Im Rückblick auf den 8. August 2020 kann ich sagen, dass mir aufgrund des großen Lebenseinschnitts Ende August 2020 bewusst wurde, dass ich mein Leben noch mehr vereinfachen muss, und zwar auch an Stellen, wo ich es nicht wollte. Aber es ist nötig, um meine Ziele zu erreichen. Früher wäre ich nicht bereit dafür gewesen, aber mit meinem eigenen spirituellen Lebenskonzept als Leitfaden brauche ich viele äußere und geistige Krücken der Gesellschaft nicht mehr, worauf ich mich vorher noch unbewusst abstützte. Man wird ja zeitlebens auf diese Weise geprägt und konditioniert.
Als gebildeter Mensch besteht zudem ein großes Bedürfnis, sich immer auf dem aktuellsten Stand zu halten, über unzählige Wissensbereiche Bescheid zu wissen, ein enormes Allgemeinwissen anzusammeln, schon fast Spezialist zu werden in den Lieblingsbereichen, mit oder ohne Studium, jedenfalls viel zu recherchieren, um Position beziehen zu können. Aber irgendwann wiederholt sich vieles oder kommt in ähnlichen Gewändern, wie es bereits König Salomo weise bemerkt. Es gibt nichts Neues unter der Sonne und er hat in gewisser Weise Recht, wenn es nicht gerade um technische Neuerfindungen geht.
Es wurde mir klar, dass mein Lebenskonzept rund ist und funktioniert, ich meine Bilder habe und keine neuen brauche, die dasselbe etwas anders darstellen. Besser ist es, die eigenen Ziele und Visionen auszuloten und sie wahrhaft auszuleben. Der Preis erscheint hoch, aber nun bin ich bereit, weil ich genug selbstsicher bin, um zu wissen, was ich wirklich noch benötige und welche Krücken wegfallen dürfen, ohne dass ich umfalle. Das wiederum ist ein tolles Gefühl. Es gab früher eine Zeit, wo ich beim Gehen Probleme hatte und meine Gelenke mit Schienen geschont wurden. Ich wollte damals die Dinger immer anbehalten. Aber irgendwann wurde es kontraproduktiv und belastend, es drückte und tat weh. Da befreite ich mich von den Schienen und siehe da: Es ging viel besser! Ja, und so ist es nun auch mit all dem mentalen Ballast, den ich nicht mehr brauche. Ich habe mein Ding gefunden und brauche den Rest nur noch im reduzierten Maße, aber nicht mehr so intensiv und zeitaufwändig im Vordergrund.