Meditation und Sex

hier kann ich dir durchaus zustimmen.

Deshalb ist der Sex, den ich beschrieben habe, dem Sex, den du hier ansprichst, ebenfalls diametral entgegengesetzt: https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=3650165&postcount=4188


Mir ging es um etwas anderes.
In der Samkhya-Philosophie werden die 3 Gunas unterschieden:
Tamas, Rajas und Sattva.

Wir können mit Jiva, unserem Fahrzeug, so energetisch arbeiten, dass wir uns von Tamas zu Rajas und dann zu Sattva entwickeln.
In Tamas sind wir müde, abhängig, passiv. In Rajas sind wir voller Energie, Leidenschaft, rastlos.
Und in Sattva sind wir dann voller Klarheit, Güte und Harmonie.

(Ich habe es schon manchmal erlebt, dass ich selbst "Tamas" mit "Rajas" verwechselt habe. Ich wollte mich vielleicht ausruhen, mich verwöhnen, wurde hierdurch jedoch lediglich passiv, träge. Zu "Sattva" führt hingegen die aktive Entspannung, die wir beispielsweise in der Meditation erfahren.)

Letztlich geht es dann, um die Einheit von Brahman und Atman zu erfahren, auch noch darum, diese Sattva-Stufe transzendieren.
Entscheidend für das, was ich jedoch sagte, ist, dass wir "Sex" nicht bloß mit dem Zustand von Rajas identifizieren müssten.
Sex kann auch "sattvig" sein. Und als dieser Sex führt er vielleicht nicht zur Erfahrung des Göttlichen, aber er bringt die Stufe unserer spirituellen Entwicklung zum Ausdruck. Und das ist entscheidend.

(Aber selbst rajasiger Sex kann für den spirituellen Prozess in Maßen dienlich sein, wenn keine Identifikationen stattfinden, sondern Muster erkannt und angenommen, Schatten integriert werden. Zur Anhaftung führt er erst dann, wenn eine Identifikation/Sucht entsteht.)


wenn ich hierbei nicht achtsam bin, wenn ich meine seelischen Prozesse verdecke, mich auf die harten Empfindungen, anstatt auf die feinen, sanften Empfindungen konzentriere, und mich mit Empfindungen identifiziere, wenn ich alleine auf Erregung ziele und nicht mich selbst und den anderen präsent, offen wahrnehme, dann mag das so sein, ja.

LG,
E.

Sind das eigentlich die Grundprinzipien von Tantra oder welche Lehre liegt dem zugrunde? Ich kenne mich damit nicht so aus. Aber alles was zur Selbsterkenntnis beiträgt, unsere Achtsamkeit und unser Mitgefühl stärkt ist von Vorteil. Dann macht das schon Sinn ... und wenn mann/frau den Sexualtrieb sowieso nicht ablegen kann ... warum dann nicht alles veredeln?

Ich glaube, dass die Höchste Veredelung letztlich darin besteht, den sexuellen Akt gar nicht mehr auszuführen ... denn da ist dann alles schon vergeistigt und ich spüre die Liebe des anderen sowieso schon intensiv genug. Alles ist sehr lebendig und hat eine ganz andere Qualität ... also dein Sattva :D Wobei das Rajas ja auch für den spirituellen Fortschritt sehr wichtig ist ... aber halt Sehnsucht nach der göttlichen Liebe ... nach Wahrheit ... nach Heimkehr. Es heisst nicht umsonst, dass dort wo unser Herz ist ... auch unsere Zukunft ist.

lg
Topper
 
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Hallo,

ich möchte jetzt aber doch mal eine Bresche schlagen für den Sex. Erst mal ganz nüchtern und unesoterisch (folgendes erlebe ich so als Frau, wie es bei Männern ist, weiß ich nicht. Wäre interessant, wenn jemand davon berichtet):

Eine befriedigende sexuelle Begegnung (wie immer die nach den eigenen Vorlieben auch aussehen mag) bewirkt so einiges Gutes. Es ist ja eine Berührung, eine Massage der inneren Organe. Der Beckenboden wird dabei intensiv trainiert. Dies führt nicht nur zu einer Hebung der Organe im Bauch (die ja gerne mal etwas zu tief liegen), sondern auch eine Aufrichtung der Wirbelsäule. Zudem wirkt befriedigender Sex äußerst entspannend. Die Wirkung geht weiter über die Wirbelsäule zu den Schultern, die nun leichter loslassen. Auch das Selbstwertgefühl steigert und bestätigt sich durch befriedigenden Sex, so dass der Hals sich streckt. Die Nachwirkungen können massiv sein: ein weicher, entspannter Gang, mit lockerem Becken und aufrechter Haltung.
Nicht zu vergessen, dass beim Orgasmus nicht unerhebliche Mengen Oxytocin ausgeschüttet werden. Dieses Hormon, das gleichzeitig ein Transmitter ist, bewirkt erwiesenermaßen, dass wir in sozialen Situationen weniger gestresst sind und mehr Mitgefühl empfinden können.

Warum ich das anführe? Weil befriedigender Sex mich geradewegs, manchmal währenddessen, aber vor allem auch die Tage danach in eine Präsenz und Aurfmerksamkeit führt, die jede Meditation erleichtert. Es entspannt einfach ungemein :D. Und das ist ja ein klarer Vorteil, wenn man meditieren will.

Liebe Grüße
Terrara
 
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Auch wenn ich nicht gefragt bin, so interessiert mich doch meine Antwort auf diese Frage. Sehr gute Frage, würde ich sagen. Sehr entscheidende Differenzierung im Bewusstsein: Trance und/oder Präsenz.

1. Wer in Trance ist, kann nicht präsent sein.
Wieso kann man nicht präsent sein? Wo ist man (mit seinem Geist), wenn man in Trance ist?

2. Präsenz ist der gleichzeitige Aufenthalt von Körper, Geist und Seele an einem einzigen Ort im Universum.
3.Trance ist ein künstlicher Zustand, Präsenz ein natürlicher.
Kommt ja drauf an, was man unter künstlich versteht. Wenn man sich unbeabsichtigt im täglichen Leben in Trance versetzt (oder in einen Zustand, der der Trance sehr nahe kommt; ohne Einsatz von irgendwelchen Mittelchen wohlgemerkt), ist das dann immer noch künstlich?

Ich bin mir ja nicht mal sicher, ob das Trance ist, was ich meine. Wenn man sich vollkommen auf das konzentriert, was man tut und alles andere um sich vergisst - auch die Zeit scheint nicht mehr zu existieren. Das verstehe ich jetzt mal unter Trance.

Vielleicht ist das ja wirklich kein sehr erstrebenswerter Zustand, aber das merkt man dann höchstens erst danach, wenn man sich fühlt, als würde man wachgerüttelt und alles ist plötzlich wieder da: Zeit, Ort, Tätigkeit etc.
Aber den Zustand an sich fand ich schön.

Aber bezüglich der Sexualität, besser "dem Sex": Wer präsent ist, kann kommen. Wer in Trance ist, muß kommen.
Wie ist die Unterscheidung in kann und muss hier gemeint?

Ich kommt das kommt jetzt nicht zu weit vom Thema ab...
 
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