Meine Schwester und ich...

Noni

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17. November 2013
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Ich stehe kurz vor einer Familienaufstellung und bin hin- und hergerissen.

Habe jetzt erst gelesen, dass es den Personen, die stellvertretend aufgestellt werden, danach auch schlecht gehen kann.
Das möchte ich aber nicht.

Ich möchte unser Problem aufstellen lassen weil es schon in anderen Generationen existierte.

Einen Kontakt zu meiner Schwester gibt es momentan nicht. Und auch meine Mutter hat mit genau den gleichen Problemen, mit ihrer Schwester, zu tun.
Mir geht es nicht gut damit.

Ich habe große Angst, dass es nicht gelöst wird und wieder an die nächste Generation übergeht.

Von der Aufstellung erwarte ich nicht, dass ich wieder besten Kontakt zu meiner Schwester habe.
Aber vielleicht kann ich verstehen warum es so ist wie es ist.
Vielleicht kann ich daran arbeiten und vielleicht kann es aufgelöst werden.

Das sind meine Erwartungen an die Aufstellung.
Sind die Erwartungen zu hoch ?

Wie geht man mit jemandem um, der nach der Aufstellung vielleicht Probleme hat.
Könnte man das besprechen ?

Da ich so etwas noch nie gemacht habe, bin ich sehr dankbar für alle Anregungen und für jedes Gespräch.


Seid lieb gegrüßt
Noni
 
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Hallo Noni!

Lass dir keine grauen Haare darüber wachsen, dass es jemandem nach deiner Aufstellung schlecht gehen könnte - das ist nicht deine Verantwortung, sondern die Verantwortung des Aufstellungsleiters. Im Normalfall sollte jeder Darsteller sauber aus seiner Rolle ausgerollt sein. Schlimmstenfalls kann man schlechte Gefühle mit sich herumtragen, die sich aber innerhalb von ein paar Stunden neutralisieren.

Ja, deine Erwartungen an eine Aufstellung scheinen ein bisschen hoch zu sein. Auch wenn die Aufstellung manche Themen auch im Rahmen der Aufstellung bereits lösen kann, sicher ist das keineswegs. Die Aufstellung dient primär einmal dazu, das dahinter liegende Thema überhaupt einmal herauszufinden. Dieses Thema gehört dann aber ggf. noch in weiteren Einzelsitzungen bearbeitet.

Wie gesagt, Probleme bei der Aufstellung sind Sache des Aufstellungsleiters. Daher auch immer nur einen Aufstellungsleiter verwenden, dem Du selber vertraust. In der Regel werden nach einer Aufstellung die Themen nicht mehr weiter besprochen, um das Ergebnis nicht zu verwässern. Aber das kann natürlich von Aufstellungsleiter zu Aufstellungsleiter differieren - insbesondere auch nach der Technik nach der jemand aufstellt.

Liebe Grüße
 
Lieber KingOfLions,


ich danke Dir sehr für Deine Antwort.

Vielleicht sollte ich meine Erwartungen etwas runterschrauben.
Aber eigentlich erwarte ich nur, dass sich das Problem regelt. Nicht jetzt und auch nicht mehr in meiner Generation.

Vielleicht werden meine Kinder damit nicht mehr kämpfen müssen.

Mich macht das unendlich traurig.
Ich weiß genau wie dieses Problem bei mir und meiner Schwester entstanden ist.
Und obwohl wir immer miteinander gesprochen haben und genau dieses vermeiden wollten ist es genau so gekommen wie bei meiner Mutter und ihrer Schwester.

Deshalb möchte ich tiefer gehen.

Vielleicht kann die Familienaufstellung, und auch noch einiges mehr danach, ja etwas bewirken.

Es ist ein Versuch.

Ich hatte nur große Angst davor, jemand Fremdes da mit reinzuziehen.


Sei lieb gegrüßt
und hab vielen Dank, dass Du mir die Sorge abnehmen konntest.

Noni
 
Und obwohl wir immer miteinander gesprochen haben und genau dieses vermeiden wollten ist es genau so gekommen wie bei meiner Mutter und ihrer Schwester.

Glaubst du insgeheim daran dass es sowas wie festgefahrenes Karma gibt, welches schwierig auflösbar ist oder zumindest nicht mit ganz herkömmlichen Mitteln ?

Ich glaube dass eine der betroffenen Generationen einfach erstmal den Willen haben muss das Problem gemeinsam ohne Schuldzuweisung zu verstehen und es dann aufzulösen.
Ganz auflösen lässt es sich nur durch beide Beteiligte, wenn aber nur einer möchte kann dieser auch alleine all das mögliche tun und findet so leichter zu innerem Frieden und Akzeptanz.
Eine Auflösung in einer der drei Generationen kann einen grossen Einfluss auf die anderen Generationen haben. Die Problematik findet ja nicht deshalb statt, weil sie soviel Lust auf Konflikte haben, sondern weil sie tatsächlich keine funktionierende Lösung kennen.

Es scheint sinnvoll nur im positiven Sinne an sich selber zu arbeiten, von sich aus anzurufen, von sich aus die Hand zu reichen ohne sich zu viele Gedanken über die Reaktion zu machen.
So lange wie du eine positive Einstellung hast wirst du positive Veränderungen bewirken können, du hast aber keinen Einfluss darauf ob dieser innere Entwicklungsprozess bei deinen Verwandten nun ein Jahr oder zehn Jahre dauert.
Du bringst erstmal nur den Stein ins Rollen und wirst danach zum akzeptierenden Beobachter.

:umarmen:

(Magst du über PN mehr erklären ? Ich hab auch so eine verflixte Schwesternproblematik. Vielleicht können wir uns gegenseitig weiter helfen ?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hast Du wunderbar ausgedrückt.

Ich schreibe Dir gern.
Muss mal sehen ob ich es schon kann.

Eventuell habe ich noch nicht genug Beiträge geschrieben.


Liebe Grüße
Noni
 
Ich würde -wenn Familienaufstellung- mich auf jeden Fall von Leuten fernhalten die nach Hellinger arbeiten sondern jemanden suchen der erstens eine psychologische Ausbildung hat und wo zweitens eine individuelle Nachbetreuung vorhanden ist.
 
Vielen Dank für den Tipp, Garfield.
Würdest Du mir sagen warum Du von dieser Methode nichts hältst ?

Liebe Grüße
Noni
 
Ich würde -wenn Familienaufstellung- mich auf jeden Fall von Leuten fernhalten die nach Hellinger arbeiten sondern jemanden suchen der erstens eine psychologische Ausbildung hat und wo zweitens eine individuelle Nachbetreuung vorhanden ist.

was findest Du an Hellinger nicht gut.?
Ich hatte einige Aufstellungen nach Hellinger, waren alle sehr gut.
Der Psychologe ist nicht so recht am richtigen Platz an Aufstellungen.
 
Der Psychologe ist nicht so recht am richtigen Platz an Aufstellungen.
Wenn das Deine Meinung ist, viel Spaß damit. Als allgemeine Feststellung ist das ziemlich sinnbefreit. Selbstverständlich ist eine systemische Aufstellung angewandte Psychologie, derartige Methoden des Verkörperns von psychischen Elementen im Raum sind seit langer Zeit erprobt und geübt, auch schon lange vor Hellingen und Adepten ... Beispiele Moreno (Psychodrama) oder Satir (Familienskulptur). Selbstverständlich können (!) auch Aufstellungen "nach Hellinger" heilsam wirken – die Kritik an seinen Ansichten und Äußerungen stellt ja nicht alle Aspekte des Verfahrens ganz grundsätzlich in Frage, sondern betrifft ganz konkrete Dinge, die bisweilen allerdings haarsträubend sind für viele Andere, die ihre Kritik ja hinreichend dargelegt haben.

Was ganz konkret Dein Aufstellungsvorhaben anlangt, liebe Noni, so will ich gar nicht erst anfangen, das inhaltlich auf dieser Ebene hier zu diskutieren. Ich halte das für einen geradezu klassischen Ansatz, bei dem eine Aufstellung gut dabei unterstützen kann, lösende Schritte zu tun. Wenn die/Der Aufstellungsleiter/in sein/ihr Geld wert ist, dann werden die entsprechenden Fokussierungen bei der Aufstellung, die Erwartungshaltungen und die möglichen erweiterten Thematiken ohnedies in der Vor- und Nachbearbeitung eine Rolle spielen, das ist dort dann wohl sehr viel besser aufgehoben als hier. Und auch die Frage nach möglichen unguten Auswirkungen solltest Du dort stellen ... wenn Du einem Online-Forum für die Beantwortung solcher Fragen ein größeres Vertrauen entgegenbringst als dem Aufsteller, dem Du Deine Thematik anvertrauen möchtest, dann könntest Du allerdings noch einmal überlegen, ob Du dich dem wirklich unterziehen möchtest.
 
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Lieber Jake,


ich bin extrem unerfahren.
Ich habe nur gefragt. Viele Menschen geben verschiedene Antworten.
Das muss nicht immer falsch oder unbedeutend sein.

Ich hatte inzwischen auch ein Gespräch mit dem Aufsteller. Ich konnte alle Fragen und Sorgen los werden und werde ganz beruhigt in diese Aufstellung gehen können.


Liebe Grüße
Noni
 
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