.

Ja, eventuell waren die Israeliten selbst ein Teil dieser Gruppierung, da in den ägyptischen Quellen die Heimat der Schasu mit einem Ort im Süden Palästinas verbunden wird. Zudem wurde in Ägypten das Wort Schasu zum Synonym für die recht- und heimatlosen Sklaven im Lande.

In der Bibel steht zudem auch, dass Moses 40 Jahre bei den Midianitern im Sinai lebte und dessen Schwiegervater ein Priester der Midianiter war (2. Mo. 3[1]) . Eine Region, in der auch die Schasus unterwegs waren. Zumindest wurde mit dem Gott der Schasu deutlich, wie man eine ethnische Gruppierung auch ohne ein Territorium zu einer Nation verbinden kann. Dieser Gedanke wird zudem in den Gesetzestafeln deutlich, die man als geistigen Mittelpunkt mit der Bundeslade an jeden beliebigen Ort mitführen konnte.

Ja und dort im Sinai erhielt Moses am Dornenbusch den Auftrag, das Volk Israel aus ihrer Knechtschaft in Ägypten zu führen und verriet ihm auch seinen Namen YHWH:

2. Moses 3[14] Gott sprach zu Moses: ICH WERDE SEIN; DER ICH SEIN WERDE. Und sprach: Also sollst du den Kinder Israels sagen: ICH WERDE SEIN hat mich euch gesandt.

Ja, Moses ist eigentlich ein ägyptischer Name, der erst durch den Exodus seine Beliebtheit unter den Israeliten errang. Ob er ein ägyptischer Prinz war oder überhaupt existiert hatte, lässt sich derzeit nicht klären, zumal der in der Bibel beschriebene Exodus mit vielen Fragezeichen versehen ist.


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