Im Sinne von "Back to the roots" möchte ich noch einmal auf das Eingangsvideo in der Vorhalle des Threads zurückkommen. Dort sagte der Fluter-Man folgendes:
"Ich selbst versuche etwa seit einem Jahr so (im Sinne der Konsumreduktion, Tommy) zu leben, und es ist wirklich so, dass man irgendwann an diesem Punkt ankommt, an dem man anfängt, sich daran zu erfreuen, nicht zu kaufen, anstatt zu kaufen."
Das ist bemerkenswert. Bekannt ist die Diagnose der Sozialpsychologie, dass bei Konsumsüchtigen (und täglich werden es mehr) nicht mehr die Aneignung der benötigten Waren mit Lust besetzt wird, sondern der formale Kaufakt, unabhängig vom Gekauften. Der Fluter-Man sagt nun, dass das auch umgekehrt funktionieren kann, dass man also auch aus dem Akt des Nichtkaufens einen Lustgewinn ziehen kann.
Angenommen, das stimmt, dann kann man gemütlich durch die Shopping-mall schlendern und sagen: "Boah eijj, das hier brauche ich nicht, das hier auch nicht, und das hier schon mal gar nicht.. Will ich nicht, brauche ich nicht, kaufe ich nicht!"
Da kommt dann ein voll krasses Sokrates-Feeling auf. Von Sokrates ist ja bekannt, dass er über den Athener Marktplatz lief und dabei ausrief: "Wie zahllos sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf!"
Lustgewinn durch Nichtkauf funktioniert auch im Discounter. Man legt einfach die Sachen, die man nicht braucht, nicht in den Einkaufswagen, schiebt das Teil dann zur Kasse und legt sie dann aufs Band. Die Kassiererin wird dann Dinge sagen wie: "Das macht nichts" und man hat jede Menge Kohle gespart, aber zugleich jede Menge Spass gehabt. Lustgewinn durch Nichtkauf.
Wie gesagt, bemerkenswert.