Hehe, ich denke mal, "echter Minimalismus" ist für die meisten Leute nicht sonderlich attraktiv und auch schwer lebbar.
Unsere Wohnung ist zwar relativ minimalistisch ausgestattet (ich mag keine "Dreckecken" und nichts Überladenes), aber dafür habe ich alles, was ich noch brauchen könnte, fein säuberlich auf dem Dachboden, im Keller und in der ausgebauten Garage gelagert - so dass ich schnell überall herankomme und es auch dort gut aussieht.
An Möbeln habe ich in meinem Leben (und ich bin nicht mehr die Jüngste) kaum etwas kaufen müssen, weil meine Verwandten (insbesondere Großelternlinie und darüber) einen ziemlich guten Geschmack (Ansichtssache^^) hatten und nichts wegwerfen konnten.
So habe ich etliche erlesene Teilchen, von denen ich mich nie trennen werde und auf die meine Töchter schon Ansprüche für später angemeldet haben.
Mein Mann ist da ähnlich gestrickt und brachte auch einige tolle uralte Möbel mit.
Eigentlich brauchen wir nicht mehr als in der Wohnung ist, aber (!) es gibt doch einige Gelegenheiten, bei denen ich sehr froh bin, die gehorteten Sachen zu haben, wie komplette Campingausrüstungen (jetzt für die Kids, seltener für uns), alte Plattenspieler und Platten (meine jüngere Tochter war Weihnachten begeistert - ich hätte es sonst neu kaufen müssen und Neues ist längst nicht so cool wie alte Originale), Gartenpartys u.ä. (da wird jede Sitzgelegenheit und sämtliches Geschirr gebraucht) usw..
Als Teenie hatte ich das Glück, dass meine Eltern noch einen Teil ihrer 50er Jahre Klamotten hatten- ich wurde glühend beneidet^^ und zu kaufen gab es so etwas damals nicht.
Männer sagen ja gern, dass sie gar nichts brauchen, aber wenn man mal genau hinschaut: z.B. die Menge an hochwertigem Werkzeug, die mein Mann besitzt (auch aus dem Nachlass meines Vaters) ist enorm und so etwas erneut zu erwerben, wäre finanziell nur schwer stemmbar.
Deshalb bin ich generell vorsichtig mit Wegwerfen - da gilt es ganz genau zu überlegen, jaaa!^^
Wichtig ist einfach, eine Struktur zu haben und nicht nur sinnlos zu horten.
Dass jemand etwas hat, wovon er genau weiß, dass er es hat, aber die Zeit, das zu finden stände in keinem Verhältnis zum Neukauf, kennt bestimmt auch jeder und so etwas ist einfach nur ärgerlich, kostet Zeit, Kraft und Nerven.