Meine Reisen, meine Länder...

A

AphroditeTerra

Guest



Wie von mir beschlossen
mache ich einen thread auf über meine Reisen

und so fange ich mit Bodh Gaya an

Bodh Gaya ist jener heilige Platz
wo Buddha unter dem Bodhibaum die Erleuchtung fand
ich war im Januar 2002 dort, kurzentschlossen
ohne Plan, beschloss ich dort hin zu fliegen, allein
auf der Suche nach Buddhas Licht

welches ich dort fand...


Mit einem Mal standen sie an der Haupttreppe, die hinunter zum Mahabodhi Tempel führte. Ein mächtiger Bau mit einem konisch geformten Dach, umgeben von einem Garten mit hohen Bäumen. Der Garten war groß wie ein ganzes Fußballfeld, der gesamte Tempelbezirk noch einmal doppelt so groß. Von allen Seiten führten terrassenförmig angelegte Treppen hinunter zum Tempelgarten.
„Das ist ja fantastisch“, murmelte Stella.
Während sie mit Tensing die vielen Stufen hinunter stieg, erklärte er, was es mit den Wegen, die um den Tempel führten, auf sich habe. Eine nicht enden wollende Schlange Menschen war dabei, den gewaltigen Bau zu umrunden.
„Das Umrunden des Stupa verbessert ihr Karma. So können sie im nächsten Leben unter günstigeren Lebensbedingungen wiedergeboren werden.“

Auf den Mauern, welche die Wege säumten, brannten Tausende Kerzen.
„Es ist überwältigend, Tensing!“
„Du musst unbedingt abends kommen, bei Dunkelheit ist es noch schöner.“
Unten im Garten zeigte ihr Tensing den Weg zum Bodhi Baum,
„Ist es der gleiche Baum, unter dem Buddha die Erleuchtung fand?“, wollte sie wissen.
„Es ist ein Ableger vom ursprünglichen Baum.“ Tensing nickte. „Buddhistische Mönche brachten ihn nach Sri Lanka. Von dort holte man vor fünfhundert Jahren wiederum einen Ableger, und das ist der heutige Bodhi Baum.








Allein unter den vielen Pilgern machte Stella sich auf den Weg zum Bodhi Baum. Er stand an der Westecke des Tempels, war hochgewachsen, mit großen ausladenden Ästen und dichtem Blattwerk. Gemeinsam mit den anderen stieg sie die wenigen Stufen hinauf, die zu einem kleinen, abgetrennten Hof führten. Auch hier wieder zahlreiche brennende Kerzen.
Stella dachte, ich bin angekommen. Sie wusste, hier hatte sie einen heiligen Raum betreten.
In einer Ecke fand sie Platz zum Meditieren und schloss die Augen. Sie bat Buddha um Frieden in ihrem Herzen. Dann schaltete sie das Denken aus und glitt hinein in das Nichts - in ein unendliches, schweigendes Meer.






„So weit man blicken konnte, sah man in jenem Tal von Lahsa die hohen schneebedeckten Berge, und vor diesem Hintergrund stand das Kloster Gaden mit seinen weiß gekalkten Mauern, den Tempeln und golden schimmernden Dächern.“
Stella saß neben Lama Mipam. Er hatte sich gefreut, als er sie wiedersah und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. Dann erzählte er weiter über Tibet, das alte Land Bod.
„Schwerelos schwebten die mächtigen Gebäude des Klosters, wie eine Vision zwischen Himmel und Erde. Das Kloster Gaden, benannt nach dem Paradies, in dem Maytreya, der Buddha der kommenden Zeiten, auf seine Stunde wartet, um zu uns Menschen zu kommen.
Der grosse Tsongkhapa ließ es 1409 errichten und gründete die Gelupga Gelbmützen zu der unser heutiger XIV Dalai Lama, Tensing Gyatso gehört.“

Wie gebannt hörte sie dem alten Lama zu. Er saß in ruhiger Haltung da, aber das, was er
erzählte, klang spannend wie ein historischer Abenteuerroman. Sie sah geradezu die weiten Hochebenen Tibets vor sich, die blau durchsichtige Landschaft, die ihr letzte Nacht im Traum begegnet war.
„Zu dieser Zeit wurde in einem der entlegensten Hochtälern im westlichen Tibet ein Kind geboren und wie die alten Aufzeichnungen berichten, überfielen Räuber in einer kalten Winternacht das Dorf. Die verschreckte Mutter versteckte das Kind hinter Steinen und floh mit den übrigen Dorfbewohnern. Als die Gefahr vorüber war und alle zurückkehrten, fanden sie den Knaben lächelnd spielen. Bewacht von einem Raben.“
Lama Mipam Rinpochet hielt kurz inne und sagte dann lebhaft: „Ein Rabe ist ein bedeutsames Zeichen. Auch bei unserem heutigen Dalai Lama gab es in seiner Kindheit ein Rabenpärchen, welches sich auf dem Dachvorsprung seines Elternhauses niederließ. Und so wusste man, dass Gedrun Truppa kein gewöhnliches Kind war, denn in der Tat, mit sieben Jahren trat er in den Dienst eines Mönchs im nahen Kloster und begann religiöse Texte und philosophische Abhandlungen zu verfassen. Mit zwanzig begegnete er dem großen Tsongkhapa, der ihn in die Geheimnisse des Tantra einweihte.
Nach einem langen Leben, verkündete der zweiundachtzigjährige Gedrun Truppa auf seinem Sterbebett, er werde wiederkommen und seine Arbeit fortsetzen.
Die Geschichtsschreiber vermerkten in ihren Büchern, dass seine sterbliche Hülle zu leuchten begann, als sein Geist den Körper verließ.“









Der alte Lama stand auf. „Ich muss mich entschuldigen Stella, aber ich habe heute noch zu tun. Morgen Vormittag werde ich gewiss ein wenig Zeit aufbringen und herkommen.“
Er grüßte und entfernte sich mit raschen Schritten in die Richtung der Haupttreppe.

Stella war noch immer im Bann seiner Geschichte, langsam holte sie die Gegenwart zurück. Es wurden daraus zwei Wirklichkeiten, die sich übereinander lagerten. Sie beobachtete eine Nonne, die Ringelblüten in kleine Schälchen gab und auf den Sims rund um den Tempel stellte. Auf der anderen Seite war ein Mönch dabei, altes Wachs von den vielen Mäuerchen zu entfernen und neue Kerzen aufzustellen.




„Da dachte sie an Vasco da Gama. Er lebte um die gleiche Zeit wie Tsongkhapa und segelte auf der anderen Seite des Erdballs los nach Indien, um dort ein Weltreich aufzubauen. Aber die Vergänglichkeit holt alles wieder und schafft Platz für das Neue, Kommende.
Die Mauren hatten ihr Reich bei uns auf der Iberischen Halbinsel aufgebaut, sie kamen zur gleichen Zeit, als Padhma Sambhava nach Tibet wanderte und blieben siebenhundert Jahre. Dort, wo ich seit mehr als zehn Jahren lebe. Al-Gharb, das bedeutet ganz im Westen. Von dort komme ich, aus dem Land der Sehnsucht. Ich sitze hier, um mein Herz zu heilen und dringe dabei in die Zeittunnel der Geschichte ein. Und ich frage mich, warum wohl?
Irgendwann, in fünfhundert Jahren, könnte jemand am gleichem Platz, wie ich sitzen. Unter den Bäumen des Tempelgartens, denn zweitausendfünfhundert Jahre gib es diesen heiligen Ort. Derjenige könnte wie ich zurückschauen in die Jahrtausende, und würde erfahren, dass im XX Jahrhundert Mahatma Gandhi gelebt hat. Er brach von Indien nach Europa auf. Studierte in London Rechtswissenschaften, um später sein ganzes Leben der Gerechtigkeit seines Volkes zu widmen.
„Hallo, Namasté! Shalom! Bist du schon lange in Bodh Gaya?“ holte sie eine hell klingende Frauenstimme aus ihren Gedankentunnel.
Stella drehte sich zu der Frau und blickte in ein ausdrucksvolles Gesicht. Durch ihren kahlgeschorenen Schädel wirkte es um so zierlicher. Sie hatte dunkle Augen, die sie lebhaft anschauten und trug einen khakifarbenen Overall, Stella schätzte sie auf Anfang dreissig.
„Ich bin erst vier Tage hier,“ beantwortete sie ihre Frage. „Aber es kommt mir schon wie eine Ewigkeit vor, und du?“
„Ich kam gestern Abend. Vorher war ich im Ashram von Baba Ji. Von wo kommst du?“ wollte sie wissen.
„Ich lebe in Portugal, bin aber Deutsche.“
„Ich komme aus Israel und heiße Esther.“
„Ich bin Stella. Wie schön, dass wir uns begegnen und so die Chance erhalten, die unbewältigte Vergangenheit unserer beiden Völker mit Liebe zu heilen.“
„Ja, du hast so recht Stella. Ihren Augen konnte man ansehen, dass sie bereits viel Leid gesehen haben mussten, und eine Bereitwilligkeit dieses Leid zu umarmen und Trost spenden zu wollen.






ich würde mich freuen
wenn sich foris melden
die auch in Bodh Gaya waren und
erzählen, was sie dort erlebten



Aphrodite:liebe1:
 
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leider habe ich nur noch ein Bild...







meine Minolta ist mir sehr ähnlich
sie ist phantastisch, aber unberechenbar
so passierte es mir leider öfters
dass sie einfach den Film nicht transportierte...
stur ist sie wie ein Esel

so kam ich zurück aus Indien und
hatte diese paar Bilder von zwei Filmen

aber es soll ja im Geistigen vor allem erhalten bleiben


hier eine Geschichte, die sich so zutrug
alles was hier steht geschah auch wirklich in etwa so
ich lebte zu dieser Zeit allein, bzw. getrennt


„Stella! Hier bin ich.“ Martha stand strahlend vor ihr, bepackt mit einem unscheinbaren Plastikbeutel, aus dem sie vier dicke Kerzen hervorholte.
Sie hatten sich beide um sieben Uhr an der Haupttreppe des Mahabodhi Tempels verabredet, Martha machte mittags eine vage Andeutung über eine Zeremonie, die sie vollziehen wollte, sie tat geheimnisvoll...
Stella lächelte und dachte daran, dass jetzt wieder einmal eines von Marthas Geheimnissen gelüftet würde.
„Ich werde an jeder Ecke des Tempelgartens eine Kerze aufstellen.“ Martha schaute sie erwartungsvoll an, „na? wie findest du das?“
„Warum sind die Kerzen so groß?“, fragte Stella verständnislos. „Ich habe im ganzen Tempelgarten keine solche großen Kerzen gesehen.“
„Das ist wegen meines Anliegens an Buddha. Ich will Buddha darum bitten, einen Mann zu finden, der mich aufrichtig liebt und dafür werde ich dieses Ritual mit den Kerzen vollziehen. Du kannst mitmachen, wenn Du möchtest“.
Hier, für Dich,“ sagte sie und reichte ihr ein großes Bündel Räucherstäbe, die sie aus dem Plastikbeutel holte. „Du brauchst ja genau wie ich einen Mann.“
Stella bemühte sich nicht laut loszulachen, wollte sie Marthas Stimmung nicht verderben.
Sie gingen die Treppe hinunter, wollten den mittleren Umrundungsweg nehmen. Martha fand, der sei erheblich kürzer, als der obere.
„Gut Martha, ich werde mitmachen,“ sagte Stella so ernsthaft wie möglich. „Und wann glaubst du, dürfen wir den erwünschten Mann in unserem Leben erwarten?“
Martha begann damit, die Weihrauchfackeln anzuzünden, meinte dann, „morgen oder übermorgen könnte unsere Bitte bereits Wirkung zeigen. Komm Stella!“
Sie nahm sie an der Hand und zog sie mit sich fort, „wir haben keine Zeit zu verlieren Es sind sieben Umrundungen, die wir zu gehen haben.“
„Nicht so eilig Martha! Ich bin ehrlich gesagt nicht darauf vorbereitet, einem neuen Mann in meinem Leben zu begegnen, „ und wenn ich ihn dann übermorgen treffe, was mache ich mit ihm?“
„Dann lebt Ihr glücklich bis an Euer Lebensende.“ Entgegnete sie inzwischen auch schon mehr lustig als ernst und ging entschlossen voran, so dass Stella Mühe hatte, Schritt zu halten.


Sie kamen aber erstaunlicherweise gut voran. Der Grund dafür waren ihre Weihrauchfackeln. Sie hielten sie so, dass der Wind den Rauch nicht auf sie draufwehte, dafür aber auf die vielen frommen Tibeter, die ausweichen mussten und alles mit buddhistischer Gelassenheit ertrugen.
Die erste Kerze wurde an der Südecke aufgestellt und angezündet, sie überragte alle anderen um mindestens zwanzig Zentimeter.
Und weiter ging es auf ihrem Umrundungsweg um den Tempel, so dass sie nach einer halben Stunde alle vier Kerzen an den vier Himmelsecken des Tempelgartens aufgestellt hatten.
Martha schritt weiterhin entschlossen voran, aber Stella begann müde zu werden.
„Martha,“ begann sie, „ich bin müde und meine Augen brennen von dem ganzen Rauch. Wir gehen seit Stunden und ich will aufhören und ins Hotel, lasse dich bitte nicht aufhalten und gehe ruhig weiter.“
Martha war auch müde. Eigentlich hatte sie ja vor, alle sieben Umrundungen zu gehen, rechnete sich aber aus, dass sie dafür nochmals eineinhalb Stunden gehen müsste...
Vier Runden reichen auch, entschloss sie rasch, es waren vier Kerzen, vier Kerzen und vier Runden!
„Nein, nein Stella, ich komme mit dir,“ entgegnete sie rasch, „ich habe auch genug.“
Sie hatten Glück und bekamen am Hauptplatz gleich eine Fahrradrikscha. Und obwohl beide müde waren, lachten sie den ganzen Weg zum Hotel.
„Uff, wir haben harte Arbeit geleistet!“ witzelte Stella. „Jetzt bekommen wir so viele Männer, dass wir uns ihrer gar nicht mehr erwehren können.“

Der Rikschafahrer staunte über das ausgelassene Lachen der beiden Frauen.
Er schüttelte den Kopf und fuhr klingelnd durch Bodh Gayas verstopfte Hauptstrasse zum Hotel Siddharta. So hieß Buddha, als er noch ein Prinz am Königshof war. Behütet von seinem Vater dem König, der Elend, Krankheit und Tod von ihm fernhalten wollte. Bis Siddharta eines Tages hinter die Wahrheit kam und allem entsagte, um zu meditieren und zu erfahren, ob es einen Weg gäbe, der aus dem Leid herausführe.
Martha und Stella verabschiedeten sich immer noch lachend.
„Sag mal Martha, fühlst Du auch so eine Leichtigkeit in Dir?“
„Ja, das fühle ich auch, ich glaube, das war der Segen vom Lama heute morgen und unser Ritual.“
„Und die vier Kerzen.“
„Stella, mache Dich nicht schon wieder lustig.“
„Dann gute Nacht.“

„Gute Nacht.“


Ich hielt mich zwei Wochen in Bodh Gaya auf
zur Kalachakra Initiation
Indien hat in mir tiefgreifende innere Veränderungen bewirkt




Aphrodite:liebe1:
 



„Rio de Janeiro ist die Stadt, wo alles im Überfluss vorhanden ist. Das Blau des Himmels und des Meeres ist fast zu intensiv. Berge, Buchten und Strände sind in sanften Kurven, so wie die Rundungen einer Frau. Unsere Strände aus hellem Sand in unwirklich grelles Sonnenlicht getaucht. Die Natur in einem überschwänglich sattem Grün und die Blumen und Vögel in groβer Vielfalt und allen Farben des Regenbogens.
Rio ist eine pulsierende Neunmillionenstadt, die nie schläft. Sie ist Wohnsitz der Mega-Reichen und hat zugleich krasseste Armenviertel. Rio die Stadt des Sambas. Samba der im Blute eines Jeden wallt, und wir haben den Karneval, die groβe Illusion für ein paar Tage, die das Elend in den Slums vergessen lässt. Und…“ Claudia machte eine bedeutungsvolle Pause. „Wir haben den Fußball, das Ballett der Götter, die mit einem Ball spielen... Das ist Religion, und Magie. Das ist Rio de Janeiro“

Text A. 2007


Die dreieinhalb Jahre, die ich in Rio lebte
war gewiss der Höhepunkt in meinem Leben
Rio ist eine unvorstellbar schöne Stadt
und ich arbeitete dort als Reiseleiterin



ich bin das ganz rechts...:clown:


brachte Touristen auf den Zuckerhut, den Corcovado
war sozusagen Tag und Nacht in dieser pulsierenden Stadt unterwegs
machte Transfers vom Flughafen zu den Hotels und vice versa

oft mit 2000 Dollar cash unterwegs um am exchange zu verdienen
ich wurde nie überfallen:angel2: und Rio zählte damals schon zu den gefährlichsten Städten der Welt...
es war eine sehr aufregende Zeit und ich habe sie in einem Buch verarbeitet




wir lebten in Ipanema





Blick von Vidigal nach Ipanema​


aber nach dieser Zeit hiess es einmal wieder Abschied nehmen
die Firma schickte uns nach São Paulo
aber vorher machten wir uns auf nach Bolivien-Peru
durch meine Arbeit als Reiseleiterin bekamen wir 30 % Travel Agent Rabatt






habe nicht viel Bilder von Rio
aber andererseit ein ganzes Buch geschrieben
wer Fragen über Rio hat
nur zu...
ansonsten poste ich Bolivien




Aphrodite:liebe1:
 



Da machte ich mich auf nach Bolivien und Peru.
Wir wohnten damals in Rio und flogen von dort nach La Paz




zuerst besuchten wir Tihuanaco und seinen Sonnentempel
Tihuanaco ist eine vor-inkaische Kultur




der Sonnengott von Tihuanaco




man kann eine frappierende Ähnlichkeit zwischen mir und dem Sonnengott feststellen...




die Tempelanlage von Tihuanaco






und hier wird lebhaft darüber diskussiert wie der Sonnengott
damals hiess... Inti oder Viracocha?​


Höchster Gott in Tahiantinsuyu ist Inti, der Sonnengott. An seiner Seite herrscht Killa, die Göttin des Mondes und der Fruchtbarkeit. Der große Tempel des Inti liegt etwas außerhalb von Tihuanaco. Der hohe Priester des Inti ist immer ein naher Verwandter des regierenden Sinchi


http://66.102.9.104/search?q=cache:...sser+Tempel+Inti+tihuanaco&hl=de&ct=clnk&cd=1



die Rundreise durch Bolivien und Peru dauerte zwei Wochen und wir fuhren mit Bus
Hooverkraftboot auf dem Titicacasee, weiter mit der Eisenbahn auf der höchsten Fahrstrecke der Welt: 5000 Meter, nach Cusco. Von Cusco mit dem Triebwagen nach Macchu-Picchu
weiter von Cusco nach Lima mit dem Flugzeug
Von Lima ging es dann weiter über Panama, Caracas nach Europa… wo ich dann zwei Monate blieb um mein Heimweh nach Deutschland zu stillen, viel Leberwurst, Brezeln und Schwarzwälderkirschtorte aβ…



aber statt viel Beschreibungen, eine Erzählung, die ich mal schrieb:






Die Tränen des Tici Viracocha


Seit Stunden saß er regungslos am Westhang des Illampu und beobachtete den Kondor, der ruhig unter ihm seine Kreise zog und bald zur Dämmerung sein Nest aufsuchen würde.



Tief unter ihm schimmerte der Titicacasee mit seinen Inseln. Er konnte mit bloßem Auge, die Sonnen und Mondinsel erkennen, denn er besaß die scharfblickenden Augen seiner Vorfahren. Auf der anderen Seite des Sees, erhoben sich gen Westen wieder die gewaltigen Sechstausender. Dort, wo die Sonne gerade unterging.
Er, Huayna, der letzte Nachkomme des großen Atahualpa. Sonnenkönig der Inkas, blickte hinab auf sein Reich, welches sich einmal von Chile bis Ecuador erstreckte. Links Tihuanaco, uralt und geheimnisvoll. Es besaß seine Hochblüte lange vor der Zeit der Inkas...
Die Dämmerung begann, der Kondor hatte sein Nest aufgesucht. Huayna, legte sich eine Decke über die Schultern.
Hier oben, unter dem Gipfel des Illampu, war sein magischer Ort, wo er immer wieder hinkehrte, um seine Gedanken in eine feste geordnete Form zu bringen. Huayna kannte sie alle, die Berge seines Reiches, den Illimani, Ausangate, Apolobamba, den Corupuna.
Er war in den Anden geboren, nördlich von Cuzco, in dem kleinen Bergdorf Ollantaytambo.
Die Berge waren seine Lebensgefährten und er machte sich seine Herberge zu ihren Füßen.

Für uns, die wir Kinder der Berge sind, dachte er, sind sie lebendige Wesen. Und wir sind es zu ihnen und erahnen ihre Gefühle. Wir achten ihre Macht. Wenn sie sich zornig schütteln, dann bleiben wir ihnen fern.
Ein anderes Mal wieder, heißen sie uns willkommen, mit ihrer unerschütterlichen Ruhe, sprechen zu uns in heiliger Stille und erinnern uns Menschen daran, wie klein und verletzbar wir sind.
Es war bereits dunkel geworden. Linkerhand, weit in der Ferne, begannen die Lichter von
La Paz aufzuleuchten.
Huayna, dachte daran, dass der Monat Kojay Raymi, sich näherte, der Monat des Festes der Kaiserin und sich nun das Orakel erfüllen würde.
Sie würde zu ihm kommen. Aqlla-Cuna, seine Auserwählte, seine Prinzessin, die er immer geliebt hat. Mit dem Flugzeug wird sie kommen. Über das große Wasser, aus einem Land in der Mitte Europas.


Fortsetzung folgt...




Aphrodite:liebe1:
 
Ooohhh... schön sind die Bilder...


vor allem das von den Bergen...




Danke, liebe Ali/Aphrodite...




Mercie
La Dame
 
oh bonjour Madame
je suis trés enchenté:liebe1:
wir waren im letzten August übrigens einmal wieder in Salzburg
ach war das schön!!! * noch heute schwärm*



hier gehts weiter

Die Tränen des Tici Viracocha

I

„Der Grund, weshalb ich Euch heute versammelt habe, ist ernst.“ Frau Luise Hausendorf schaute aufmerksam in die Runde. Ihre beiden Söhne schwiegen abwartend.
„Ich weiß Mama, sagte Lisa leise, Papa ist sehr krank...“
„Euer Vater hat höchstens noch ein halbes Jahr zu leben...“

Dieser Satz stand im Raum, wühlte alle möglichen Gefühle bei ihren Kindern hervor. Sie hatten sich draussen im Garten unter der Pergola versammelt. Es war ein milder Sommertag, so wie sie leider immer seltener anzutreffen sind. Von den Hanseaten nur zu sehr willkommen geheißen werden, um dankbar die paar wärmenden Sonnenstrahlen zu nützen.

Ich bin der Älteste und werde das Werk übernehmen, war Karstens erster Gedanke. Er blickte hinunter auf die Elbe, wo die Schiffe wie Spielzeuge wirkten.

Ich werde mich auszahlen lassen, meinen Anteil nehmen und mich an der Cote d`Azur zur Ruhe setzten, überlegte Tobias, gerade als seine Schwester Lisa ihn wieder in das Hier und das Jetzt zurückholte.
„Ich habe lange geforscht Mama“, brach Lisa das Schweigen. „Es gibt eine Pflanze im Urwald von Peru oder Bolivien, sie heißt Tränen des Tici Viracocha und wächst in den östlichen Tälern der Anden...“
„Schwesterherz!“ gütig legte Karsten seine Hand auf ihren Arm. „Du glaubst an so einen Unfug?“
„Das ist kein Unfug, Karsten, ich habe lange im Internet geforscht. Es wäre eine Chance für Papas Leben, die wir ergreifen sollten, wenn die anderen Medikamente nicht helfen...“

Es folgte aufgeregtes Durcheinandersprechen, welchem Luise Hausendorf energisch Einhalt gebot.
„Ruhe jetzt! Ihr seid keine Halbwüchsigen mehr, außerdem etwas mehr Respekt vor Eurer Schwester.“ Ihre Stimme war bedrohlich hart geworden. So, wie bei ihren gefürchteten Verhandlungen im Aufsichtsrat. Alle drei Kinder schwiegen.
„Lisa, ich möchte noch heute Abend eine Zusammenfassung über diese Pflanze haben, geht das?“ Lisa nickte.
„Natürlich Mama, ich kann dir die Inhaltstoffe erklären. Man hat Laboranalysen gemacht, aber ich glaube nicht, dass uns das weiterhelfen wird, es ist ein Geheimnis um diese Pflanze...“
Karsten grinste und Tobias begann gedanklich bereits wieder damit, sich in Nizza anzusiedeln.
„Das Problem, Mama, ist wie man an die Pflanze kommt, sie seufzte, es ist so ähnlich wie mit der Suche nach dem heiligen Gral, man findet ihn nicht so ohne weiteres und nur wer ihrer würdig ist, findet sie, dann kommt der Gral zu ihm. Lisa lächelte entschuldigend, so wird im Internet darüber berichtet.“

Karsten und Tobias lachten, ein eisiger Blick ihrer Mutter genügte um sie zum schweigen zu bringen.
„Lisa, ich weiß, dass du schon immer anders als meine Jungens warst.“ Sie lächelte. „Ich habe das immer geachtet und dich auf die Waldorfschule geschickt. Du wolltest es so.“
Luise Hausendorf zuckte mit den Schultern. „Manchmal finde auch ich, dass du ein wenig seltsam bist mit deiner Meditation, deiner Ernährung. Na ja, andererseits bist du ein lebenstüchtiger Mensch und leitest unser gesamtes Labor. Ich glaube, das allein spricht für sich Lisa. Ich möchte morgen Nachmittag konkrete Vorschläge von Euch haben, zur Beschaffung der Pflanze.“ Sie stand auf. „Karsten, du rufst unsere Mitarbeiter in Lima an. Anschließend solltest du dringend einen Termin im Tropeninstitut für dich und Tobias festmachen. Ihr werdet einige Impfungen benötigen. Mit Malaria Prophylaxe beginnt Ihr noch heute. Du Tobias kümmerst dich um die Reservierung für Euren Flug nach Lima. Möglichst noch für diese Woche. Also, dann bis Morgen.“


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Kostbare Wochen waren verstrichen, aber kein Lebenszeichen mehr von Karsten und Tobias.
In der Vertretung der Hausendorf A.G. in Lima wusste niemand Bescheid. Der Leiter der Vertretung konnte nur so viel berichten, dass beide Hausendorf Söhne zusammen mit einem privatem Tour Guide vor vier Wochen mit einem Jeep aufbrachen. Sie wollten in irgendein Nebental vom Urubamba. Es wurde bereits eine Suchaktion hingeschickt, erklärte der Vertretungsleiter, aber die zerklüfteten Urwald Täler vom Urubamba sind gefährlich.







„Urubamba?“ fragte Frau Hausendorf leicht irritiert ins Telefon.
„Urubamba ist ein Fluss an den Osthängen der Anden in Peru. Verzeihen Sie Gnädigste, dort ist auch der sagenumwobene Ort Macchu-Picchu.
„Danke Herr Richter und bitte halten Sie mich auf dem Laufendem.“






Es vergingen nochmals zwei Wochen, da beschloss Lisa zu ihrer Mutter zu gehen und mit ihr zu reden.
„Mama, ich glaube es ist besser, ich begebe mich selbst auf die Suche nach der Pflanze“, sagte sie sanft zu ihr. „Ich werde Maria Dolores in La Paz aufsuchen. Sie ist eine alte Freundin von mir, aus meiner Schulzeit. Wir haben bereits telefoniert. Gemeinsam mit ihr, werden wir uns auf den Weg nach Peru machen. Maria Dolores spricht fließend Quetschua, das ist die Sprache der Indios.“

Eine ganze Weile herrschte Schweigen, es schmerzte Luise Hausendorf, sich nun auch noch von ihrer Tochter trennen zu müssen. Im Labor kann sie Herr Hansen vertreten, aber was ist wenn sie auch nicht wiederkommt? andererseits wollte sie alles nur mögliche für das Leben ihres Mannes tun...
„Ich weiß was du denkst Mama, aber ich bin gewohnt allein zu reisen. Ich war monatelang alleine in Nepal unterwegs.
„Gut.“ Luise Hausendorf seufzte, „veranlasse alles notwendige und begebe dich sofort auf deine Reise mein Kind.



II


Ich warte schon lange auf sie. Ich habe die Sicherheit, dass sie kommt, genau so wie ich es im Orakel bei meiner Tante Chinchita sah.

Meine Tante hatte einen seltsamen Traum, über eine der letzten Sonnenjungfrauen des großen Atahualpa
So wie früher unsere Ahnen, fasteten wir einige Tage, unterzogen uns den Waschungen und Reinigungsriten. Dann kleideten wir uns in weiße Gewänder und setzten uns vor das Feuer, wo Tante Chinchita getrocknete Kräuter hineinwarf. Wir kauten Coca Blätter, gaben etwas Asche in den Mund, um so die heilige Coca Pflanze wirken zu lassen.

Dann, nach einiger Zeit, kamen die Bilder. Wir sahen sie gemeinsam in den Flammen des Feuers.
Du bist Huayna, sprach meine Tante in Trance zu mir. Der letzte Nachfahre der Inka Könige.
Du wurdest als achtjähriger Junge, zusammen mit den fünfhundert Sonnenjungfrauen aus dem Tempel von Cuzco nach Macchu Picchu gebracht und dort vor Pizzaro und seinen Konquistadoren versteckt. Das war im Jahre 1531, noch bevor der große Sonnenkönig Atahualpa, dein Vater von den Spaniern gefangen genommen wurde.
Es entstand in Macchu Picchu eine zarte Liebe zwischen dir und jener Sonnenjungfrau. Sie war eine
Prinzessin, aus edlem Geblüt und deiner würdig. In Euch hat das kostbare Blut der Inkakönige weitergelebt bis zum heutigen Tag.
Tante Chinchita beschrieb in aller Deutlichkeit das Gesicht der Prinzessin Capacati: „Sie sieht heute anders aus...“ Und da konnte auch ich sie in den Flammen sehen. Blonde Haare umrahmten ein Gesicht mit hohen Backenknochen. Ich blickte in liebevolle, wasserblaue Augen, in die ich mich gleich verliebte.
„Zuerst werden ihre Brüder kommen“, keuchte sie. Meine Tante war in tiefer Trance. Schweißperlen tropften von ihrer Stirn. „Ich warne dich Huayna“, rief sie aus. „Sie wollen den Tod ihres eigenen Vaters und bringen Verderben, gebe acht auf das, was sie tun.“
Dann schlief Tante Chinchita tief und fest bis zum nächsten Tag ein.
Ja, dachte Huyana, Ihre Brüder kamen bereits, zwei nichtsnutzige Teufel. genau wie Tante Chinchita es im Feuerorakel sah. Ich begegnete ihnen in Cuzco, auf der Plaza Huacaypata. Um sie zu prüfen, trug ich ärmliche Kleidung und bot ihnen meine Dienste an. Sie hatten bereits einen Führer aus Lima dabei, ein Spanier. „Scher dich weg Indio“, zischte er mir zu. Die beiden Gringos schauten an mir vorbei, als gäbe es mich nicht.
„Vaia para el infierno“, murmelte ich und wusste, der Fluch würde sich erfüllen. Sie sollten zur Hölle fahren.




Huayna lächelte. Er saß am Ufer des Titicacasees auf der Sonneninsel. Dort wo er Capacati erwartete. Das Orakel sprach, dass sie aus La Paz, zusammen mit einer Freundin, hier eintreffen würde. Im Monat Kojay Raymi. Der Monat September, der jetzt begann.


III


Lisa landete am späten Nachmittag, in La Paz. Es war Anfang September. Man fühlte bereits die ersten Frühlingsvorboten in der Luft. Eine Luft, so unvorstellbar leicht, dass Lisa, als sie aus dem Flugzeug stieg und die Gangway herunterkam, glaubte zu schweben.



Das Panorama, rings um La Paz war beindruckend. Schneebedeckten Gipfel leuchteten in der Ferne. Die Kordilleren der Anden erstrahlten in der Nachmittagssonne und erinnerten sie an Nepal.
„Willkommen in La Paz“, begrüßte sie Maria Dolores. Ich freue mich auf unsere gemeinsame Zeit.

Maria hatte sich nicht verändert. Vier Jahre sind es her, die wir uns nicht gesehen haben, dachte Lisa. Immer noch der Mittelscheitel, das lange schwarze Haar, genauso streng nach hinten gebunden. Und ihre Augen, haben dies Schalkfünkchen behalten, wenn sie lacht... ein wenig älter ist sie vielleicht geworden. Ja, ihr reines spanisches Blut ist unübersehbar, zumal sie hier in La Paz von Indios umgeben waren, die Mischung sprach für sich...
„Danke Maria.“ Lisa umarmte sie. „Ich glaube, ich bin high... das Gefühl von Schwerelosigkeit ist hier noch stärker als in Nepal.“

Während Maria sie zum Auto geleitete, erklärte sie, La Paz liegt 3.800m über dem Meer und die Luft sei dünn.
Maria lenkte ihren Seat durch den Berufsverkehr, drängelte sich zwischen Bussen und Mopeds hindurch. Nach einer Weile, wurde die Wohngegend gepflegt, mit Villen im spanischen Kolonialstil.
„La Paz liegt oben auf einer großen Hochebene, in einer Talmulde“, sagte sie. Die Fahrt führte nun bergab. „Um so weiter wir hinunter kommen, desto besser die Wohngegend. Sie lachte, „und um so besser die Luft!“ Endlich hielt sie vor einem altem Anwesen mit großer Mauer.
„Wir sind da“, verriet Maria und passierte den Wächter. – „Hier wohne ich mit meinen Eltern und meinen drei Brüdern.“ sie lächelte, - „vor allem, verstehen wir uns alle gut.“
„Was machen deine Brüder?“, fragte Lisa.
„Alle drei unterstützen Papa“, erläuterte sie, während sie vor dem Haus das Auto abstellte. „Die Mendozas, unsere Familie, besitzt vor allem Minen, Zinn, Blei, Kupfer und Silber, außerdem Beteiligungen im Ausland.“






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Maria Dolores war mit Lisa noch bei Dunkelheit, am frühen Morgen aufgebrochen. Sie hatten jeder einen Rucksack, mit allem nötigem zum kampieren bei sich. Der Bus fuhr los in Richtung Titicacasee. Dort wollten sie das Hovercraftboot nach Copacabana nehmen.
Als sie das Schiff bestiegen, begann es zu dämmern. Während das Schiff in schneller Fahrt über das Wasser brauste, ging die Sonne auf, ließ Lisa die wirklichen Dimensionen des Sees erkennen. Wasser, das schier in die Unendlichkeit reichte.











ein paar Eindrücke der Indianermärkte















In Copacabana, passierten sie die peruanische Grenze und nahmen ein weiteres Schiff, um zur Sonneninsel zu kommen. Sie hatten vor, dort eine Nacht zu verbringen. Maria Dolores, war Astronomin und Inkaforscherin. Sie wollte Sternbeobachtungen machen, denn der Himmel war besonders klar.
Lange saßen beide noch später zusammen und unterhielten sich. Maria zeigte ihr das Sternbild des Orion, welches hier „Las Marias“ genannt wird. Sie erzählte über die Inkas und begann ihr einen kurzen Abriss der vorinkaischen Kulturen aufzuzeigen: Paracas, Mochica, Nazca, das Reich von Tihuanaco. Im Jahre 1.100, gründete dann der legendäre erste Inka Manco Capac die Stadt Cuzco. Irgendwann schliefen beide endlich vor Erschöpfung ein. Da standen die Plejaden bereits hoch am Zenit, es war zwei Uhr morgens.





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