Konsumkritik

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Ich hab schon vor einigen Monaten den Trend Minimalismus in you tube entdeckt und finde es super, dass sich immer mehr Leure Gedanken machen.
Ich versuche zwar das auch etwas umzusetzen, leider verführen mich dann begehrenswerte Dinge wieder zum Kaufen. Da muss ich noch an meiner Bewusstheit arbeiten. Heute wurde aber z.b. im Radio gesagt, dass der (österreichische) Handel bis jetzt eher unzufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft ist. Vielleicht schon eine Auswirkung?(y)
 
Bei der Minimalismus- Welle habe ich kein gutes Gefühl.
Das Netz ist voll davon, es gibt im Forum einige Threads dazu, Hinz und Kunz scheint im Wegwerf- und Verschenkmodus zu sein, es soll Foren zu diesem Thema geben, wo gewetteifert wird, wer am wenigsten Dinge besitzt. - es scheint mir eine neue Marketingstruktur zu sein die auf lange Sicht evtl. genau auf das Gegenteil herausläuft.

Denn nur die wenigsten Menschen finden es auf längere Sicht angenehm, weitgehend ohne Möbel, Küchengeräte, Werkzeug, Wechselkleidung, Bücher und nur zwei Sets Geschirr usw. zu leben - also wird Schritt für Schritt alles wieder neu angeschafft.

Der junge Mann im Video scheint mir gar nicht so sehr auf dieser Trendwelle zu schwimmen - er spricht davon, genau zu überlegen, was neu angeschafft wird und das erscheint mir sinniger.

Bei uns sieht es zwar nicht sonderlich "minimalistisch" (ich mag dieses Modewort nicht) aus, ist es aber in der Hinsicht, dass ich in meinem ganzen Leben kaum Möbel gekauft habe (außer Möbel für die Kinder und die haben sie seit ihrer Geburt und sie werden sie leider behalten, wenn sie einmal ausziehen).
Ich mag es nicht vollgestellt, würde mich von alten Erbstücken (egal, ob wertvoll oder nicht - Möbel müssen für mich "Geschichten erzählen") niemals trennen - also keine Chance für irgendeinen Neukauf^^.
Kleidung habe ich zwar nicht geerbt, aber mittlereile mag ich nur noch die Sachen einer Designerin (und auch von der nur wenige Schnitte) - also gibts auch kaum neue Kleidung.
Mit Schuhen das gleiche Drama - ich mag nur noch ein Label und das muß man in Amerika bestellen - da die "minimalistisch" produzieren, gibts auch kaum neue Schuhe.
Alles andere (Haushaltsgegenstände, Werkzeug, Deko) hält ewig, Herd und Kühlschrank feiern im kommenden Jahr ihren 30. Geburtstag - also auch in der Hinsicht wird nichts angeschafft.

"Shoppen" mit mir ist also unmöglich - mir würde nichts gefallen, was es in einer Großstadt zu kaufen gibt, ich habs es vor rund 20 Jahren letztmalig versucht.
Irgendwie ist dieser Hang auf meine Töchter abgefärbt (die Große hatte eine kurze "mainstream Shopping- Phase") - sie mögen ebenfalls nichts, was man in einem normalen Geschäft kaufen kann und so dauert es von der Feststellung des "Bedarfs" bis zum Finden sehr lange (oft verläuft sich der "Bedarf", der eigentlich keiner ist, dann auch).
Für die Weihnachtsgeschenke für sie habe ich Monate gebraucht - obwohl ich beim Finden eines außergewöhnlichen "Bedarfs" weitaus geschickter bin als sie.^^
 
Es hängt wohl alles davon ab, was man unter minimalistisch versteht. Es muss ja nicht gleich der Minimalismus des Diogenes von Sinope sein ...
 
also wird Schritt für Schritt alles wieder neu angeschafft.
Das hab ich mir bei den "jungen" Minimalisten auch schon gedacht... und tatsächlich gibt es ja darüber Bücher, die gekauft werden müssen, die Öko Mode, für die in den Videos Werbung gemacht wird, die ganzen anderen Accessoires die man dann bestellen muss (Zahnbürsten, ...).

Es ist hip:D
Aber trotzdem auch ein Schritt zu mehr Verantwortung, denke ich.
 
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