Bei der Minimalismus- Welle habe ich kein gutes Gefühl.
Das Netz ist voll davon, es gibt im Forum einige Threads dazu, Hinz und Kunz scheint im Wegwerf- und Verschenkmodus zu sein, es soll Foren zu diesem Thema geben, wo gewetteifert wird, wer am wenigsten Dinge besitzt. - es scheint mir eine neue Marketingstruktur zu sein die auf lange Sicht evtl. genau auf das Gegenteil herausläuft.
Denn nur die wenigsten Menschen finden es auf längere Sicht angenehm, weitgehend ohne Möbel, Küchengeräte, Werkzeug, Wechselkleidung, Bücher und nur zwei Sets Geschirr usw. zu leben - also wird Schritt für Schritt alles wieder neu angeschafft.
Der junge Mann im Video scheint mir gar nicht so sehr auf dieser Trendwelle zu schwimmen - er spricht davon, genau zu überlegen, was neu angeschafft wird und das erscheint mir sinniger.
Bei uns sieht es zwar nicht sonderlich "minimalistisch" (ich mag dieses Modewort nicht) aus, ist es aber in der Hinsicht, dass ich in meinem ganzen Leben kaum Möbel gekauft habe (außer Möbel für die Kinder und die haben sie seit ihrer Geburt und sie werden sie leider behalten, wenn sie einmal ausziehen).
Ich mag es nicht vollgestellt, würde mich von alten Erbstücken (egal, ob wertvoll oder nicht - Möbel müssen für mich "Geschichten erzählen") niemals trennen - also keine Chance für irgendeinen Neukauf^^.
Kleidung habe ich zwar nicht geerbt, aber mittlereile mag ich nur noch die Sachen einer Designerin (und auch von der nur wenige Schnitte) - also gibts auch kaum neue Kleidung.
Mit Schuhen das gleiche Drama - ich mag nur noch ein Label und das muß man in Amerika bestellen - da die "minimalistisch" produzieren, gibts auch kaum neue Schuhe.
Alles andere (Haushaltsgegenstände, Werkzeug, Deko) hält ewig, Herd und Kühlschrank feiern im kommenden Jahr ihren 30. Geburtstag - also auch in der Hinsicht wird nichts angeschafft.
"Shoppen" mit mir ist also unmöglich - mir würde nichts gefallen, was es in einer Großstadt zu kaufen gibt, ich habs es vor rund 20 Jahren letztmalig versucht.
Irgendwie ist dieser Hang auf meine Töchter abgefärbt (die Große hatte eine kurze "mainstream Shopping- Phase") - sie mögen ebenfalls nichts, was man in einem normalen Geschäft kaufen kann und so dauert es von der Feststellung des "Bedarfs" bis zum Finden sehr lange (oft verläuft sich der "Bedarf", der eigentlich keiner ist, dann auch).
Für die Weihnachtsgeschenke für sie habe ich Monate gebraucht - obwohl ich beim Finden eines außergewöhnlichen "Bedarfs" weitaus geschickter bin als sie.^^