Leseprobe "Zeichen von Drüben" und Schnäppchen

spiritofheart

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Eine Geschichte aus dem Buch und im Anschluss ein Link zu meiner Facebookseite. Dort findet Ihr eine weitere Geschichte und die Möglichkeit zum einmaligen Schnäppchen....


>>Erkenne die Zeichen und sei selbst das Wunder<<

Es gibt gelegentlich Phasen im Leben, in denen man denkt, alles und jeder hätte sich gegen einen verschworen. Man wartet auf irgendeine höhere Fügung oder zumindest ein Zeichen des Himmels, aus dem heraus sich alles einfach wieder in Wohlgefallen auflösen wird. Oft bleibt dies ein frommer Wunsch, aber manchmal geschehen eben doch Zeichen und Wunder.

So wie bei Manfred, einem jungen Mann Anfang dreißig, der in einem Sicherheitsunternehmen als Wachmann tätig war. Er war mit seinem Beruf alles andere als zufrieden und auch sonst hatte er sein Leben nicht sonderlich im Griff. Ärger im Beruf, mehrere gescheiterte Beziehungen und immer pleite. Als er eines Abends wieder einmal vollkommen genervt von der Arbeit nach Hause kam, flogen seine Arbeitsklamotten gleich in die nächste Ecke und er holte sich erst einmal ein paar Flaschen Bier aus dem Kühlschrank, in dem ansonsten eine gähnende Leere herrschte. Es war wieder einmal viel zu viel Monat am Ende des Geldes übrig. Verärgert über diese gesamte Lage, hockte er sich an seinen Wohnzimmertisch, legte eine CD in seine Musikanlage, öffnete ein Bier und war fest entschlossen, in Selbstmitleid zu versinken. Er dachte vor allem an seinen verhassten Job und die Tatsache, dass er ihn wohl bis zum bitteren Ende ausüben müsste, weil bessere Angebote schließlich nicht an jeder Ecke warteten. Besonders nicht auf jemanden wie ihn, dem für andere Tätigkeiten scheinbar jede Qualifikation fehlte.

Andererseits gab es für ihn auch keinen triftigen Grund, sich um etwas Besseres zu bemühen. Es gab keine Familie, die ihm Halt bot und auch die letzte Beziehung ging in die Brüche, weil seine Freundin zu der Meinung gelangt war, dass Manfred gefühlskalt und durch seinen Beruf schon völlig abgestumpft sei. Er sei einfach nicht in der Lage, eine innige Beziehung zu führen.

In der letzten Zeit hatte Manfred sogar selber den Eindruck, dass seine Ex-Freundin mit ihren Vorwürfen nicht ganz daneben lag und sein Scheitern in Beziehungsfragen brachte er auch selbst gern mit seinem verhassten Job in Verbindung, natürlich. Dass dieser Job damit auch jeder neuen Beziehung im Wege war, verstand sich von selbst. Doch das war schließlich nicht seine Schuld, denn das Leben war einfach ungerecht zu ihm. In seinem Job musste er sich immer wieder mit gewalttätigen Rowdys und hausierenden Obdachlosen auseinandersetzen. Ständig nur die negativen Seiten einer Stadt ertragen zu müssen, war auf Dauer nicht gerade eine Wohltat für die Seele. Er sah sich als einen Mann in den besten Jahren, der keine Chance hatte, sich zum Besseren zu entwickeln.

Bei all seinem Selbstmitleid wanderten seine Gedanken zu Elke, einer guten Bekannten und überzeugten Esoterikerin. Die meinte immer, dass alles einen Sinn hätte und es so etwas wie einen höhere Lebensplan geben würde. Man würde sich sogar die Schikanen im Leben selbst, aus einer höheren Warte und noch vor der Geburt oder Inkarnation, selber aussuchen. Große Worte, und völliger Blödsinn dachte Manfred, als er sich an diese Gespräche erinnerte und die Flasche erneut ansetzte, um sie in einem Zug zu leeren. »Wer sollte sich so einen Mist, wie er ihn gerade durch-machte, auswählen?«, das murmelte er wütend vor sich hin. All dieses Gewäsch von Licht und Liebe oder Engeln war doch sicher nichts als Wunschdenken derer, die anders nicht mit der harten Realität klarkamen oder besser klarkommen wollten, so versuchte er sich selbst von seiner Sichtweise der Dinge zu überzeugen.

Gleichzeitig musste er jedoch an einige Leute denken, die er im Dienst, vielleicht zu Unrecht, selbst für seine Begriffe schlecht behandelt hatte und die sicher eine etwas rücksichtsvollere Behandlung verdient hatten. Da war zum Beispiel ein obdachloser, alter Mann, den er übel beschimpft und ihm sogar einen Tritt versetzt hatte, nur weil dieser nicht schnell genug aus dem Hauseingang eines Auftraggebers seiner Firma verschwand. Da war auch sein verächtliches Verhalten gegenüber einer alten Dame, die er ignorierte, als sie in gebeten hatte, ihr mit ihrer schweren Tasche die Treppe eines Bahnhofs hinaufzuhelfen. Selbst als er sich später umsah und bemerkte, dass diese alte Frau sich erfolglos abmühte, die Treppe samt Gepäck zu erklimmen, weil die Rolltreppe defekt war, ließ ihn das vollkommen kalt. Irgendwie suchte Manfred aber nach Entschuldigungen für sein Verhalten, auch wenn dieses selbst ihm im Nachhinein ganz und gar nicht mehr so korrekt erschien. Als er dabei bereits seine dritte Flasche öffnete und herunterschüttete, fand er auch tatsächlich Entschuldigungen, ohne angestrengt darüber nachdenken zu müssen: Der Job mit all seinen negativen Seiten hatte ihn schlicht weg abgehärtet. Wäre er nicht all dem menschlichen Abschaum begegnet und wäre nicht alles in seinem Leben so schlecht gelaufen, dann hätte er sicher anders, mitfühlender reagiert. Schließlich musste er sich ja auch durchschlagen, ohne Hilfe von anderen erwarten zu können. Da gab es eben keine Engel oder andere Samariter, die plötzlich wie vom Himmel geschickt eingriffen, um tolle Wunder zu vollbringen.

Noch bevor Manfred diesen letzten Gedanken zu Ende denken und eine weitere Flasche ansetzen konnte, um sich damit, in gewisser Weise, in seinen Ansichten selbst zu bestärken, hörte er plötzlich jemanden seinen Namen flüstern. Als er verblüfft die Flasche abstellte und sich nach links und rechts über seine Schultern blickend nach der Ursache umsah, wunderte er sich über sich selbst. Wer sollte wohl zu dieser Zeit und in seiner Wohnung, in der er ja allein lebte, seinen Namen aussprechen? Er ärgerte sich über sich selbst, über dieses unsinnige Verhalten. Doch schon im nächsten Moment explodierten in ihm regelrecht tiefe Gefühle von Ruhe, Einsicht und Vergebung gegenüber diesem seinem vermeintlichen Schicksal, welches ihn doch so sehr strafte. Und im selben Augenblick, unfähig seine plötzlichen Gefühlsausbrüche zu deuten und zu kontrollieren, stellte sich tief in seinem Inneren eine entscheidende Frage, ohne sich ihm wirklich aufzudrängen. Es war beinahe so, als hätte ihm jemand diese Frage zugeflüstert, so wie er zuvor auch glaubte, jemanden deutlich seinen Namen flüstern zu hören. Er fragte sich nämlich, ob er nicht immer die Wahl gehabt hätte und die Entscheidungen für all sein Handeln, nicht in Wahrheit immer seine eigenen gewesen wären.

Mit einem bisschen Vernunft und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber konnte er diese Fragen nicht mit einem Nein beantworten, was ihn in jenem Augenblick vollkommen aus der Bahn zu werfen drohte. Mit diesen an sich selbst gerichteten, entwaffnenden Fragen, die seine Wut auf jeden und alles plötzlich einfach in Luft auflösten, kamen ebenso plötzlich auch die Zweifel an seiner eigenen Einstellung und er bereute zutiefst sein Handeln, ja sogar sein Denken.

Für Manfred aber gab es im nächsten Augenblick nur eine Erklärung für seinen Sinneswandel. Er hatte wohl einfach zu schnell getrunken und das auf nüchternen Magen. Das konnte einfach nicht gut gehen. Also beschloss er, nicht zuletzt aus Wut über sein plötzliches Mitleid anderen gegenüber, die es seiner Meinung nach weniger als er selbst verdient hatten, einfach das Grübeln einzustellen und schlafen zu gehen. Er musste aufgrund seines Wechseldienstes sowieso wieder zeitig aufstehen, um pünktlich zur Arbeit erscheinen zu können. Am nächsten Morgen weigerte sich Manfred regelrecht, nochmals über seine Eindrücke vom Vorabend nachzudenken, obwohl diese ihm noch deutlich in Erinnerung waren. Schließlich erwartete ihn wieder einmal die harte Realität seines Berufslebens. Als er sich in seinen Wagen setzte um zur Arbeit zu fahren, drehte er wie immer am Regler des Autoradios herum, um einen Sender mit guter Musik zu finden. Während er am Regler herumspielte, hörte er die letzten Worte eines Radiosprechers, der sich zu verabschieden schien. Dieser meinte, dass man Gutes tun sollte, weil es einem tausendfach vergolten würde. Es musste sich wohl um eine unsinnige, religiöse Sendung gehandelt haben, dachte Manfred bei sich und tat den Spruch des Radiosprechers als Blödsinn ab. Eigentlich wäre es an der Zeit, dass ihm Manfred, endlich etwas Gutes widerfahren sollte, murmelte er vor sich hin, während er einen Augenblick später endlich einen geeigneten Musiksender erwischte. Dennoch musste er einen Moment an seine kleinen Sünden denken, so wie am Abend zuvor.

An der nächsten Straßenkreuzung entdeckte Manfred dann ein altes, vergilbtes Plakat, welches wohl für einen Meditationskurs werben sollte. Er war schon oft diese Strecke gefahren, doch das Plakat war ihm nie aufgefallen. Gehe in dich und höre auf deine innere Stimme, war darauf zu lesen. Manfred musste nun doch schmunzeln, denn eine Stimme hatte er ja am Vorabend, vermutlich bedingt durch ein Bier zu viel, tatsächlich vernommen, sah in der Situation mit diesem Werbeplakat zunächst aber einen weiteren, merkwürdigen Zufall. Als er kurze Zeit später auf dem Parkplatz seiner Firma ankam, hatte er noch einen Fußweg von ungefähr zweihundert Metern bis zu seiner Einsatzstelle vor sich. Auf der Hälfte des Weges fiel ihm ein Herr im fortgeschrittenen Alter auf, der verzweifelt versuchte, eine sperrige Kiste in seinen kleinen Lieferwagen zu befördern. Er konnte dieses Szenario schon aus einiger Entfernung beobachten und sah auch, dass einige Passanten teilnahmslos an dem Mann vorbeischlenderten. Auch Manfred hatte nicht wirklich die Absicht, zu helfen. Schließlich warteten viele Stunden Arbeit mit anderen Problemen auf ihn. Als er gerade an diesem älteren Herrn vorbeigehen wollte, hörte er wieder jemanden seinen Namen flüstern, wie schon am Abend zuvor. Und wieder war es eine sanfte, sehr leise Stimme, die ihn scheinbar direkt ansprach. Auch diesmal hätte er diese wohl als Hirngespinst abgetan, wenn da nicht gleichzeitig wieder diese tiefen, innigen Gefühle gewesen wären, die er ebenfalls am Vorabend wahrgenommen und anschließend einfach ignoriert hatte. So viele Zufälle auf einmal konnte es selbst für Manfred nicht geben.

Er ging auf den, noch immer mit seiner Last kämpfenden Mann zu und bot ihm seine Hilfe an. Der war darüber natürlich sehr erfreut und mit einigen ruckartigen Bewegungen, sowie einem kurzen, gemeinsamen Kraftakt, gelang es den beiden Männern, die Kiste passgenau in den Lieferwagen zu befördern. Erleichtert und von einer großen Last befreit, bedankte sich der Fremde herzlichst bei Manfred und bemerkte dessen Uniform einer allgemein bekannten Sicherheitsfirma. In Anbetracht dieser Tatsache stellte der ältere Mann fest, dass es sicher kein leichter Job wäre, den Manfred da tätigte. Manfreds Argument, dass Kisten schleppen auch nicht unbedingt zu den angenehmen Tätigkeiten gehören würde, versetzte beide Männer in ein kurzes, aber intensives Gespräch. Wie sich herausstellte, gehörte dem Mann, dem Manfred aus seiner misslichen Lage verholfen hatte, ein mittelständisches Unternehmen und in diesem war zufällig die Stelle eines Lagerleiters frei geworden. Die Mitarbeiter in diesem Bereich waren alles blutjunge Leute ohne jede Erfahrung und für den Job somit ungeeignet. Manfred erschien dem Unternehmer bestens geeignet, denn er war ja zuvorkommend, umsichtig und hatte in seinen Augen bereits einen Job mit Verantwortung. Er engagierte ihn von der Stelle weg, vor allem, als er im Gespräch von Manfreds Unzufriedenheit mit seinem bisherigen Job erfuhr.

Manfred fand in diesem älteren Herrn schließlich einen neuen, verständnisvollen und großzügigen Chef. Als er selbst dann in beruflicher Hinsicht gelassener und zufriedener wurde, klappte es einige Zeit später auch mit einer neuen Beziehung. Sein Leben veränderte sich grundlegend und seine Bekannten meinten einstimmig, dass Manfred ein neuer Mensch geworden wäre. Heute belächelt Manfred spirituelle Menschen nicht mehr, sondern widmet sich selbst der Erkundung übernatürlicher Phänomene. Mittlerweile sieht er in Zufällen keine zusammenhanglosen und un-bedeutenden Begebenheiten mehr, sondern eine höhere Fügung, die einem zufallen lässt, was für die eigene weitere Entwicklung notwendig erscheint.

Allerdings hat er für sich auch erkannt, dass sich in seinem Umfeld erst dann etwas verändern kann, wenn er bereit ist, sich selbst zu ändern, weil man nämlich auch immer nur das anzieht, was einem tatsächlich entspricht.

Hier alle Infos (mit Link) zum limitierten Schnäppchen auf Facebook:

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