Kostenlos Heilarbeit leisten oder gegen Geld?

Ich mache das fast immer kostenlos. Gibt es jedoch Menschen, die mir von sich aus Geld anbieten. Bei denen habe ich kein Problem es zu nehmen. Wer sich seinen Lebensunterhalt damit verdient muss davon ja auch Miete ect. bezahlen. Aber dennoch sollten die Beträge nicht so horrend hoch sein. Es gibt Menschen, die so gut wie kein Geld zur Verfügung haben. Sollen die leiden? Ich glaube, zu sagen es ist nicht recht oder doch, kann man nicht beantworten. Es ist eine individuelle Einstellung. Ich weise Niemanden ab nur, weil kein Geld da ist. Dr. Usui hat genau aus diesem Grund nach dem System gechannelt. Um den Armen zu helfen.
 
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er ist deswegen selbst verarmt und hat dann das kostenlos behandeln aufgegeben ... immer schön die ganze Geschichte betrachten ...
Deswegen hat die Ausbildung für den ersten Reikigrad bei der Alliance dann auch 10 000 DM gekostet.
Dazu stand Nichts in meinen Ausbildungsunterlagen.
Ich denke, dass man da einfach eine goldene Mitte finden muss. Die Wenigsten werden davon gut leben können. Ich arbeite aber gerne in meinem Beruf und bin nicht abhängig von der Arbeit mit Energien. Das muss einfach Jeder für sich entscheiden.
 
Ey Leute, was habt ihr für ein Problem mit Kohle? Wenn ich eineinhalb bis zwei Stunden mit einem Klienten arbeite (manchmal auch mehr), will ich für den Kraft-und Zeitaufwand Schotter sehen. Das ist ganz einfach. Ich habe das früher anders praktiziert und kostenlos gearbeitet, was viel Schnorrer angezogen hat. Als ich noch auf Fressebuch war, habe ich mal ein schönes Experiment gemacht und eine Runde kostenloses Legen der Feenkarten angeboten. Zack - waren sie alle plötzlich da. Mir hat das damals vieles klar gemacht im Bezug auf Esoterik und Wert-schätzung.
 
Zack - waren sie alle plötzlich da. Mir hat das damals vieles klar gemacht im Bezug auf Esoterik und Wert-schätzung.
Genau darum geht es!
Bin da etwas zwiegespalten zur Zeit:

Ich kenne einen Esoterikshop, wo jeder, der reinkommt, gefragt wird, ob an ihm Dinge ausgependelt werden sollen - und die Verkäufer beherrschen ihre Gabe wirklich blendend. Das ist völlig kostenlos. Dann schlagen sie Dir einen Heilstein vor. Falls man den kauft, bezahlt man ihn natürlich. - Was ich wiederum okay finde, da es sich hier um etwas Materielles handelt, das ich mit Materiellem begleiche. Wenn man dann nichts kauft, ist das aber offenbar auch voll okay; mir wurden dort sogar schon teurere Produkte massiv ausgeredet, weil die schlicht nicht ins erpendelte Ergebnis passten. Und das fand ich sehr nett.

Ich verstehe Unkostenbeiträge für Zutaten usw. absolut, wie auch z.B. Druckkostenbeiträge für Buchverkäufe (falls man seine Methoden per Buch lehrt o.ä.), und ja, für den Aufwand gern auch mit kleinem Gewinn. Ich verstehe auch Beiträge für Energiearbeit bis zu einem gewissen Grad, nämlich dort, wo es noch so ein bisschen ums Körperliche geht (Shiatsu, Akupunktur u.ä. TCM-Methoden).
Also kurz: Ich verstehe kleine Geldbeträge, die einer Spende gleichen, für fast jedermann leistbar sind oder Unkosten decken sollen, weil wir halt nun mal in ner materiellen Welt leben.
Aber bei Methoden, die tatsächlich davon reden und leben, göttliche Energien anzuzapfen oder mit Wesenheiten anderer Sphären zu arbeiten und dann oft tatsächlich relativ hohe Stundenpreise verlangen - ehrlich gesagt wäre schon mein eigener Respekt für diese Energien und Wesenheiten zu groß, als dass ich sie als massive Geldquelle benutzen wollen würde. Wie gesagt: Unkosten decken, okay. Kleine Spende, okay, bisschen verdienen, ja, wer es verantworten kann/will - ich bin ja nicht die maßgebende Moral ^^. Aber es werden ja immer wieder Preise verlangt, die mindestens so teuer sind pro Sitzung wie teure Psychotherapien, und das zu verlangen, ginge gegen meine persönlichen Prinzipien.

Ich komm ausm Sozialbereich und war da jahrelang ehrenamtlich tätig. Ich weiß, dass das zermürbend ist und dass nicht immer alle den Wert kostenloser Hilfe zu schätzen wissen, weil leider offenbar manchmal gedacht wird, dass Kostenloses bloß ein "Hobby" und keine unbezahlte Arbeit sei. Und manchmal hab ich mich gefragt, warum ich so doof bin, kein Geld dafür zu verlangen, während andere sich damit wohl schon ne Kreuzfahrt geleistet hätten. Aber Nicht-Wertschätzung hielt sich in meinem Fall extrem in Grenzen und, im Gegenteil, ich bekam dafür viel Anerkennung, obwohl ich nicht immer perfekt war und so viel Anerkennung mMn gar nicht verdient gehabt hätte.

Und wenn man sein Angebot nach kostenloser Hilfe auf Facebook postet, finde ich es normal, dass viele Anfragen reinkommen. Ich würde davon ausgehen, dass derjenige, der das anbietet, gerne macht. Und wenn man nicht jedem helfen möchte (Schnorrer gibts halt), kann man ja Kriterien festsetzen, was weiß ich, zum Beispiel, man nimmt nur nachgewiesene Hartz IV Empfänger oder Menschen mit per Befund bestätigten Krankheiten oder mit sonstigen Nachweisen - materiell oder nicht materiell - je nachdem, was man halt anbietet.
Ich halte daher auch nichts von sehr teuren Ausbildungen und meide solche schon aus Prinzip (selbst wenn ich sie mir mal leisten kann und auch und im nicht-spirituellen Sektor). Warum soll nur derjenige seine Fähigkeiten ausbauen, um anderen zu helfen, der genug Kohle besitzt? Warum sollte eine Gabe etwas Elitäres sein? - Das nervt mich schon bei "normalen", nicht-esoterischen Ausbildungen. Vielleicht ist es die Pädagogin in mir ;) .
Und ganz ehrlich: Wenn ich auf FB gesponserte Werbung bekomme, wo die gefühlt tausendste Hellseherin mit ihrer Kristallkugel herumwedelt und mir erklärt, wie sehr sie den Menschen dienen möchte und im nächsten Atemzug irgendwas übers "Lerne auch du, wie man mit dem Dienen Geld verdient in meinem Online-Seminar mit Energieausgleichszahlung" usw., dann finde ich es traurig, wie "Dienen" heute interpretiert wird und ich finde eine solche Präsentation und Reduzierung aufs Materielle traurig für all jene Hellseherinnen, die wirklich etwas können. Und die es "wagen", dafür symbolische Beiträge oder Spenden anzunehmen.
Wenn Hilfesuchende die Hilfe so sehr benötigen, dass Sie ihre Wertschätzung und ihr Geld woanders ausgeben...was manchmal auch der Grund ist für Probleme...und man selbst dann keine Mittel hat um Krankenversicherung, Wohnung etc. zu bezahlen. wohl?
Ach so, also beurteilt man Hilfesuchende nach ihrer Lebensfähigkeit bzw. Lebensgestaltung? Uff.

Ich zähle selbst zu jenen, die auch bezahlen, wenn die Person einen guten Ruf hat und ich Hilfe brauche.
Aber es wäre für mich als Ausübender definitiv nicht die höchste Form der Wertschätzung, wenn jemand nur so meine Hilfe erhält und gar keine andere Wahl hat. Wertschätzung würde für mich anders ausssehen.
Mal ein banales Beispiel: Ich war lange im Verkauf tätig und meine Produkte liefen ganz gut. Ich war ziemlich neu auf dem Markt, d.h. ich wurde von den Kunden quasi erst mal "getestet". Natürlich hat es mich gefreut, dass Interesse für meine Produkte herrschte und die Sache in Relation zu mancher Konkurrenz bei mir offenbar ganz gut lief. Das war aber noch keine Wertschätzung meiner Produkte, sondern eher meiner Vermarktung. Die wahre Wertschätzung kam dann in Form von Feedback und sehr berührenden Meinungen und Stammkunden, und meine Motivation, weiterzumachen, auch.

Es mag sein, dass ich meine Meinung dazu noch mal ändere. Wie gesagt - ich bin da momentan etwas zwiegespalten und kann je nach Glaube, persönlichem Hintergrund und Motivation mehrere Perspektiven nachvollziehen. Aber im Endeffekt finde ich, dass alles, was sich auf nicht-materieller Ebene abspielt und sich angeblich bewusst "göttlicher Energien", "Geisterwelten" u.ä. Nicht-Materiellem bedient bzw. als solche Gabe existiert, eine Gabe ist, die auch Armen helfen sollte, gerade weil es über dieses Leben hinausgeht - und vom Materiellen abgesehen sind wir hoffentlich alle gleich, wie ich finde.
Und: Ich denke, man kann seine Gaben auch in "weltlichen", gut bezahlten Berufen "kostenfrei" miteinfließen lassen ;) .
 
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Warum sollte eine Gabe etwas Elitäres sein?
... die "Gabe" ist bei den meisten Menschen nicht so Elitär" wie du vllt vermutest.
Mit "göttlichen Energien" hat wirklich jeder Mensch zu tun - nur nicht jeder lenkt sie bewusst bzw. nimmt diese bewusst wahr. Es gibt verschiedene Methoden, die einem ermöglichen dieses Lenken zu erlernen und das ist dann Unterricht, der eine Dienstleistung ist. Oder wenn man es selbst nicht gelernt hat und dafür jemand anderes damit beauftragt, der es eben schon kann, dann ist es ebenfalls eine Dienstleistung.

Etwas zu zahlen ist nicht Abzocke, sondern ganz normal.
Arbeitszeit wird überall bezahlt! Die Materialkosten kommen dann noch dazu, so ist es in jeder Branche.

Einerseits schreibst du von einer Gabe und andererseits fällt es dir schwer denjenigen, der mit diese Gabe anderen hilft, zu würdigen indem ihm seine Zeit in einer gültigen Währung ausgeglichen wird. Finde ich nicht korrekt, sondern klingt für mich sehr stark kirchenchristlich geprägt und so wird derjenige mit der Gabe einfach nur ausgenutzt.
Normal müssten solche Menschen die ihre Gabe, insofern sie eine haben, an andere weiter geben oder anderen zu nutze machen, mit Geld überschüttet werden ....

... Hier sagt man dazu "vergelts Gott" - was für eine erbrachte Leistung einem fremden Menschen gegenüber eigentlich ein Hohn ist.
Jemanden von einem Seelenleiden zu befreien oder ähnliches, ist wohl kaum damit zu vergleichen, dass man jemandem die Einkaufstasche getragen hat - da wäre ein Danke okay.

Menschen die mittellos sind - das ist eine ganz andere Schiene!
Doch da muss jeder sein pers. gesundes Maß finden. Wenn du noch nicht selbständige mit einer solchen Dienstleistung warst, kannst du da nicht mitreden, sondern erzählst nur über Birnen obwohl es um Äpfel geht ;)

... ich verstehe was du ausdrücken wolltest, aber dahinter steckt eher ein Helfersyndrom, ganz typisch für Menschen die in einem soz. Beruf arbeiten.
Helfersyndrom bedeutet u.a. dass man meint zu wissen wie die Hilfe für andere auszusehen hat ohne zu berücksichtigen was derjenige selbst will.
Dem Heiler muss man dabei nichts vorschreiben wie er zu helfen hat .... das ist DEIN pers. Ding. Wer kein Geld zahlen will solls lassen, kann aber dennoch nicht auf kostenlose Hilfe bestehen.
Und ob ein Heiler kostenlose Angebote macht, muss er selbst entscheiden und dabei schließlich auch auf seinen eigenen Energiepegel schaun - solche Arbeit ist psychisch sehr anstrengend und benötigt außerdem eben bestimmte Fertigkeiten.

Ansonsten kann man mit vielerlei Sorgen auch zu einem Freund gehen ... keine Freunde da? ... na dann hat das sicher auch einen Grund ...

Nur weil es ein anderer Mensch kann, jemanden zu Wohlbefinden zu verhelfen, kann man doch nicht erwarten, dass er deswegen für jeden kostenfrei da zu sein hat ... gehts noch?


LG
Waldkraut
 
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Okay, mein Posting kam auf dich teilweise offenbar anders rüber, als ich beabsichtigt hatte.
... die "Gabe" ist bei den meisten Menschen nicht so Elitär" wie du vllt vermutest.
Ich mag elitäres Gehabe nicht und lehne es grundsätzlich ab. Ich vermute an "Gaben" auch nichts Elitäres, denn ich bin genau Deiner Ansicht:
Mit "göttlichen Energien" hat wirklich jeder Mensch zu tun - nur nicht jeder lenkt sie bewusst bzw. nimmt diese bewusst wahr. Es gibt verschiedene Methoden, die einem ermöglichen dieses Lenken zu erlernen und das ist dann Unterricht, der eine Dienstleistung ist.
Es mag sein, dass wir eine andere Einstellung zur Göttlichkeit haben. Gerade WEIL ich der Ansicht bin, dass es etwas ist, womit jeder Mensch - der König genauso wie der Bettler - zu tun hat, äußere Umstände völlig irrelevant, finde ich, dass das Lehren vonMethoden mit dieser Energie auch jedem Wesen ermöglicht werden können sollte - oder auch Heilung.

Oder wenn man es selbst nicht gelernt hat und dafür jemand anderes damit beauftragt, der es eben schon kann, dann ist es ebenfalls eine Dienstleistung.
Stimmt. Es ist ein Dienst an die Menschen.

Etwas zu zahlen ist nicht Abzocke, sondern ganz normal.
Arbeitszeit wird überall bezahlt! Die Materialkosten kommen dann noch dazu, so ist es in jeder Branche.
Ich habe nicht direkt behauptet, dass es Abzocke ist - ich schrieb ja, dass ich Materialkosten und geringe Gewinnspannen noch irgendwo nachvollziehen kann, mir (!) allerdings vor schweineteuren Seminaren und ähnlichem Kram graut, siehe Facebook-Beispiel.

Einerseits schreibst du von einer Gabe und andererseits fällt es dir schwer denjenigen, der mit diese Gabe anderen hilft, zu würdigen indem ihm seine Zeit in einer gültigen Währung ausgeglichen wird.
Du interpretierst da Dinge rein, die ich nicht geschrieben habe.

Finde ich nicht korrekt, sondern klingt für mich sehr stark kirchenchristlich geprägt und so wird derjenige mit der Gabe einfach nur ausgenutzt.
Na ja okay, ich kenne ein Kloster, wo es jeden Mittag Klostersuppe für die Obdachlosen und die Drogensüchtigen gibt. Die Schwestern fühlen sich nicht ausgenützt, sondern machen das gerne und aus Überzeugung. Weil Geld nicht alles ist, das man zurückbekommt - ist jedenfalls meine Erfahrung.

Normal müssten solche Menschen die ihre Gabe, insofern sie eine haben, an andere weiter geben oder anderen zu nutze machen, mit Geld überschüttet werden ....
Geld ist halt eine hilfreiche Währung in unserem weltlichen System. Es ginge theoretisch auch (fast) ohne. Und es gibt Menschen, die wollen gar keins und helfen trotzdem ;) .
Das ist also wohl Ansichts- und Glaubenssache. In meinen Glauben passt es weniger, in deinen vielleicht mehr. Auch okay. Ich bin ja nicht das Maß aller Dinge.

Jemanden von einem Seelenleiden zu befreien oder ähnliches, ist wohl kaum damit zu vergleichen, dass man jemandem die Einkaufstasche getragen hat - da wäre ein Danke okay.
Ein ehrliches, aufrichtiges Danke, ein Leuchten in den Augen und die Gewissheit, etwas Gutes getan zu haben, finde ich wunderschön. Und Nächstenliebe, um bei Deinem christlichen Vokabular zu bleiben, kann ja auch tatsächlich mal das Tragen einer Einkaufstasche sein ;) . - Nee, mal im Ernst: Natürlich bin ich Menschen, die einem von tiefem Leiden befreien, besonders dankbar. Und wie ich ja vorhin schon schrieb: Ich würde auch dafür bezahlen, wenn das so gehandhabt wird. Ich habe aber auch schon anders versucht, meine "Schuld" zu begleichen. Und das kam aus tieferem Herzen als ein Geldschein. ;) Weil ich meine Lehrer und Begleiter im Leben habe und man das, was sie mir geben, nicht mal mit Milliarden aufwiegen könnte.
Menschen die mittellos sind - das ist eine ganz andere Schiene!
Doch da muss jeder sein pers. gesundes Maß finden. Wenn du noch nicht selbständige mit einer solchen Dienstleistung warst, kannst du da nicht mitreden, sondern erzählst nur über Birnen obwohl es um Äpfel geht ;)
Ich kenne selbstständige Menschen in diesem Bereich und komme wie gesagt aus dem sozialen Bereich.
Und doch, ich nehme mir das Recht, auch als nicht unmittelbare Betroffene meine Meinung kundzutun.
... ich verstehe was du ausdrücken wolltest, aber dahinter steckt eher ein Helfersyndrom, ganz typisch für Menschen die in einem soz. Beruf arbeiten.
Helfersyndrom bedeutet u.a. dass man meint zu wissen wie die Hilfe für andere auszusehen hat ohne zu berücksichtigen was derjenige selbst will.
Aha.
Interessant, was du mir für Eigenschaften unterstellst, ohne mich oder meine Arbeit oder Ausbildung überhaupt zu kennen. Ich habe das bei dir auch nicht getan, also warum wirst du persönlich?


Wer kein Geld zahlen will solls lassen, kann aber dennoch nicht auf kostenlose Hilfe bestehen.
Ich habe nirgendwo anderes behauptet.


Ansonsten kann man mit vielerlei Sorgen auch zu einem Freund gehen ... keine Freunde da? ... na dann hat das sicher auch einen Grund ...
Mit einem solchen Zynismus auf potenzielle Klienten hinabzusehen, finde ich in heilenden Beruf(ung)en problematisch. Und es bestätigt leider mein Misstrauen.
Sind wir doch lieber dankbar dafür, Freunde zu haben.

Nur weil es ein anderer Mensch kann, jemanden zu Wohlbefinden zu verhelfen, kann man doch nicht erwarten, dass er deswegen für jeden kostenfrei da zu sein hat ... gehts noch?
Weshalb ich dabei in einer Urteilsbildung vorsichtig bin, habe ich eingangs erklärt. - Und möglicherweise ergeben sich unterschiedliche Meinungen einfach aus unterschiedlichen Glaubenssichten. Ich habe hier meine persönliche Sicht widergegeben.
Und ja, es geht noch. Danke.


Mina
 
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Weil mein Beitrag zitiert wurde, rechne ich das einfach mal grob vor, wie es in meiner Praxis so läuft:

Ich nehme einen Stundensatz von 60 Euro, in der Regel dauert die Standardsitzung so eine bis eineinhalb Stunden (Vor-und Nachbereitung nicht mit eingerechnet). Und wenn du gute schamanische Sitzungen abhalten willst, dann gehen eh nicht mehr als zwei pro Tag. Danach ist man nämlich durch und braucht einiges an Zeit zum Regenerieren. Macht theoretisch so 120 pro Tag. Wobei auch das nur Theorie ist, denn es gibt auch Klienten, die nur naturheilkundlich behandelt werden oder wo es nur eine kurze Beratung braucht oder wo sich herausstellt, dass die keinen Schamanen oder Heilpraktiker brauchen. Und dann sind da noch Materialkosten, Miete etc. zu berücksichtigen. Zumal 5 Tage die Woche durchschamanisieren mörderisch ist. Heißt: damit Kohle scheffeln ist nicht. Es sei denn, du bist der superbekannte Wuschige Wolf, Pupsender Adler mit dicker PR, Hochglanzwebsite, großer Klappe und den Esomarkt schön bedienend. Seminare hatte ich mal vor, das habe ich auf Einzelseminare runtergeknickt, und da meldet sich auch nur alle Jubeljahre mal einer. Die Feenmesse selber läuft auf Spendenbasis, da bin ich froh, wenn unterm Strich 0 rauskommt, aber auch da sind Reise-und Übernachtungskosten meinerseits einzurechnen.
Was die "Gottesgabe" angeht: klar, es mag sein, dass es befremdlich aussieht, wenn einer nur eine halbe Stunde dasitzt und trommelt und singt und dafür dann danach Geld verlangt. Da ist es schwer, den Leuten zu erklären, was da alles an Investition dahinter steckt. Beschäftigung mit Alchemie, Schamanismus, Pflanzenkunde, eigene, oft fordernde Initiations-und "Reise"erlebnisse, und oft Schweiß, Tränen und der Tanz am Abgrund zum Wahnsinn. Das alles packe ich zusammen, um für die Leute da zu sein und meine Aufgabe als Schnittstelle zwischen ihnen und den Naturgeistern zu erfüllen. Ohne meckern zu wollen: das wird meistens nicht gesehen, kann es auch gar nicht, wie ich jetzt weiß. Und deswegen nehme ich Geld dafür. Es gab mal ab und an ein paar Ausreißer von mir, z.B. in einer WhatsApp-Gruppe, wo ich so blöd war, wieder mal was für lau zu machen, aber da liegt kein Segen drauf. Deswegen hat es bei mir seinen Preis - wie übrigens in den Feenmärchen auch. Ich könnt´s ja auch wie Rumpelstilzchen machen. :sneaky:

Gruß,
Oberon
 
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Ich habe aber auch schon anders versucht, meine "Schuld" zu begleichen. Und das kam aus tieferem Herzen als ein Geldschein. ;) Weil ich meine Lehrer und Begleiter im Leben habe und man das, was sie mir geben, nicht mal mit Milliarden aufwiegen könnte.
zur Erklärung nur mal ein reales Beispiel ...
Eine Freundin bat mich mal um Hilfe für eine mir völlig fremde Person. Aus ihrer Sicht war diese Frau eher mittellos. Ich sagte zu und besuchte diese Frau zu Hause, bin mit meinem Auto einige km zu ihr gefahren und habe sie in ihrem zu Hause behandelt.
Das hat 3 Stunden gedauert. Es war sehr anstrengend für mich, da in ihrem häuslichem Umfeld ein großes Chaos herrschte. In meinem Augen war sie auch nicht mittellos sondern wie ich sah gut eingerichtet (besser als ich selbst) und zeigte mir nach der Behandlung ihre neuen Nägel die sie im Nagelstudio hat machen lassen für 70€.
Ich verlangte von ihr nichts, war ja über meine Freundin so abgemacht.
Später lies sie mir ausrichten, dass ihr das sehr gut getan hat und lies fragen ob ich nochmal kommen könnte. Ich willigte ein und gab zu verstehen, dass sie sich um einen Ausgleich Gedanken machen solle - dabei lies ich ihr offen ob sie Geld geben möchte oder auf andere Weise etwas zurück geben möchte.
So hatte ich es schon oft gemacht ... und so bekam ich die x. Teebox geschenkt, mit Tee, den ich nicht trinke und der kam dann zu der x. Duftkerze dazu, die ich nicht benutzte.
Bis dahin hatte ich 120 km Sprit verfahren und insgesamt 10 Stunden Zeit aufgebracht - für eine fremde Frau, die mich um Hilfe gebeten hat und der ihre Nägel wichtiger waren als eine selbst gezahlte Behandlung.
Als ich sie bat für weitere Behandlungen in meine Praxis zu kommen, damit ich nicht fahren muss, war das ganze beendet.
....
das war ein klitze kleines Beispiel, ich kann dir davon ganz viele nennen ...

Mittellosigkeit ist tatsächlich Ansichtssache.

Mit einem solchen Zynismus auf potenzielle Klienten hinabzusehen, finde ich in heilenden Beruf(ung)en problematisch. Und es bestätigt leider mein Misstrauen.
Sind wir doch lieber dankbar dafür, Freunde zu haben.
Das ist wohl etwas verkehrt angekommen.
Das Problem liegt einfach daran, dass bei einem Heiler oft einfach nur der Angehörigenersatz bzw. Freundesersatz gesucht wird und als Heiler muss man eine gesunde Einstellung zu Nähe und Distanz gegenüber dem Klienten einhalten, sonst wird es für beide Seiten ungut.
Dass viele Menschen keine richtigen Freunde mehr haben, sondern eher gute Bekannte, ist ein Merkmal der jetzigen Zeit und muss an anderer Stelle korrigiert werden. Aber das kostet eben Einsatz, den ein Heiler nicht abnehmen kann sondern wozu der Klient selbst etwas beitragen muss.
Und das Schlimmste was man einem Klienten sagen kann ist, dass er etwas an sich selbst ändern muss.
Sollte ich das so nicht sehen, wäre ich selbst der Klient - verstehst du das?

LG
Waldkraut
 
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