Machs gut liebe Cousine

I

Isisi

Guest
Jetzt hast auch du dich auf den Weg gemacht.

Vierundfünfzig Jahre bist du nur geworden und warst schon so viele Jahre schwer krank.

Mein ganzes Leben habe ich dich gekannt und erinnere mich noch gut an unsere Kinderstreiche.

Als wir uns das letzte Mal auf der Beerdigung deines Vaters sahen sagten wir noch dass wir uns in den letzten Jahren nur noch auf Beerdigungen sehen. Und nun kann ich zu deiner eigenen Beerdigung nicht kommen.

Machs gut.
 
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das tut mir so leid, liebe isisi:trost::umarmen:





Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne,

weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.

Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!

Und wenn Du Dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.

Du wirst immer mein Freund sein! Du wirst Lust haben mit mir zu lachen und Du wirst manchmal Dein Fenster öffnen...

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Das ist lieb.

Wir standen uns nicht so besonders nahe, sahen uns auch nicht so oft - in den letzten fünf Jahren dreimal und davon einmal bei der Beerdigung meines Vaters und einmal bei der Beerdigung ihres Vaters. Wir wohnten auch nicht so nah beieinander und jeder hatte sein eigenes Leben geführt. Aber wir mochten uns, waren immer am anderen interessiert wenn wir uns trafen und hatten als Kinder öfter miteinander gespielt.

Ich empfinde eher Wehmut als Trauer. Nachdem die Elterngeneration unserer Familie nicht mehr da ist, haben sich schon so viele der nächsten (meiner) Generation verabschiedet. Und alle waren noch so jung: 18, 38, 46, 53, und 54 Jahre. Eben sind wir noch als Kinder durchs Dorf getobt und jetzt ist schon ein großer Teil tot.

Kraft wünsche ich vor allem der 22jährigen Tochter meiner Cousine.
 
Das tut mir leid, Isisi. Auch wenn ihr nicht mehr so oft Kontakt hattet.
Viel Kraft für die Familie.

...tja... dieses Gefühl:
Eben sind wir noch als Kinder durchs Dorf getobt und jetzt ist schon ein großer Teil tot.

kenn ich auch gut. Da fällt mir ein Satz meiner Uroma ein: Das Leben ist nur ein Wimpernschlag...
 
Da hatte deine Uroma recht. Aber dass es so ist begreift man/ich erst richtig mit dem älter werden.

Und mit den Jahren habe ich auch erst so richtig meine eigene Endlichkeit realisiert.

Ich habe heute ein Interview mit dem komischnen Glööckner gelesen. Und überraschenderweise hat mich ein Satz sehr berührt:

Man sollte so leben dass man genausogut weiterleben wie sterben kann.

Das hat mich nachdenklich gemacht. Für das Leben und den Tod gleichermaßen bereit sein.
 
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Ja stimmt, Isisi. Ich war damals ich glaub 5 oder 6 Jahre alt... hab das überhaupt nicht verstanden, was sie meinte. Aber der Satz blieb in meinem Gedächtnis und fiel mir wieder ein, als mein Onkel starb.
Da wurde mir auch meine eigene Endlichkeit bewusst. Und die Frage kam auf, ob ich für das Sterben bereit sein würde... komische Gedanken gingen mir da durch den Kopf uber leben und sterben...

Den Satz von dem Glööckler find ich in diesem Sinne recht treffend.

Schönen Abend
 
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