Meine Reisen, meine Länder...

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„Buenos dias senhoritas“, wurden Maria und Lisa von einem Indio begrüßt.
Sie waren frühmorgens an das Ufer des Sees gekommen, um sich das Gesicht zu waschen.
Lisa blickte erstaunt zu dem Mann herüber. Er saß nah am Wasser. Sein Alter schätzte sie auf Ende zwanzig. Ein Mann mit indianischen Gesichtszügen, aber etwas an ihm war anders. Ein auffallend ebenes, sehr ausdrucksvolles Gesicht mit kupferfarbener Haut. Vor allem aber, war er größer, als die Indios, die sie bisher sah.
„Buenos dias“, antwortete sie freundlich.

Er lächelte. Über seinen Jeans trug er einen schwarzen Poncho aus Alpacca Wolle. Auf dem Kopf ein schwarzer breitkrempiger Hut, sein langes Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen.
Sie setzten sich in seine Nähe und wollten den Sonnenaufgang beobachten. Die ersten Reiher flogen über die völlig ruhige Wasseroberfläche. Der Morgen war klar aber kalt. Eine ganze Weile herrschte Schweigen. Dann, als die Sonne langsam aus dem Wasser aufstieg, erhob sich der Fremde und begann in einer für Lisa unbekannten Sprache zur Sonne zu sprechen.
„Er spricht in Queschua“, flüsterte Maria Dolores Lisa zu. „Er betet zu Viracocha, dem Schöpfer“, meinte sie erstaunt. „Es ist das Gebet der Huldigung des großen Sonnengottes Viracocha: „oh Schöpfer! Der Du am Ende der Welt bist, der Du ohnegleichen bist, den Menschen Dasein und Wesen gibst...“ übersetzte Maria leise, während der Fremde
in andächtiger Haltung mit hoch erhobenen Armen das Gebet sprach. „Ich habe so etwas noch nie erlebt, sagte Maria leise. „Dieses Gebet ist nur einem Inkaherrscher vorbehalten, oder dem Hohepriester und den Sonnenjungfrauen, wie ungewöhnlich.“





Der Fremde setzte sich seelenruhig wieder an seinen Platz ans Ufer und begann aus seinem Rucksack einen kleinen Propangaskocher zu holen und setzte Wasser auf.
„Wir können zusammen frühstücken“, schlug er in perfektem englisch vor. „Ich habe sehr guten Kaffee“, dabei strahlte er Lisa und Maria an. Es begann verlockend nach Kaffee zu duften.
Beide nickten zustimmend, nahmen ihre Rucksäcke und gesellten sich zu dem Fremden, der ihnen eine Überraschung nach der anderen aufgab.
„Ich heiße Maria und das ist meine Freundin Lisa aus Deutschland.“

Maria sah ihn neugierig an, ein Indio, der definitiv anders war als alle Indios, denen sie bisher begegnet war. „Wo haben Sie so gut englisch gelernt?“, fragte sie, während sie belegte Brote, Obst und zwei Becher vor sich hinstellte.
„Ich heiße Huayna.“ Er lächelte nachdenklich. – „Ihr könnt mich Francisco nennen. Ich bin bei den Franziskanern in Lima erzogen worden, sie gaben mir den Namen Francisco, Francisco Sanchez.“ Er schenkte Kaffee in die Becher und überreichte sie ihnen. „Um aber Ihre Frage zu beantworten: „da bleibe ich gleich bei den Franziskanern, sie haben einen Narren an mir gefressen. Mein Mentor, Padre Manuel, meinte es anscheinend gut mit mir, er unterstützte mich und ermöglichte mir mein Studium an der Universität von Lima.

Maria reichte ihm eines der belegten Brote und für eine Weile aßen sie schweigend.
„So habe halt auch Englisch gelernt“, fügte er schließlich hinzu. – „Ich hielt mich auch einige Zeit in den vereinigten Staaten auf. Stipendium“, er lächelte in die Runde. „Dort lernt man Englisch, ob man es will oder nicht. – Und was führt Euch hierher?“ Francisco betrachtete die beiden Frauen interessiert.
„Wir sind auf der Suche nach der geheimnisvollen Pflanze, die Tränen des Tici Viracocha“, gab Lisa zurück. - Wir wollen nach Cuzco und von dort weiter in das Tal des Urubamba. Ich bin Biochemikerin und habe einiges über die Pflanze gehört. Mein Vater liegt im Sterben und diese Pflanze ist unsere einzige Hoffnung.“
„Ich bin zwar kein Biochemiker, aber ich glaube, ich könnte Euch vielleicht weiterhelfen, denn ich habe eine Tante, die kennt sich mit Pflanzen aus. Sie ist Schamanin und wohnt in der Gegend des Urubamba. Zuerst sollten wir aber Macchu Picchu aufsuchen.“ Huayna, sah beide fragend an. Sie nickten zustimmend.

Ich bin sicher, sie wird die Prüfung in Macchu Picchu bestehen“, dachte Huayna. Aber ich muss sicher sein, dass Lisa die kostbare Pflanze wirklich wert ist, dachte er.

















Als Kind las ich bereits über Bolivien und Peru. Das Buch hieβ Kopf in der Tasche, und es handelte von den Indianern in Südamerika. Es war ein Buch für Erwachsene, aber ich las damals, mit zehn Jahren, alles was ich nur kriegen konnte. Da hörte ich das erste mal von jenem Geheimnisumwobenen Ort Macchu-Picchu und vom Freiheitskämpfer Haya de la Torre, von Hafenkneipen in Barranquilla und Cartagena und dem Popocatepetl,
von Indios, die in der Kirche nicht beten, sondern, die so eine Art Verhandlung führen:
„Dios mio, bitte schenke mir drei Lamas und ich brenne für dich eine Kerze!“





Aphrodite:liebe1:


 
Liebe Ali

Ich hab mir das jetzt mal alles in´s Word kopiert, und lese es als Roman gemütlich, nicht am PC:weihna1
Ist das nicht schon ein Teil deines Buches???
 
Liebe Ali

Ich hab mir das jetzt mal alles in´s Word kopiert, und lese es als Roman gemütlich, nicht am PC:weihna1
Ist das nicht schon ein Teil deines Buches???

liebe Wolfsfrau,

das ist eine Erzählung
durch mein Studium an der Goethe Akademie
also nur ah Fernkurs in 12 Lektionen...:clown:


da kamen natürlich Kurzgeschichten etc dran...
freiwillig schreib ich selten Kurzgeschichten
ich schreibe am liebsten Romane, wo ich viel forschen muss

aber solche Kurzgeschichten nennt man auch Fingerübungen
und die Tränen des Tici Viracocha war eigentlich "Die drei Brüder"

das war die Aufgabe, und ich habe sie so gelöst...


wenigsten s meldet sich ab und zu mal wer...



Aphrodite:liebe1:
 
Hallo liebe Aphrodite!

Man kommt ja mit dem Lesen kaum hinterher!
:liebe1:
Gefällt mir sehr gut, was Du schreibst!
Es ist sehr anschaulich; erinnert mich an das "Geheimnis von Celestine".
Aber bei Dir kommen noch die Bilder hinzu; die sind wunderbar und wecken auch in mir sofort das Bedürfnis zu reisen; ein schöner entspannender Thread, den Du hier ins Leben gerufen hast!
:liebe1:

Herzlichen Gruss,

Soleilmoonie
 





der jüngste Passagier weit und breit auf der ganzen Reise...




V

Die Bahnfahrt nach Cuzco dauerte den ganzen Tag. Francisco spielte auf seiner Flöte und bald gesellten sich einige Indios dazu und sangen.
Draussen zog eine Landschaft von wilder Schönheit vorbei. Die musikalische Untermalung von Huaynas Flöte und den rauen Stimmen der Indios gaben dem Altiplano Seele. Manchmal sah man Lamaherden und Indios bei ihrer Feldarbeit. Es begann immer karger zu werden, die Andenbahn fuhr jetzt auf fast fünftausend Metern. Die Luft hier oben war so klar, man hatte das Gefühl, als könne man die Gipfel mit den Händen greifen, so nah waren sie. Darunter klare Bergseen, die im Sonnenlicht schimmerten.














Lisa und Maria Dolores hatten auf der Fahrt nach Cuzco, genügend Zeit, ihren neuen Freund kennen zu lernen. Wie sich herausstellte war er Archäologe und unterrichtete an der Universität in Lima. Francisco widmete sich ganz der Inkaforschung und war oft mit Archäologen und Forschern unterwegs, zuletzt in der Wüste von Nazca.
Maria Dolores erzählte von ihrer Arbeit als Astronomin und dem gemeinsamen Forschungsprojekt mit ihrem Verlobten. Zusammen studierten sie das Wissen der Inkas und ihrer Vorgänger, die über große Kenntnisse in der Astronomie verfügten, wie den Kalender und der Mathematik.
Zuletzt, berichtete Maria Dolores, wären auch sie gerade in einem Camp in der Wüste von Nazca gewesen.
„Nazca!“ entfuhr es Lisa. „Dort sind die Scharrbilder, die man nur aus der Luft sehen kann. Sie wurden von Außerirdischen geschaffen, sagt man...“
Francisco nickte lächelnd.
„Sagt von Däniken“, meinte er schmunzelnd. Er atmete die Luft hörbar ein. „Ich habe von Däniken öfters in die Wüste begleitet, Lisa. In meinen Augen sind das reine Theorien.“
„Das riesige Fabeltier von Nazca“, erläuterte Maria Dolores mit hochgezogenen Brauen, „fliegt exakt dem Aufgangspunkt der Sonne, am Sommerwendetag entgegen. “Ich glaube eher an Kalenderlinien und astronomisch bedeutsame Markierungen.“

Am Abend, bereits bei Dunkelheit fuhr der Zug in Cuzco ein.
Lisa und Maria wollten im Hotel übernachten und Francisco ging zu Freunden.
„Morgen um sieben, hole ich Euch ab. Der Zug nach Macchu Picchu wartet nicht“, verabschiedete er sich und verschwand in der Dunkelheit.









die Bahnfahrt nach Cusco war das reinste Abenteuer, der Zug machte sich am frühen Morgen von Puno, am Titicacasee, in Richtung Cusco auf
zwischendurch hielten wir immer wieder mal eine halbe Stunde an…
mitten auf dem Altiplano gab es heisse Quellen, die aus der Grasbewachsenen Hochebene entsprangen, wo wir unser Füβe reintauchten und ein entspannendes Fuβbad nahmen… die Erde ist dort vulkanisch
immer wieder auch Bahnhöfe, wo die Indios ihre Waren feilboten
genau auf der Höchsten Fahrstrecke, wurde das Mittagessen serviert, es gab heiβe Suppe auf 5000 Metern, und wir bekamen alle hochrote Köpfe
wir erreichten Cusco bereits bei Dunkelheit





Aphrodite:liebe1:
 


Liebe Wolfsfrau, liebe Soleilmoone und liebe Annie:liebe1:

danke für eure ermunternden Beiträge

ja, mir macht es Spass hier die Texte und meine Fotos reinzustellen
es ist, als würde ich die Reise nochmals machen

das Ziel ist ja Macchu-Picchu, welches zu den Träumen in meinem Leben gehörte und weswegen ich mich aufmachte, diesen Traum zu verwirklichen

die Luft dort oben ist sehr sauber und klar
darum gelingen die Bilder oft so gut

der Indio im Schilfboot ist eines meiner Lieblingsbilder





unser Hotel in Cusco, die kleine Reisende... wir nannten sie damals den Topolino


der Triebwagen nach Macchu-Picchu ist eine ganz besondere Erfindung: wegen dem schmalen Tal des Urubamba, fährt der Zug abwechselnd vorwärts und dann wieder rückwärts in Zickzackkurven die Berge hoch…


in Cusco haben mir die Gassen mit riesigen Quadersteinen imponiert. Sie sind ohne Mörtel auf einander gebaut und kein Messer passt zwischen die Fugen














geärgert haben mich die vielen Kirchen mit ihren Prunkaltären aus Silber und Gold, welche
auf Kosten der Inkas gebaut wurden…





Phantastisch die groβe Vor-Inkaische Anlage von Sacsuaman, oberhalb von Cusco gelegen
uralt und geheimnisvoll… auf einem Hochplateau
ich wusste, dass ich schon mal dort lebte, denn in meinem dritten Auge begann es zu kribbeln… und das war damals noch sehr selten…














IV

Es war einer der letzten milden Septembertage. Die Sonne war warm, wollte sich noch mal von ihrer besten Seite zeigen, bevor der Herbst beginnen würde, mit seinen dunklen Tagen, dem Regen und Nebel und Kälte.
Frau Hausendorf hatte ihren Mann im Rollstuhl zur Pergola gefahren und dort Tee servieren lassen.

Zwei Wochen sind vergangen, dachte sie ernst, die Zeit rennt uns zwischen den Fingern davon.
Sie goss ihrem Mann Tee ein, ließ sich nichts von ihren Sorgen anmerken. Albert wurde immer schwächer und siechte merklich dahin.
Draussen auf der Elbe fuhr gerade ein Ozeanriese in Richtung zum offenen Meer.
„Bald bist du wieder gesund Albert, dann werden wir zusammen eine Kreuzfahrt machen.
Albert nickte und sie fragte sich ob er wirklich daran glaubte...
Keine Nachricht von ihren Söhnen. Keine Nachricht von Lisa, sie musste sich sehr zusammenreißen und durfte Albert gegenüber sich nichts anmerken lassen.




Aphrodite:liebe1:
 
Hey Aphrodite :liebe1:

die Kleine ist ja süß, wie alt war sie denn damals?

Du warst also bei den Inka inkarniert :clown:
ich war mal bei den Maya, mit Soleilmoonie :zauberer1
 
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Hey Aphrodite :liebe1:

die Kleine ist ja süß, wie alt war sie denn damals?

Du warst also bei den Inka inkarniert :clown:
ich war mal bei den Maya, mit Soleilmoonie :zauberer1




sie war damls sechs...
sie war die ganze Reise der Hahn im Korb



definitiv war ich bei den Inkas...







hier wieder dieses seltsame Gefühl...

"pedra mortuaria - zona del cemiterio Machu-Picchu"





Aphrodite:liebe1:






 
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