Memento mori

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MelodiaDesenca

Guest
Heute war so ein Moment, flashartig und ziemlich überraschend, wo ich darüber nachdachte, dass mein Leben jederzeit vorbei sein könnte und dass das für mich eigentlich unvorstellbar ist, all die Intensität und geballte Energie, plötzlich weg/fort/verpufft und mit ihm mein Ich. Ich wurde zuerst sehr traurig, weil ich mir vorstellte, wie es wäre, ganz ohne die Liebe zu meinem Mann, sein Lachen, seine Sätze und Scherze und auch ohne Vogelgezwitscher, Sonne, Wolken, Wind, Regen...aber auch ohne Alltagskram und plötzlich war ich zutiefst dankbar für dieses Geschenk des Lebens und verstand auch warum man selbst unter widrigsten Umständen weitermachen will, einen Weg, eine Lösung sucht, weil es letztlich alles für einen ist.
 
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in spirituellen Kreisen gibt es die Vorstellung, daß all das, was einen als Menschen ausmacht,
nach dem Leben nicht etwa verpufft, sondern in die Gemeinschaft eingeht, wie so ne Wolke,
die über der Menschenwelt schwebt und aus der immer mal hie und da was niederregnet.
 
in spirituellen Kreisen gibt es die Vorstellung, daß all das, was einen als Menschen ausmacht,
nach dem Leben nicht etwa verpufft, sondern in die Gemeinschaft eingeht, wie so ne Wolke,
die über der Menschenwelt schwebt und aus der immer mal hie und da was niederregnet.

Das ist mir durchaus bekannt, aber selbst wenn man in etwas Größerem aufgeht, wäre das Ich dann ja letztlich vorbei, da ja aufgegangen im etwas anderem und somit mehr oder weniger transformiert und feinstofflich. Kann ja auch schön sein, keine Frage, darüber denke ich auch ab und zu nach, aber so lange man es nicht wirklich weiß, sind solche Überlegungen immer sehr theoretisch und abstrakt, während mein Ich/mein Leben jetzt durchaus konkret ist.
Die Vorstellungen auf die Menschheit in Zukunft herabregnen zu können hat aber was. Trotzdem kann das gerne noch länger auf sich warten lassen...:D
 
Heute war so ein Moment, flashartig und ziemlich überraschend, wo ich darüber nachdachte, dass mein Leben jederzeit vorbei sein könnte und dass das für mich eigentlich unvorstellbar ist, all die Intensität und geballte Energie, plötzlich weg/fort/verpufft und mit ihm mein Ich. Ich wurde zuerst sehr traurig, weil ich mir vorstellte, wie es wäre, ganz ohne die Liebe zu meinem Mann, sein Lachen, seine Sätze und Scherze und auch ohne Vogelgezwitscher, Sonne, Wolken, Wind, Regen...aber auch ohne Alltagskram und plötzlich war ich zutiefst dankbar für dieses Geschenk des Lebens und verstand auch warum man selbst unter widrigsten Umständen weitermachen will, einen Weg, eine Lösung sucht, weil es letztlich alles für einen ist.


Wenn sich der Mensch in jeder Sekunde seines Lebens gewahr wäre, dass er vergänglich ist bzw. jederzeit die Möglichkeit besteht, dass das eigene Leben urplötzlich auslischt , würde er wahnsinnig werden. Der Verdrängungsmechanismus ist sozusagen ein Überlebensschutz.

Umso schöner ist es dann, wenn uns solche Gedankengänge an die Sterblichkeit mit Leben erfüllen, so wie du es beschreibst, eine tiefe Dankbarkeit um unser Leben, die schönen Momente und die Menschen, die wir lieben an unserer Seite zu wissen.
 
Heute war so ein Moment, flashartig und ziemlich überraschend, wo ich darüber nachdachte, dass mein Leben jederzeit vorbei sein könnte und dass das für mich eigentlich unvorstellbar ist, all die Intensität und geballte Energie, plötzlich weg/fort/verpufft und mit ihm mein Ich. Ich wurde zuerst sehr traurig, weil ich mir vorstellte, wie es wäre, ganz ohne die Liebe zu meinem Mann, sein Lachen, seine Sätze und Scherze und auch ohne Vogelgezwitscher, Sonne, Wolken, Wind, Regen...aber auch ohne Alltagskram und plötzlich war ich zutiefst dankbar für dieses Geschenk des Lebens und verstand auch warum man selbst unter widrigsten Umständen weitermachen will, einen Weg, eine Lösung sucht, weil es letztlich alles für einen ist.
Tja, so geht es den meisten Menschen, die ICH mit Selbst und Selbst mit Seele verwechseln. Glaubst Du, diese Menschen waren alle blöd?

"Konditioniert von unserer Gesellschaft, die eine Inkarnation der Ablehnung der Wirklichkeit darstellt, schützen wir uns vor allen Schwierigkeiten, vor allen direkten Unannehmlichkeiten. Unsere Anstrengungen, unsere Unsicherheit zu leugnen, gegen den Schmerz, den Tod und den Verlust zu kämpfen und uns selbst vor einer Einsicht in die elementaren Wahrheiten über die natürliche Welt und unsere eigene Natur zu schützen, verbrauchen wir viel von unserer Energie."Jack Kornfield (* 1945)
"Wenn das stete Entstehen und Vergehen alles Körperlichen wie Geistigen gesehen wird, entsteht wahre Freude. Hier liegt das Reich des Todlosen."
Buddha


Aber nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und von der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes. Er gewinnt seine Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich selbst findet. Diese Macht ist er nicht als das Positive, welches von dem Negativen wegsieht, wie wenn wir von etwas sagen, dies ist nichts oder falsch, und nun, davon weg zu irgend etwas anderem übergehen; sondern er ist diese Macht nur, indem er dem Negativen ins Auge schaut, bei ihm verweilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Sein umkehrt.
G.W.F. Hegel, Phänomenologie des Geistes



Die Jünger fragen Jesus:
'Wann wird die Ruhe der Toten eintreten,
und wann wird die neue Welt kommen?
Jesus antwortete:
'Die Ruhe, die ihr erwartet, ist schon gekommen, aber ihr erkennt sie nicht.

(Thomas 51)


Aber Jesus sprach zu ihm: Folge du mir und laß die Toten ihre Toten begraben!
 
Heute war so ein Moment, flashartig und ziemlich überraschend, wo ich darüber nachdachte, dass mein Leben jederzeit vorbei sein könnte und dass das für mich eigentlich unvorstellbar ist, all die Intensität und geballte Energie, plötzlich weg/fort/verpufft und mit ihm mein Ich. Ich wurde zuerst sehr traurig, weil ich mir vorstellte, wie es wäre, ganz ohne die Liebe zu meinem Mann, sein Lachen, seine Sätze und Scherze und auch ohne Vogelgezwitscher, Sonne, Wolken, Wind, Regen...aber auch ohne Alltagskram und plötzlich war ich zutiefst dankbar für dieses Geschenk des Lebens und verstand auch warum man selbst unter widrigsten Umständen weitermachen will, einen Weg, eine Lösung sucht, weil es letztlich alles für einen ist.
Deine Folgerung ist nicht die meine und an den frommen Spekulationen über die Vergänglichkeit mag ich mich nicht beteiligen. Das Memento Mori indes ist mein nahezu permanenter Begleiter und ich bin dankbar für - und stolz auf - jedes neue Kapitel, das ich in dieser Existenz aufschlagen kann.
 
Melodia
Ja der Tod schaut uns permanent über die Schulter und kann unser Ratgeber sein. Ohne Tod und Geburt kein Leben.

dass das für mich eigentlich unvorstellbar ist, all die Intensität und geballte Energie, plötzlich weg/fort/verpufft und mit ihm mein Ich.
Warum sollte die Energie dann weg sein? Warum sollte das Ich weg sein? Es verschwindet lediglich der Körper und die Persönlichkeit. Was bleibt? Das sagt mir die Frage: Wer bin ich?

LGInti
 
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Deine Folgerung ist nicht die meine und an den frommen Spekulationen über die Vergänglichkeit mag ich mich nicht beteiligen. Das Memento Mori indes ist mein nahezu permanenter Begleiter und ich bin dankbar für - und stolz auf - jedes neue Kapitel, das ich in dieser Existenz aufschlagen kann.

ich denke mal hier in diesem fall geht es ja nur um das momentane..nur jetzt existierende leben...und spekulieren tun wir ja in wirklichkeit alle nur...unser glaube halt.. ;)
 
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