Lilith, Schatten der Vergangenheit

ELi7

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Lilith ist ein sensitiver Punkt im Horoskop, dem das zweite Zentrum der elliptischen Mondbahn zugrunde liegt. Im ersten Zentrum steht die Erde. So gesehen bezieht sich das zweite Zentrum auf irdische Belange, wenngleich die beiden Zentren einmal die realen Vorgänge auf der Erde und zum zweiten die Schattenvorgänge in der astralen Doppelerde beinhalten. Lilith ist also kein Dunkelmond, wie dies immer wieder propagiert wird, sondern eine Dunkelerde. In der Dunkelerde ist die gesamte Substanz der irdischen Schatten gespeichert, eine Doppelwelt.

Die astrale Schattensubstanz der Dunkelerde beinhaltet alle menschlichen, materiellen und nachtodlichen Schicksalsverdrängungen, die auf dieser Erde nicht ge- und erlöst werden konnten. Sie harren der Erlösung durch nachfolgende Generationen. Es geht bei Lilith um Niederlagen, Verluste oder Zurückweisungen, die in der eigenen oder kollektiven Sippe aufgetreten sind und im Jetzt und Hier aus dem Untergrund weiterwirken.

Lilith als ein rein weibliches Verdrängungsmuster anzusehen, ist also falsch. Es handelt sich um astrale Verdrängungsmuster von allem, was auf, in oder über der Erde lebt bzw. gelebt hat und nun in der Astralwelt als Schattenwesen weiterlebt.

Ich stelle diese These zur Diskussion und danke für gute Beiträge.
Gruss ELi
 

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Zur Zeit läuft tLilith über meinen AC, Quadrat Venus (10. Haus Widder) und Pluto (4. Haus Waage). Mir wurde gestern plötzlich bewusst, dass es in meiner Familie ein bestimmtes Muster gibt. Meine Grossmutter konnte nicht die Ausbildung machen, die sie gemäss ihrer Intelligenz hätte machen sollen, meine Mutter hätte eigentlich lieber einen anderen, stärker künstlerisch ausgerichteten Beruf gewählt, ihr Wunsch wurde ihr aber mit irgendwelchen kruden Argumenten ausgeredet. Ich habe mich gefragt, inwiefern dann jeweils der Sohn (mein Vater bzw. ich) als Projektionsfläche der Mutter herhalten mussten. Wie auch immer, ich will hier nicht allzu tief in die Details gehen. Es geht weniger um den Beruf, als viel mehr um weibliche Emanzipation. Vor zwei Nächten träumte ich von einer jungen Frau. Anstatt meine Geliebte sein zu wollen, wählte sie ein Gewehr, um an einer Revolution mitzumachen. Es geht auch um Scham und Sexualität.

Wie würdet ihr einen solchen Transit deuten?
 
Hallo FCKW,
Lilith ist ja kein Planet, sondern ein sensitiver Punkt. Daher sind Transite nicht prädestiniert. Bitte stell doch mal Dein Radix ein oder gib Deine Daten an. Ich komme gern darauf zurück.
LG ELi
 
Hallo Eli,

die elliptischen Mondbahn ist eine reduzierte Betrachtung, denn der Mond wird auch von der Sonne, Jupiter usw angezogen.

Gravitation ist eine Wechselwirkung. D.h. Die Kraft, die die Erde den Mond anzieht ist gleich der Kraft, die der Mond die Erde anzieht. Der Unterschied liegt in der Trägheit der Masse.

Wenn also der Mond eine eliptische Bahn um die Erde macht, vollzieht die Erde auch eine eliptische Bahn um einen gemeinsamen Punkt. Dieser Punkt mal geschätzt ein paar tauend Kilometer weg. Das heiß, er kann sogar innerhalb der Erdkugel liegen. Als Bild hilft da der Hammerwerfer, der auch nicht mehr im Zentrum liegt, als Erde und die Kugel als Mond.

Darum hat der senisitive Punkt Lilith kein erd- sondern mondbezug.

D.
 
Interessant ist der Lilith-Transit auch deshalb, weil das Thema Mann-Frau schon anderweitig in meinem Radix betont ist. Nämlich durch ein T-Quadrat mit Sonne/Chiron (11. Haus, Stier), Uranus (5. Haus, Skorpion) und Mond (2. Haus, Löwe).

Nach meiner Erfahrung wirkt sich ein SO-Quadrat-MO so aus, dass die Person im Leben ziemlich gefordert ist, die weiblichen und männlichen Anteile unter einen Hut zu bringen. Da jetzt aber auch noch Uranus-Skorpion im 5. Haus dazu kommt, geht es hier eben auch um verdrängte Skorpion-Themen (u.a. Sexualität). Der Mond ist nun aber ausgerechnet im Löwen, also im Domizil der Sonne.

Wenn man nun nebst Lilith auch noch Priapus betrachtet, quasi als das Gegenstück zu ihr, dann wird die Sache vollends interessant. (Allerdings ist mein Verständnis von Priapus sehr unvollständig. Ein guter Einstiegspunkt ist dieser Artikel: Lilith und Priapus - Astrologie des Verdrängten.) rPriapus steht nämlich in Opposition zu rSaturn.

Im Radix also: MO-Qu-SO, MO-Qu-Uranus, SO-Opp-Uranus. Weiter Priapus-Opp-Saturn. Es geht also um das Männliche/Autorität/Regeln, das Weibliche und, etwas lapidar, um verdrängte Sexualität. Kurz gesagt sind genau dies die Themen von Lilith.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dilbert schreibt:
. . . die elliptischen Mondbahn ist eine reduzierte Betrachtung, denn der Mond wird auch von der Sonne, Jupiter usw angezogen.
Gravitation ist eine Wechselwirkung. D.h. Die Kraft, die die Erde den Mond anzieht ist gleich der Kraft, die der Mond die Erde anzieht. Der Unterschied liegt in der Trägheit der Masse.

Die Gravitation oder Massenanziehung ist eine der Grundkräfte der Physik, hat aber ebenso wenig mit der Astrologie gemein, wie deren Wechselwirkung.

In der Astrologie betrachten wir die Signaturen am Himmel und ihre mythologischen Zusammenhänge aus geozentrischer Sicht. Daher hat der zweite Mittelpunkt der elliptischen Mondbahn aus geozentrischer Sicht eben einen Erdbezug und keinen Mondbezug. Dieser Punkt sollte daher nicht dunkler Mond heissen, sondern Lilith, die Schattenerde. Eine solche Bezeichnung wird auch der Lilith als Verdrängungskomplex im Horoskop besser gerecht.

Warum ich mich so vehement für Lilith einsetze, ist ganz klar. Ich selbst habe eine Yodfigur mit Lilith an der Spitze der Mittelopposition mit Pluto als Gegenspieler und alle Planeten in 0-Grad Positionen.
LG ELi
 

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Die Signaturen ergeben sich aus den Bewegungsprinzipien und die Bewegungen werden durch die Gravi beeinflußt. Ich vermute eher, du hast nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Lilith und Mond gehören zusammenund die Erde eiert ein bisschen, was man in der Astrologie nicht zu berücksichtigen braucht.

Nach dem Polaritätsprinzip (Hermetik) hat alles ein Gegenüber (Schatten).


Liliith in der Astrologie sehe ich noch nicht ausgereift an. Es sind meines erachtes noch zu viele mytholgische Ableitungen und zu wenig Erfahrungen.

D.
 
Lieber Dilbert,

ich meine, dass man da je nach Fokussierung zu unterschiedlichen Sicht- und Verfahrensweisen kommt ... und dass durchaus verschiedene Sichtweisen ihre Berechtigung nebeneinander haben können, auch wenn sie einander scheinbar widersprechen. Es ist dabei nur zu berücksichtigen, innerhalb welchen Rahmenkonstrukts die Annahmen gelten.

Lilith und Mond gehören zusammen? Nun, zumindest gehört die Erde dazu. Ohne Erde gäbe es keine Mondbahn, und ab drei fokussierten Punkten in Wechselbeziehung sind wir (spätestens seit Poincaré) eh schon im Chaos. Die Wechselwirkungen der Gravitation betreffen ja alle Himmelskörper (auch) im Sonnensystem und führen unter anderem dazu, dass die Planetenbahnen eher mehr oder weniger dichten Attraktoren ähneln als präzisen Linien.

Bei Lilith findet das ja auch einen Niederschlag: Bessere Ephemeriden unterscheiden zwischen der Real Lilith (wie real auch immer die sein mag) und der Mean Lilith. Astrologische Deutungen beziehen sich immer auf das jeweils fokussierte Objekt, das gedeutet wird, und es wird nicht das reale Objekt am Himmel gedeutet, sondern seine symbolische Repräsentanz innerhalb eines Deutungssystems.

Ich kann der Sichtweise von ELi7, Lilith als "Schattenerde" zu betrachten, sehr viel abgewinnen und bin dankbar für diesen Input. Ich betrachte Lilith schon seit geraumer Zeit im Horoskop als Indikator für systemische Loyalitäten bzw. Störungen, sozusagen als ein Symbol des systemischen Unbewussten. Ich hab das in einem Vortrag beim Österreichischen Astrologenverband präsentiert und dabei in einer spontan aus dem Zuhörerkreis entstandenen systemischen Strukturaufstellung gezeigt, wie stimmig und nützlich sich mit einer entsprechenden Lilith-Deutung arbeiten lässt. Das Bild der "Schattenerde" passt mir da sehr gut in dieser Fokussierung.
 
Lieber Jake,

Du schreibst:
Ich betrachte Lilith schon seit geraumer Zeit im Horoskop als Indikator für systemische Loyalitäten bzw. Störungen, sozusagen als ein Symbol des systemischen Unbewussten.
Hier sehe ich den Bezug zum Mond. Es zeigt auch daß Erfahrungswerte und keine mythologischen Ableitungen aufgeführt werden.

Indikator für systemische Loyalitäten
Spricht bei mir 4. Haus an: Wo komm ich her.

ich meine, dass man da je nach Fokussierung zu unterschiedlichen Sicht- und Verfahrensweisen kommt ... und dass durchaus verschiedene Sichtweisen ihre Berechtigung nebeneinander haben können, auch wenn sie einander scheinbar widersprechen. Es ist dabei nur zu berücksichtigen, innerhalb welchen Rahmenkonstrukts die Annahmen gelten.

Im ersten Beitrag von Eli lese ich :
Lilith ist also kein Dunkelmond,
und dies ist ein entweder/oder Ansatz. Bei sowohl/als auch hätte ich keine Beitrag geschrieben.

Die Wechselwirkungen der Gravitation betreffen ja alle Himmelskörper (auch) im Sonnensystem und führen unter anderem dazu, dass die Planetenbahnen eher mehr oder weniger dichten Attraktoren ähneln als präzisen Linien.
Jeep, über eierende Sonnen erkennt man, daß extrasolare Planeten vorhanden sind - auch wenn man sie "noch" nicht sieht. Das Beispiel Hammerwerfer sollte verdeutliches, daß es 2 Bewegungen gibt: Die Umlaufbahn des Modes und das eiern der Erde. Es wäre noch lustiger, wenn man das eiern der Erde dem Mond zuweisen würde.

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Grundsätzliches:
Hermetik und Physik beschreiben beide Wirkprinzipien. Physik betrachte ich als Teilmenge der Hermetik. Bei mir herscht da keine Dualität.

Die Physik tut sich schwer mit dem "geistigen Prinzip". Umstrittene Ansätze, wie beispielsweise "Der Geist der Materie"; Jean Charon, zeigen dies. Ebenso lehnt die Physik das "So oben, wie unten" ab, jedoch gibt es Ansätze dazu in der Chaostheorie, in der Ähnlichkeitswiederholung.

Wer die 12 Dimensionen von Burhard Heim kennt, macht die Raumzeit gerade die ersten 4 Dimensionen aus, was dem physikalischem Weltbild entspricht. Hermetisch habe ich mit 12 Dimensionen kein Problem.


(Die Gravitation ist eine Wechselwirkung , die bis zum Unendlichen(!) im Entfernungsquadrat abnimmt. Zwei andere Wechselwirkungen sind die elektromagnetische. Diese werden im Internet als Träger von Informationen verwendet. Vielleicht klinelt es jetzt bei einigen.)



D.
 
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Dilbert schrieb:
Liliith in der Astrologie sehe ich noch nicht ausgereift an. Es sind meines erachtes noch zu viele mytholgische Ableitungen und zu wenig Erfahrungen.
Ich sehe Lilith auch als noch recht unausgereift in der Deutungspraxis. Aber daraus ziehe ich genau den umgekehrten Schluss: Man sollte sich daher doch geradewegs vermehrt mit ihr beschäftigen, ihre Betrachtung umso stärker in die Praxis einbeziehen, so dass man dann aus Versuch und Irrtum lernen kann.

Übrigens habe ich den Verdacht, dass die Deutung von Lilith einer ganz besonderen Schwierigkeit unterliegt. Da Lilith quasi per definitionem mit Schattenanteilen und Verdrängtem zu tun hat, ist ihre Deutung immer auch Aufdeckungs-, Bewusstmachungs- oder Detektivarbeit. Lilith ist deshalb bisher nicht gut verstanden, gerade weil sie das ist, was man in der Vergangenheit (oder auch noch Gegenwart) nicht wahrhaben wollte oder will. Es genügt also nicht bloss, Lilith präzise zu erfassen, sondern man muss sich durch eigene und fremde Widerstände durcharbeiten, um zu ihr vorzudringen. Umso wichtiger finde ich die astrologische Auseinandersetzung damit.
 
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