Moral predigen oder begründen?

Ich spreche von der Tiefe meines Gewissens, nicht von einer, sagen wir, Gesetzlichkeit unserer Welt oder unseres Gesetzbuches. Mein Gewissen ist in seiner Tiefe fern davon.

Nun ja, ich bin aber stark daran interessiert, herauszufinden, was bei mir echtes Gewissen ist und was nur von außen übernommene Regeln, deren Übertretung mich irgendwas Diffuses befürchten lässt.

Das Beispiel mit Jesus polarisiert. Es ist etwa so, wie jener Autofahrer es willig zulassen würde, dass ihm an den Hals gesprungen wird.

Das mit dem Autofahrer verstehe ich nicht, der sitzt doch geschützt in seiner Karre...
 
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Woher weißt du, dass es wenige sind? Hast du sie gezählt?

Als alte Wahrheitssucherin musste und muss ich immer wieder feststellen, dass eine Wahrheit, die ich für allgemeingültig hielt, es doch nicht war.
Es sind nicht viele übriggeblieben, die für alle gelten und diese sind eigentlich einfach nur banal.
 
Ja, da liefen alle aus meiner Klasse mit, Jungs und Mädchen.
Zuerst hatte ich nur gemerkt, dass alle irgendwo hinliefen und bin dann mitgelaufen.
Unterwegs hab ich dann aus mitgehörten Gesprächsfetzen erfahren, worum es ging.
Ich war ziemlich oft geistig abwesend damals.
Eine gute Erfahrung, die lehrt, geistig anwesend bzw. wach zu sein.

Mir kam es vor, als wäre das schon da gewesen, nur hatte ich es vorher nicht bemerkt.
Was nur für ein gewaltiges Schlüsselerlebnis! Doch ist hier nicht auch eine geistige Wachheit erforderlich, konsequent darüber nachzudenken, wie es gekommen ist, dass es schon da war?
 
Eine gute Erfahrung, die lehrt, geistig anwesend bzw. wach zu sein.

Ja, das stimmt und auch, wenn ich mich dafür geschämt habe, möchte ich sie doch nicht missen.

Was nur für ein gewaltiges Schlüsselerlebnis! Doch ist hier nicht auch eine geistige Wachheit erforderlich, konsequent darüber nachzudenken, wie es gekommen ist, dass es schon da war?

Ach, damals war ich noch zu jung, nicht mal 10.
Später hab ich mich auf die Suche begeben, weil ich wissen wollte, wer ich bin, warum ich hier bin, wo ich herkomme und wo ich nach meinem Tod hingehe und die Antworten, die ich fand, beinhalten auch das.
 
Arthur Schopenauer soll den Satz geprägt haben, Moral predigen sei leicht, doch Moral begründen schwer. - Doch was ist der Unterschied? Hat es überhaupt einen Sinn, Moral begründen zu sollen? Was macht der Unterschied für uns aus?

Ich denke, der Unterschied liegt in der Vertrautheit von zwei o. mehreren Menschen.
Begegnen sie sich häufig u. haben entsprechenden Gedankenaustausch, dann müssen sie nicht predigen.
Das Gegenüber hat die Chance die Entwicklung beim anderen mit zu verfolgen u. durch den häufigen Kontakt
auch immer wieder Fragen zu stellen, (meine ich im Unterschied zu "hinterfragen").

By the way: Jetzt rechne ich damit, diese Aussage begründen zu sollen, bin aber immer noch im Urlaub u. versuche wenigstens noch
etwas informiert zu sein, was hier läuft.

Eine Moral zu begründen ist dann schwer, kennt man jemanden kaum o, gar nicht.
Dann stoßen zwei sich völlig fremde Menschen aufeinander, ( frei übersetzt: etwas " Erlerntes " u. "noch lernen wollendes").

Erst durch regelmäßigen o. häufigeren Kontakt ergibt sich eine Ahnung (viell. auch Wissen). wo der andere steht.
 
Quatsch, nicht alles ist Moralisch.
Ich weiß nicht, was du mit "alles" meinst. Jedenfalls meinte ich deine Aussagen. Indem du dich ablehnend über Moral äußerst, so ist das bereits wie in der Kirche ein moralisches Predigen.

Da macht es du es dir Leicht.
Kann ich so gar nicht von mir behaupten; aber auch nicht das Gegenteil, es mir schwer machen zu wollen. Vielmehr versuche ich zu verstehen - aber das ist schon schwer.
 
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Ich denke, der Unterschied liegt in der Vertrautheit von zwei o. mehreren Menschen.
Begegnen sie sich häufig u. haben entsprechenden Gedankenaustausch, dann müssen sie nicht predigen.
Das Gegenüber hat die Chance die Entwicklung beim anderen mit zu verfolgen u. durch den häufigen Kontakt
auch immer wieder Fragen zu stellen, (meine ich im Unterschied zu "hinterfragen").

Ich denke, der Unterschied liegt in der Vertrautheit von zwei o. mehreren Menschen.
Begegnen sie sich häufig u. haben entsprechenden Gedankenaustausch, dann müssen sie nicht predigen.
Das Gegenüber hat die Chance die Entwicklung beim anderen mit zu verfolgen u. durch den häufigen Kontakt
auch immer wieder Fragen zu stellen, (meine ich im Unterschied zu "hinterfragen").
Dann müssen sie sich einander nicht mehr gegenseitig predigen. Solches findet sich ja beispielsweise in sich christlich nennenden Gruppierungen. Sie formieren sich, indem die Angehörigen jener Gruppen dieselbe Meinung haben oder sich darauf einigen. - Kommt aber einer mit einer anderen Meinung und begründet diese dann noch, was würden jene, sich Christen Nennende dann tun?
 
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