Mahabharata

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Anadi.

Eine kleine Frage nebenher.
Wie lässt sich Bescheidenheit im Alltag an einem selbst erzwingen?

Servus Clipsi,

wenn man stets vor Augen sein eigentliches transzendentale Ziel des Lebens hat
und somit sich in dieser materiellen Welt nicht mehr etablieren will, findet man seine innere Ruhe
und Ruhm oder Bescheidenheit werden nicht mehr interessant.

Das sieht man anhand seiner täglichen Tätigkeiten und Gemeinschaft.

Viele Grüße
anadi
 
Mahabharata 2. Buch
Dyuta Parva – Das Würfelspiel


70 – 71 Duryodhana drängt Yudhishthir zu einer Antwort

Die anderen Könige in der Versammlung sagten aus Furcht vor Duryodhana kein Wort. Weder Zustimmung noch Ablehnung war von ihnen zu vernehmen, als Draupadi bitterlich weinend sie wieder und wieder um Antwort anflehte. Duryodhana betrachtete leicht lächelnd die schweigende Menge, all die Könige mit ihren Söhnen und Enkelsöhnen, und wandte sich dann an Draupadi.

Duryodhana sprach: Oh Tochter des Königs von Panchala, deine Frage hängt von deinen Ehemännern ab: vom starken Bhima, von Arjuna, Nakula und Sahadeva. Sie sollen deine Frage beantworten. Oh Panchali, sie sollen zu deinem Wohle inmitten dieser Versammlung von ehrbaren Männern erklären, daß Yudhishthira nicht ihr Herr ist und ihn damit zum Lügner machen. Das wird dich vom Status der Sklaverei befreien. Und auch der ruhmreiche Sohn von Dharma, der sich immer an die Tugend hält und Indra selbst gleicht, soll sich äußern, ob er dein Herr ist oder nicht. Auf sein Wort hin entscheide dich dann, ob du die Pandavas oder uns akzeptierst. Ja, alle Kauravas hier schwimmen im Ozean deiner Besorgnis. In ihrem Großmut sind sie nicht in der Lage, deine Frage zu beantworten, solange sie deine unglücklichen Ehemänner ansehen.

Bei diesen Worten erscholl lauter Beifall von der Menge, und alle machten sich aufgeregte Zeichen mit den Händen oder Augen, um ihre Zustimmung zu bekunden. Manche riefen bewegt: „Ach!“ und „Weh!“, doch die meisten freuten sich und fühlten sich bei Duryodhanas Worte sehr erleichtert. So richteten sich alle Blicke auf Yudhishthira, und jeder war neugierig, was er antworten würde. Auch auf die Worte von Bhima, dem noch nie besiegten Arjuna und auf die Antwort der Zwillinge wartete alles mit Spannung. Als das geschäftige Summen der vielen Stimmen zum Erliegen kam, erhob Bhima seine starken und wohlgeformten Arme, welche mit Sandelpaste eingeschmiert waren.

Bhima sprach: Wenn nicht Yudhishthir der Gerechte, unser ältester Bruder, unser Herr und Meister wäre, hätten wir dies dem Geschlecht der Kurus niemals erlaubt. Er ist der Herr all unseres religiösen und asketischen Verdienstes und sogar Herr über unser Leben. Wenn er sich als gewonnen erachtet, sind wir alle gewonnen. Denn wer unter den sterblichen Wesen, deren Füße die Erde berühren, könnte sonst mit seinem Leben davonkommen, nachdem er die Locken der Prinzessin von Panchala berührt hat?

Schaut auf meine mächtigen und wohlgeformten Arme, die eisernen Keulen gleichen. Wer einmal in ihre Reichweite kommt, kann niemals entfliehen, auch wenn es Indra mit den hundert Opfern wäre. Doch die Bande der Tugend und die Verehrung für meinen älteren Bruder halten mich zurück. Ebenso bittet mich Arjuna immer wieder, still zu bleiben, und so tue ich nichts Schreckliches. Doch wenn König Yudhishthira nur ein Wort spricht, töte ich sofort die gemeinen Söhne Dhritarashtras. Und unter meinen Schlägen werden sie wie unter Schwertstreichen fallen, als ob ein Löwe eine Menge kleiner Tiere tötet.

Da meinten Bhishma, Drona und Vidura zu Bhima: Übe Nachsicht, oh Bhima, in dir ist alles möglich.

71.1 – Karnas Gemeinheit

Nun sprach Karna noch einmal: Von allen Anwesenden hier scheinen nur Bhishma, Drona und Vidura unabhängig zu sein, denn die drei sprechen übel von ihrem Meister, kritisieren ihn und wünschen ihm niemals Wohlstand. Doch, du Vorzügliche, Sklaven, Söhne und Ehefrauen sind immer abhängig. Sie können sich keine Güter gewinnen, denn alles gehört ihrem Herrn. Du bist die Gattin eines Sklaven, der nichts Nennenswertes mehr besitzt. Zieh dich nun in die inneren Gemächer von Dhritarashtra zurück und diene der Familie des Königs. Wir bestimmen, daß dies deine angemessene Aufgabe sei. Und, oh Prinzessin, alle Söhne Dhritarashtras sind nun deine Meister, und nicht die Söhne Prithas.

Nun, du Schöne, wähle dir einen besseren Ehemann, einen, der dich nicht verspielt und zur Sklavin macht. Es ist allgemein üblich, daß Sklavinnen nicht getadelt werden, wenn sie sich aus freien Stücken einen Gatten wählen. Also handle danach. Denn Nakula wurde gewonnen, ebenso Bhimasena, Yudhishthira, Sahadeva und Arjuna auch. Du bist nun eine Sklavin, oh Draupadi. Und deine versklavten Ehemänner können nicht länger deine Herren sein. Und bedenke dies: Betrachtet der Sohn der Pritha das Leben nicht als unnütz und mißachtet Heldenmut und Männlichkeit, wenn er die Tochter des Königs von Drupada hier vor aller Augen als Wetteinsatz anbot?

Nach diesen Worten atmete der aufgebrachte Bhima schwer und bot ein Bild des Jammers. Doch gehorsam zu König, Tugend und Pflicht sprach er nur mit zornig brennenden Augen:
Oh König, ich darf mich über die Worte dieses Sohnes eines Suta nicht aufregen, denn wir befinden uns wahrlich selbst im Status von Dienern. Aber oh König, hätten unsere Feinde dies zu mir sagen dürfen, wenn du nicht die Prinzessin verwettet hättest?
 
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Dyuta Parva – Das Würfelspiel

71-2 Duryodhana entblößt seinen Oberschenkel, Bhimas Eid
Wenn die Tugend verstoßen wird, wird die ganze Versammlung verunreinigt
Habgier tötet die Tugend

Nun wandte sich Duryodhana an den schweigenden und fast besinnungslos scheinenden Yudhishthir:
Nun König, sowohl Bhima, Arjuna als auch die Zwillinge sind unter deiner Herrschaft. Beantworte nun Draupadis Frage. Sprich, ob du sie als gewonnen betrachtest oder nicht.

Und nachdem er diese Worte gesprochen hatte, wollte er Karna ermutigen und Bhima demütigen. So entblößte er kurz seinen linken Oberschenkel, der dem Stamm einer Platane oder dem Rüssel eines Elefanten glich, welcher mit allen glücksverheißenden Zeichen gesegnet war und die Stärke des Donners besaß, und zeigte ihn Draupadi.
Da riß Bhima seine wutroten Augen auf und sprach inmitten all der Könige zu Duryodhana die wie Pfeile bohrenden Worte:
Möge ich, Bhima, niemals die Bereiche erlangen, welche meine Vorfahren errungen haben, bis ich in der großen Schlacht diesen Oberschenkel von dir zertrümmert habe.

Dabei flogen Funken von Bhimas zornerfülltem Körper als ob ein feurig lodernder Holzstamm sie versprühen würde.
Nun sprach Vidura zu allen Anwesenden: Ihr Könige aus dem Geschlecht von Pratipa, seht nur die große Gefahr, die sich durch Bhima erhebt. Seid gewiß, daß das Schicksal den Bharatas mit einer großen Katastrophe droht. Die Söhne Dhritarashtras haben gespielt und dabei wirklich alle angemessenen Grenzen überschritten. Und jetzt diskutieren sie in aller Öffentlichkeit über eine königliche Dame. Der Wohlstand unseres Königreichs neigt sich dem Ende zu! Weh, die Kauravas verlieren sich in immer sündigere Reden.

Hört mich, ihr Kauravas, und nehmt euch folgende hohe Regel zu Herzen: Wenn die Tugend verstoßen wird, wird die ganze Versammlung verunreinigt. Wenn Yudhishthira sie gesetzt hätte, bevor er selbst gewonnen wurde, hätte jeder gemeint, er wäre ihr Meister. Doch wenn einer spielt und setzt, ohne etwas besitzen zu können, dann ist sein Gewinn nur ein Traum. Hört nicht auf die Worte des Königs von Gandhara und fallt nicht von der Wahrheit ab.

Noch einmal drängte Duryodhana: Ich bin willens, den Worten von Bhima, Arjuna und den Zwillingen zu folgen. Wenn sie bestätigen, daß Yudhishthira nicht ihr Meister ist, dann wird Draupadi von der Sklaverei befreit sein.
Daraufhin sprach Arjuna: Der ruhmreiche Sohn der Kunti, König Yudhishthira der Gerechte, war sicherlich unser Meister, bevor er anfing zu spielen. Da er sich nun im Spiel verloren hat, müssen die Kauravas selbst entscheiden, wessen Meister er nach alldem noch sein könnte.

Böse Omen zeigen sich

Doch da begann ein Schakal in der Opferhalle von König Dhritarashtras Palast laut zu bellen. Ihm schlossen sich die Esel mit Gebrüll an, und viele gräßlich schreiende Vögel vermehrten aus allen Richtungen das mißtönende Gedröhn. Sowohl Vidura als auch die Tochter von Suvala (Gandhari) verstanden die Bedeutung des schrecklichen Lärms. Bhishma, Kripa und Drona riefen laut: „Swasti! Swasti!“ (Frieden), und Vidura und Gandhari erklärten König Dhritarashtra in großer Aufregung, was alles geschehen war und was es bedeutete.

Daraufhin sprach Dhritarashtra: Oh Duryodhana, du Übelgesinnter, wenn du in solch kränkenden Worten zu Draupadi, der Gattin dieser Bullen aus dem Kuru Geschlecht, sprichst, dann hat dich die Vernichtung schon übermannt.
Dann überlegte der weise König eine Weile, besann sich auf sein Wissen und beruhigte die Prinzessin von Panchala, denn er wünschte seiner Familie und seinen Freunden Frieden.

So sprach der Monarch zu Draupadi: Erbitte einen Segen von mir, oh Prinzessin von Panchala, was immer du begehrst. So keusch und tugendhaft wie du bist, bist du die Erste aller meiner Schwiegertöchter.
Draupadi antwortete: Oh Bulle der Bharatas, wenn du mir einen Wunsch erfüllen möchtest, dann bitte ich darum, daß der gutaussehende und allseits pflichtbewußte Yudhishthira von der Sklaverei befreit wird. Laß keine unbesonnenen Kinder meinen Sohn, den geistvollen Prativindhya, einen Sklavensohn nennen. Er wurde als Prinz geboren und als solcher von Königen aufgezogen, damit er über anderen stehe. Er sollte nicht Kind eines Sklaven gerufen werden.

Dhritarashtra sagte: Es soll geschehen, wie du bittest, oh du Glücksverheißende. Frag nach einem weiteren Segen, ich werde ihn dir geben. Denn mein Herz verlangt danach, dir mehr Wünsche zu erfüllen, du Vorzügliche. Du verdienst mehr als einen Segen.
Draupadi sprach: Dann bitte ich darum, oh König, daß auch Bhima, Arjuna und die Zwillinge mit all ihren Wagen und Bögen von den Ketten befreit werden und Freiheit erlangen.

Dhritarashtra antwortete: Oh gesegnete Tochter, es soll sein, wie du sagst. Bitte um einen dritten Segen, denn du wurdest mit den beiden noch nicht genügend geehrt. Tugend ist in deinem Betragen, du Erste aller meiner Schwiegertöchter.

Draupadi bat: Oh bester König, du ruhmreicher Mann, Habgier tötet die Tugend. Ich verdiene keinen dritten Segen und wage nicht, noch mehr zu erbitten. Oh König der Könige, es wird gesagt, daß ein Vaisya um einen Wunsch bitten darf, eine Kshatriya Dame um zwei, ein Kshatriya Held um drei und ein Brahmane um hundert. Oh König, meine Ehemänner sind dem elenden Status des Gebundenseins entkommen und nun in der Lage, durch ihre eigenen tugendhaften Taten wieder zu Wohlstand zu gelangen.
 
Mahabharata 2. Buch
Dyuta Parva – Das Würfelspiel

72 – Hohe Wesen klagen niemals über harte Worte, die niedere Menschen aussprechen oder denken
In jedem Menschen leben drei Lichter: Nachkommen, Taten und Wissen, denn von jenen rührt die Schöpfung her


Da sprach Karna: Noch nie haben wir von solcher Tat einer Frau gehört, die auf Erden für ihre Schönheit bekannt ist. Als die Söhne Pandus und Dhritarashtras sich zornig erregten, da schuf Draupadi die Rettung für beide Seiten. Wahrlich, die Prinzessin von Panchala wurde zum Boot für die im Ozean des Leidens versinkenden Pandavas und brachte sie sicher zurück ans Ufer.

Als Bhima diese Worte Karnas vernahm, nämlich daß die Söhne Pandus von ihrer Ehefrau gerettet wurden, da wandte er sich wütend und tief bewegt an Arjuna:
Oh Dhananjaya, Devala hat einst gesagt, daß in jedem Menschen drei Lichter leben, nämlich Nachkommen, Taten und Wissen, denn von jenen rührt die Schöpfung her. Wenn das Leben erlischt, der Körper unrein und von den Verwandten vernichtet wird, dann dienen diese drei jedem Wesen. Doch dieses Licht ist nun getrübt in uns, indem unsere Frau so erniedrigt wurde. Wie, oh Arjuna, könnte ein Sohn, der von dieser gedemütigten Frau geboren wurde, uns zum Guten dienen?

Arjuna erwiderte: Hohe Wesen, oh Bharata, klagen niemals über harte Worte, die niedere Menschen aussprechen oder denken. Menschen, die sich Achtung vor ihrem eigenen Selbst gewonnen haben, erinnern sich nicht rachsüchtig an die Übel, die ihnen ihre Feinde angetan haben, auch wenn sie Vergeltung üben könnten. Sie bewahren jederzeit ihre guten Taten.

Da fragte Bhima: Oh König der Könige, soll ich unverzüglich all unsere hier versammelten Feinde töten, oder soll ich sie außerhalb des Palastes bis zur Wurzel ausrotten? Oh Bharata, ich brauche keine Befehle. Ich werde sie gleich hier vernichten. Dann regiere du diese Erde ohne einen Rivalen.

So sprach der löwenhafte Bhima inmitten seiner jüngeren Brüder und warf mit wütenden Blicken um sich. Arjuna mit den reinen Taten suchte ihn mit bittenden Blicken zu besänftigen. Doch der starkarmige Held mit dem großen Heldenmut brannte im Feuer seines Zorns. Rauch trat aus seinen Augen, Ohren, Mund und Nase aus, die Funken flogen und Flammen stoben aus seinem Körper. Sein Gesicht war schrecklich anzusehen mit der gefurchten Stirn, wie das Gesicht Yamas zur Zeit der universalen Auflösung. Da beruhigte Yudhishthir den mächtigen Helden, nahm ihn in die Arme und sprach: „Sei nicht so. Bleib ruhig und in Frieden.“ Und nachdem er seinen starkarmigen Bruder mit den zornesroten Augen besänftigt hatte, trat der König vor seinen Vater Dhritarashtra mit bittend gefalteten Händen.
 
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Dyuta Parva – Das Würfelspiel


73 – Wo Klugheit ist, da ist Vergebung
Die Axt fällt auf Holz und nicht auf Stein
Nur die Guten denken an die guten Taten der Menschen und nicht an deren Missetaten
Nur die Guten tun anderen Gutes, ohne Gutes dafür als Gegenleistung zu erwarten


Nur die schlimmsten Menschen streiten mit groben Worten,
die Mittelmäßigen antworten grob, wenn sie grob angesprochen werden;
Nur die Guten und Weisen denken nicht einmal an eine gleichartige Antwort, wenn sie grob angesprochen werden
und sorgen sich wenig darum, ob diese Worte von ihren Feinden oder von anderen kamen


Die Guten achten auf ihre Gefühle und können so die Gefühle anderer verstehen.
Auf diese Weise erinnern sie sich an die guten und nicht an die üblen Taten ihrer Feinde.


Yudhishthir sprach: Du bist unser Meister. Befiehl, was wir tun sollen. Oh Bharata, wir wünschen, dir immer untertänig zu sein.
Dhritarashtra antwortete: Gesegnet seist du, oh Ajata-shatru (Feindloser). Geh in Frieden und Sicherheit. Geh und herrsche auf mein Wort mit deinem Reichtum über dein Königreich. Und nimm dir den Rat eines alten Mannes zu Herzen, mein Kind, der eine heilsame und gute Lebensweise ist. Oh Yudhishthir, du kennst den subtilen Pfad der Moral. Du bist weise und demütig und dienst den Alten. Wo Klugheit ist, da ist Vergebung. So folge den Ratschlägen für Frieden, oh Bharata. Die Axt fällt auf Holz und nicht auf Stein. (Du bist für Ratschläge offen, Duryodhana nicht.)

Dies sind die besten Männer, die sich nicht an die üblen Taten ihrer Feinde klammern. Sie betrachten immer die Verdienste und nicht die Fehler ihrer Feinde, und lassen sich niemals selbst auf Feindschaft ein. Die Guten denken an die guten Taten ihrer Feinde und nicht an deren Missetaten. Und die Guten tun anderen Gutes, ohne Gutes dafür als Gegenleistung zu erwarten. Oh Yudhishthira, nur die schlimmsten Menschen streiten mit groben Worten, die Mittelmäßigen antworten grob, wenn sie grob angesprochen werden, doch die Guten und Weisen denken nicht einmal an eine gleichartige Antwort, wenn sie grob angesprochen werden, und sorgen sich wenig darum, ob diese Worte von ihren Feinden oder von anderen kamen. Die Guten achten auf ihre Gefühle und können so die Gefühle anderer verstehen. Und auf diese Weise erinnern sie sich an die guten und nicht an die üblen Taten ihrer Feinde.

Du hast dich als ein guter Mann mit einem sanften Wesen bewiesen, der nicht die Grenzen von Wohlstand, Vergnügen und Tugend übertritt. Oh Kind, bewahre nicht die Grobheiten von Duryodhana in deinem Herzen. Schau auf deine Mutter Gandhari und mich selbst, wenn du an Gutes denken möchtest. Oh Bharata, schau auf mich, deinen Vater, der alt, blind und noch am Leben ist. Ich wollte unsere Freunde beobachten und die Stärken und Schwächen meiner Kinder untersuchen.

Also habe ich aus Diplomatie dieses Würfelspiel leidend geschehen lassen. Oh König, die Kurus, deren Herrscher du bist mit dem klugen Vidura als Beistand, haben nichts zu befürchten. In dir ist Tugend, in Arjuna Geduld, in Bhimasena Heldenkraft und in den Zwillingen, diesen Besten der Menschen, die reine Verehrung für Höhere. Gesegnet bist du, Ajatashatru. Kehre nun nach Indraprastha heim und laß brüderliche Liebe zwischen dir und meinen Söhnen sein. Und hefte dein Herz immer an Tugend.

Vaisampayana fuhr fort:
So durchschritt König Yudhishthir, der Gerechte, auf Geheiß seines Onkels alle höflichen Zeremonien und kehrte mit seinen Brüdern nach Indraprastha zurück. Mit Draupadi bestiegen sie ihre wolkengleichen Wagen und reisten mit fröhlichen Herzen heim.
 
Mahabharata 2. Buch
Anadyuta Parva – Das zweite Würfelspiel

74 – Ein zweites Spiel wird beschlossen

Hier fragte Janamejaya: Wie fühlten sich die Söhne Dhritarashtras, als die Pandavas auf Geheiß von Dhritarashtra mit Draupadi und all ihrem Reichtum Hastinapura verließen?

Vaisampayana antwortete: Oh König, Dushasana begab sich sogleich zu Duryodhana und seinen Freunden und sprach traurig zu seinem Bruder: Ach ihr Kämpfer, was wir mit soviel Mühe gewonnen haben, hat der alte Mann wieder weggeworfen. Wisset, er hat all den Reichtum dem Feind zurückgegeben.

So beeilten sich Duryodhana, Karna, Shakuni und alle, welche von der Selbstsucht geleitet wurden, und baten um ein privates Treffen mit dem weisen König Dhritarashtra. Zu ihm, dem Sohn von Vichitravirya, sprachen sie nun erneut mit schmeichelnden und kunstvollen Worten.

Duryodhana sagte: Oh Vater, hast du nicht vernommen, was der gelehrte Vrihaspati, dieser Guru der Himmlischen, zu Indra während seiner Belehrungen in Moral und Diplomatie gesagt hat? Dies waren seine Worte, oh Geißel deiner Feinde: „Die Feinde, die allseits mit Gewalt oder Hinterlist Schaden anrichten, müssen mit allen Mitteln geschlagen werden.“ Wenn wir also mit den Schätzen der Pandavas die Könige der Erde für uns gewinnen und anschließend mit den Pandavas kämpfen, welche Kehrseite der Medaille kann es dabei geben? Wer einmal wütende und giftige Schlangen um den Hals und auf dem Rücken trägt, welche die Absicht haben, ihn zu vernichten, wie könnte er sie wieder loswerden?

Die wütenden Söhne Pandus mit ihren Waffen und Streitwagen sind wie zornige und giftige Schlangen und werden uns sicher zerstören. In diesem Augenblick, oh Vater, legt Arjuna seine Rüstung an, greift zu Gandiva und Köcher, wirft zornige Blicke um sich und atmet schwer. Wir haben auch gehört, daß Vrikodara (Bhima) eilends Befehl gegeben hat, daß sein Streitwagen bereit gemacht wird. Er hat seine schwere Keule in der Hand und ist bereit, aufzusteigen. Nakula hat sein Schwert und das halbkreisförmige Schild in der Hand und ist schon auf dem Weg. Sahadeva und König Yudhishthira haben ebenfalls klar gezeigt, was ihre Absichten sind. Sie haben ihre Wagen bestiegen, die vor Waffen nur so strotzen, führen die Peitsche gegen ihre Pferde und haben ihre Streitkräfte versammelt. Sie können uns niemals unsere Demütigungen verzeihen! Denn welcher Mann könnte diese Kränkung Draupadis vergeben?

Sei gesegnet! Wir wollen noch einmal mit den Söhnen Pandus spielen, mit dem Ziel, sie ins Exil zu zwingen. Oh Bulle unter den Männern, wir sind in der Lage, sie unter unsere Kontrolle zu bringen. Entweder wir oder sie sollen als Verlierer beim Würfelspiel für zwölf Jahre in Hirschfelle gekleidet durch die Wälder ziehen. Das dreizehnte Jahr soll unerkannt in einer bewohnten Gegend verbracht werden. Wer in diesem Jahr entdeckt wird, muß für weitere zwölf Jahre in die Verbannung. Entweder sie oder wir sollen so leben.

Das Spiel muß beginnen! Oh, laß die Söhne des Pandu noch einmal die Würfel werfen und spielen. Oh König, du Bulle unter den Bharatas, dies ist unsere höchste Pflicht. Shakuni kennt die ganze Kunst der Würfel. Und wenn die Pandavas auch die Regeln für diese dreizehn Jahre einhalten können, so werden wir in der Zwischenzeit im Königreich Fuß fassen, Verbündete gewinnen und ein großes und zufriedenes Heer bilden, so daß wir die Pandavas nach ihrer Rückkehr besiegen können. Oh stimme unserem Plan zu, du Feindebezwinger.

Dhritarashtra antwortete: So bringt die Pandavas wieder zurück, auch wenn sie schon ein weites Stück des Weges gegangen sind. Laßt sie herkommen und noch einmal die Würfel werfen.

Da protestierten Drona, Somadatta, Valhika, Gautama, Vidura, der Sohn von Drona, Bhishma und der gewaltige Krieger Vikarna, und alle sprachen: „Nein, laß das Spiel nicht noch einmal beginnen. Laß Frieden sein.“ Doch Dhritarashtra mißachtete alle Ratschläge seiner weisen Freunde und Verwandten und rief aus Schwäche für seine Söhne die Pandavas zu sich an den Hof.
 
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Anadyuta Parva – Das zweite Würfelspiel

75 – Der Wohlstand, den üble Taten bringen, hält nicht lang

Die heiligen Schriften können niemals die Übelgesinnten führen

Ein unreifer Jüngling handelt nie wie ein erfahrener Mann


Da erhob die tugendhafte Gandhari ihre Stimme. Sie war traurig, denn sie liebte ihre Söhne sehr, und doch sprach sie zu König Dhritarashtra:
Als Duryodhana geboren wurde, da sprach der weise Vidura: „Es ist besser, wenn diese Schande für unser Geschlecht in die andere Welt geschickt wird. Er schreit unaufhörlich mißtönend wie ein Schakal, und wird ganz sicher den Untergang unserer Rasse bewirken.“ Nimm dir dies zu Herzen, oh König der Kurus, und versinke nicht aus eigenem Unvermögen in ein Meer der Katastrophen. Oh Herr, folge nicht freudig den Ratschlägen der hinterhältigen und unreifen Jugend. Und werde damit nicht zur Ursache für die schreckliche Zerstörung unseres Geschlechts.

Wer würde einen Damm einreißen, der gerade fertig gestellt oder eine Feuersbrunst wieder anfachen, die eben gelöscht wurde? Oh Bulle der Bharatas, wer würde die friedvollen Söhne der Pritha provozieren? Du erinnerst dich an alles, oh Ajamida, doch ich will es noch einmal in deine Achtsamkeit rufen. Die heiligen Schriften können niemals die Übelgesinnten führen, sei es im Glück oder im Elend. Und ein unreifer Jüngling handelt nie wie ein erfahrener Mann. Deine Söhne sollten dir als ihrem Führer gehorchen und nicht ihre eigenen Wege gehen. Oh König, verbanne diesen Lumpen aus unserer Familie. Aus väterlicher Liebe konntest du es bis heute nicht tun, oh König. Doch nun ist die Zeit gekommen, daß er unsere Dynastie vernichtet. Irre dich nicht, oh König. Laß deinen Geist von Frieden, Tugend und Wahrhaftigkeit leiten, was natürlich für ihn ist. Der Wohlstand, den üble Taten bringen, hält nicht lang. Doch der durch milde Güte gewonnene Reichtum bekommt Wurzeln und geht von einer Generation auf die nächste über.

Da antwortete Dhritarashtra seiner tugendhaft sprechenden Gattin:
Wenn die Vernichtung unserer Geschlechts kommen soll, dann laß es geschehen. Ich kann es nicht verhindern. Es soll geschehen, was meine Söhne begehren. Die Pandavas sollen umkehren und herkommen. Und meine Söhne mögen noch einmal mit ihnen spielen.
 
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Anadyuta Parva – Das zweite Würfelspiel

76 – Die Wesen erfahren Gutes und Schlechtes gemäß der Fügung des Großen Schöpfers
Diese Früchte sind unvermeidbar


So machten sich die dienstbeflissenen Boten von König Dhritarashtra auf den Weg und holten Yudhishthir ein, als jener schon ein gutes Stück des Weges gereist war. Und sie richteten dem Sohn der Pritha folgendes aus: „Dies sind die Worte deines Vaters an dich, oh Bharata: Die Versammlung ist bereit. Oh Sohn des Pandu, König Yudhishthir, komm und spiel die Würfel.“

Da sprach Yudhishthira: Die Wesen erfahren Gutes und Schlechtes gemäß der Fügung des Großen Schöpfers. Diese Früchte sind unvermeidbar, ob ich nun spiele oder nicht. Es ist der Ruf zum Spiel und der Befehl des alten Königs. Und obwohl ich weiß, daß es mich vernichten wird, so kann ich doch nicht ablehnen.

Vaisampayana fuhr fort: Obwohl ein lebendes Wesen aus Gold undenkbar ist, erlaubte sich Rama dennoch, dem goldenen Hirsch zu folgen, was ihm viel Leid brachte. Ja, der Geist von Männern, über denen die Katastrophe schwebt, gerät aus den Fugen. So kehrte Yudhishthir mit seinen Brüdern um und lenkte seine Schritte zurück nach Hastinapur. Und obwohl er voll und ganz um den Betrug durch Shakuni wußte, kam der Sohn der Pritha zurück und setzte sich mit ihm nieder, um erneut zu würfeln. Dies erregte die Herzen aller Freunde. Doch die mächtigen Krieger betraten leichten Schrittes die Halle und setzten sich vom Schicksal geführt zum Spiele nieder.

Shakuni sprach: Der alte König hat euch allen Reichtum zurückgegeben. Das ist gut. Doch höre mir zu, oh Bharata, hier ist ein Einsatz von großem Wert. Wenn ihr uns im Würfeln besiegt, dann werden wir in Hirschfelle gekleidet in den großen Wald gehen und zwölf Jahre dort leben. Das dreizehnte Jahr werden wir unerkannt in einer bewohnten Gegend verbringen. Doch wenn wir erkannt werden, gehen wir für weitere zwölf Jahre ins Exil. Aber wenn wir euch besiegen, dann geht ihr mit Draupadi für zwölf Jahre in den Wald und müßt das dreizehnte Jahr unerkannt in einer Stadt leben. Erkennen wir euch, sind weitere zwölf Jahre Exil die Konsequenz. Nach Ablauf des dreizehnten Jahres bekommen die Exilanten ihr Königreich wieder. Oh Yudhishthira, spiel mit uns um diesen Einsatz und wirf die Würfel.

Bei diesen Worten warfen die Anwesenden ihre Arme hoch in die Luft und riefen besorgt und von tiefen Gefühlen bewegt: „Oh Schande über die Freunde Duryodhanas, daß sie ihn nicht von dieser großen Gefahr unterrichten. Ob es nun dieser Bulle unter den Bharatas aus eigener Vernunft versteht oder nicht, es ist ihre Pflicht, ihn aufrichtig zu warnen.“

König Yudhishthira hörte diese Rufe. Bescheiden und der Tugend folgend saß er bereit. Klug und um die Folgen wissend begann er zu spielen, als ob er wußte, daß die Vernichtung der Kurus auf der Hand lag. Und er sprach:
Wie kann ich, oh Shakuni, ein König, welcher immer den Pflichten seiner Kaste gehorcht, ablehnen, wenn man mich zum Spiel ruft? Nun, ich werde mit dir spielen.

Shakuni antwortete: Wir haben viel Vieh, Pferde, Milchkühe, Ziegen und Schafe, auch Elefanten, Schätze, Gold und Sklaven beiderlei Geschlechts. Das haben wir alles schon einmal gesetzt. Doch nun wollen wir um diesen Einsatz spielen, diesen einen Einsatz, das Exil im Wald. Wenn ihr entschlossen seid, ihr Bullen unter den Männern, dann laßt uns spielen.

Nur einmal wurde der Einsatz besprochen. Yudhishthira akzeptierte, Shakuni ergriff die Würfel, warf und rief:
Siehe, ich habe gewonnen.
 
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Anadyuta Parva – Das zweite Würfelspiel

77 – Die Schwüre der Pandavas

So kleideten sich die besiegten Söhne der Pritha in Hirschfell und Uttaria (ein Obergewand), um sich für das Exil bereit zu machen. Bei diesem Anblick sprach Dushasana:
Nun beginnt für Duryodhana, den Sohn des hochbeseelten Königs Dhritarashtra, die absolute Herrschaft. Die Pandavas sind besiegt und versinken im Ozean des Elends. Die Götter sind uns gewogen, denn heute sind wir unseren Feinden in allem überlegen, sei es nun auf dem schmalen Pfad (der Sünde) geschehen oder auch nicht. Die Söhne Prithas sind nun in die ewige Hölle hinabgestiegen. Für lange Tage sind sie ihres Glücks und ihres Königreichs beraubt. Im Übermaß ihres Reichtums lachten sie stolz über den Sohn Dhritarashtras. Doch nun müssen sie arm und besiegt in den Wald.

Ja, laß sie ihre vielfältigen Rüstungen und ihre himmlisch schönen Kleider ablegen. Sie sollen Hirschfelle tragen, denn sie alle haben den Einsatz von Shakuni akzeptiert. Immer haben sie sich gerühmt, keinen Ebenbürtigen in allen Welten zu haben. Nun werden sie sich in ihrem Elend wie taube Sesamkörner fühlen. Sie mögen auch in diesem Aufzug weise und kraftvoll erscheinen, als ob sie an einem Opfer beteiligt sind, doch betrachtet sie nun als Menschen, die kein Recht dazu haben, Opfer durchzuführen. Als der höchst weise Drupada seine Tochter mit den Pandavas vermählte, hat er nicht weise gehandelt. Denn nun sind die Gatten von Draupadi ohnmächtig und kraftlos. ...

Bhima sprach: Oh du hinterhältiger Lump, du wütest in Worten, die nur die Sündigen gebrauchen. Im Schatten der dunklen Künste von Shakuni wagst du es, inmitten der Könige zu prahlen. Und wie du unsere Herzen jetzt mit deinen scharfen Worten durchbohrst, werde ich dein Herz in der Schlacht durchbohren und dich dabei an all dies erinnern. Ich werde dich mit all deinen Nachkommen und Verwandten ins Reich Yamas senden, die heute aus Habgier oder Wut hinter dir gehen und dich beschützen.

Da ließ Dushasana allen Sinn für Scham fahren, tanzte inmitten der Kurus wild umher und rief laut: „Du Kuh! Du Kuh!“ Doch Bhima konnte nicht vom Pfad der Tugend weichen. Er unternahm nichts und wütete nur zornig.

Bhima sprach: Du Schuft, du wagst es, freche Worte zu rufen? Oh Dushasan, wer sollte sich auf diese Weise rühmen, nachdem er auf faule Weise reich geworden ist? Ich sage dir, wenn ich, Vrikodara, der Sohn der Pritha, nicht in der Schlacht aus deiner offenen Brust dein Lebensblut trinke, dann soll ich nicht in die seligen Bereiche gelangen. Ich verspreche dir aufrecht, indem ich die Söhne Dhritarashtras in der Schlacht vor den Augen aller Krieger ohne zu zögern töte, werde ich meinen Zorn stillen.

Als die Pandavas bereit waren, die Sabha zu verlassen, machte der hinterhältige Duryodhana aus freudigem Übermut den löwenhaften Gang Bhimas nach. Bhima wandte sich nur halb zu ihm um und sprach: Oh du Narr, glaube nur ja nicht, daß du damit irgendeinen Vorteil mir gegenüber gewinnst. Meine Antwort wird bald erfolgen, indem ich dich und deine Anhänger töten werde, dich an all dies dabei erinnernd.

Und während er die in ihm aufsteigende Wut unterdrückte, folgte der stolze und mächtige Bhima seinem Bruder Yudhishthira aus der Halle hinaus. Dabei sprach er:
Ich werde Duryodhana töten, Arjuna wird Karna töten, und Sahadeva wird Shakuni, den Würfelspieler, töten. Ich wiederhole diese stolzen Worte vor jeder Versammlung, welche die Götter sicher gutheißen werden, sobald es zur Schlacht mit den Kurus kommt. Ich werde den gemeinen Duryodhana mit meiner Keule im Kampf besiegen. Und wenn er am Boden liegt, werde ich meinen Fuß auf seinen Kopf setzen. Und was den anderen Lumpen betrifft, diesen Dushasana mit der hochmütigen Rede, wie ein Löwe werde ich sein Blut trinken.

Da sprach Arjuna zu ihm: Oh Bhima, die Beschlüsse von hohen Wesen sind nicht nur als Worte faßbar. In vierzehn Jahren werden sie erfahren, was geschieht.
Bhima antwortete: Die Erde soll das Blut der Viere trinken: Duryodhana, Karna, Shakuni und Dushasana.

Und Arjuna stimmte zu: Ja Bhima, ich werde Karna in der Schlacht töten, wie du es sagst. Denn er ist böswillig, neidisch, grob und eitel. Um dir zu helfen, schwöre ich, daß ich Karna und seine Gefolgsleute mit meinen Pfeilen schlagen werde. Und ich werde auch alle Könige zu Yama senden, die aus Narrheit gegen mich kämpfen. Die Berge des Himavat mögen weggetragen werden, der Herr des Tages seine Strahlen verlieren und der Mond seine Kühle, wenn ich meinen Eid nicht erfülle. All das wird mit Sicherheit geschehen, wenn uns Duryodhana in vierzehn Jahren nicht mit angemessenem Respekt unser Königreich wiedergibt.

Da sprach auch Sahadeva, der schöne und energetische Sohn der Madri, indem er heftig schnaufte, seine mächtigen Arme schwenkte und sich seine Augen röteten:
Du Schande eines Gandharva Königs, du denkst, es sind Würfel. Doch es sind scharfe Pfeile, mit deren Wunden du zur Schlacht gerufen hast. Ich werde tun, was Bhima über dich und deine Gefolgsleute gesagt hat. Wenn du noch etwas zu erledigen hast, so tu es, bevor dieser Tag kommt. Ich werde dich töten, oh Shakuni, wenn du dich als Kshatriya dem Kampf stellst.

Nakula, der Schönste der Männer, hörte die Worte seines Bruders und sprach: Ganz gewiß werde ich all die gemeinen Söhne von Dhritarashtra ins Reich Yamas senden, welche vom Schicksal getrieben sich den Tod wünschen und um Duryodhana zu gefallen, zu Draupadi grobe und demütigende Worte sprachen. Auf Befehl Yudhishthiras werde ich die Erde von den Söhnen Dhritarashtras befreien und mich dabei an all das hier geschehene Unrecht erinnern.

Und Vaisampayana fuhr fort: Nachdem sie ihre Eide geschworen hatten, traten diese Tiger unter den Männern vor Dhritarashtra.
 
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