Mahabharata

Mahabharata 2. Buch
Lokapala Sabha Khyana Parva – Die Versammlungshallen der Wächter der Welten

5.3 – Naradas Fragen 1

Dann sprach Narada, dieser vollkommene Meister der Veden, zu Yudhishthir:
Wird der Reichtum, den du erhältst, auch für angemessene Dinge ausgegeben?
Erfreut sich dein Geist an Tugend?
Genießt du die Vergnüglichkeiten des Lebens?
Und versinkt dein Geist auch nicht unter ihrer Last?

Oh Anführer der Menschen, bist du beständig in deinem edlen Verhalten zu allen deinen Untertanen, wie es deine Vorfahren gemäß Gerechtigkeit und Gewinn waren?

Verletzt du die Gerechtigkeit um des Gewinns willen,
oder den Gewinn um der Gerechtigkeit willen?

Oder vernachlässigst du sowohl Gewinn als auch Gerechtigkeit um des Vergnügens willen, welches einen leicht verführen kann?
Oh du Siegreicher, der du allseits dem Wohle aller hingegeben bist, du bist vertraut damit, daß es für alles einen rechten Augenblick gibt.
Teilst du auch die Zeiten, in denen du Gerechtigkeit, Gewinn und Vergnügen folgst, gerecht auf?
 
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Savitri
Legende und Sinnbild
Die lange erwartete deutsche Fassung des poetischen Hauptwerkes Sri Aurobindos in der Übertragung von Heinz Kappes (unter redaktioneller Mitarbeit und Verantwortung von Rolf Hinder)
"Savitri" ist das eigentliche Lebenswerk Sri Aurobindos. Er schrieb über 40 Jahre daran und arbeitete es mehrmals komplett um. Kurz vor seinem Tod 1950 beendete er es. Die Mutter sagte über "Savitri": "Lies ein paar Zeilen, und das genügt, um einen Kontakt mit deinem innersten Wesen herzustellen . . . Sri Aurobindo hat das ganze Weltall in ein einziges Buch gepackt. Alles ist darin, Mystik, Okkultismus, Philosophie, die Geschichte der Schöpfung, die des Menschen, der Götter, der Natur, wie die Welt geschaffen wurde, warum, zu welcher Bestimmung. Alle Geheimnisse, die der Mensch besitzt, und auch alle, die in Zukunft auf ihn warten, sind in den Tiefen von ,Savitri' zu finden. ,Savitri' ist eine Meditation, eine Suche nach dem Unendlichen, dem Ewigen. Liest man es mit der Sehnsucht nach Unsterblichkeit, dann dient das Lesen selbst als Führer zur Unsterblichkeit . . . Sri Aurobindo gibt hier den Schlüssel, die Wahrheit zu finden, das Bewußtsein zu entdecken . . . Er zeigt den Weg, sogar die Erfahrung des Sieges über den Tod."
"Die Legende von Satyavan und Savitri wird im Mahabharata erzählt als Gleichnis von der ehelichen Liebe, die den Tod besiegt. Satyavan ist die Seele, die die göttliche Wahrheit des Seins, herabgestiegen in die Gewalt von Tod und Unwissenheit, in sich trägt. Savitri ist das göttliche Wort, die Tochter der Sonne, die Gottheit der Höchsten Wahrheit, die herabkommt und geboren wurde für das Heil. Aswapati, der Herr des Pferdes, ihr menschlicher Vater, ist der Herr von Tapasya, jener konzentrierten Energie spirituellen Bemühens, das uns hilft, uns aus den Ebenen der Sterblichkeit zum Unsterblichen zu erheben. Dyumatsena, der Herr der Heerscharen, Vater von Satyavan, ist das göttliche Bewußtsein, das hier blind geworden ist, sein himmlisches Königtum und damit das seines Ruhmes verliert. Doch dies ist keine bloße Allegorie, die Mitwirkenden sind nicht personifizierte Eigenschaften, sondern Inkarnationen oder Emanationen lebendiger und bewußter Kräfte, mit denen wir konkret in Berührung kommen können. Sie nehmen menschliche Gestalt an, um dem Menschen zu helfen und ihm den Weg von seiner sterblichen Verfassung zu einem göttlichen Bewußtsein und unsterblichen Leben zu zeigen." -- Sri Aurobindo
 
Savitri

"Die Legende von Satyavan und Savitri wird im Mahabharata erzählt als Gleichnis von der ehelichen Liebe, die den Tod besiegt. Satyavan ist die Seele, die die göttliche Wahrheit des Seins, herabgestiegen in die Gewalt von Tod und Unwissenheit, in sich trägt. Savitri ist das göttliche Wort, die Tochter der Sonne, die Gottheit der Höchsten Wahrheit, die herabkommt und geboren wurde für das Heil. Aswapati, der Herr des Pferdes, ihr menschlicher Vater, ist der Herr von Tapasya , jener konzentrierten Energie spirituellen Bemühens, das uns hilft, uns aus den Ebenen der Sterblichkeit zum Unsterblichen zu erheben. Dyumatsena, der Herr der Heerscharen, Vater von Satyavan, ist das göttliche Bewußtsein, das hier blind geworden ist, sein himmlisches Königtum und damit das seines Ruhmes verliert. Doch dies ist keine bloße Allegorie, die Mitwirkenden sind nicht personifizierte Eigenschaften, sondern Inkarnationen oder Emanationen lebendiger und bewußter Kräfte, mit denen wir konkret in Berührung kommen können. Sie nehmen menschliche Gestalt an, um dem Menschen zu helfen und ihm den Weg von seiner sterblichen Verfassung zu einem göttlichen Bewußtsein und unsterblichen Leben zu zeigen." -- Sri Aurobindo
Servus Plotinus,
Das was Aurobindo behauptet hat mit der wirklichen Geschichte aus Maha-Bharat nichts zu tun. Dies sind nur seine Erfindungen. Lies noch mal bitte die Geschichte:

Markandeya antwortete:
So höre, oh Yudhishthira, wie einst der hohe Verdienst keuscher Damen in vollkommenem Maße von einer Prinzessin namens Savitri gewonnen wurde. Es lebte einmal ein König unter den Madras, der tugendhaft und sehr fromm war. Er beschenkte immer die Brahmanen, war hochbeseelt und standhaft in seinen Versprechen. Er hatte seine Sinne unter Kontrolle, war Opfern hingegeben und immer bereit zu schenken. Alle Bürger liebten ihn in Stadt und Land. Der Name dieses Herrn der Erde war Asvapati. ...So folgte er strengen Gelübden, nahm nur einfachste Nahrung zu sich, lebte nach Brahmacharya Art und zügelte seine Sinne, denn er wünschte sich Kinder. Täglich opferte er zehntausend Gaben dem Feuer, sang Mantras zu Ehren von Savitri (auch Gayatri, der Gattin Brahmaas - das erste Lebewesen in Universum und aß nur wenig in der sechsten Stunde. So lebte er für achtzehn Jahre sehr enthaltsam. Nach diesen achtzehn Jahren war die Göttin Savitri mit ihm zufrieden und erschien ihm freudig in körperlicher Gestalt, indem sie dem Agnihotra Feuer entstieg.

Sie sprach: Ich bin sehr zufrieden mit dir, ... So bitte nun um den Segen, den du begehrst, oh mächtiger Asvapati. Mögest du niemals und unter keinen Umständen die Tugend mißachten!

Asvapati antwortete: Um Tugend zu erlangen, unterwarf ich mich all dieser Mühen. Oh Göttin, mögen mir viele Söhne geboren werden, die meines Geschlechts würdig sind. Wenn du mit mir zufrieden bist, oh Göttin, dann bitte ich um diesen Segen. Die Zweifachgeborenen haben mir versichert, daß in der Nachkommenschaft großer Verdienst liegt.

Die Göttin Savitri antwortete: Ja, oh König, ich wußte bereits um deine Absicht und habe sie dem Großen Vater (Brahmaa) vorgetragen. Seine Gunst gewährt dir schon bald eine Tochter mit großer Energie auf Erden. Eine Widerrede ziemt sich nicht für dich. Und ich bin sehr erfreut, dir dieses Gebot des Großen Vaters zu überbringen.

Der König war’s zufrieden und sprach: So sei es. Möge es bald geschehen.

Die Göttin verschwand, und der König kehrte in seine Stadt zurück, um sich wieder der gerechten Regentschaft über seine Untertanen zu widmen. Nach einiger Zeit wurde seine älteste und tugendhafte Königin schwanger. Der Embryo in ihrem Leib wuchs so prächtig heran, wie der Herr der Sterne in der hellen Monatshälfte (der zunehmende Mond). Zur rechten Zeit kam eine Tochter mit Lotusaugen zur Welt, für die der Monarch mit großen Freuden alle üblichen Zeremonien abhalten ließ. Und da sie mit Freude von der Göttin Savitri wegen der viele Opfer zu ihren Ehren übergeben worden war, waren sich ihr Vater und die Brahmanen einig, sie auch Savitri zu nennen. Das Mädchen wuchs heran wie die Verkörperung der Göttin Sri und kam schon bald in die Pubertät. Die Menschen dachten beim Anblick des anmutigen Mädchens mit der schlanken Taille, den runden Hüften und dem goldenen Antlitz: Wir haben eine Göttin empfangen.

Da sprach Narada: Oh weh, mein König, Savitri hat töricht gehandelt, als sie sich aus Unwissenheit Satyavan erwählt hat. ... Er ist aufrecht in der Rede und den Brahmanen folgsam, wie Sivi, der Sohn Usinaras. Und er ist so großmütig wie Yayati, und so schön wie der Mond. Ja, an Schönheit gleicht er sogar den Aswin Zwillingen. Mit gezügelten Sinnen ist er sanftmütig, bescheiden, tapfer und wahrhaft. Er kontrolliert seine Leidenschaften und ist ein guter Freund, ohne alle Bosheit und sehr geduldig. Um es kurz zu sagen, die mit großem asketischen Verdienst und einem hohen Charakter Ausgestatteten sagen, daß sein Betragen immer anständig ist und die Ehre fest auf seiner Stirn geschrieben steht.

Nun sprach der König:
Oh verehrter Weiser, du versicherst mir, daß der junge Satyavan über alle Tugenden verfügt. Doch nun sag mir, was nicht gut bei ihm ist, falls es so etwas gibt.

Nun sprach Narada:
Er hat nur einen Makel, der alle seine Tugenden überstrahlt. Und dieser einzige Makel von ihm kann nicht von den größten Anstrengungen überwunden werden. In genau einem Jahr wird Satyavan seinen Körper verlassen, denn ihm wurde nur ein kurzes Leben gegeben.

Die Göttin Savitri antwortete:
Ja, oh König, ich wußte bereits um deine Absicht und habe sie dem Großen Vater vorgetragen. Seine Gunst gewährt dir schon bald eine Tochter mit großer Energie auf Erden. Eine Widerrede ziemt sich nicht für dich. Und ich bin sehr erfreut, dir dieses Gebot des Großen Vaters zu überbringen.

Der König war’s zufrieden und sprach:
So sei es. Möge es bald geschehen.

Die Göttin verschwand, und der König kehrte in seine Stadt zurück, um sich wieder der gerechten Regentschaft über seine Untertanen zu widmen. Nach einiger Zeit wurde seine älteste und tugendhafte Königin schwanger. Der Embryo in ihrem Leib wuchs so prächtig heran, wie der Herr der Sterne in der hellen Monatshälfte (der zunehmende Mond). Zur rechten Zeit kam eine Tochter mit Lotusaugen zur Welt, für die der Monarch mit großen Freuden alle üblichen Zeremonien abhalten ließ. Und da sie mit Freude von der Göttin Savitri wegen der viele Opfer zu ihren Ehren übergeben worden war, waren sich ihr Vater und die Brahmanen einig, sie auch Savitri zu nennen. Das Mädchen wuchs heran wie die Verkörperung der Göttin Sri und kam schon bald in die Pubertät. Die Menschen dachten beim Anblick des anmutigen Mädchens mit der schlanken Taille, den runden Hüften und dem goldenen Antlitz:Wir haben eine Göttin empfangen. ...

So sprach der König: Meine Tochter, die Zeit für deine Heirat ist gekommen. Doch niemand hat um dich gebeten. So suche dir selbst einen Gatten, der dir an Qualitäten gleicht. Hast du ihn gefunden, so berichte mir davon. Wähle, wen du wünschst. Nach reiflicher Überlegung werde ich dich ihm übergeben. ...

Nach einiger Zeit kam Savitri zu ihrem Vater, dem König der Madras, zurück und trat vor seinen Thron, wie er sich eben mit Narada unterhielt. Sie ehrte grüßend beide Männer, und Narada erkundigte sich beim König: Wohin war deine Tochter gegangen? Woher kommt sie? Und warum übergibst du sie nicht einem Ehemann, wo sie doch im rechten Alter ist?

Asvapati antwortete dem Rishi: Genau aus diesem Grunde wurde sie ausgeschickt und kehrt nun wieder nach Hause zurück. ...

Und wie einem Gott folgsam antwortete Savitri: Unter den Salwas gab es einen tugendhaften Kshatriya König namens Dyumatsena, welcher im Laufe der Zeit blind wurde. Der weise König hatte nur einen eben geborenen Sohn, und es geschah, daß ein alter Feind in der Nachbarschaft seinen Vorteil erkannte und den Blinden des Königreiches beraubte. ...

Da sprach Narada: Oh weh, mein König, Savitri hat nicht töricht gehandelt, als sie sich aus Unwissenheit Satyavan erwählt hat. Der Jüngling verfügt über vorzügliche Eigenschaften. Sein Vater spricht immer die Wahrheit und seine Mutter ist ebenso aufrecht, deshalb nannten ihn die Brahmanen Satyavan (den Wahrhaften). Als Kind liebte er Pferde und formte sie aus Lehm. Auch malte er Bilder von ihnen, deshalb wurde er auch Chitrashwa (einer, der Bilder von Pferden malt) genannt. ...

Narada antwortete: Er gibt immer so viel wie er nur kann. Der mächtige Sohn von Dyumatsena ist wie Rantideva, der Sohn von Sankriti. Er ist aufrecht in der Rede und den Brahmanen folgsam, wie Sivi, der Sohn Usinaras. Und er ist so großmütig wie Yayati, und so schön wie der Mond. Ja, an Schönheit gleicht er sogar den Aswin Zwillingen. Mit gezügelten Sinnen ist er sanftmütig, bescheiden, tapfer und wahrhaft. Er kontrolliert seine Leidenschaften und ist ein guter Freund, ohne alle Bosheit und sehr geduldig. Um es kurz zu sagen, die mit großem asketischen Verdienst und einem hohen Charakter Ausgestatteten sagen, daß sein Betragen immer anständig ist und die Ehre fest auf seiner Stirn geschrieben steht.

Nun sprach der König: Oh verehrter Weiser, du versicherst mir, daß der junge Satyavan über alle Tugenden verfügt. Doch nun sag mir, was nicht gut bei ihm ist, falls es so etwas gibt.

Nun sprach Narada: Er hat nur einen Makel, der alle seine Tugenden überstrahlt. Und dieser einzige Makel von ihm kann nicht von den größten Anstrengungen überwunden werden. In genau einem Jahr wird Satyavan seinen Körper verlassen, denn ihm wurde nur ein kurzes Leben gegeben.

Nach diesen Worten des Weisen sprach Asvapati zu seiner Tochter: Geh noch einmal los, oh Savitri, und wähle dir einen anderen Ehemann. Oh schöne Dame, sein früher Tod verdunkelt all seine Tugenden. Der ruhmreiche Narada, den selbst die Götter ehren, sagt, daß Satyavan in einem Jahr sterben wird. Seine Tage sind gezählt.

Doch Savitri sprach: Die Würfel fallen nur einmal. Eine Tochter kann nur einmal übergeben werden. Und ein Mensch kann nur einmal sagen: „Ich gebe es fort.“ Diese drei Dinge können nur einmal stattfinden. Ob kurzes oder langes Leben, ob tugendhaft oder nicht – ich habe einmal meinen Ehemann gewählt. Ein zweites Mal werde ich nicht wählen. ...

Da sprach Narada zum König: Nun bester Mann, das Herz deiner Tochter Savitri wanket nicht. Unter keinen Umständen kann man sie vom Pfad der Pflicht abbringen. In Satyavan leben Tugenden wie in sonst keinem. Und daher bin ich mit der Heirat deiner Tochter einverstanden.
Und der König stimmte zu: Was du sagst, oh Ruhmreicher, sollte niemals mißachtet werden, weil deine Worte allseits wahr sind. Ich werde handeln, wie du es sagst, denn du bist mein Lehrer.

Und Narada schloß: Möge die Heirat deiner Tochter Savitri von Frieden begleitet sein. Ich werde nun gehen. Seid alle gesegnet.
Nach diesen Worten erhob sich Narada in den Himmel und verschwand den Blicken. Und der König begann mit den Vorbereitungen zur Vermählung seiner Tochter.

weiter siehe Begegnung mit dem Tod

Gruß anadi
 
Servus Plotinus,
Das was Aurobindo behauptet hat mit der wirklichen Geschichte aus Maha-Bharat nichts zu tun. Dies sind nur seine Erfindungen. Lies noch mal bitte die Geschichte:
Das ist wohl richtig was Du sagst. Aurobindos Epos ist die Mystifizierung der Geschichte und eine moderne Interpretation die aus meiner Sicht aussagekräftiger ist als es als historisches
Ereignis zu betrachten.
 
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5.3 – Naradas Fragen - Beschreibung der Handhabung des Staatsapparata

Oh Sündenloser mit den sechs Attributen eines Königs (Gewandtheit der Rede, Freigebigkeit, Klugheit im Umgang mit dem Feind, Erinnerungsvermögen und Vertrautheit mit Moral und Politik), wendest du auch die sieben Mittel an (Diplomatie, Strafe, Besänftigung, Geschenke, Anrufung, Medizin und Magie)?
Und kennst du auch die vierzehn Besitztümer deiner Feinde (Land, Befestigung, Wagen, Elefanten, Kavallerie, Fußsoldaten, Staatsbeamte, Frauengemächer, Nahrungsversorgung, Größe von Armee und Einkommen, Kraft ihrer Tugenden, Reserven, Handel und Geheimnisse), nachdem du deine eigenen Stärken und Schwächen kennengelernt hast?

Unterstützt du die acht Berufe (Landwirtschaft, Handel etc.)? Und, nachdem du deine und des Feindes Mittel abgeschätzt hast, hast du Frieden mit deinem Feind geschlossen? Oh Bulle der Bharatas, ich hoffe, daß deine sieben Staatsbeamten (Kommandeur der Festung, Heerführer, Staatsanwalt, Hauptpriester, kommandierender General, Leibarzt und Hofastronom) nicht unter den Einfluß deiner Feinde gekommen oder faul geworden sind, aufgrund ihres Reichtums. Sind sie dir zugetan? Werden deine Befehle auch nicht von deinen Boten, deinen Ministern oder dir selbst ausgeplaudert?

Ich hoffe, du bist unterrichtet, was deine Freunde, Feinde und auch Fremde tun? Bringst du Frieden und Krieg zur rechten Zeit? Bewahrst du Neutralität zu Fremden und Menschen, die auch zu dir neutral sind? Hast du dir gleichgesinnte Menschen, alterfahrene, reine, verständige, wohlgeborene und dir zugetane Männer zu deinen Ministern gemacht? Oh Bharata, der Sieg eines Königs fußt auf Beratung! Oh Kind, wird dein Königreich von in den Shastren gelehrten Ministern beschützt, welche verschwiegen sind? Plagen dich keine Feinde? Bist du auch kein Sklave des Schlafs?

Erwachst du zur angemessenen Zeit? Denkst du in den frühen Morgenstunden an das, was am kommenden Tag getan oder auch gelassen werden sollte? Beschließt du auch nichts im Alleingang und berätst dich immer mit vielen? Und wird das Beratschlagte auch nicht im ganzen Königreich herum erzählt? Und handelst du schnell, wenn großer Nutzen leicht zu erreichen ist? Und werden solche Taten auch nicht gestört? Behältst du die Landwirtschaft im Auge? Fürchten sich die Menschen auch nicht, sich dir zu nähern? Läßt du deine Befehle von treuen Gefolgsleuten ausführen, welche ehrlich und gewissenhaft sind?
 
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5.4 – Naradas Fragen - Handhabung des Staatsapparats

... Hörst du lieber auf einen einzelnen, weisen Mann als auf tausend Unwissende?
Ein weiser Mensch bedeutet größten Nutzen in Zeiten der Not....
Nur ein einziger Minister, welcher klug, mutig, selbstbeherrscht, weise und gerecht ist, kann einem König oder Königssohn höchstes Glück verleihen. ...
Ist der Priester, den du ehrst, demütig, rein geboren, ruhmreich und ohne Eifersucht oder Engstirnigkeit?
Wurde ein kluger Brahmane mit gutem Betragen und ohne Arglist von dir für die Durchführung der täglichen Riten vor dem heiligen Feuer benannt, der dich zur rechten Zeit an das Homa Opfer erinnert?

Ist dein Astrologe wohl geübt, in der Physiognomie zu lesen? Kann er Omen deuten und störende Effekte neutralisieren?
Hast du Minister ohne List und Tücke in hohe Posten berufen, welche seit Generationen edel leben und über der Menge des Volkes stehen?
Plagst du dein Volk auch nicht mit grausamen und strengen Strafen?
Regieren deine Minister dein Königreich, nach deinen Befehlen?
Haben dich deine Minister je erniedrigt, wie Opferpriester unwürdige Menschen oder Ehefrauen ihre überheblichen und zügellosen Ehemänner?
Hat dein Heeresführer genügend Selbstvertrauen, Mut, Tüchtigkeit, Klugheit und Geduld?
Verfügt er über gutes Betragen, eine edle Geburt, und ist er dir zugetan?

Behandelst du die Anführer deiner Kompanien mit Achtung und Rücksicht, wenn sie in jeglichem Kriegshandwerk geübt, strebsam, angenehm und mutig sind?
Gibst du deinen Truppen zur rechten Zeit den ausgemachten Lohn? Quälst du sie auch nicht, indem du ihre Rationen zurückhältst? Du weißt doch, daß rückständiger Lohn und Unregelmäßigkeiten bei der Verteilung der Rationen zu Meuterei führen, und dieses Elend wird von den Gelehrten als höchstes Unglück bezeichnet.
Sind alle Anführer hochgeboren, dir ergeben und willens, in der Schlacht freudig ihr Leben für dich zu geben?
Ich hoffe, keinem einzigen unkontrollierten Mann wird von dir erlaubt, die Geschäfte der Armee so zu leiten, wie es ihm gefallen würde.

 
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5.5 – Naradas Fragen - Benehmen des Königs und Untertanen

Gibt es Diener bei dir, die einen bestimmten Auftrag mit besonderem Aufwand gut gemeistert haben, und nun enttäuscht sind, weil sie nicht mehr Aufmerksamkeit oder Belohnung von dir als sonst erhalten haben? Sicher ehrst und belohnst du kluge, geschickte und demütige Menschen mit reichen Gaben gemäß ihrer Befähigung.
Unterstützt du, oh Bulle des Bharata Geschlechts, auch alle Frauen und Kinder, deren Ehemänner und Väter ihr Leben für dich gegeben haben, und die nun wegen dir leiden?
Und betrachtest du, oh Sohn der Pritha, auch alle Feinde mit väterlicher Fürsorge, die aus Angst zu dir kamen und die schwach und besiegt bei dir Zuflucht suchten?
Oh Herr der Erde, bist du allen Menschen gleichgesinnt?
Kann dich jeder ohne Angst aufsuchen, als ob du Vater oder Mutter für ihn wärst?

.... Oh Sohn der Pritha, versuchst du, deine zürnenden Feinde, welche Sklaven ihrer Leidenschaften sind, zu besiegen, indem du zuvor deine eigene Seele und deine Sinne gemeistert hast?
... Beschützt du deine Gegner auch achtsam, nachdem du sie besiegt hast? ... Oh König, ich hoffe, du schlägst mutig deine Feinde, ohne auf Gewinn oder Verlust zu achten.

Nun, ich hoffe auch, daß die Untertanen deines Königreiches und in den Reichen deiner Lehnsherren ihren Pflichten folgen und sich gegenseitig achten und helfen.
Ich nehme an, daß sich getreue Diener um dein Essen, deine Kleidung und deine Parfüme kümmern.
Sicher sind es ergebene und treue Diener, die deinen Schatz, deine Ställe, Waffenarsenale und Frauengemächer bewachen.
Wahrst du den Abstand zu deinen Dienern, und den deiner Diener zu anderen Verwandten und untereinander?

Sprechen deine Diener am anderen Tag über deine ausschweifenden Ausgaben an Getränken, Vergnügungen und Frauen?
Werden deine Ausgaben von einem Viertel, Drittel oder der Hälfte deines Einkommens gedeckt?
Erfreust du auch immer deine Verwandten, die Älteren, Lehrer, Notleidende und andere Schützlinge mit reichlicher Nahrung und anderen Gaben?
Informieren dich deine Schriftführer und Geldverwalter auch jeden Tag über dein Einkommen und deine Ausgaben?

... Schadest du deinem Königreich, indem du dich diebischer, gieriger oder gemeiner Männer oder sogar Frauen bedienst?
... Oh Sohn, werden die vier Berufe, nämlich Landwirtschaft, Handel, Viehzucht und Geldverleih mit Zinsen auch von ehrbaren Menschen betrieben? Denn von diesen hängt das Glück deines Volkes ab, oh Monarch!
Bilden die fünf tapferen und weisen Männer, welche die Stadt, die Festung, den Handel und die Landwirtschaft beschützen und die Verbrecher bestrafen, zum Wohle deines Königreiches auch eine Einheit und arbeiten zusammen?
Wurden die Dörfer wie Städte gebaut und die Weiler wie Dörfer, um die Stadt zu beschützen?
Ist alles vollkommen unter deiner Herrschaft und Aufsicht?
Werden die Diebe und Räuber, welche deine Städte plündern wollen, von deiner Polizei in allen Teilen des Landes verfolgt?
Beruhigst du die Frauen und leben sie sicher in deinem Reich? Ich hoffe, du verrätst keiner von ihnen ein Geheimnis und vertraust ihnen nicht allzusehr.
 
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5.6 – Naradas Fragen - Benehmen des Königs und Untertanen

... Schläfst du im zweiten und dritten Teil der Nacht und denkst du erwachend im vierten Teil an Dharma (Vorgeschrieben Pfilchten) und Verdienst? ...
Oh Monarch, benimmst du dich wie der Gott der Gerechtigkeit (Yama - der Universelle Richter der Verstorbenen) zu denen, die Strafe verdienen, und auch zu denen, welchen Ehre gebührt, zu denen, die dir lieb sind, und zu denen, welche du nicht leiden magst?
Kurierst du die körperlichen Gebrechen mit Medizin und Fasten und die geistigen Krankheiten mit dem Rat der Älteren?
Ich hoffe, deine Ärzte sind mit den acht Arten der Behandlung wohl vertraut und dir treu ergeben.

... Ehrst du die Brahmanen und weisen Männern wegen ihres Verdienstes und ihrer Gelehrsamkeit? Ich sage dir, solche Verehrung ist dir ohne Zweifel von hohem Nutzen. Vertraust du Dharma, welche auf den drei Veden fußt und von Menschen praktiziert wurde, die vor dir gingen? Folgst du sorgfältig der Praxis, welcher jene folgten? ... Strebst du mit kontrollierten Leidenschaften und zielstrebigem Geist danach, das Vajapeya und das Pundarika Opfer mit allen Riten durchzuführen?
Verbeugst du dich vor deinen Verwandten und Lehrern, den Alten, den Göttern und Asketen, den Brahmanen und hohen (Banian) Bäumen in den Dörfern, welche den Menschen so viel Nutzen bringen?

Oh du Sündenloser, erregst du Kummer oder Ärger in anderen? Stehen dir allseits Priester zur Seite, welche in der Lage sind, glücksverheißende Früchte zu gewähren? Dienen deine Neigungen und Handlungen der Verlängerung deines Lebens, der Vergrößerung deines Ruhmes und der Stärkung der Ursachen für Dharma, Artha und Kama? Wer sich so verhält, wie ich es beschrieben habe, wird sein Königreich niemals geplagt oder notleidend finden. Solch ein Monarch erfreut sich höchster Glückseligkeit und erobert die ganze Erde.

Oh König, ich hoffe, daß niemals einem edel gesinnten, reinen und geachteten Menschen Schaden angetan oder das Leben genommen wird, weil deine unwissenden und in Versuchung geratenen Minister ihn fälschlicherweise als einen Dieb verurteilen. ...
Hältst du dich von den vierzehn Lastern eines Königs fern, nämlich
Gottlosigkeit, Unwahrhaftigkeit, Zorn, Unachtsamkeit, Zaudern, die Weisen nicht befragen, Faulheit, Unruhe des Geistes,
sich nur mit einem Menschen beraten, Beratung mit Menschen, die kein Wissen über die Wohlfart eines Landes haben,
Verwerfung eines einmal gefaßten Planes, Verbreitung von Ratschlägen, Unvollendung von wohltätigen Dingen und Handeln, ohne nachzudenken? ...
Haben dein Studium der Veden, dein Vermögen, die Kenntnis der Shastren und deine Heirat Früchte getragen?

Nachdem der Rishi geendet hatte, fragte ihn Yudhishthira:
Wie, oh Rishi, tragen Studium der Veden, Vermögen, Kenntnis der Shastren und Ehefrau Früchte?

Der Rishi antwortete:
Es wird gesagt, daß die Veden für den Studierenden dann Früchte tragen, wenn er das Agnihotra und andere Opfer ausführt.
Das Vermögen trägt Früchte, wenn derjenige, der sich am Reichtum erfreut, ihn als Almosen verschenkt.
Eine Ehefrau trägt Früchte, wenn sie Freude schenkt und Kinder zur Welt bringt.
Und es wird gesagt, daß die Kenntnis der Shastren Früchte trägt, wenn sie zu Demut und gutem Verhalten führt.

Und wieder fragte der Asket Narada den gerechten Herrscher:
... Oh Sündenloser, bist du mit allen Waffen, mystischen Anrufungen und den Geheimnissen der Gifte vertraut, welche den Feind vernichten können? ... Du bist mit allen Pflichten vertraut, so ehrst du auch die Blinden, Tauben, Lahmen, Verkrüppelten, Einsamen und heimatlosen Asketen wie einen Vater?
Hast du die sechs Übel verbannt, nämlich Schlaf, Müßiggang, Angst, Zorn, Geistesschwäche und Unentschlossenheit?

Vaisampayana sprach:
Nach diesen Worten verbeugte sich der Bulle unter den Kurus vor dem Besten der Brahmanen und ehrte seine Füße. Die Rede Naradas schätzend sprach der Monarch freudig zum Rishi mit der himmlischen Gestalt: „Ich werde alles tun, wie du es empfohlen hast, denn mein Wissen hat sich mit deinem Rat vergrößert.“ Von da an handelte der König gemäß Naradas Worten und gewann sich im Lauf der Zeit die ganze Erde, welche vom Gürtel der Ozeane umgrenzt wird.
Und Narada sprach erneut: „Der König, welcher sich auf diese Weise dem Schutze der vier Kasten widmet, verbringt seine Tage hier glücklich und gewinnt sich nachher den Bereich von Shakra (Indra - der Führer der Götter - in dem Himmlischen Bereich - nicht die Transzendenz- die Spirituelle Welt).“
 
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6 – Yudhishthiras Antwort


Nachdem Narada seine Rede geendet hatte, ehrte ihn Yudhishthira und mit Erlaubnis des Rishi beantwortete er kurz dessen Fragen.

Yudhishthira sprach: Oh Heiliger, die Wahrheiten in Religion und Moral, welche du nacheinander aufgezeigt hast, sind gerecht und angemessen. Für meinen Teil folge ich aufrecht der Tradition, so gut ich es vermag. ... Oh Meister, wir möchten gern dem tugendhaften Pfad dieser Monarchen folgen. ...

Vaisampayana sprach: Nach dieser Antwort überlegte Yudhishthir, der Sohn des Pandu, eine Weile. Dann hielt er den Moment für angemessen und fragte Narada, der ja in jede Welt gehen konnte, wie es ihm beliebte, und der gerade entspannt inmitten der Versammlung der Könige saß: „Du verfügst über die Schnelligkeit des Geistes und wanderst durch viele verschiedene Welten, welche vor langer Zeit von Brahma geschaffen wurden. Du hast alles gesehen! Erzähl mir, oh Brahmane, hast du je zuvor eine Versammlungshalle gesehen, die meiner gleicht oder sogar vorzüglicher ist?

Lächelnd antwortete da Narada: Oh König, mein Sohn, im Bereich der Menschen sah ich nirgends eine Halle wie diese mit so kostbaren Steinen und Juwelen, noch hörte ich von einer solchen. Doch ich werde dir die Versammlungshallen von Yama, dem klugen Varuna, Indra und Kuvera auf dem Kailash beschreiben. Ich werde dir auch von der göttlichen Sabha von Brahmaa erzählen, die alle Arten von Unbehagen vertreibt. Alle diese Hallen vereinen göttliche und menschliche Muster in ihrer Struktur und verfügen über alle Formen, welche im Universum existieren. Sie werden allzeit von den Göttern, Pitris, Sadhyas, Ganas, von selbstbeherrschten Asketen und friedlichen Munis geehrt, welche ohn Unterlaß in vedische Opfer mit vielen Gaben an die Brahmanen vertieft sind. Wenn du mir zuhören willst, werde ich dir all dies beschreiben.

Da falteten Yudhishthira, der Gerechte, seine Brüder und all die ringsum sitzenden Brahmanen bittend ihre Hände. Und der Monarch sprach zu Narada: „Bitte, erzähl uns alles über die Versammlungshallen. Wir möchten es gerne hören...“ Und Narada sprach: „Nun denn, oh König, so höre alles über die Hallen, einer nach der anderen.“
 
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7 – Die Versammlungshalle von Indra


Narada erzählte:
Die himmlische Versammlungshalle von Shakra (Indra alias Jehova - der Herscher über Regen, und Donner) ist voller Glanz. Er erhielt sie als Frucht seiner Taten. Er selbst erbaute sie mit dem Glanz der Sonne. Sie ist frei beweglich, einhundertfünfzig Yojanas lang, hundert Yojanas breit und fünf Yojanas hoch. Sie löst Kummer, Müdigkeit, Angst und die Mattigkeit des Alters auf, ist glücksverheißend und gewährt ein gutes Schicksal. Sie ist mit Gemächern und Möbeln ausgestattet, mit himmlischen Bäumen geziert und höchst angenehm. Hier sitzt der Herr der Himmlischen mit seiner Gattin Sachi auf einem vorzüglichen Thron und verkörpert Schönheit und Reichtum. Er nimmt eine so vage Gestalt an, daß sie nicht beschreibbar ist, trägt eine Krone auf dem Haupt, breite Armreifen an den Oberarmen, rein weiße Kleider und bunte Blumenkränze. So thront er, und die Gottheiten der Schönheit, Ruhm und Herrlichkeit sind an seiner Seite.

Der ruhmreichen Gottheit der hundert Opfer warten täglich alle Maruts auf und alle, die das Leben eines Hausvaters im Schoße ihrer Familien führen. Auch die Siddhas, himmlischen Rishis, Sadhyas und alle Götter mit ihren glänzenden Gesichtern und goldenen Kränzen, der himmlischen Gestalt und den schönen Ornamenten warten dem ruhmreichen Anführer der Unsterblichen auf, diesem mächtigen Feindebezwinger. Die Rishis mit der reinen Seele, alle Sünden vollkommen abgewaschen, so strahlend wie Feuer und voller Energie, ohne irgendeinen Kummer und befreit vom Fieber der Besorgtheit – sie alle führen Soma Opfer durch und verehren Indra.

Da sind auch Parashara und Parvata Muni, Savarni und Galava, Sankha, Likhita, der Muni Gaurshiras, Durvasa, Krodhana, Swena, der Muni Dhirghatamas, Pavitrapani, Savarni, Yajnavalkya, Bhaluki, Uddalaka, Swetaketu, Tandya, auch Bhandayani, Havishmat, Garishta, König Harishchandra, Hridya, Udarashandilya, Parasharya, Krishivala, Vatashkandha, Vishakha, Vidhatas, Kala, Karaladanta, Tashtri, Visvakarma, Tumvuru und viele andere Rishis, manche von Frauen geboren, andere nicht. Einige leben von Luft, andere von Feuer, und sie allen ehren den Träger des Donners, den Herrn der Welten. Dort sitzen Sahadeva und Sunitha, Valmiki mit dem großen asketischen Verdienst, Shamika mit der wahrhaften Rede, Prachetas, welcher allseits seine Versprechen hält, Medhatithi, Vamadev, Pulastya, Pulaha und Kratu, Marutta und Marichi, Sthanu mit dem großen asketischen Verdienst, Kakshivat, Gautama, Tarkhya, der Muni Vaishwanara, Muni Kalakavrikhiya, Asravya, Hiranmaya, Samvartta, Dehahavya, Viswaksena mit der großen Energie,

Kanwa, Katyaana, Gargya und Kaushika – sie alle nebst den himmlischen Gewässern und Pflanzen, auch die Treue, die Klugheit, die Göttin des Lernens, der Gewinn, die Religion und das Vergnügen, die Blitze und die regenverhangenen Wolken, die Winde, alle lauttönenden Kräfte des Himmels, der östliche Horizont, die siebenundzwanzig Feuergötter, welche geklärte Butter befördern, Agni und Soma, die Feuer von Indra, Mitra und Savitri, Aryaman, Bhaga, die Viswas, der Lehrer Vrihaspati, Sukra, Vishwavasu, Chitrasena, Sumanas, auch Taruna, die Opfer, die Gaben an die Brahmanen, die Planeten und Sterne, und alle Mantras, welche in den Opfern gemurmelt werden sind anwesend.

Viele bezaubernde Apsaras und Gandharvas singen, tanzen und musizieren mit verschiedenen Instrumenten und erfreuen mit ihren Künsten den Herrn der Himmlischen, diesen ruhmreichen Vernichter von Bala und Vritra. Dann kommen und gehen viele Brahmanen und königliche Rishis, alle strahlend wie Feuer, mit Blumenkränzen und Ornamenten geschmückt, und fahren in ihren himmlischen Wagen. Vrihaspati und Sukra sind immer gegenwärtig. Viele Asketen mit den strengen Gelübden, auch Bhrigu und die sieben Rishis, die Brahma selbst gleichen, kommen gelegentlich in diese schöne Versammlungshalle, und fahren in Wagen welche so schön sind, wie der von Soma. Dabei strahlen sie so hell wie Soma selbst. Diese Versammlungshalle des Gottes der hundert Opfer, oh starkarmiger Monarch, wird Pushkara Malini (die Lotus Umkränzte) genannt, und ich habe sie gesehen. Höre nun über die Halle von Yama.
 
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