Mein Vermächtnis: Obstsalat "Himalaya" in der Sauregurkenzeit

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Jetzt ist Sauregurkenzeit. Das heißt in den Medien ist Flaute wegen Urlaub. Aber es ist auch tatsächlich eine Zeit wo Saure Gurken köstlich sind bei der Hitze. Ich meine jetzt die milchsauer mit Salz und Dill vergorenen, auf keinen Fall Essiggurken. Gerade dieses milchsauer Vergorene ist unheimlich gesund. Ich glaube an mir ein paar Tage nach Sauregurkenkonsum einen köstlichen Körperduft festzustellen. Ich esse allerdings immer ein ganzes Glas voll und trinke das Wasser... köstlichstens. Ich glaube das ist auch ganz ähnlich wie in den japanischen Gebieten wo so viele über hundert werden, die essen auch viel milchsauer vergorenes Gemüse.

Kommen wir zum Vermächtnis. Ich weiß ja nicht wann ich den Löffel abgebe, könnte auch noch heute passieren, obwohl ich mir schon noch 20-30 Jahre ausrechne. Ich improvisiere beim Kochen fast immer. Das meiste ist es aber kaum wert viele Worte darüber zu machen. Jedenfalls will ich hier mal mein mit Abstand allerbestes von mir entwickeltes Rezept wiedergeben, das ist der


Obstsalat "Himalaya"

Zutatenliste (Beispiel)

2 kleine saure Äpfel
1/2 Quitte
2 Scheiben Honigmelone
2 Kiwis
1 Abate Fetel Birne
1/2 Granatapfel
1 kleine Traube Wein
1 Mango
1/2 Zitrone
1 Stück frischer Ingwer
Je 1 EL Weizenvollkorn, Roggenvollkorn, Gerstenvollkorn
Je 1 TL Anis, Fenchel, Zimt
3 Nelken

Etwa 1 kg beliebige Kombinationen von frischen Früchten klein schneiden. Getreide und Gewürze unmittelbar vor Zubereitung mahlen. Das ist wichtig damit das Getreide im Körper oxidiert und nicht schon vorher. Genügend Zitronensaft darüberträufeln und zwei Stunden in den Kühlschrank damit das Getreide aufweichen kann.


Das ist schon alles und doch ist dieses Rezept meiner Ansicht nach auf der obersten Stufe der Tugend und äußerst gesund. Wer es bei mir aß war begeistert und nahm Nachschlag. Ich selber habe es immer gerne gegessen, egal wann. Selbst wenn man gar keinen Appetit hat, ein bißchen Obstsalat geht immer rein.

Enthalten sind in diesem Rezept reichlich Vitamine und andere wertvolle Stoffe, die die Wissenschaft zum Teil noch gar nicht erforscht hat. Insbesondere das Vitamin B in dem rohen Getreide ist besonders nützlich, da Zivilisationsmenschen meist Mangel daran haben.

Wohl bekomms. :)
 
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Danke. Ja das sind Salz-Dill Gurken. Daß sie milchsauer vergoren sind erkennt man daran, daß sich am Boden des Glases ein milchig weißer Niederschlag gebildet hat, der sich beim Schütteln wieder verteilt. Meist schwimmt auch noch Dill im Wasser. Das Salz schmeckt aber nicht vor.
 
Ich hab mir gestern am Bauernmarkt Krautsalat aus dem Holzfass gekauft.


Ma, schmeckt auch lecka bei der hitze:)
 
Über das milchsauer Vergorene findet man bei Wikipedia was:

In milchsauer vergorenen Säften sind die Zuckerbestandteile teilweise in Milchsäure aufgespalten.




Otfried D. Weise empfiehlt in seinem Buch "Entschlackung, Entsäuerung, Entgiftung" auch besonders den milchsauer vergorenen Gemüsesaft
 
Einige von euch werden denken: "Was macht der für ein Gedöns um seinen Obstsalat, mit rohem Getreide habe ich zwar noch nie gehört, aber so toll ist das nun auch wieder nicht."

Dabei denkt man vielleicht an das bekannte Weißmehl, doch frisch gemahlenes Vollkorn schmeckt ganz anders, aromatischer, da ist Schale und Keim noch dabei und die Konsistenz ist eher sandig als schleimig.

Um die Bedeutung des rohen Getreides näher zu erläutern möchte ich in der Erinnerung zwanzig Jahre zurückwandern. Damals fiel mir ein Buch auf dem Krabbeltisch in die Hände "Das Einmaleins der gesunden Ernährung" von Simon Thelen. Darin faßt er die ganze Ernährungslehre von dem bekannten "Ernährungspapst" Dr. Bruker in einem schmalen Band zusammen.

Ich las es durch und es veränderte mein Leben, denn ich wurde fortan für 10 Jahre strikter Vegetarier. Vegetarismus ist ein wichtiges Thema in dem Buch, doch das zentrale Element ist das rohe Getreide.

Dr. Bruker schwört auf rohes Getreide. Es ist die Grundlage seiner Therapie, die er in seiner Privatklinik durchführte. Dabei muß es gar nicht mal so viel sein. Schon drei Eßlöffel von seinem "Frischkornbrei" täglich genommen bieten schon Schutz vor einer Reihe von Zivilisationskrankheiten.

Historisch gesehen nahm der Mensch in der Vorzeit und Antike Getreide sehr oft roh zu sich. Die römischen Legionäre erhielten täglich 750 g gerösteten und geschroteten Weizen. Darauf führt Bruker den großen Erfolg des römischen Reiches zurück. Für die barbarischen germanischen "Haferfresser" empfanden die Römer Verachtung. Der Weizen war für sie das edelste Getreide. Doch in der Schlacht konnten sie sich nie richtig gegen die Germanen durchsetzen, im Gegenteil. War wohl doch nicht so schlecht, der Hafer. In anderen Regionen der Welt ist Gerste, Hirse, Mais, Reis und andere Getreidesorten verbreitet.

Im Zuge der industriellen Revolution des 19. Jh. wurde es nötig das Mehl länger haltbar zu machen, da Vollkorn schnell pappig wird wenn gemahlen. Man begann die Schale zu entfernen und erzeugte so das bekannte Weißmehl, das heute fast ausschließlich verwendet wird. Man glaubte damals das Weiße im Inneren des Getreidekorns wäre das entscheidende und die Schale wäre unnütz. Doch damit hat man die Menschheit um wichtige Vitamine (B1) und andere Stoffe beraubt, was dann zu flächendeckenden Zivilisationskrankheiten führte.

In seinem Werk "Unsere Nahrung - unser Schicksal" nennt Dr. Bruker genaue Zahlen:

"Die Weltgesundheitsorganisation hat den täglichen Mindestbedarf des Menschen an Vitamin B1 mit 1,5 mg angegeben; russische Forscher nennen 3 mg; bei der Errechnung des Durchschnitts-Vitamin-B1-Gehalts in der Nahrung der Menschen vor 100 Jahren und früher kommt man auf Werte bis 5 mg. Dem stehen Durchschnittszahlen, die an der westdeutschen Bevölkerung gewonnen wurden, mit 0,8 mg Vitamin B1 gegenüber. Ähnliche Zahlen werden auch von anderen Völkern genannt. Das bedeutet, daß der Mensch in zivilisierten Staaten an einer ständigen Unterversorgung mit Vitamin B1 leidet.

Wenn man nun außerdem weiß, daß das Vitamin B1 im Stoffwechselgeschehen eine so zentrale und wichtige Stellung einnimmt, daß eine nicht ausreichende Versorgung mit diesem Vitamin zwangsläufig Stoffwechselstörungen mit sich bringen muß (nicht kann), so wird deutlich, welche entscheidende Bedeutung dem Brot- und Mehlproblem zukommt."
 
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