Lass uns mal Mahabharata untersuchen.
Ich werde ein Thread dafür öffnen.Das ist halt ein typischer antiker Mythentext. So wie auch die Babylonier, Ägypter, Griechen etc sie hatten wo Menschen mit überhatürlichen Kräften, Kinder die von Göttern gezeugt werden, inkarnierte Götter etc eine Historie bevölkern die teilweise auf wahren historischen Begebenheiten beruht.
Es kann gut sein, dass dies nur Vorurteile sind. Lass und Mahabharata untersuchen.
Anukramanika Parva
Kapitel 1
OM! Sich vor Nara und Narayana verbeugend, diesen Höchsten der männlichen Wesen, und auch vor Sarasvati, der Göttin der Gelehrsamkeit, möge das Wort Jaya (Sieg) erklingen.
Sautis Ankunft im Naimisha Wald
Eines Tages, als die großen Heiligen und Asketen beim zwölfjährigen Opfer des Kulapati Shaunaka sich im Wald von Naimisha bequem niedergelassen hatten, trat der Sohn des Rishi Lomaharshana, der in den Veden wohl belesene Ugrashrava, auch Sauti genannt, sich demütig verbeugend zu ihnen. Sogleich begrüßten die Asketen den Ankömmling in ihrer Einsiedelei und wünschten, seine wunderbaren Geschichten zu hören. Nachdem er von den heiligen Rishis mit angemessenem Respekt empfangen worden war, erkundigte sich Sauti bei ihnen allen mit gefalteten Händen nach dem Fortschritt ihrer Buße. Erneut nahmen die Asketen Platz und auch Lomaharshanas Sohn ließ sich demütig auf dem Sitz nieder, der ihm zugewiesen wurde. Als sie sahen, daß er bequem saß und sich nach den Strapazen der Reise etwas erholt hatte, begann einer der Rishis das Gespräch und fragte: „Woher kommst du, oh lotusäugiger Sauti? Wo bist du gewesen? Erzähle es mir, ich bitte dich, in allen Einzelheiten.“
So gebeten gab der redegewandte Sauti inmitten der großen Versammlung von kontemplativen Munis seine vollständige und schickliche Antwort mit Worten, welche mit ihrer Art zu leben im Einklang waren.
Sauti sprach:
Nachdem ich den vielen geheiligten und wunderbaren Geschichten des Mahabharata gelauscht hatte, welche von Krishna Dwaipayana gedichtet und von Vaisampayana beim Schlangenopfer des hochbeseelten königlichen Weisen, diesem Prinzen der Prinzen, dem edlen Janamejaya, Sohn des Parikshit, in voller Länge rezitiert wurden, wanderte ich umher. Ich besichtigte viele heilige Schreine und geheiligte Wasser und reiste dann nach Samantapanchaka, dem von den Zweifachgeborenen geehrten Land, wo in alter Zeit die Söhne von Kuru und Pandu ihre tödliche Schlacht ausfochten, und an der sich alle Anführer des Landes auf dieser oder jener Seite beteiligten. Doch dann war ich begierig, euch alle zu sehen, und trat daher vor euer Angesicht. Oh verehrte Weise, die ihr für mich alle wie Brahmaa (das erste erschafene Lebewesen im Universum) seid. Ihr seid tief gelehrt und höchst gesegnet, ihr erstrahlt mit dem Glanz der Sonne an diesem heiligen Opferplatz. Ihr seid rein durch geheiligte Waschungen, habt tiefe Meditation ausgeführt und vervollkommnet und bewahrt das heilige Feuer. Ihr, die ihr jenseits von Sorgen seid, worüber soll ich zu euch Zweifachgeborenen sprechen? Soll ich euch die heiligen Geschichten der Puranas erzählen, welche von den Regeln der religiösen Pflichten und des weltlichen Gewinns handeln? Oder soll ich euch die wunderbaren Taten der großen Weisen, Heiligen und Herrscher der Menschheit vortragen?
Die Rishis wünschen, das Mahabharata zu hören
Die Rishis antworteten:
Das Purana, welches zuerst vom berühmten Weisen Dwaipayana erzählt wurde, und dann, nachdem sie es gehört hatten, sowohl von den Himmlischen als auch den Brahmarshis höchst geschätzt wurde, ist wahrlich eine heilige Dichtung. Es ist zweifellos die bedeutendste Erzählung von allen, abwechslungsreich mit all den verschiedenen Themen und Ausdrucksweisen, enthält es subtile, logisch kombinierte Inhalte und ist mit der Essenz der Veden angereichert. Es wurde in wunderbarer Sprache gedichtet und vereint die Themen aller anderen Bücher. Es wird von anderen Shastren erklärt und enthält den Sinn der vier Veden. Sauti, wir wünschen das Bharata zu hören, diese geheiligte Geschichte vom wundersamen Vyasa Dwaipayana, welche alle Furcht vertreibt, wie sie beim großen Schlangenopfer des Raja Janamejaya freudig von Rishi Vaisampayana unter Anleitung von Krishna Dwaipayana höchstselbst erzählt wurde.
Die Anrufung von Ishana
Da sprach Sauti:
Ich beuge mein Haupt vor dem ersten und ursprünglichsten aller Wesen, Ishana, welcher von allen verehrt wird und dem alle opfern. Er ist der wahre Unveränderliche, der offenbare und nichtoffenbare Brahman, ewig und immerwährend. Er ist beides: nicht-existent und existierend-nicht-existent. Er ist das Universum und doch verschieden vom existierenden und nichtexistierenden Universum.
Er ist der Ursprung von allem Großen und Kleinen.
Er ist uralt, groß, unveränderlich.
Er ist Vishnu, wohltätig und die Wohltätigkeit selbst, aller Verehrung würdig, rein und sündenlos.
Er ist Hari, der Beherrscher aller Fähigkeiten und der Führer aller belebten und unbelebten Dinge. Oh Rishis, ich werde euch die heiligen Gedanken des berühmten Weisen Vyasa erzählen, welcher wegen seinen fabelhaften Taten von euch allen hier gerühmt wird. Viele Sänger haben die Geschichte schon besungen, andere lehren sie gerade, und wieder andere werden sie zweifellos auch künftig auf Erden verbreiten. Die Geschichte ist eine großartige Quelle von Wissen in den drei (materiellen) Welten (paradisiesch-göttlich, karmisch-mennschlich, paradiesisch-atheistish). Sie wird von den Zweifachgeborenen sowohl in ausführlichen als auch in kurzgefaßten Formen bewahrt. Sie ist eine Freude für die Gelehrten, denn sie ist ausgestattet mit eleganten Redewendungen, Gesprächen unter Göttern und Menschen und einer Vielzahl von poetischen Versmaßen.
Die Geschichte der Schöpfung
Als dieses Universum ohne Glanz und Licht und alles in völlige Finsternis gehüllt war, da kam ein mächtiges Ei ins Dasein, als Ursprung der Schöpfung und als der eine unerschöpfliche Samen von allen erschaffenen Wesen.
Es wird Maha-divya genannt und wurde zu Beginn des Yugas erschaffen, indem -wie uns erzählt wurde- das wahre Licht Brahman war, dieses ewige und wundersame Wesen, welches in allen Orten gleichzeitig präsent, die unsichtbare und subtile Quelle und dessen Natur Einheit und Vielfalt ist. Aus diesem Ei entsprang der Herr Pitamah, Brahmaa, dieser einzige Prajapati (Stammvater), mit Suraguru und Sthanu.
Dann kamen die einundzwanzig Prajapatis in Erscheinung; davon
Manu, Vasishta und Parameshti,
die zehn Prachetas, Daksha und die sieben Söhne Dakshas.
Und es kam ein Mann von undenkbarer Natur hervor, den alle Rishis kennen.
Ebenso wie die Viswedevas, Adityas, Vasus, die Aswin Zwillinge, Yakshas, Sadhyas, Pisachas, Guhyakas und Pitris.
Danach wurden die weisen und höchst heiligen Brahmarshis geschaffen und die zahllosen Rajarshis, die mit allen edlen Qualitäten ausgezeichnet sind;
so auch Wasser, die himmlischen Bereiche, Erde, Himmel und die Himmelspunkte. Die Jahre, Jahreszeiten, Monate, Wochen, auch Tag und Nacht in ihrer rechten Abfolge. Und so wurden alle Dinge geschaffen, welche der Menschheit bekannt sind.
Und am Ende der Welten und nach Ablauf der Yugas (als Tag des ersten Lebewesen - Brahmaa) wird alles Geschaffene, alles Belebte und Unbelebte, was im Universum zu sehen ist, wieder verfallen und ins Chaos stürzen. Und wenn dann ein neues Yuga (Tag Brahmaas) beginnt, werden alle Dinge wieder erschaffen, und wie die vielen Früchte der Erde in ihren rechten Jahreszeiten aufeinanderfolgen. Dieses mysteriöse Rad, welches die Zerstörung und Erschaffung aller Dinge verursacht, dreht sich auf diese Weise beständig in der Welt, ohne Anfang und Ende.
Um nur ein kurzes Beispiel zu nennen: Die Generation der Devas zählte dreiunddreißigtausend, dreiunddreißighundert und dreiunddreißig.
Die Söhne von Div waren Brihadbhanu, Chakshus, Atma Vibhavasu, Savita, Richika, Arka, Bhanu, Asavaha und Ravi.
Von diesen Vivaswans von einst, war Mahya der Jüngste, und sein Sohn war Devavrata. Jener hatte Suvrata zum Sohne, und - so haben wir es gelernt - welcher wiederum drei Söhne bekam: Dasajyoti, Satajyoti, und Sahasrajyoti, von denen ein jeder viele Nachkommen hatte. Der berühmte Dasajyoti hatte zehntausend Kinder, Satajyoti zehn mal mehr und Sahasrajyoti noch zehn mal so viele.
Von diesen stammten die Geschlechter der Kurus, Yadus und Bharata, die Familien von Yayati und Ikshvaku und alle Geschlechter der Rajaharshis ab. Es entstanden noch viele weitere Generationen, zahllose Wesen und ihre Lebensräume. Es entstanden die dreifaltigen Mysterien, die Veden, Yoga und Vijnana, Dharma, Artha und Kama. Auch die Regeln für das Betragen der Menschen, weiterhin die Geschichten und Gespräche der verschiedenen Srutis. Sie alle wurden vom Rishi Vyasa geschaut und sind hier in angemessener Folge in diesem Buch enthalten.
Vyasa wünscht die Veröffentlichung des Bharatas
Rishi Vyasa gab diese Menge an Wissen sowohl in ausführlicher als auch in gekürzter Form wieder. Es ist der Wunsch der Gelehrten der Welt, beides zu erlangen, die Details und die Essenz.
Manche lesen das Bharata und beginnen mit dem ersten Mantra, der Anrufung, andere beginnen mit der Geschichte des Astika, wieder andere mit Uparichara und manche studieren das Ganze.
Die Studierenden zeigen ihre diversen Kenntnisse der Smritis, indem sie die Dichtung kommentieren. Manche sind geschickt beim Erklären und andere beim Erinnern des Inhaltes.
Nachdem der Sohn von Satyavati (Vyasa) durch Buße und Meditation die ewigwährenden Veden analysiert hatte, dichtete er diese heilige Geschichte. Und als der gelehrte und die striktesten Gelübde einhaltende Brahmarshi Dwaipayana Vyasa, der Nachfahre von Parasara, diese größte aller Erzählungen beendet hatte, begann er darüber nachzudenken, wie er sie seinen Schülern beibringen könnte.
Da kam der Lehrer der Welt, Brahmaa, welcher die sechs Attribute besitzt, persönlich an den Ort, an dem sich der Rishi aufhielt, um diesen Heiligen zu segnen und den Menschen Gutes zu tun, denn er wußte um die Sorgen von Rishi Dwaipayana.
Als Vyasa, der von all den verschiedenen Munis umgeben war, Brahma erblickte, war er überrascht. Er faltete seine Hände, verbeugte sich und schickte nach einem Sitz für ihn. Dann umrundete Vyasa ihn, der Hiranyagarbha genannt wird, auf seinem vorzüglichen Sitz und blieb vorerst in seiner Nähe stehen. Dann, von Brahmaa Parameshti gebeten, setzte er sich neben Brahmas Sitz nieder und lächelte voller Freude und Zuneigung.
Und es sprach der höchst herrliche Vyasa zu Brahma:
Oh göttlicher Brahmaa, es wurde von mir ein Gedicht geschaffen, welches sehr geachtet wird. Es enthält das Geheimnis der Veden. Und ich erkläre darin noch viel mehr: die verschiedenen Rituale der Upanishaden mit ihren Angas und eine Zusammenstellung der Puranas.
Die Geschichte wurde von mir formuliert und den drei Zeiteinheiten zugeteilt: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Es beschreibt die Natur von Verfall, Tod, Furcht, Krankheit, Existenz und Nichtexistenz, enthält eine Schilderung der Weltanschauungen und die Darstellung verschiedener Lebensarten. Auch legt es die Regeln für die vier sozialen Klassen fest und ist die Essenz aller Puranas.
Es gibt eine Beschreibung des Asketentums, Regeln für religiöse Schüler, die Dimensionen von Sonne, Mond, den Planeten, Konstellationen und Sternen.
Es wird über die Dauer der vier Zeitalter gesprochen, über Rik-, Sama- und Yajur- Veda, auch Adhyatma, die Wissenschaften, welche Nyaya (Logik, Methodik) genannt werden, Orthopädie und Behandlung von Krankheiten, auch Wohltätigkeit und Pasupatadharma, sowie göttliche und menschliche Geburten für besondere Berufungen.
Weiterhin gibt es eine Schilderung von Pilgerorten und anderen heiligen Plätzen an Flüssen und Bergen, in Wäldern und am Meer. Es werden himmlische Städte beschrieben und Kalpas, die Kunst des Krieges, die verschiedenen Arten der Nationen und Sprachen, die Natur des Verhaltens der Menschen und des all-durchdringenden Geistes. Alles dies ist dargestellt. Aber nun wurde noch niemand auf Erden gefunden, welcher dieses Werk aufschreiben könnte.
Brahmaa sprach:
Ich schätze dich sehr für dein Wissen über die göttlichen Mysterien und unter der ganzen Menge der gefeierten Munis, welche ausgezeichnet sind vor anderen aufgrund der Heiligkeit ihres Lebens. Ich weiß, daß du von der ersten Silbe an das göttliche Wort in der Sprache der Wahrheit enthüllt hast.
Du hast deine Arbeit ein Gedicht genannt, und so soll es sein. Es wird in Zukunft keine Poeten in dieser Welt geben, deren Werk dem deinen gleichen wird, wie die drei anderen, Ashramas genannten Wege niemals dem inneren Ashram an Verdienst gleichkommen werden. Laß uns an Ganesha denken, oh Muni, damit er das Gedicht aufschreibe.