Moin
@Elfman ,
Wollen/es sich wünschen, heißt aber nicht automatisch, es gewaltsam - mit dem Recht des Stärkeren einfach durchzusetzen.
hab jetz erst den link geklickt, sind ja gute Beispiele von Buchtiteln, "empört euch" und so. (ist meiner Meinung nach nicht 'allgemein' Vertretbar, sich wegen allem zu empören..).
Dann sagt er, dass die Titel emotional sind, dass dadurch ein Gefühl der Selbstgefälligkeit ausgelöst werden kann...
Im ersten Abschnitt im Interview stellt er aber fest, dass wir alle moralisch leben, und uns fragen, was wir für richtig halten.
Jeder hat eine Moral.
Das geht bis zum Ehrenkodex. Und ist nicht verkehrt, eigene Regeln zu haben und zu überprüfen usw.. Also ein Kumpel hat(te?) einen Kodex und das hat ihm schon einiges geholfen. Ich habs eher heute so, morgen so (ich merk mir was nicht geht. Was geht ist nicht mehr auf dem Radar).
Also in den letzten paar Seiten wollte ich nur festhalten, dass es Moral gibt. Wollte keinem meine Moral aufzwingen.
Beim Empören denke ich, zu jeder Meinung gibt es einen Widerspruch. Je mehr sich für eine Sache empören, desto weniger werden persönliche Sachen beachtet. Oder man schaukelt sich gegenseitig hoch, was zB bei Volk vs Politik, nicht so gesund ist... Auf jedem Weg kommt man irgendwann an. Deswegen wird jede Regel irgendwann umgekehrt.
Dann hab ich gerade was aktuelles gefunden. In Frankreich wollte ein Präsident oder P.schaftsKandidat (Macrons) ein Moralisierungsgesetz aufstellen um Interessenskonflikte zu vermeiden. Nachdem er erstmal direkt in die Schei*e gegriffen hat, geht er jetzt mit gutem Beispiel voran: Kein Kommentar.
Oder anders gesagt, eine Regel enthält vielleicht schon, dass sie irgendwann gebrochen wird. Oder wie Ausnahmen bestätigen die Regel.
Und dann sprichst du das Recht des Stärkeren an. Das ist ja die Begründung für Selektion bei Darwin.. Genauso könnte man sagen, dass es nicht ohne Liebe geht. (Diese Hormon-Karussellfahrt da, die manchmal so biologisch wegrationalisiert wird).
Also *wenn* es irgendwelche allgemein gültigen moralischen Regeln gibt,
müssen sie zueinander führen und naja,
ihre Begründung, ihr Grund muss in uns liegen.
Da würde ich auch nicht sagen "was du nicht willst das man dir tut, füge keinem anderen zu" (goldene Regel). Sondern verstehen, mitfühlen, vielleicht lieben. Eben was sich von selbst versteht. Da braucht es dann auch keine Regeln.
(Sieht man bei ADHS, was 'sei jetzt brav' für Auswirkungen haben kann, die Atmosphäre der autoritären Gewalt dahinter und die Überflutung mit bedrohlichen Reizen.)
Bei der goldenen Regel nervt mich das mit dem "zufügen": ich bin ja kein Automat, der überhaupt auf die Idee käme, andere Automaten zu demolieren o.ä.. So, deswegen sag ich dann lieber "leben und leben lassen" dazu.
Der morlische Imperativ auf einem Buch von der Auflage von einpaarTausend sagt dem Einzelnen, was er zu fühlen hat. Wie die Medien, Politik, Religion. Da sind wir wieder dort. Da sehe ich nicht Moral an erster Stelle, sondern eben diesen Imperativ, Diktatur. Wozu ich lieber 'Autorität' sage.
Und da ist eben die Frage, wie diese ganzen Regeln vermittelt werden.
Es heisst eben nicht automatisch, sie mit Drohung, per Gesetz oder mit Gewalt zu vermitteln.
Oder das andere Problem: Den Leuten sagen, was sie zu fühlen haben! Mit einem Titel die Leute an den Text zu binden usw..
Dann nochwas. Man hat zwar festgestellt, dass ein Teil der Moral vererbt wird. Aber dass nicht alle Kulturen so sind, dass Leute mitfühlend sind oder sich gegenseitig helfen.
Wir hatten ja die Entwicklung angesprochen, wie sich die Menschen gegen die autoritäre Gewalt von Kirche und Politik 'erhoben' haben.
Parallel dazu hat man die 'autoritäre Erziehung' 'überwunden'.
Daraus könnte man also lernen, statt moralischer Regeln, den Einzelnen wieder mehr Verantwortung zu geben.
Das hiesse, weniger Regeln (Pflichten, Rechte, Verbote). Und was bei diesem Macrons bemängelt wird: Dass man selbst vorlebt was man für richtig hält.
In dem Artikel geht es zwar nicht um den kategorischen Imperativ (im Kantschen Sinne) an sich - sondern eben um den moralischen Imperativ – trotzdem soll diese Bezeichnung vermutlich aber an den großen Philosophen erinnern.
Naja, ich hatte mich nicht mit den Imperativen beschäftigt. Aber es sah wie ein Gegensatz aus. Ein moralischer Imperativ...