"milde" oder "kleine" Partnerrückführung

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@Abraxas könntest Du denn?
Wenn ja, warum denn nicht?
Nicht falsch verstehen, ich respektiere das vollkommen, bin aber ehrlich daran interessiert warum nicht.
 
@SoulCat Passt das denn besser in Angebote? Ich biete ja nichts an :) Und suchen tu ich ja in erster Linie Informationen und Anregungen und Austausch.
 
@Abraxas könntest Du denn?
Wenn ja, warum denn nicht?
Nicht falsch verstehen, ich respektiere das vollkommen, bin aber ehrlich daran interessiert warum nicht.

Weil ich könnte.
Schreib mal was du getan hast, was zur Trennung geführt hat.
Und mit welchem Grund, du dich in jene Gnade versetzen solltest lassen, dieses Ungeschehen zu machen.
Authentisch, und wie gestaltest du dein Leben autark, das du in 10 Jahren, deinem aktuellen Willen, jener Menschen die du grad eben zu lieben meinst, dienen kannst?
 
Das tue ich sehr gerne!
Hier öffentlich, oder per PN?
Ich würde PN bevorzugen, dafür müsstest Du mich aber anschreiben.
 
@SoulCat Passt das denn besser in Angebote? Ich biete ja nichts an :) Und suchen tu ich ja in erster Linie Informationen und Anregungen und Austausch.
Naja, vielleicht habe ich das ja falsch verstanden:

Ich habe mich jetzt schon ein wenig durch einige Einträge gelesen zum Thema PRF, komme aber an dem einen Punkt nicht weiter, wie man denn an einen guten/kompetenten/seriösen Menschen kommt der einem bei der Thematik weiterhelfen kann.
Für mich steht da, du suchst einen guten/kompetenten ...

Also schon richtig bei "Nachfrage zu Angeboten".
 
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@Abraxas Nun gut, hier meine Geschichte. Könnte etwas ausführlicher werden.
Vorab bemerkt, ich bin keine 20 mehr, das ist nicht meine erste Beziehung und vor allem auch nicht meine erste Trennung.
Zur Beziehung kam es vor fast fünf Jahren. Von Anfang an hat vieles einfach wirklich gut gepasst und harmoniert.
Aber eine Beziehung ist ja immer auch eine Aufgabe, ein Lernfeld.
So kam es, dass sich, zunächst nicht unüblich, eher unbemerkt eine Art Routine angefangen hat zu etablieren. Zwei Stiere, die Neigung zur Behäbigkeit und dem Hang zum Bewährten kann ich da nicht absprechen. Aber alles nichts schlimmes, die Harmonie war permanent vorhanden.
Dazu kommt aber vor allem, dass sich bei mir irgendwann noch etwas getan hat. Es ist eine Frau am Rande meines Lebens aufgetaucht die, ich nenne es mal meine Aufmerksamkeit mehr als üblich auf sich gezogen hat. So etwas passiert, immer wieder, das wissen/wussten wir beide und haben auch über solche Themen gesprochen. Hier war es dann aber doch etwas mehr als üblich. Etwas euphorisiert und zugleich verunsichert habe ich gezielt aber zurückhaltend den Kontakt zu dieser Frau gesucht. Oft hat er sich aber auch ergeben, wir haben einen gemeinsamen erweiterten Freundeskreis.
Nun wusste ich nicht wie damit umgehen, war mir meiner Gefühle nicht mehr sicher. Das hat sich ein wenig hingezogen und mich und meine Partnerin etwas voneinander entfernt. Leider war ich nicht in der Lage darüber zu sprechen. Ich habe dann die Konsequenz gezogen und mich getrennt. Um nicht unfair meiner Partnerin gegenüber zu sein, und um mich etwas zu sammeln.
Letzten Endes besteht zwischen uns beiden aber eine solche Anziehungskraft, dass wir das nicht durchgehalten haben. Die letzten Monate befanden wir uns in einer Art halben Beziehung. Hier kommen jetzt meine relevanten Fehler zum tragen! Ich habe mich zwar nicht auf die andere Frau eingelassen, konnte sie aber auch nicht ausblenden. Paradoxerweise habe ich gleichzeitig versucht ihre Nähe zu suchen, mich aber doch distanziert. Es gab Gelegenheiten für mehr! Und obwohl ich mich in dieser Zeit innerlich von meiner Freundin abgewendet und dieser anderen Frau zuwandte, habe ich mich in den entscheidenden Momenten immer für meine Parnerin entschieden und es zu nichts kommen lassen. Auch hier paradox, in mir, gezeigt oder kommuniziert habe ich ihr das nicht. Das habe ich alles in mir herum getragen, es hat mich innerlich immer mehr zerrissen, und je länger ich gewartet habe, desto weniger konnte ich darüber reden.
Meine Partnerin hat sich alle erdenkliche Mühe gegeben. Mich in Ruhe gelassen, das Gespräch gesucht, gekämpft usw. usw. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es Warn- und Alarmsignale gab die an Deutlichkeit und Offensichtlichkeit nicht zu übertreffen sind. Nun, ich habe sie nicht gesehen. Konnte nicht, wollte nicht in meinem Zustand des Verharrens und Vermeidens. Ich war auch sehr sehr gut darin den für die männliche Rolle oft typischen "Steppenwolf" zu geben, diese Rolle habe ich mit sehr viel Energie aufrecht erhalten! Unabhängig, keine echte Nähe usw. usw. So lange sie nach mir gegriffen hat war das super.
Wobei ich anmerken muss, dass wir nicht völlig stagniert haben. Gewisse Dinge haben wir angesprochen, sind wir angegangen, und da kam auch Bewegung rein. Nur eben langsam. Die Stiere.
Natürlich hat sie das trotzdem nicht ewig mitmachen können und hat das Ganze beendet. Für mich war es ein Schock, der langsam einsetzte und sich über eine ganze Weile steigerte bis ich das Ausmaß der Situation einigermaßen überblickte. Ich kann sagen, dass ich buchstäblich wie aus einer Art Koma erweckt wurde. Unsanft, sehr unsanft. Ich blickte auf einen Trümmerhaufen den ich erst mal überschauen musste, den ich für meine Werte, meine Ansichten, für mein Leben hielt. Und musste mir mir eingestehen, dass vieles davon konstruiert, erfunden und gelogen war. Nicht alles bewusst, ich habe ja davon selbst vieles geglaubt. Sehr schmerzhafter Prozess, das! Und ich bin sehr froh darüber! Endlich wach zu sein! Und nach und nach begann ich in diesem Haufen auch ein Potential zu erkennen.

Es sind jetzt ein paar Monate vergangen. Ich will nicht behaupten, dass ich ein komplett anderer Mensch bin und ab jetzt alles anders und besser machen werde. Aber es ist keine leere Floskel wenn ich sage ich arbeite an mir, nehme mich Themen an die wehtun und tue mein Bestes. Das fängt bei äusseren Kleinigkeiten an, ich mache Sport, habe aufgehört Drogen zu konsumieren (früher habe ich mich in solchen Situationen bevorzugt dahin geflüchtet), achte auf mich und lasse mich nicht gehen, suche den Kontakt zu Menschen, führe sehr gute Gespräche mit tollen Menschen usw. Reflektiere mich, uns, meine Situation.

Ich glaube ich bin auf einem guten Weg, kann meine Fehler erkennen und sie annehmen ohne zu sehr zu werten oder mich in Selbstmitleid zu flüchten. Es gehören zu allem immer auch zwei. Sie hat auch ihre Fehler gemacht, und auch dafür verurteile ich sie in keinster Weise!

Leider war ich aber anfangs noch etwas zu vehement und wollte ihr meine ganzen Erkenntnisse unbedingt mitteilen, am besten alle auf einmal :) Da war ich etwas übereifrig und habe sie ganz sicher überfordert. Sie hat sich entsprechend zurückgezogen und den Kontakt weitgehend eingestellt. Zu erfahren, dass es innerhalb kurzer Zeit einen Neuen an ihrer Seite gibt hat mich natürlich sehr geschmerzt, und tut es immer noch. Bin auch nur ein Mensch.

Um auf deine Fragen zurück zu kommen. Über etwas Gnade würde ich mich schon sehr freuen. Für sie, für mich, von ihr, von mir, und gerne auch von höheren Wesen, dem Schicksal, dem Universum oder was auch immer. Was ich aber nicht will ist irgendetwas davon ungeschehen machen!! Und auch nicht, dass ich irgendwem Geld gebe und er irgendwas macht und meine Freundin einfach wieder voller Liebe zu mir zurück kommt! Selbst wenn das ginge (was ich nicht glaube), ich würde es nicht wollen!

Sie hat sich von mir getrennt mit den Worten, dass es eine Entscheidung gegen ihr Herz ist. Ich habe erkannt, dass vieles was ich ihr und mir vorgespielt habe völliger Humbug ist. So sehr ich das alles immer vermieden habe, so konfliktscheu und bequem ich in vielerlei Hinsicht war, so kraftvoll und klar fühle ich mich inzwischen mich Dingen zu stellen. Mut zu haben, hinzuschauen, verletzbar zu sein, weiter Fehler zu machen. Auch in vielen anderen Bereichen, nicht nur in der Partnerschaft. Will man das ernst meinen, kann man nicht anders als alle oder zumindest viele Bereiche seines Lebens zu durchleuchten. Ich habe einige alte Wunden geheilt, bin auf Menschen zugegangen mit denen ich seit Zeiten Konflikte herumtrage, habe lange intensive, klärende Gespräche geführt und merke wie mich das zum Leben erweckt. Seit kurzem formen sich bei mir erste konkrete Gedanken mich beruflich neu zu sortieren, und schon tauchen Gelegenheiten auf. Undsoweiter, die Liste ist lang!

Mein Leben gestalte ich autark. Bisher schon ziemlich gut (vielleicht zu gut), in Zukunft aber immer besser, da bin ich zuversichtlich. Und eben die Erkenntnis, dass ich diese Frau liebe, lässt mich einen Weg suchen wieder eine gemeinsame Basis herzustellen, an einen Neuanfang zu glauben. Ich habe daran gezweifelt ob ich sie liebe, weil ich mich gefragt habe was das überhaupt ist, Liebe. Verliebtheit geht vorbei, und dann? Muss da noch ein permanentes Liebesgefühl oder so was sein? Inzwischen habe ich eine Idee davon, dass Liebe vor allem auch eine Entscheidung ist, und Vertrauen. Nicht in den Anderen, vor allem erst mal in sich selbst! Der Wille Ja zu jemandem zu sagen, nicht permanent unabhängig sein (scheinen) zu wollen (was übrigens ganzschön anstrengend ist), Mut zu haben. Verletzbar zu sein. Und, und der Gedanke gefällt mir besonders, mit einem Menschen an der Seite geimeinsam auch (oder vor allem) Krisen zu überstehen. Keine Liebe ohne Schmerz oder wie war das. Ich spüre in mir ein Vertrauen und eine Gewissheit, oder sagen wir Glauben daran, dass wir beide das hinbekommen können und daran wachsen würden. Viel mehr als wir beide alleine. Eine Trennung ist in den seltensten Fällen die Lösung, meist ist sie nur eine Vertagung der Probleme!

Glücklicherweise habe ich aussergewöhnlich tolle Freunde, lebe innerhalb eines sehr schönen sozialen Umfeldes. Dafür bin ich unendlich dankbar. Und gerade da gibt es Menschen die mir mit sehr tiefen Gesprächen weitergeholfen haben und eine große Inspiration sind. Eine Freundin befindet sich seit Jahrzehnten in einer Beziehung mit ihrem Mann. Das Geheimnis ihres Glücks und ihrer Verbundenheit liegt in den gemeinsam überstandenen Krisen und Aufgaben. Da gab es welche die waren weitaus gravierender als meine Situation, und wesentlich aussichtsloser. Und doch haben die beiden im entscheidenden Moment Ja zueinander gesagt. Man muss es nur wollen. Ich halte diese Frau für sehr weise und gebe ihren Ratschägen einges an Gewicht! Das hat mir sehr viel Mut und Zuversicht gegeben!

Ich würde wollen. Wirklich. Was denkst Du, ist es zu viel verlangt nach einer Möglichkeit dafür zu suchen, und ggf. eine Hilfestellung in Anspruch zu nehmen?
Warum gerade bei dieser Frau? Weil es mit ihr Momente gab bei denen eine Verbundenheit zu spüren war die ich so vorher nicht kannte. Es gab Augenblicke die mein Leben nachhaltig beeinflusst haben. Sekunden die mir Kraft für Jahre gegeben haben. Kleine große Krisen an denen wir schon gewachsen sind! Diese Verbindung ist aussergewöhnlich, die Fähigkeit dazu liegt in uns beiden, das weiss ich. Und ich weiss, dass es Arbeit ist diese aufzubauen, zu erhalten, zu pflegen, dass so eine Verbindung nich einfach existiert und gut. Und genau das will ich. Mit ihr. Vielleicht würde ich sie einfach gerne Fragen können ob sie das auch will.

Ich danke dir für's "zuhören"!

Darf ich zum Abschluss noch etwas fragen, wie sähe denn deine Hilfe aus? Auch wenn Du sie ablehnst.
 
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